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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diabetes insipidus/Schwartz-Bartter-Syndrom



banshee
01.01.2007, 16:45
Hoffe mir kann jemand weiterhelfen:

Bei Diabetes insipidus centralis fehlt ADH, die Niere kann den Harn nicht konzentrieren, Folge ist Polyurie und Polydipsie.

Beim Schwartz-Bartter-Syndrom besteht eine unangemessen hohe ADH-Sekretion, Folge ist aber ebenfalls ein unkonzentrierter Urin (und eine Hyponatriämie, logisch)... Warum der unkonzentrierte Urin trotz (zuviel) ADH?

Die Therapie des Schwartz-Bartter-Syndroms ist hypertone Kochsalzlösung und ein Schleifendiuretikum. Wenn ich aber trotz der hohen ADH-Sekretion schon fehlende Harnkonzentration und Hyponatriämie habe, wieso dann noch ein Diuretikum?

Wie gesagt, würde mich freuen wenn mir das jemand kurz erklären kann... :-)

Tombow
01.01.2007, 16:58
Beim SIADHS (Schwartz-Bartter) wird die Rückresorption von Wasser im distalen Tubuls erhöht (Wirkungsort des ADH). Dort erfolgt aber hauptsächlich die Feineinstellung der Urinosmolalität, das Hauptteil dieser "Arbeit" erledigt die Ansa Henle. Und wie man sich erinnert, im distalen Teil ist das Urin wieder verdünnt im Vergleich zu der Spitze. Dabei wirkt die Rückresorption von Wasser nicht in so einem Maß, daß der Urin wieder hochkonzentriert werden kann, aber die Wirkung ist genug, um den Serumnatrium auf niedrige Werte zu absinken zu lassen und die ausgeschiedene Menge zu vermindern.

Daraus ergibt sich die Therapie - mit der hypertonen Kochsalzlösung (oder Natriumtabletten) wirkt man der Hyponaträmie entgegen, das Diuretikum wirkt dem entstehen einer möglichen Hypernaträmie entgegen und stellt das Ausscheiden einer normalen Urinmenge wieder.

banshee
01.01.2007, 17:18
Danke!!