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Feuerblick
03.01.2007, 21:12
Ich weiß ja nicht, wo du herkommst, aber ich hatte Bio ab der 5., Physik ab der 6. und Chemie ab der 7. Klasse.Dito! Und es lag nicht am schlechten Ruf von Physik und Chemie sondern an der Tatsache, dass die komplette in Frage kommende Lehrerschaft für diese Fächer schlichtweg in die Kategorie "Fachidiot" passte... und nachdem ich das schon häufiger von unterschiedlichsten Schülergenerationen zu hören bekommen habe, möchte ich meinen, dass DA etwas falsch läuft.

Lava
03.01.2007, 21:15
Och, ich hatte sogar Chemie als LK und unser Physiklehrer war stets bemüht, den Unterricht praktisch zu gestalten. Aber das Ausrechnen der Veränderung der Raumtemperatur, wenn man die Kühlschranktür offen lässt, oder die genauen Inhaltsstoffe von Weichspüler sind nunmal für die Medizin weniger wichtig als Biologie. ;-)

Pauker
03.01.2007, 21:16
Ich bin ein absoluter Chemie- und Physik-Trottel, aber über mangelndes Verständnis in Bio kann ich mich nun nicht beklagen. Man braucht für die notwendigen Kenntnisse weder fundiertes Physik- noch Chemiewissen, man braucht nur ein wenig Verstand und die Fähigkeit, sich in Sachverhalte reinzuarbeiten.
Habe übrigens Chemie und Physik damals nach der 11. abgewählt und Bio als mündliches Prüfungsfach im Abi gehabt (15 Punkte, was deine Theorie ziemlich über den Haufen werfen dürfte...)Wenn man zum Beispiel die ganze Stoffwechselphysiologie, Cytologie, Molekulargenetik, Neuro- und Sinnesphysiologie ohne Physik und Chemie verstehen kann, könnte man doch im Medizinstudium auf Physik- und Chemie verzichten. Wenn ich hier lese, dass manche Medizinstudenten wegen mehrmals nicht bestandner Chemieklausuren bzw. nicht erhaltener Chemiescheine erst ein Semester später zum Pysikum antreten können oder sogar Chemiescheine an einer anderen Uni machen wollen, frage ich mich, weshalb sich eure Interessensvertreter nicht für das Abschaffen von Physik und Chemie als Bestandteil des Medizinstudiums einsetzten.

Doctöse
03.01.2007, 21:16
DA läuft auch was falsch. Unsere Physiklehrer waren eine Katastrophe, vor allem didaktisch. Wie einer der Physiklehrer nach einem misslungenen Versuch mal sagte: Es heißt ja auch Versuch und nicht "hat geklappt"....

Pauker
03.01.2007, 21:24
Wie ein Membranpotential funktioniert, versteht man auch mit rudimentärsten Physikkenntnissen.
Goldmanngleichung ohne Elektrochemie?

bobbit
03.01.2007, 21:26
also sachen wie dna replikation usw.... ist doch eigentlich kinderkram ganz normaler bio stoff in der 10 (in der ich ja grad bin). dazu brauch man keine kenntnisse in chemie oder physik
Ich habe die Fotosynthese schonmal in der 5. oder 6. Klasse in Biologie gelernt, mich aber trotzdem nochmal ein ganzes Semester im Leistungskurs damit auseinandergesetzt. Es geht um die Tiefe des Stoffs, die im Studium durchaus anders ist.

Pauker
03.01.2007, 21:27
Dito! Und es lag nicht am schlechten Ruf von Physik und Chemie sondern an der Tatsache, dass die komplette in Frage kommende Lehrerschaft für diese Fächer schlichtweg in die Kategorie "Fachidiot" passte... und nachdem ich das schon häufiger von unterschiedlichsten Schülergenerationen zu hören bekommen habe, möchte ich meinen, dass DA etwas falsch läuft.Womit sich meine Signatur ja mal wieder bestätigt hätte :-)) :-D

Pauker
03.01.2007, 21:31
Ich denke, die Problematik bei den Fächern Chemie und Physik ist deren vorauseilender Ruf. Mittlerweile sagen doch schon Grundschüler, daß Chemie sch.... ist, ohne daß sie überhaupt wissen, was das ist. :-meinung

Und das nennt man dann self-fullfilling prophecy.

Feuerblick
03.01.2007, 21:37
Wenn man zum Beispiel die ganze Stoffwechselphysiologie, Cytologie, Molekulargenetik, Neuro- und Sinnesphysiologie ohne Physik und Chemie verstehen kann, könnte man doch im Medizinstudium auf Physik- und Chemie verzichten. Wenn ich hier lese, dass manche Medizinstudenten wegen mehrmals nicht bestandner Chemieklausuren bzw. nicht erhaltener Chemiescheine erst ein Semester später zum Pysikum antreten können oder sogar Chemiescheine an einer anderen Uni machen wollen, frage ich mich, weshalb sich eure Interessensvertreter nicht für das Abschaffen von Physik und Chemie als Bestandteil des Medizinstudiums einsetzten.:-)) Das habe ich mich während meines ersten Semesters auch gefragt. Gebraucht habe ich es aber scheinbar nie mehr, denn ich hatte von beiden Fächern weniger als rudimentäre Ahnung, habe aber Physion und BC trotz allem im ersten Anlauf bestanden. :-wow Diese Fächer werden anscheinend wirklich überbewertet...

Pauker
03.01.2007, 21:41
Ich habe die Fotosynthese schonmal in der 5. oder 6. Klasse in Biologie gelernt, mich aber trotzdem nochmal ein ganzes Semester im Leistungskurs damit auseinandergesetzt. Es geht um die Tiefe des Stoffs, die im Studium durchaus anders ist.Das ist ein Problem des Spiralcurriculums im Biologieunterricht. Vieles wird von der Grundschule bis zur Oberstufe mehrmals unterrichtet, aber von Mal zu Mal auf höherem Niveau. Natürlich kann man die DNA in der Mittelstufe mit geometrischen Symbolen anstelle der chemischen Formeln behandeln, aber Molekulargenetik in der Oberstufe geht nicht ohne Formeln.

Und das gilt erst recht für die Photosynthese: Phänomene in der Mittelstufe, Redoxkette (chemiosmotische Hypothese) in den Chloroplasten erst in der Oberstufe.

Pauker
03.01.2007, 21:46
:-)) Das habe ich mich während meines ersten Semesters auch gefragt. Gebraucht habe ich es aber scheinbar nie mehr, denn ich hatte von beiden Fächern weniger als rudimentäre Ahnung, habe aber Physion und BC trotz allem im ersten Anlauf bestanden. :-wow Diese Fächer werden anscheinend wirklich überbewertet...Muss ja dann wohl so sein :-)) :-))

Feuerblick
03.01.2007, 21:49
Muss ja dann wohl so sein :-)) :-))Sieht so aus... bin ja nicht die einzige Humani, die sich als völlig inkompatibel zu diesen Fächern erwiesen, ihr Studium aber erfolgreich beendet hat :-D

Pauker
03.01.2007, 21:54
:-)) Das habe ich mich während meines ersten Semesters auch gefragt. Gebraucht habe ich es aber scheinbar nie mehr, denn ich hatte von beiden Fächern weniger als rudimentäre Ahnung, habe aber Physion und BC trotz allem im ersten Anlauf bestanden. :-wow Diese Fächer werden anscheinend wirklich überbewertet...Die Diskussion hier erinnert mich an eine Schulkonferenz, in der einer der Biologielehrer damit geprahlt hat, das Biologiestudium ohne Chemie geschafft zu haben. Seine Leistungskurse werden dem entsprechend bevorzugt von Schülern besucht, die vor Chemie und Physik geflüchtet sind. Wenn Schüler Fragen zu den Redoxreaktionen in der Atmungskette stellen, antwortet er: "Keine Ahnung, lernt das Schema einfach auswendig, das genügt."

Kalki
03.01.2007, 21:54
ich erlaube mir nochmal eine frage:

im abi zeugnis zählt ja die 12,13 klasse
meine frage ist, gibts da noch mündliche noten die eingerechnet werden??
wenn dies der fall ist, wäre der notenschnit ja totalö verfälscht. wenn dich ein lehrer neicht mag hast du verloren
es wäre doch besser wenn im abizeugnis nur die schriftlichen noten gezählt werden

(mit mündlichen noten meine ich nicht die mündliche prüfung, sondern die beteiligungsnoten im unterricht^^)

Doctöse
03.01.2007, 21:57
Klar gehen da die mündlichen Noten mit ein. Und Abi ist halt Gesichtskontrolle, wenn dich ein Lehrer nicht mag, dann hast du verloren, wenn er unter starkem Objektivitätsverlust leidet :-bee

Feuerblick
03.01.2007, 21:59
Die Diskussion hier erinnert mich an eine Schulkonferenz, in der einer der Biologielehrer damit geprahlt hat, das Biologiestudium ohne Chemie geschafft zu haben. Seine Leistungskurse werden dem entsprechend bevorzugt von Schülern besucht, die vor Chemie und Physik geflüchtet sind. Wenn Schüler Fragen zu den Redoxreaktionen in der Atmungskette stellen, antwortet er: "Keine Ahnung, lernt das Schema einfach auswendig, das genügt." Und? Wenn ich es später nie mehr brauche, dann genügt es doch wohl auch, oder?? Man kann sich sein Hirn auch echt mit sinnlosem Kram vollstopfen lassen...:-D:-dagegen

Feuerblick
03.01.2007, 22:01
ich erlaube mir nochmal eine frage:

im abi zeugnis zählt ja die 12,13 klasse
meine frage ist, gibts da noch mündliche noten die eingerechnet werden??
wenn dies der fall ist, wäre der notenschnit ja totalö verfälscht. wenn dich ein lehrer neicht mag hast du verloren
es wäre doch besser wenn im abizeugnis nur die schriftlichen noten gezählt werden

(mit mündlichen noten meine ich nicht die mündliche prüfung, sondern die beteiligungsnoten im unterricht^^) Die Noten in der Oberstufe werden genauso ermittelt wie in den vorangegangenen zehn Schuljahren. Und wenn du das Problem hast, dass ein Lehrer deine Nase nicht mag: Hefte ordentlich führen und Hausaufgaben brav machen hilft weiter - das gehört nämlich zur mündlichen Note und wenn der liebe Fachlehrer das nicht einsehen will, geht man zum Tutor. Musste ich selbst mal durchziehen. Ich habs gehasst, aber ich lasse mich nur sehr ungern ungerecht behandeln :-D

Grübler
03.01.2007, 22:03
Ich hab mittlerweile auch alle meine Basis-Naturwissenschaften-Scheine beisammen. Bio, Physik, und auch Chemie :-)

In der Oberstufe hatte ich nur einen Bio LK. Der war aber auch verantwortlich für meine Entscheidung, Medizin zu studieren. Btw war vieles, was ich da gelernt habe, schon tief genug in der Materie, um sehr gut die Bio-Klausur zu bestehen, und auch für BC habe ich jetzt solide Fundamente zum Beispiel für die DNA-Geschichten.

Ich hatte _kein_ Chemie und _kein_ Physik in der Oberstufe. Weder als GK noch als LK. Und trotzdem klappt's. Warum? Um die DNA und die mit ihr verbundenen Prozesse zu kapieren, muss man weitaus mehr Interesse und Verstehen mitbringen, als chemisches Wissen. Und für BC gilt dasselbe.

...um aber noch mal auf die Eingangsfrage zurückzukommen. Zuerst einmal würde ich den "Linder - Biologie" empfehlen. Ist ein sehr gutes Buch für die Schule, und geht auch ordentlich in die Tiefe (in den kleinen Kästen für den LK *g*). Viele gute Bilder und viel Grundlagenwissen, das mich damals sehr gepackt hat.

Ansonsten kannst du dir ja vielleicht wirklich einen Atlas ausleihen. Am besten nen ein-bändigen wie den Netter oder den Tillmann. Die würden als Anschaffung auch gar nicht so viel kosten. Dann kannst du schon mal das Wunder Mensch betrachten, ohne von lästiger Theorie belästigt zu werden.

Bei klinischen Bezügen und in Anbetracht dieser Situation käme natürlich auch der Prometheus (ist auch ein Anatomie-Atlas) in Betracht. Dafür brauchst du aber schon zumindest einen Überblick über die medizinische Terminologie und er ist drei-bändig und nicht gerade billig. Vielleicht kannst du dir den mal in eurer Uni-Bibliothek anschauen.

Pauker
03.01.2007, 22:13
i
im abi zeugnis zählt ja die 12,13 klasse
meine frage ist, gibts da noch mündliche noten die eingerechnet werden??
wenn dies der fall ist, wäre der notenschnit ja totalö verfälscht. wenn dich ein lehrer neicht mag hast du verloren
es wäre doch besser wenn im abizeugnis nur die schriftlichen noten gezählt werden

(mit mündlichen noten meine ich nicht die mündliche prüfung, sondern die beteiligungsnoten im unterricht^^)Ich kann dir nur sagen, wie das an meiner Schule ist. Da macht die mündliche Note in den Oberstufenkursen mindestens 50 Prozent (in den meisten Fächern sogar 60 Prozent) der Zeugnisnote aus.
Beispiel LK: Es werden zwei Klausuren geschrieben (teilweise 6-stündig). Jede Klausur macht nur 20-25 Prozent der Zeugnisnote aus, die mündliche Note dagegen 50-60 Prozent, selbst in einem Fach wie Physik, Chemie oder Mathe.

Diese hohe Gewichtung der mündlichen Note ist aber für die meisten Schüler eher ein Vorteil. Beispiel: Man schafft eine mündliche "Drei", das wären 8 Punkte. Wenn diese 8 Punkte 60 Prozent der Note ausmachen, kann man sich zwei Klausuren mit 00 Punkten erlauben und bekommt als Kursnote trotzdem 05 Punkte (=ausreichend, also Kurs bestanden).

Es gibt Schüler, die so kalkulieren. Sie kommen unvorbereitet zu Klausuren, heben aber im Unterricht meist als erste den Arm, während andere Schüler noch am Nachdenken sind, und bringen dann häufig Beiträge von fragwürdiger Qualität. Wenn es um die mündlichen Noten geht, berufen sie sich auf die Quantität ihrer Beiträge und wollen kaum akzeptieren, dass die Qualität nur mäßig war. Dieses System begünstigt IMHO Labertaschen und benachteiligt Schüler, die nicht so forsch sind.

Pauker
03.01.2007, 22:22
Um die DNA und die mit ihr verbundenen Prozesse zu kapieren, muss man weitaus mehr Interesse und Verstehen mitbringen, als chemisches Wissen. Und für BC gilt dasselbe.
Eben, Molekulargenetik und BC ist mehr als Chemie, aber Chemie ist die die Basis.