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Books
12.01.2007, 19:40
Hallo :-) ,
hab mal eine Frage, und zwar ob in den USA ein gewisses Alter der US-Studis zu Residency-Beginn "standard" ist (diese dürften ja, wenn alles glatt läuft so 26-27 sein), also ob man wenn man in Dt. in Medizin nur über die Wartezeitquote reinkommt (da schlechtes Abi :-blush), überhaupt realistische Chancen hat als Ausländer in ein Programm zu kommen, oder ob die Ausbildungszentren absagen würden, da man 1. Ausländer und 2. auch noch zu alt ist (also angenommen: Studienbeginn mit 24, fertig mit 30 und dann zu Residency-Beginn ca. 31)?

test
13.01.2007, 02:27
Hallo :-) ,
hab mal eine Frage, und zwar ob in den USA ein gewisses Alter der US-Studis zu Residency-Beginn "standard" ist (diese dürften ja, wenn alles glatt läuft so 26-27 sein), also ob man wenn man in Dt. in Medizin nur über die Wartezeitquote reinkommt (da schlechtes Abi :-blush), überhaupt realistische Chancen hat als Ausländer in ein Programm zu kommen, oder ob die Ausbildungszentren absagen würden, da man 1. Ausländer und 2. auch noch zu alt ist (also angenommen: Studienbeginn mit 24, fertig mit 30 und dann zu Residency-Beginn ca. 31)?

Das Alter ist allgemein nicht so wichtig. Es gibt auch in den USA einige ältere Residents, die beispielsweise auch noch Forschung gemacht haben bevor sie an die med school gegangen sind oder ähnliches.
Dadurch, dass du Ausländer bist hast du allerdings shcon einen Nachteil, unmöglich ist es aber sicher nicht.

Books
13.01.2007, 15:07
ah, danke gut zu hören,

Dadurch, dass du Ausländer bist hast du allerdings shcon einen Nachteil, unmöglich ist es aber sicher nicht.
das mit dem "Ausländer-Nachteil" stimmt schon, hab aber mal gelesen (hier im Forum?!) das in bspw. Innere der Ausländeranteil recht hoch sein soll, ob das stimmt :-nix , aber die Hoffnung bleibt ja :-) :-winky

test
16.01.2007, 05:36
ah, danke gut zu hören,

das mit dem "Ausländer-Nachteil" stimmt schon, hab aber mal gelesen (hier im Forum?!) das in bspw. Innere der Ausländeranteil recht hoch sein soll, ob das stimmt :-nix , aber die Hoffnung bleibt ja :-) :-winky

Ja, in Innere liegt der Anteil an Absolventen, die nicht in den USA studiert haben bei 51%, allerdings sind die dann vornehmlich in den weniger beliebten Programmen.

Ronin1985
16.01.2007, 06:32
Test meinst du jetzt ma hat schlechtere Karten wenn man ausländer ist oder wenn man ein älterer Ausländer ist?

eatpigsbarf
16.01.2007, 11:26
Man hat keine schlechteren karten, wann man "älterer" Ausländer ist. Die USA sind da in vielen Bereich offen für "ältere" Berufsanfänger als Deutschland (was extrem viel mit dem Sozialsystem der USA zu tun hat, in dem ältere Arbeitnehmer nicht so abgesichert werden wie in D).
Als ausländischer Arzt in den USA hat man es natürlich etwas schwerer als der normale amerikanische Mitbewerber. Ist hier in D. ja häufig genauso. Guck dir einfach die Zahlen der NRMP an, wo genau aufgeschlüsselt wird nach Fachbereichen etc. (u. a. eben auch der Anteil der IMG´s), wie die vorhandenen Residency-Stellen besetzt wurden. Aber altersmässig ist es relativ egal (die machen sich nicht viel draus, ob du bei Stellenantritt 26 oder 35 bist).

Stagger Lee
16.01.2007, 11:58
Die USA sind da in vielen Bereich offen für "ältere" Berufsanfänger als Deutschland (was extrem viel mit dem Sozialsystem der USA zu tun hat, in dem ältere Arbeitnehmer nicht so abgesichert werden wie in D).Ich glaube, das liegt eher daran, daß in den USA die Altersdiskriminierung ebenso illegal ist (und von der Gesellschaft geächtet wird) wie die Diskriminierung von Frauen oder die Diskriminierung nach Hautfarbe. IMHO ein sehr angenehmer Aspekt der dortigen Gesellschaft; in Deutschland ist man da nicht immer so tolerant.

Von daher würde ich vermuten, daß man es als "Alter" im Vergleich zu Deutschland in den USA sogar leichter hat.

Books
16.01.2007, 14:00
Aber altersmässig ist es relativ egal (die machen sich nicht viel draus, ob du bei Stellenantritt 26 oder 35 bist).
*beruhigt-bin*


[...]
allerdings sind die dann vornehmlich in den weniger beliebten Programmen.
@test: sind mit weniger beliebten Programmen Weiterbildungsstätten in weniger beliebten, wenig besiedelten Regionen, z.B. Great Plains etc. gemeint, oder eher schlechte Residency-Stellen?

ich will eigentlich nur in die USA :-top , egal welche Gegend, es sei denn man kann nach Residency (bzw. Fellowship?) also mit FA nicht in andere Bundesstaaten wechseln, weiß jemand was genaueres?? :-nix , falls dies nicht möglich sein sollte :-( muss man natürlich den Bundesstaat der Residency schon genau wählen (aber ich bin ja eh noch Jahre davon entfernt:-)) :-(()

Stagger Lee
16.01.2007, 14:48
Im Normalfall dürfte es kein Problem sein, zwischen Bundesstaaten zu wechseln.

Das größere Problem ist wohl eher das Visum. Wenn du keine Greencard hast, sondern nur ein Ausbildungsvisum, dann endet deine Aufenthalts- und Arbeitsberechtigung natürlich mit der Residency (die als Aus- bzw. Weiterbildung gilt). Einige Ausbildungsvisa bringen sogar die Auflage mit, daß du für die nächsten zwei Jahre nach Beendigung der Ausbildung kein neues Visum mit Arbeitserlaubnis bekommen darfst.

eatpigsbarf
16.01.2007, 15:22
Ich glaube, das liegt eher daran, daß in den USA die Altersdiskriminierung ebenso illegal ist (und von der Gesellschaft geächtet wird) wie die Diskriminierung von Frauen oder die Diskriminierung nach Hautfarbe. IMHO ein sehr angenehmer Aspekt der dortigen Gesellschaft; in Deutschland ist man da nicht immer so tolerant.

Von daher würde ich vermuten, daß man es als "Alter" im Vergleich zu Deutschland in den USA sogar leichter hat.


Nö, das hat nicht nur mit Diskriminierungsgründen zu tun. Vor allem hat es mit finanziellen Gründen zu tun (wie in eigentlich allen Wirtschaftsbereichen auch hier nicht unwichtig...): hier in D. gilt durch das Sozialsystem, ältere Arbeitnehmer sind teurer (allein schon vom Gesetz her), haben mehr Urlaub, werden häufig auch schneller krank. Es ist ja genau mit eines der Probleme von älteren Arbeitslosen, daß sie ihren Arbeitgeber mit den ganzen Lohnnebenkosten mehr kosten als ein 20 Jahre jüngerer Bewerber. Ein Ergebnis des Sozialstaats Deutschlands, der uns aber immerhin eine sichere Rente beschert (so gering sie auch scheinen mag).
Es gibt aber in den USA kein sicheres Rentenprogramm: wer nicht mind. x Jahre (sind m. M. > 20) bei einem Unternehmen gearbeitet hat, für den wird auch vom Unternehmen keine Rente finanziert (das macht der Staat nämlich nur zu winzigen Beträgen, der durchschn. amerikanische Arbeitsnehmer wird vom Arbeitsgeber nach Anzahl der Arbeitsjahre mitfinanziert). Von daher wird ein älterer Arbeitnehmer in den USA natürlich genauso krank wie in D., allerdings kann der auch viiieeell schneller gekündigt werden als hier. Und wenn das 1 Jahr vor Beginn der Rentenberechnung ist, dann hat er eben Pech. Sorry, aber das ist die nicht vorhandene soziale Absicherung in den USA.

Insofern ist Diskriminierung ein wichtiger Mitaspekt, aber fast noch wichtiger ist der Fakt, dass ein 30 Jähriger und ein 50 Jähriger einen Arbeitnehmer im gleichen Beruf mit gleichen Ausbildungsstandards einfach gleich viel kosten, da Lohnnebenkosten gleich sind.

Von daher ist das Alter in den USA schon egal, man muß sich eben durch gute Examensergebnisse vom Rest absetzen.




So, Antwort auf eine andere Frage hier im Thread: Residency-Stellen kann man in "competitive" und eben nicht-kompetetiv einteilen. Da die Stellen national vergeben werden und genau bekannt ist, wie viele Stellen jedes Jahr vergeben werden, gibt es Fächer, in denen es viele Bewerber pro Stelle (z. B. Ophthalmologie, Derma, HNO) gibt und eben welche, wo es weniger Bewerber für viele Stellen (Innere, einige chirurg. Fächer) gibt. Selbstverständlich kommen in die kleinen Fächer, die zwar nicht unbedingt von der Masse der Bewerber heiß begehrt sind, aber wo trotzdem die Bewerberzahlen die Stellenzahlen deutlich überbieten, nur die besten an eine Residency ran... ergo: kompetetives Fach. Und in solchen Fällen hat man als ausländischer Mitbewerber nur geringe Chancen, an eine solche Residency ranzukommen.

Gewisse Gegenden sind natürlich auch beliebt: so werden die an der Westküste angebotenen Residency-Stellen zu >95% besetzt (gleiches auch in großen Bereichen der Ostküste, z. B. in NYC, Boston, etc.), in anderen Gegenden dagegen nicht.

eatpigsbarf
16.01.2007, 15:29
Im Normalfall dürfte es kein Problem sein, zwischen Bundesstaaten zu wechseln.

Das größere Problem ist wohl eher das Visum. Wenn du keine Greencard hast, sondern nur ein Ausbildungsvisum, dann endet deine Aufenthalts- und Arbeitsberechtigung natürlich mit der Residency (die als Aus- bzw. Weiterbildung gilt). Einige Ausbildungsvisa bringen sogar die Auflage mit, daß du für die nächsten zwei Jahre nach Beendigung der Ausbildung kein neues Visum mit Arbeitserlaubnis bekommen darfst.


... Wohl der Großteil der Ausbildungsvisa :-(. Im Normalfall bekommt man ein sog. J-1-Visum, daß nach einer max. Gültigkeitsdauer von 7 Jahren (?) einen 2-jährigen Aufenthalt im Heimatland voraussetzt. Nur mit einem bestandenen USMLE Step 3 erhält man die Möglichkeit, sich für ein H1-B-Visum bewerben zu dürfen, daß das bedeutend leichter irgendwann mal in eine unbeschränkte Aufenthaltsgenehmigung umgeschrieben werden kann, evtl. mit Beantragung der amerikanischen Staatsbürgerschaft und/oder Greencard. Dieses "nettere" Visum allerdings kostet deinen amerikanischen Arbeitsgeber ca. $1000 nur an Verwaltungskosten und einen immensen Aufwand an Verwaltungstätigkeit, so daß sich viele KHs (z. B. Yale) einfach weigern (steht dann teilweise sogar öffentlich auf deren Homepage als Hinweis für ausländische Residency-Bewerber), sich an diesem Visumsystem zu beteiligen - man kommt also nur für ein J-1-Visum in Frage... Ist somit wirklich schade, denn man muß einfach nach Hause, wenn man eigentlich alles soweit geschafft hat, daß man bleiben möchte, um außerhalb der Residency endlich in den USA arbeiten zu können.

Aaaaber: es gibt gottseidank auch andere Häuser, die das mit dem H1-B übernehmen.

Books
16.01.2007, 19:33
erstmal danke an alle für die ausführlichen Antworten :-)

klingt vielleicht doof, aber theoretisch könnte man ja auch eine Amerikanerin/ einen Amerikaner heiraten und dadurch dann amerik. Staatsbürger werden, oder? (oder natürlich Trick 17: schwangere Freundin in USA bringen -> Kind wird dort geboren -> amerik. Verwandter 1. Grades :-)) :-)) ; nee kleiner Scherz, glaub kaum, dass es so eine Lücke im System gibt)

Phino
16.01.2007, 19:48
Hallo :-) ,
hab mal eine Frage, und zwar ob in den USA ein gewisses Alter der US-Studis zu Residency-Beginn "standard" ist (diese dürften ja, wenn alles glatt läuft so 26-27 sein), also ob man wenn man in Dt. in Medizin nur über die Wartezeitquote reinkommt (da schlechtes Abi :-blush), überhaupt realistische Chancen hat als Ausländer in ein Programm zu kommen, oder ob die Ausbildungszentren absagen würden, da man 1. Ausländer und 2. auch noch zu alt ist (also angenommen: Studienbeginn mit 24, fertig mit 30 und dann zu Residency-Beginn ca. 31)?

Nur als Info: In amerikanischen und kanadischen Lebensläufen wird das Geburtsdatum/Fotos/Nationalität nicht mit angegeben, wegen Diskriminierung. Also ist das Alter nicht wirklich ausschlaggebend. :-))

Books
16.01.2007, 20:05
Nur als Info: In amerikanischen und kanadischen Lebensläufen wird das Geburtsdatum/Fotos/Nationalität nicht mit angegeben, wegen Diskriminierung. Also ist das Alter nicht wirklich ausschlaggebend.

davon hab ich auch schon gehört, allerdings nur beim Geschlecht wegen der Gleichstellung :-),

also danke Leute für die vielen Antworten, echt super :-top

test
17.01.2007, 02:48
*beruhigt-bin*

@test: sind mit weniger beliebten Programmen Weiterbildungsstätten in weniger beliebten, wenig besiedelten Regionen, z.B. Great Plains etc. gemeint, oder eher schlechte Residency-Stellen?

ich will eigentlich nur in die USA :-top , egal welche Gegend, es sei denn man kann nach Residency (bzw. Fellowship?) also mit FA nicht in andere Bundesstaaten wechseln, weiß jemand was genaueres?? :-nix , falls dies nicht möglich sein sollte :-( muss man natürlich den Bundesstaat der Residency schon genau wählen (aber ich bin ja eh noch Jahre davon entfernt:-)) :-(()

mit weniger beliebt ist beides gemeint. DIe attraktiven Wohn/Lebensgegenden, insbesondere West und Ostküste sind beliebt und eben renommierte Programme.

Books
17.01.2007, 14:39
mit weniger beliebt ist beides gemeint. DIe attraktiven Wohn/Lebensgegenden, insbesondere West und Ostküste sind beliebt und eben renommierte Programme.

ok, danke test :-)

Bettpfannenwechsler
09.02.2007, 21:08
was ist "too old" in Deutschland?

Books
10.02.2007, 15:05
was ist "too old" in Deutschland?
häh :-nix , was meinst du?

Bettpfannenwechsler
10.02.2007, 17:14
na ja gehört wohl nicht hierher. Hätte mich mal interessiert was für einen deutschen Chefarzt bei der Einstellung der Cut off bei Berufsanfängern ist was das Alter betrifft. :-) vor allem an Unikliniken

Books
10.02.2007, 17:34
ach so, ja weiß ich nicht, kann aber sein das an Unikliniken eher die Jüngeren genommen werden, aber das ist meine persönlich Meinung :-meinung