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MarkusM
06.01.2007, 15:35
Hier wird dauernd was von einer Studie erzählt, die belegt, dass Abinote und Studienerfolg korrelieren. Hat jemand ne Ahnung, wo ich die Studie herbekommen kann bzw. wie der genaue Titel lautet?

Ehemaliger User 20130505
06.01.2007, 15:42
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,379792,00.html


Edit:

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=24547

Dr. Geiger
08.01.2007, 21:54
Das Wissen um diese Korrellation ist übrigens schon um einiges älter als die verlinkte Studie (gibt's einige Beispiele die den Zusammenhang belegen). Ist doch auch nicht so überraschend oder? Wie sehr unterscheidet sich denn ein Studium von der Schule? Frontalunterricht, Fächer, Benotung, Lernen für Prüfungen etc. Wer mit diesem System in der Schule zurecht kommt, der schaffts i.d.R. auch an der Uni. Der Hauptunterschied ist doch nur die Tatsache, dass man etwas wählen kann, was den eigenen Interessen eher entspricht aber dieser Aspekt dürft nicht sooo sehr ins (Noten-)Gewicht fallen.

Es geht ja auch nicht darum, dass die Abinote etwas über Eignung, Leistung und Befähigung im Allgemeinen aussagt sondern eben nur über die Wahrscheinlichkeit ein Studium mehr oder weniger gut zu bestehen und sind wir doch mal ehrlich - wieviele Dreier- und Viererkandidaten hauen sich an der Uni denn die Einsen um die Ohren - das sind doch dann nur Einzelfälle...

Scienceman
08.01.2007, 22:16
Hauen sich dann etwa die 1,0-1,8 Abiturienten mehr Einsen um die Ohren oder wie kann ich die letzte Aussage verstehen?

MarkusM
08.01.2007, 22:56
Wer mit diesem System in der Schule zurecht kommt, der schaffts i.d.R. auch an der Uni. Der Hauptunterschied ist doch nur die Tatsache, dass man etwas wählen kann, was den eigenen Interessen eher entspricht aber dieser Aspekt dürft nicht sooo sehr ins (Noten-)Gewicht fallen.
Die Frage ist, worum geht es hier? Um das Bestehen oder um das Erreichen besserer Ergebnisse?

Zumindest diese Studie besagt, dass bessere Studiennoten bei besseren Schulnoten, höherer Intelligenz und größerer Leistungsmotivation erreicht werden können. Es gibt weniger Studienabbrüche bei höherem Fachinteresse. Die Abbrecherquote ist im Vergleich zu anderen Studiengängen sehr gering. Und im Endeffekt ist Studienerfolg!=Berufserfolg.

Die Abinote ist eben das einfachste und billigste Einzelkriterium. Nicht mehr und nicht weniger.

Was ich eigentlich noch schreiben wollte und warum ich diesen Thread aufgemacht hab :-)) Ich wollte mal die Studie sehen, nicht diesen Spiegel-Artikel ;) Wer sich etwas mehr damit beschäftigen möchte, dem sei http://www.studieneignung.de ans Herz gelegt.

Dr. Geiger
09.01.2007, 18:29
Hauen sich dann etwa die 1,0-1,8 Abiturienten mehr Einsen um die Ohren oder wie kann ich die letzte Aussage verstehen?

Na klar - wer in der Schule pauken kann, kann es auch an der Uni. Soviele Studiengänge/Unis die soooo anders sind als Unterricht in der Schule gibt es nunmal nicht...

Dr. Geiger
09.01.2007, 18:38
Die Abinote ist eben das einfachste und billigste Einzelkriterium. Nicht mehr und nicht weniger.


Und anscheinend auch das vernünftigste. Bitte jetzt nicht falsch verstehen. Ich verwehre mich prinzipiell auch dagegen Menschen nach Noten zu klassifizieren. Darum geht es hier aber auch gar nicht. Es geht einfach darum das in zwei ähnlichen Systemen (Schule & Uni/Studium) mit ähnlichen Instrumenten gemessen wird und daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch das der, der damit im ersten System klar kommt, auch im zweiten Erfolg hat.

Ob der nun wirklich was drauf hat, intelligent ist usw. das steht natürlich auf einem anderen Blatt...

Außerdem umfasst die Abinote ja immerhin mehrere Fächer, Lehrkräfte=Bewertungen und Jahre und ergibt damit im Mittel schon ein recht umfassendes Bild. Abweichungen gibt es immer aber über die zu diskutieren bringt null!

Am sinnvollsten wäre es eine Reihe von wissenschaftlichen, aktuellen und professionell betreuten Intelligenz-, Persönlichkeits- und Leistungstests hintereinander zu schalten um jemanden wirklich einschätzen zu können aber das ist nunmal nicht praktikabel und ein einzelner Test, wie etwa eine Eingangs- oder Aufnahmeprüfung o.ä. ist noch größerer Mist.

Also soll mir erst mal jemand ein Instrument zeigen, das ein größeres Kosten-Nutzen-Verhältnis bringt als die Abinote!

Gruß!

Scienceman
09.01.2007, 19:00
Danke für den durchdachten Beitrag :)

Dressman
09.01.2007, 20:08
http://stud.neuro-physiol.med.uni-goettingen.de/ErgebnisseN-2-Aushang.pdf

auf dieser seite kannste die ergebnisse unserer letzten neuroklausur sehen. alle mit einer 2 vorne bei der matrikelnummer sind kläger, ergo ehr leute mit 2,x-3,x. alle leute mit einer 1 vorne bei der matrikelnummer sind über die zvs an ihren studienplatz gekommen und haben somit überwiegend einen 1,x schnitt. die anzahl der 2er und 1er matrikelnummern sind fast gleich. nun kannst dir ja anschauen welche gruppe im schnitt am besten abgeschnitten hat ;).

bei der klausur gabs übrigens 20 punkte zu holen :).


p.s. solltest du es wirklich ausrechnen, poste hier mal bitte das ergebnis!! das würde mich nämlich auch interessieren :-top

angelusmuc
09.01.2007, 20:17
Ich glaube nicht das der Notenschnitt etwas über den Studienerfolg aussagt. Viel wichtiger ist es, dass man sich mit dem Fach schon vorab beschäftigt, da viele einfach falsche Vorstellungen haben, was das Studium anbelangt. Seit Beginn des Studiums sind ca. 45% abgesprungen!!
Die meisten davon sind Leute, welche gerade frisch vom Gymnasium kamen.

docmoechtegern
09.01.2007, 20:19
http://stud.neuro-physiol.med.uni-goettingen.de/ErgebnisseN-2-Aushang.pdf

.... alle mit einer 2 vorne bei der matrikelnummer sind kläger, ....... alle leute mit einer 1 vorne bei der matrikelnummer sind über die zvs an ihren studienplatz gekommen ..... die anzahl der 2er und 1er matrikelnummern sind fast gleich. Die Noten habe ich noch nicht verglichen. Was mich im Moment mehr interessiert: Stimmt das wirklich: Es sich fast so viele durch Klagen zu ihrem Studienplatz gekommen wie durch dei ZVS??

MarkusM
09.01.2007, 21:02
Kann mir das nicht vorstellen, dass das alles Kläger sein sollen. Aber da Excel ja mein Freund ist:

Durchschnitt Martikelnummer 1x: 11,44 Punkte
Durchschnitt Martikelnummer 2x: 10,75 Punkte

schwarzwald
09.01.2007, 21:09
Woher weißt du denn, dass alle mit ner 2 als Matr.nr. Kläger sind ??

Bei uns, und auch an vielen anderen Unis werden die Matr.nr. in der Reihenfolge vergeben, in der man sich immatrikuliert.
Da ich im August schon sehr früh dran war hab ich zB ´ne viel kleiner Nummer als meine Freundin im selben Semester.

Ist das bei Euch so anders ?
Und es wundert mich auch, dass es eine gleiche Zahl an Klägern gibt....ist sehr sehr selten jedenfalls :-nix

MarkusM
09.01.2007, 21:16
Also soll mir erst mal jemand ein Instrument zeigen, das ein größeres Kosten-Nutzen-Verhältnis bringt als die Abinote!
Geht nicht und bestreitet auch gar keiner ;)

Bevor man irgendwelche Tests einführt (wie z.B. den Medizinertest hier in BaWü), sollte man einfach mal bundesweit ein einheitliches Abitur-Niveau schaffen (und auch ein einheitliches Niveau unter den Schulen innerhalb eines Bundeslandes)

Edit: Aber die Diskussion müssen wir hier nicht schon wieder *gääääähn* losbrechen :-dance

Dressman
09.01.2007, 21:21
hehe, auf die idee mit excel hätte ich ja auch mal kommen können =).

und ja hier in göttingen sind etwa 110 kläger. dazu kommen noch die zahnikläger, kein plan wie viele das sind. die leute die die klausur mitgeschrieben haben sind zahnis und humanis zusammen.

normalerweise werden hier die matrikelnummern auch vorlaufend vergeben, aber da die uni ja erst protest eingelegt hatte gegen die kläger, hatten sie vielleicht die "hohen" matrikelnummern vergeben, in der hoffungen, dass die wieder frei werden. bin mir aber 100% sicher, dass es sich bei den 2er um kläger handelt!! Gaaaanz sicher, dafür leg ich meine hand ins feuer :-top

Dr. Geiger
09.01.2007, 21:37
Durchschnitt Martikelnummer 1x: 11,44 Punkte
Durchschnitt Martikelnummer 2x: 10,75 Punkte

Werde mich jetzt nicht hinsetzen und das ausrechnen aber dieser Unterschied sieht noch nicht sehr signifikant aus... Ist auch ne recht kleine Stichprobe... Aber die Tendenz ist interessant....

Dr. Geiger
09.01.2007, 21:38
Geht nicht und bestreitet auch gar keiner ;)

Bevor man irgendwelche Tests einführt (wie z.B. den Medizinertest hier in BaWü), sollte man einfach mal bundesweit ein einheitliches Abitur-Niveau schaffen (und auch ein einheitliches Niveau unter den Schulen innerhalb eines Bundeslandes)

Edit: Aber die Diskussion müssen wir hier nicht schon wieder *gääääähn* losbrechen :-dance

Okay aber trotzdem MEGA-ZUSTIMM! :-dafür

Hardyle
09.01.2007, 21:59
Viel wichtiger ist es, dass man sich mit dem Fach schon vorab beschäftigt, da viele einfach falsche Vorstellungen haben, was das Studium anbelangt. Seit Beginn des Studiums sind ca. 45% abgesprungen!!
Die meisten davon sind Leute, welche gerade frisch vom Gymnasium kamen.
Das denke ich auch, dass das ein wichtiger bis sehr wichtiger Punkt ist! Die Quote jedoch finde ich interessant, denn es gibt auch viele Abiturienten, die sich sehr genau mit ihrem späteren Berufsziel & Studium vor weg beschäftigen und viele die bereits vorher (sei es DRK, Ferienjob, fachliche Schule) praktisch in diesem Bereich tätig waren - sicher nicht zu vergleichen mit jemandem, der schon eine Ausbildung hat ... aber, das ist ein Anfang und das zeigt Interesse am Studieninhalt!
Das ich mich jedoch im Studium selbst nachher täuschen kann, will ich hier jetzt nicht abstreiten - aber ich hoffe, mich vorab ausreichend damit zu befassen!!!

Abischnitt:
Da sich die Abischnitte ja über einen Zeitraum von 2 Jahren errechnen, ist es meiner Meinung nach ein Indiz, das zur Beurteilung über die "Leistungsfähigkeit" ok ist! Schlimmer finde ich dagegen Leistungen, die an einem Tag vollbracht werden sollen > TMS z. B.!
Aber es ist eben einfach eine grausame Vorstellung, dass nur 1,0 oder 1,x Abiturienten ein gutes Med.studium hinlegen könnten ... ich denke im Studium ist vieles von der persönlichen "Einstellung" und der Motivation abhängig und da heißt es bei mir immer: Wo ein Wille ist, ist auch wein Weg! Bzw. mit der richtigen Motivation geht alles!

Xylamon
09.01.2007, 23:07
Abischnitt:
Da sich die Abischnitte ja über einen Zeitraum von 2 Jahren errechnen, ist es meiner Meinung nach ein Indiz, das zur Beurteilung über die "Leistungsfähigkeit" ok ist! Schlimmer finde ich dagegen Leistungen, die an einem Tag vollbracht werden sollen > TMS z. B.!
Aber es ist eben einfach eine grausame Vorstellung, dass nur 1,0 oder 1,x Abiturienten ein gutes Med.studium hinlegen könnten ... ich denke im Studium ist vieles von der persönlichen "Einstellung" und der Motivation abhängig und da heißt es bei mir immer: Wo ein Wille ist, ist auch wein Weg! Bzw. mit der richtigen Motivation geht alles!
Im Studium kann ich mir das gut vorstellen, 1.0er können bestimmt sehr gut lernen - die große Frage is nur was sie am Ende für ein Arzt sein werden...

surfsmurf
09.01.2007, 23:09
Ich glaube, dass die Abinote durchaus korreliert mit dem Erfolg im Studium, misst man letzteren denn an den Noten. Die eigentliche Krux ist jedoch eine andere: Erfolg im Studium heißt für mich eben nicht gute Noten. Erfolg im Studium ist die Befähigung, seine Rolle als Arzt gewissenhaft, gut und menschlich zu erfüllen. Und darüber machen weder die Abitur- noch die Studiennoten eine Aussage.

Das langfristige Interesse aller (der Gesellschaft, der Patienten, des Gesundheitswesens, auch der Universität) ist doch nicht, erfolgreiche Medizinstudenten zu "produzieren". Sondern erfolgreiche Ärzte. Und ich bezweifle zutiefst, dass das eine mit dem anderen so deutlich zu tun hat, als dass man so eine Selektion rechtfertigen könnte.

Um das Ganze in guter alter anglo-amerikanischer Tradition mit etwas persönlicher Empirie abzurunden: Mir sind viele der Nachrücker, die durch Interviews o.ä. den Studienplatz erhalten haben, deutlich lieber und sympathischer als die 1,x-Studis, die zwar gut vor den Büchern, aber schlecht vor den Menschen sind.