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Thalia
09.01.2007, 01:22
Hallo,

also ich mache nächstes Jahr mein Fachabitur und die Chancen stehen ganz gut dass ich danach im 13. Schuljahr das "nomale" Abi schaffe.
Ich spiele mit dem Gedanken, Medizin zu studieren aber habe einige Bedenken und hoffe, Antworten zu bekommen.
In vielen Foren habe ich jetzt schon gestöbert und wurde oft durch einige Beiträge abgeschreckt...
Meine Fragen:
1. Ich weiß dass als Vorraussetzung zunächst mal Biologie, Chemie, Physik, Biochemie erforderlich ist.
Mit Biologie hatte ich noch nie Probleme....aber da ich bis jetzt im Chemie-und Physikunterricht einen Lehrer hatte, der betrunken zum Unterricht erschienen ist und seit 30 Jahren seine Themen auf gleiche Weise durchzieht, weiß ich nicht was ich da wirklich drauf habe. Aber ich denke, wenn ich wirklich will, könnte ich da viel nachholen. Was meint ihr?
2. Seitdem ich gehört habe dass es manchmal sogar mit dem Abi-Durchschnitt von 1,3 schwierig werden könnte, auf eine gute Uni zu kommen, macht sich Angst in mir breit. Stimmt das so?
Und diese vielen komplexen Möglichkeiten, wie man auf einer Uni aufgenommen wurde....ich habe das Gefühl, da blicke ich noch nicht so durch.
3. Ich habe jetzt schon viele Meinungen über das Studium gehört....die einen sagen es ist das anstrengendste Studium überhaupt, ohne Freizeit usw....andere sagen es ist lange nicht so heftig wie viele sagen. Was stimmt wirklich?
4. Ich wäre durchaus bereit, viel dafür zu tun, das alles zu schaffen, Aber da ich jetzt schon oft gehört habe, wie schlecht die Vorraussetzungen in dem Beruf sind (Gehalt, Arbeitszeiten usw...) dann frage ich mich ob es sich lohnt, das alles zu investieren.
5. Meine letzte Frage :-blush Oft habe ich jetzt auch schon gelesen dass Praktika während des Studiums gemacht werden müssen, dass man auch nebenher arbeiten muss und nach dem Studium sowieso...
Also was hat es mit diesen Praktika auf sich?
Und welche Möglichkeiten hat man nach und während des Studium?

Danke schonmal und gute Nacht! :-)

LAH_in_GAZ
09.01.2007, 01:40
Hallo Thalia,

wie viel du in den Naturwissenschaften drauf hast, kann ich dir nicht sagen, aber ein Medizinstudium baut nunmal auf den naturwissenschaftlichen Grundvoraussetzungen logischerweise auf. Wenn dir das interessiert zumindest für 2 Jahre, dann sollte man dir in diesem Punkt nicht abraten, denke ich mal.

Was den Abi-Durschschnitt angeht, mach dein Abitur so gut wie nur irgendwie möglich, danach kannst du dir über deine Chancen gedanken machen. Wenn du eine sehr gute bzw. man muss eher sagen beliebte UNI willst, musst du natürlich ein dementsprechend gutes Abitur haben, da die Bewerberzahl natürlich um ein vielfaches höher ist auf Grund eben der Beliebtheit.

Diese ganzen Verfahren kannst du dir selbst anschauen auf der ZVS Seite oder im ZVS Info Heft. Man sollte sich nur mal damit beschäftigen und ich glaub, das hast du noch nicht ausreichend getan, sonst würdest du nicht schreiben, du hättest es nicht verstanden, weil so schwierig ist es nun auch nicht. Detailfragen gibt es immer wieder, aber die Grundsachen versteht man, wenn man sich nur damit beschäftigt.

Zur Freizeit kann ich nicht viel sagen, ich studiere selbst noch kein Medizin, aber du sagst ja selbst, du bist gewillt Zeit zu opfern und das wirst du sicherlich tun müssen, je nachdem wie schnell du die Sachen auch aufnimmst und verinnerlichen kannst. Liegt ja auch an dir und deiner Leistungsfähigkeit.

Jetzt komm ich meiner Meinung zu einem kritischen Punkt: die Arbeitsbedingungen.

Du weißt um die Arbeitsbedingungen, um das Gehalt etc. und das bringt dich in Verlegenheit, gar davon ab Medizin zu studieren.

Dazu muss ich sagen, dann ist es so okay. Medizin sollte man nicht studieren, weil man viel Geld verdienen will, weil man im Vergleich zu anderen Arbeiten weniger Feiertage arbeiten will oder gar weniger Stunden. Medizin hat was mit der Einstellung zu tun, entweder man will es mit allen negativen Beigeschmäcken oder man soll es lassen (ist nur meine Meinung, da gibts sicherlich auch andere).

Also Frau solltest natürlich auch noch die Familie in deine Gedanken einbeziehen. Willst du mal eine Familie und Kinder? ... Willst du "Karriere" machen?

Das Studium geht 6 Jahre, wenn alles reibungslos läuft. Und dann musst du noch mit 5-6 Jahren Facharztausbildung rechnen, wenn alles glatt läuft. Dann noch eine Familie und Kinder kriegen .... alles das unter einen Hut zu bringen, wird eben sehr schwierig. Es geht keine Frage, aber ich hab auch schon oft das Gegenteil gesehen. Mit 40 immer noch Assistenzarzt, immer noch am Facharzt machen mit einer 60% Stelle, den Haushalt auf dem Buckel, die Kinder usw. ....

Das kommt auf dich drauf an, deine Einstellung und natürlich auch welche Unterstützung du später haben wirst .... aber ich würde es nicht außer Acht lassen.

so long ...

docmoechtegern
09.01.2007, 01:50
Hallo,
....aber da ich bis jetzt im Chemie-und Physikunterricht einen Lehrer hatte, der betrunken zum Unterricht erschienen ist Und das habt ihr euch bisher gefallen lassen? Da müsst ihr euch unbedingt beim Schulleiter beschweren. :-meinung

Reetou
09.01.2007, 02:39
habe ähnliches an meiner schule erlebt, aber da beamte nicht einfach so kündbar sind, ist es auch nicht so leicht, gegen solche dinge vorzugehen ;)

-

zu den fragen:

1. vorbildung in den naturwissenschaften ist selbstverständlich gut und erleichtert einem das studium am anfang sehr, aber unbedingte voraussetzung ist es nicht. mit genügend fleiß kann man alles aufarbeiten und in den vorlesungen wird ja sowieso mehr oder minder bei 0 angefangen.

2. an den "spitzen"-unis hat man natürlich probleme, wenn man nicht gerade eine 1,0 auf seinem zeugnis stehen hat ;) die frage ist dann nur, was die uni so beliebt macht. sind das wirklich objektive gründe und ein besseres studium oder liegt es vielleicht daran, dass die unistadt schön ist? keine ahnung.
wenn einem der ort allerdings nicht so unglaublich wichtig ist, hat man auch noch mit einem schlechteren schnitt als 1,3 sehr gute chancen, einen platz zu bekommen. bis wohin das ganze geht müsste man der ZVS entnehmen.
zu den verschiedenen verfahren, wie man einen studienplatz erhalten kann, solltest du dich wirklich erstmal ordentlich auf der ZVS-seite informieren. da steht das alles ganz gut erklärt. details kann man hinterher immer noch erfragen.

3. ich bin gerade mal im 1. semester, kann also nur von meinen bisherigen erfahrungen erzählen.
und ich finde, dass man das absolut nicht verallgemeinern kann. bisher habe ich es so gehalten, dass ich mir neben dem normalen lernen ausreichend freizeit genommen habe, dann aber vor den klausuren und testaten richtig ordentlich gebüffelt hab, sodass ich zu diesen zeiten dann keine/kaum freizeit hatte.
andere machen nix anderes und lernen beim kochen, beim essen, bügeln, in der straba und überhaupt ständig. habe auch welche gesehen, die sich vor ner klausur beruhigungstropfen gekauft haben, um mit dem stress und der aufregung klar zu kommen.. naja, jedem das seine ^^
es liegt halt daran, was du für ein lerntyp bist, wie schnell du dinge begreifst und dir merken kannst und wie gut du mit stress umgehen kannst..

4. ich denke, die berufs- und gehaltschancen sind allgemein gesprochen nicht schlecht. klar gibt es vermutlich berufe, in denen man mit weniger (zeit-) aufwand mehr verdienen kann usw.
naja, dass mediziner für das, was sie leisten, meist zu wenig verdienen hört man ja immer wieder.. aber wie auch schon vor mir erwähnt wurde, sollte man diesen berufszweig vermutlich nicht ergreifen, wenn's einem primär um's geld geht, denn dafür gibt es sicher lohnendere alternativen ;)

5. zu den praktika: also zum einen gibt es praktika von der uni her.. sowas wie chemie-, bio-, physik-praktikum usw. was aber nichts anderes als pflichtkurse sind, die besucht werden müssen, während vorlesungen freiwillig sind, aber ich glaube fast, die meintest du nicht.
dann fällt mir noch das KPP ein, das krankenpflegepraktikum, das irgendwann bis zum ende des 4. semesters erfolgen muss.
das muss 3 monate betragen, wobei du jeweils einen kompletten monat ableisten musst, also nicht sechs mal 2 wochen oder so. das praktikum muss aber auch nicht während des studiums gemacht werden, sondern kann bereits vorher erfolgen.. oder dann halt in der vorlesungsfreien zeit
aber da gibt's hier im forum auch ausführliche threads zu, einfach mal suchen.

mfg,
-Ree.

michael333
09.01.2007, 20:06
Und das habt ihr euch bisher gefallen lassen? Da müsst ihr euch unbedingt beim Schulleiter beschweren. :-meinung
Warum? Das Gros der Schüler findet sowas doch klasse, wenn die Benotung in Ordnung geht.
Derjenige, der sich beschwert ist doch gleich der Klassenclown.

Thalia
09.01.2007, 21:36
Ich muss schon sagen, vielen Dank schonmal, dass ihr euch die Zeit genommen habt!

Also nach eurem Antworten geht es mir schon um einiges besser.
@ Reetou: Deine Antwort im Bezug auf die Naturwissenschaften hat mich besonders beruhigt, ich denke dass ich das schaffen könnte!

@ LAH_in_GAZ: Es ist nicht so, dass ich Medizin wegen des Geldes studieren will. Es ist nur, wenn ich da so viel reinstecke und nicht mal so sicher war ob ich das wegen den Naturwissenschaften überhaupt schaffen kann, dann bekomme ich Zweifel.
Und falls ich mich nach dem Abi bewerbe und eine Wartezeit von zB 4 Jahren bekomme...diese Zeit überbrücke und dann im 1. Semester merke dass ich lieber was anders machen will....das will ich unbedingt vermeiden! Aber so weit ist ja lange noch nicht :-stud

Und wegen dem betrunkenen Lehrer...naja er ist da seit 30 Jahrenan der Schule, alle Lehrer kennen ihn und wissen auch von seinem Problem. Aber kein Lehrer tut etwas. Und dann können die Schüler auch nichts gegen tun! Aber von der Schule bin ich zum Glück schon wieder runter :-top

Nochmal vielen Dank an alle vielleicht fällt euch ja noch was ein!
:-stud

WhiteNoise
09.01.2007, 22:51
Ich hatte ne Biolehrerin, die im Unterricht gesagt hat Männer seien aufgrund des Y-Chromosoms verkrüppelte Missbildungen der Natur und hat desshalb allen pauschal ne Note schlechter gegeben, konnte auch keiner was gegen machen :-nix


die einen sagen es ist das anstrengendste Studium überhaupt, ohne Freizeit usw.
Ich musste in meinem "Parkstudium" auch für jedes einzelne Seminar mehrere Bücher im Backsteinformat lesen und tonnenweise Zeug lernen und während meiner Semesterferien war ich in der Bücherei gehockt, während andere im Freibad waren. Ich denke nur, bei Medizin ist der "auswendiglernen"-Anteil zu Beginn einfach höher, als in anderen Studiengängen, vielleicht ist es aufgrund der Thematik schwierig (ist irgendwie ne Welt für sich) und sicher wird einem einiges abverlangt - aber das ist in anderen Studiengängen das selbe in Grün. Wer mit der Art und Weise der Lehre an der Uni klarkommt und sich nicht zu schade ist sich hinzuhocken und zu arbeiten... manchen fliegts halt leichter zu als anderen. Wär für mich kein Grund das nicht zu machen.
Und ich für meinen Teil muss sagen, dass mir z.Z. das Lernen für meine Ausbildung sehr viel Spaß macht. Und was Spaß macht ist keine Arbeit ;-)

docmoechtegern
09.01.2007, 22:57
Ich hatte ne Biolehrerin, die im Unterricht gesagt hat Männer seien aufgrund des Y-Chromosoms verkrüppelte Missbildungen der Natur und hat desshalb allen pauschal ne Note schlechter gegeben, konnte auch keiner was gegen machen :-nix
ROFL...

Thalia
09.01.2007, 23:13
Oh man das is ja eindeutig Unterdrückung des männlichen Geschlechts, nicht gut sowas :-(

:-keks

Das mit dem Hinsetzen und lernen find ich ja ne gute Sache...denn es interessiert mich wirklich und dann macht es auch Spaß ;-)

alley_cat75
10.01.2007, 13:13
1. ... Biologie, Chemie, Physik, Biochemie, weiß ich nicht was ich da wirklich drauf habe.
2. ... manchmal sogar mit dem Abi-Durchschnitt von 1,3 schwierig werden könnte, auf eine gute Uni zu kommen.
3. ... die einen sagen es ist das anstrengendste Studium überhaupt, ohne Freizeit usw...
4. ... wie schlecht die Vorraussetzungen in dem Beruf sind (Gehalt, Arbeitszeiten usw...).
5. ... Praktika während des Studiums, auch nebenher arbeiten muss und nach dem Studium sowieso...


Hallo Thalia, vielleicht interessiert Dich ja auch eine Meinung von jemandem, der das Studium bereits beendet hat. Zu Deinen Fragen:

1. Solide Grundkenntnisse insbesondere in Chemie und Bio sind während der Vorklinik durchaus von Vorteil. Sie geben Dir nämlich mehr Zeit, um für andere Fächer zu lernen. Hast Du diese Kenntnisse jedoch nicht, kein Problem - man fängt beim Urschleim an, es gibt exzellente Bücher speziell für Medizinstudenten sowie jede Menge Studenten, die Dir sicherlich bei Bedarf Nachhilfestunden geben. Ein betrunkener Lehrer ist also kein Grund, auf`s Studium zu verzichten.
2. Was bitte verstehst Du unter einer guten Uni? Meines Erachtens nach, ist jede Uni in Deutschland mehr als geeignet, gute Ärzte hervorzubringen. Letztendlich liegt es aber an Dir, mit welchen Kompetenzen Du das Studium beendest.
3. Medizinstudium = 60-Stunden-Woche. Klingt erstmal hart, aber es soll ja Leute geben, die dieses Studium mit 3 Kindern und faulem Ehemann in der Regelstudienzeit schaffen. Keine Angst, man hat Zeit für Urlaub, Freunde oder Lehrer zum Saufen treffen, normale Bücher lesen. Ich habe während des gesamten Studiums bis zu 30 h/Woche nebenbei gearbeitet. Alles eine Frage der Organisation.
4. Von schlechten Arbeitsbedingungen spüre ich nichts. Wenn Dir unbezahlte Überstunden und 36-h-Dienste nicht liegen, halte Dich nach dem Studium fern von Unikliniken. Ich gehe nach 8,5 h nach Hause, eine handvoll Dienste im Monat (bezahlt) und lebe sehr gut von meinem Gehalt.
5. Ja, nach dem Studium muss man dann arbeiten. Du kannst aber gern noch weiter studieren. Praktika müssen in jedem Studium absolviert werden und die meisten sind unbezahlt. C`est la vie. Dafür wirst Du Dein Leben nicht damit verbringen, 12 Stunden am Fleischstand zu stehen und Wurstscheiben zu zählen.

Mache einen richtig gutes Abi und lebe Deinen Traum. Nur durch selber ausprobieren wirst Du herausfinden, ob Du dem Medizinstudium gewachsen bist oder nicht. Ich würde mir durch andere nicht zu sehr reinreden lassen.

KingLoui
10.01.2007, 13:21
Ganz ehrlich Alley; ich bin Fan von Deinen Posts :-top

B2t: Ich hatte auch 'nen betrunkenen Biolehrer, der hat am Aktionstag sogar selber Bier gebraut! Geschadet hat's mir nix.

roger rekless
10.01.2007, 13:32
wir ham im bio-lk cidre gebraut, war auch nicht schlecht. hat mir vermutlich den bioschein im studium gerettet =)

docmoechtegern
10.01.2007, 14:54
Wir haben im Chemieunterricht auch mal Apfelwein hergestellt und daraus Schnaps gebrannt, aber der Depp von Chemielehrer hat uns den nicht trinken lassen (na ja, ein paar von und haben mal dran genippt ;-)), sondern ihn abgefackelt.

Thalia
10.01.2007, 17:47
@ alley_cat75: Woow, das wär ehrlich mal ein toller Post, vielen Dank...
aber auch an euch alle, durch euch sind meine Zweifel wie weggewischt :-stud

Ich bin so frustriert geworden wegen Beiträge wie dieser hier:

"Label
Newbie

Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 7


wer gerne 6 Jahre mit einem 12-14-Stunden Tag in den Buechern und der Uni verbringen moechte, um dann im maroden deutschen Gesundheitswesen nach einer Stelle zu suchen, wo man fuer 9-10 Euro die Stunde arbeitet (2500 Euro netto bei 250-300 Stunden pro Monat), der sollte seinem Idealismus freien Lauf lassen und unbedingt diesen Weg der Selbstkasteiung waehlen.
Aerzte haben eine sehr hohe Frustrationsrate, eine sehr hohe Selbstmordrate, die Drogen- und Alkoholabhaengigkeit bei Aerzten ist 3,5 bzw 7mal so hoch wie im Durchschnitt der Bevoelkerung.

Von 9000 Absolventen gehen gerade einmal 6000 ueberhaupt noch in die Klinik , um diesen Beruf wirklich auszuueben, der ueber 50% Verwaltungstaetigkeit und Schreibarbeit beinhaltet.

Wer diesen Betrug WIRKLICH LEBEN WILL, der sollte von Anfang an eine Karriere im Ausland planen.
Dort kann man als Arzt sogar eine Familie ernaehren und muss nach der ersten Scheidung nicht unter der Bruecke schlafen. "

Das ist aus einem anderen Forum...was meint ihr dazu? Ich fand das irgendwie....heftig!

Ach ja nochmal zu meinen Physik - Chemie-Lehrer...seine Frau war meine Biolehrerin (aber sie war ganz gut) aber irgendwie hatte sie ab und zu ein Scotch-Buch auf ihrem Tisch rumliegen...sonderbar sowas... :-notify

Liebe Grüße

alley_cat75
10.01.2007, 18:01
Wer gerne 6 Jahre mit einem 12-14-Stunden Tag in den Buechern und der Uni verbringen moechte, um dann im maroden deutschen Gesundheitswesen nach einer Stelle zu suchen, wo man fuer 9-10 Euro die Stunde arbeitet (2500 Euro netto bei 250-300 Stunden pro Monat),

Meine Meinung zu obigem Zitat: :-kotz So etwas posten Leute, die ihr Medizinstudium nur absolviert haben, um auf der Cocktailparty erzählen zu können, sie seien Arzt... Fragt mal Juristen, BWLer oder junge Ingenieure, was sie tatsächlich netto die Stunde verdienen. Wer für sein Geld möglichst wenig und anspruchslos arbeiten möchte, den verweise ich auf die bereits genannte Fleischereifachverkäuferin. Wobei das sicher gemein von mir ist - die hat garantiert nur einen Stundenlohn von 3 Euro netto und steht sich den ganzen Tag die Beine in den Bauch; bis sie 67 ist... Ich bin der Meinung, dass man viele Mißstände am Arbeitsplatz selbst beheben kann. Ich habe Medizin studiert, um mein Helfersyndrom ausleben zu können und weil ich es anspruchsvoll und interessant finde. Ich strebe weder "Frau Prof." an noch den Nobel-Preis (wobei die dazugehörige Prämie würde mir schon gefallen) - Fazit: nettes, angemessenes Arbeitsumfeld in einem 500-Betten-Haus. Ich würde immer wieder Medizin studieren. :-top

Thalia
10.01.2007, 18:25
Naja vorallem stimmt das doch so alles nicht, oder?

Vielleicht hat er es ja auch nicht studiert..würde jemand seinen eigenen Beruf so schlecht machen? Dann soll er doch lieber was anders machen...naja wollte euch das mal zeigen...gibt es noch mehr Meinungen?

Lifendhil
10.01.2007, 19:44
Naja vorallem stimmt das doch so alles nicht, oder?

Vielleicht hat er es ja auch nicht studiert..würde jemand seinen eigenen Beruf so schlecht machen? Dann soll er doch lieber was anders machen...naja wollte euch das mal zeigen...gibt es noch mehr Meinungen?
Naja, also blauäugig solltest du da auch nicht rangehen.
Teilweise stimmt das schon, obwohl ich da positiv in die Zukunft blicke. Bis wir beide Ärzte sind wird sich noch schön viel ändern (können). Problematisch sehe ich wirklich die Sache mit der Familie. Aber das ist kein echtes "Ärzte-Problem" sondern ein "Deutschland-Problem".
Und es gibt sicher einige Ärzte, die zurecht unzufrieden sind. Das hat dann weniger damit zu tun, dass man den Beruf schlecht machen will, sondern damit, dass man was ändern will (siehe Ärztestreiks).
Fakt ist, dass es zur Zeit viele Ärzte ins Ausland zieht. Bessere Bezahlung, geregelte Arbeitszeiten, besseres Arbeitsklima und bessere Familienbetreuung spielen da z.B. eine Rolle.
Aber wie gesagt, wer weiß, wie das in 10 Jahren sein wird. :-nix

alley_cat75
10.01.2007, 20:05
Für Lifendhil: :-winky :-winky



Fakt ist, dass es zur Zeit viele Ärzte ins Ausland zieht. Bessere Bezahlung, geregelte Arbeitszeiten, besseres Arbeitsklima und bessere Familienbetreuung spielen da z.B. eine Rolle.

Recht hast Du, dass es viele (aber wieviel Prozent sind es tatsächlich? Wirklich viele?) ins Ausland zieht. Aber dieses Phänomen findet man nicht nur unter Ärzten. Bauingenieure zieht es Richtung Skandinavien (v.a. Norwegen), Wirtschaftswissenschaftler gehen nach England und USA... für bessere Bezahlung und diverse andere, nicht immer nachzuvollziehende Gründe. Dieses Emmigrations-Phänomen findet man in jeder Branche. Nur die armen Juristen sind wohl sehr eingeschränkt, aber das soll nicht unser Problem sein. :-dance Jedenfalls kann ich nur sagen, Ärzte in anderen Ländern kämpfen ebenso gegen Mißstände wie wir hier. Naja, außer vielleicht die Schweizer - aber kann man jemanden ernst nehmen, der Löcher in Käse bohrt? :-nix

Thalia
10.01.2007, 22:48
:-)) :-))
kann man wohl nicht!

Trotzdem, es ist eindeutig dass dieser Beitrag sehr pessimistisch geschrieben wurde...und teilweise überspitzt. Wollte nur mal wissen was ihr dazu so meint.

Mir ist da noch eine andere Frage eingefallen mal zur Praxis...
es geht um diese ganzen blutigen Angelegenheiten...ist das sehr gewöhnungsbedürftig? Kommt wahrscheinlich auf die Persönlichkeit an, oder?
Ich meine, jemanden einfach zuzunähen oder ein pochendes Herz vor sich zu haben...ist schon komisch, oder?

WhiteNoise
10.01.2007, 23:14
es geht um diese ganzen blutigen Angelegenheiten...ist das sehr gewöhnungsbedürftig?
Also ich durfte bisher nur ne Knie-OP "besichtigen" und da hat mir seltsamerweise das Setzen der Spritze mehr ausgemacht, als das Rumgesäge und Gehämmer an den Knochen. :-nix
Ich denke, wenn einen das fachlich interessiert, dann rückt das Blut in den Hintergrund ;-)