PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : privat vs gesetzlich



mar7ini
14.01.2007, 16:43
Ich habe schon nach ähnlichen Thema gesucht, habe aber nichts gefunden.

Und zwar - momentan bin ich bei der TK versichert (bin auch zufrieden). Mach gerade PJ (2/3), im Herbst ist dannn Hammerexamen. Ende März ist mein 14 Fachsemester zu Ende, ab April müsste ich mich also freiwillig versichern lassen.
Die Gebühren bei der TK würden dann knapp 100 Euro betragen (jetzt knapp 60 Euro).

Ich habe aber auch die Möglichkeit, darauf zu verzichten und mich privat versichern zu lassen. Als Medizinstudent bekommt man ja Angebote, die teilweise sehr günstig sind. Bei der AXA z.B. würde ich ca 115 Euro monatlich zahlen. Die 15 Euro Unterschied würden mir nichts ausmachen, aber: soll ich es machen?

Ich habe erstmal bei der TK schon angekündigt, daß ich Ende März kündige. Ich wurde natürlich sofort angerufen (ich soll es mir gut überlegen, wenn ich die gesetzliche KK verlasse, kann ich nicht zurück, und wenn ich nicht mehr im PJ bin dann werden die Beiträge bei der privaten viel größer sein, und was ist wenn ich nicht sofort eine Stelle kriege, außerdem soll ich bedenken daß alle Berater die private Versicherungen anbieten auch Provision kriegen wollen... sollte ich mal Kinder haben, werde ich für sie bei der privaten extra zahlen müssen usw.).

Von den "unabhängigen" Beratern höre ich dagegen das es sich schon machen lässt mit der "Rückkehr" in die gesetzl. KV, und daß ich schon mal den Vorteil hätte, "drin" zu sein (die private könnte mich dann in der Zukunft nicht ablehnen)...

Klar hat jede Seite ihre Argumente, aber langsam weiß ich nicht mehr auf wen ich hören soll :-nix

Was sind Eure Erfahrungen und Ratschläge?

Relaxometrie
14.01.2007, 16:57
Von den "unabhängigen" Beratern höre ich dagegen das es sich schon machen lässt mit der "Rückkehr" in die gesetzl. KV, und daß ich schon mal den Vorteil hätte, "drin" zu sein (die private könnte mich dann in der Zukunft nicht ablehnen)...
Wer sich "unabhängiger Berater" nennt, und kostenlos berät, ist nicht unabhängig, sondern will verkaufen.
Es gibt noch eine Sparte von Beratern (ich weiß gerade nicht mehr, wie die sich nennen), die zwar eine horrende Beratungsgebühr nehmen, dafür aber wohl wirklich unabhängig sind.
Komisch, um nicht zu sagen, unseriös, finde ich, daß von "unabhängigen Beratern" oft gesagt wird, daß man aus der privaten KV auch wieder raus käme. Ich würde es andersrum sehen und erstmal in der gesetzlichen Versicherung bleiben und evtl. einen Anwartschafts- oder Optionstarif bei der privaten KV abschließen. Vor einigen Monaten hatte ich mich da mal informiert und war erstaunt darüber, daß diese Tarife, mit denen man seinen Gesundheitszustand bei der privaten KV "einfrieren" kann, ziemlich günstig zu haben sind.

Solara
14.01.2007, 21:25
ich würde (erstmal) gesetzlich bleiben und ne private Zusatzversicherung abschliessen - und genau beobachten, wie sich die Gesundheitsreform(pläne) weiterentwickeln!

Und in der Zeit mal intensiv überlegen, ob Familie und Kinder in Frage kommen oder geplant sind ... die wären in der jetztigen Versicherungslage halt dann jeweils extra mit Beiträgen zu zahlen und in der gesetzlichen frei mitversichert!

Ausserdem: jetzt sind es 15 EUR Unterschied - aber das ändert sich ganz gewaltig mit den Jahren und v.a. im Alter - ausserdem schlägst du dich permanent mit den Rechnungen selbst rum :-D !!

Gaja
14.01.2007, 22:47
Eine Freundin von mir hatte gerade das Problem, dass sie Privat versichert war und jetzt erst einmal ihre Doktorarbeit schreiben wollte. Die Versicherung wollte jetzt aber den vollen Satz haben (ca. 500€). Sie wäre da raus gekommen, wenn sie weniger als 3000€ Ersparnisse gehabt hätte und sich dadurch hätte arbeitssuchend melden können. So geht es aber nicht :-(.

Hades
14.01.2007, 23:55
Selbst schuld. Wer die gesetzliche verlässt um die Vorteile der Privaten zu genießen, soll am Ende nicht über deren Nachteile meckern.

Eilika
15.01.2007, 05:16
@hades: was auch schon wieder ganz schön pauschalisierend ist...
Ich bin auch (noch) privat versichert. Mein Vater ist beihilfeberechtigt, ich also auch, die verbliebenen 20% bin ich wie die ganze Familie privat versichert (dafür war eine gesetztliche damals in den 80ern gar nicht möglich). Wäre auch alles kein Problem, wenn sich nicht immer Sachen ändern würden... Aber die Beihilfeberechtigung hängt am Kindergeld... Kindergeld gab es mal bis 27... bis dahin wäre ich locker fertig, würde Geld verdienen und mich ganz normal gesetzlich versichern können. Aber jetzt gibt es das eben nur noch bis 25 (bzw. für mich in der Übergangslösung noch bis Jahresende). Ab Januar bin ich also auch in der Situation, dass ich meine Diss fertig kriegen will/muss, daher noch eingeschrieben sein werde und nicht in die gesetzliche komme, mich also voll privat versichern muss, und das wird teuert...

Hypnos
15.01.2007, 08:22
Es gibt noch eine Sparte von Beratern (ich weiß gerade nicht mehr, wie die sich nennen), die zwar eine horrende Beratungsgebühr nehmen, dafür aber wohl wirklich unabhängig sind.

Jo, und die heißen: Verbraucherberatungen:-))

Es grüßt,

Hypnos

P.S.: Beratungshonorar bei der Verbraucherzentrale ca. 30€ / 30 min....

astrophys
15.01.2007, 08:44
Ich war 3 Monate und 3 Tage nicht versichert, mit dem Ergebnis, dass mich die gesetzliche nicht mehr nehmen konnte, da länger als 3 Monate nicht versichert. Also musste ich mich privat versichern und habe dafür 75 Euro im Monat gezahlt.
Wenn du absehen kannst, dass du während du privat versichert bist keinen Studentenstatus mehr hast würde ich bei der gesetzlichen bleiben.
Wenn du ein Angestelltenverhältnis eingehst bist du sowieso wieder gesetzlich versichert (es sei denn du kommst über die Bemessungsgrenze, aber das ist als Berufsanfänger wohl unwahrscheinlich). Passiert das in absehbarer Zeit, dann kannst du dich auch privat versichern, allerdings würde ich die Änderungen immer im Auge behalten.

Relaxometrie
15.01.2007, 20:40
Jo, und die heißen: Verbraucherberatungen:-))
Beratungshonorar bei der Verbraucherzentrale ca. 30€ / 30 min....
Diesen Preis würde ich nicht als horrend bezeichnen.

Die Menschen, die ich meinte, sind Honorarberater. Von diesen Beratern hat mir mal ein Wirtschaftsinformatiker erzählt, dem ich wirklich zutraue, die Dinge kritisch zu sehen. Aber die Preise, die er für solche Beratungen genannt hat, waren wirklich gesalzen.
Vielleicht würde es sich trotzdem lohnen, sich einmal eine solche Beratung zu leisten? In Zeiten des Lebenswandelumbruchs (Praxisfinanzierung, Villenkauf u.s.w. :-D ) könnte man die Pläne dann bei einer weiteren Beratung anpassen lassen.
Wer weiß. Wahrscheinlich würde es sich sogar lohnen, mal etwas Geld zu investieren, damit man dann das nach einer solchen Beratung noch übriggebliebene Geld gutanlegt und sich auch gut versichert.
Die Mischung, die die meisten Leute fahren, nämlich: auf kostenlose und pseudounabhängige Berater zurückzugreifen, manchmal im Bekanntenkreis nachzufragen, und sich ein wenig zu belesen, kostet insgesamt wahrscheinlich auch nicht wenig Lehrgeld.
Ich habe mir bisher auch noch keinen solchen Honorarberater geleistet, wollte aber nicht versäumen, deren theoretisches Dasein bekanntzugeben :-))

mar7ini
15.01.2007, 20:52
Bei mir ist es so, daß mein Ehemann privat versichert ist. Kinder haben wir nicht und planen sie auch nicht in den nächsten 1-2 Jahre, aber danach vielleicht doch...

Andererseits verbinden wir unsere Zukunft nicht unbedingt mit Deutschland, vielleicht landen wir in einigen Jahren in unserer Heimat, vielleicht aber auch ganz woanders.. :-nix

Der "unabhängige" Berater mit dem ich sprach, war der Meinung daß man nach dem Studium, als Assi, gerade so über der Grenze ist, die man für die private braucht.. ob das glaubwürdig ist, bezweifle ich etwas...

Relaxometrie
15.01.2007, 21:06
Nach dem, was hier im Forum über die Assi-Gehälter geschrieben wird, ist man eher haarscharf (oder sogar deutlich) unter der Beitragsbemessungsgrenze.
Ich finde es verwerflich, daß viele "unabhängige" Berater ihren Klienten zu einer solchen Hänge-und Würgepartie raten, und sie auf Teufel-komm-heraus in der privaten Versicherung sehen wollen.

Haru
24.01.2007, 13:29
kann ich dann wenn ich 25 werde ( bzw.kurz davor) einfach zu meiner Krankenkasse ( GKV ) gehen und sagen, ich habe Zivi gemacht und bleibe dann automatisch noch 10 Monate in der Familienversicherung oder was muß ich dafür genau machen ?

eatpigsbarf
28.01.2007, 17:09
Mal ein ganz blöder Einwand: wenn Du sowieso ganz demnächst mit dem PJ fertig bist und danach als Assistenzarzt anfängst, wirst du mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 80% sowieso nicht die Beitragsbemessungsgrezne schaffen und dich gesetzlich versichern müssen. Und da Du mit dem Ende deines Studiums einen neuen Abschnitt erreichst, kannst Du auch problemlos aus der privaten in die gesetzliche Kasse wechseln (die lassen dich allerdings meist nur raus, wenn man denen a) seine Exmatrikulationsbescheinigung und b) den Arbeitsvertrag vorzeigt... das wollten meine sehen, sonst wäre ich nicht rausgekommen).
Aber wie gesagt, Du schafft eigentlich von deinem Gehalt her gar nicht, weiter in der privaten bleiben zu dürfen, auch wenn Du jetzt für die paar Monate noch wechselst. Insofern sind alle Deine Überlegungen relativ hinfällig, auch wenn du noch so gerne in der privaten KK bleiben würdest :-), es geht einfach nicht (auch nicht mit 4 Diensten pro Monat an einer Uniklinik - ich komm nicht an das nötige Kleingeld dadurch...).

Flauta
28.01.2007, 17:58
Ich muss jetzt herausfinden, wie das für Studenten ist, die nicht mehr im Ausland über die Eltern versichert sind und sich nun in D selber versichern wollen und das Med. Studium aus finanziellen Gründen unterbrechen müssen um als Lehrer tätig zu sein und das Referendariat aus Sicherheitsgründen zu machen.
Habe ja eh keine Wahl, würde auch so lieber in die gesetzliche KK gehen, aber mit den Zusatzversicherungen, den einzelnen Anbietern etc.....ich blicke da nicht durch und habe keine Zeit stundenlang im Internet zu recherchieren....
Gibt es da was, wo man schnell, objektiv und idiotensicher den Überblick erhält? Ich bin schon einige Zeit in D war aber immer noch im Ausland versichert und habe daher das System nicht so ganz durchschaut....
thanx

angelusmuc
28.01.2007, 20:11
Als ich meine GKV wechselte, hab ich mir 6 rausgesucht, welche in der Nähe waren, finde ich schon wichtig für den Fall das es Probleme gibt, dann kann man hinfahren und das ganze abklären. Hab dort angerufen, gesagt was ich alles möchte und sie sollen mir das Angebot zusenden. Fertig!
Hab das vom Preis-Leistungs-Verhältnis beste rausgesucht und den Anmeldeantrag unterschrieben, das wars!

Wobei ich froh bin, dass ich inzwischen in einer PKV bin.

Flauta
28.01.2007, 20:56
Gut, dann werde ich mal herausfinden, welche GKV es gibt, wo die sind....
kenne bis jetzt nur die AOK da die das mit dem Ausland abwickeln.
Bei uns muss man sich darum nicht kümmern: der Arbeitgeber meldet einen an, private gibt es nicht: man kommt je nach Job in eine bestimmte Kasse und bleibt da dann auch. Wechselt man den Job, wird man automatisch in die richtige Kasse gewechselt. Das ist alles viel einfacherer.
Man kann dann zusätzlich einen Erste-Klasse-Bonus dazunehmen, die Flugrettungsversicherung und eine die Zuzahlungen verringernde Versicherung, fertig!
In D ist das soooo kompliziert....werde sicher die falsche wählen....

eatpigsbarf
28.01.2007, 21:53
Ich hab´s so gemacht, daß ich mir eine rausgesucht habe, die relativ billig ist. Mir war es von Anfang an egal, ob die eine Niederlassung bei mir in der Nähe haben. da ich es bei meinen normalen Arbeitszeiten sowieso nie zu deren Öfnungszeiten schaffe im Fall der Fälle. Und da ich auch vorher schon immer alles telefonisch geregelt habe, ist mir eine Niederlassung in meiner Nähe piepegal. Insbesondere wenn man bedenkt: je mehr Niederlassungen, desto höhere Personal- und Verwaltungskosten und desto teurer.
Da ich kerngesund bin und die gesetzlichen vom Grundkonzept sowieso alle das gleiche anbieren (ich will keinen Heilpraktiker und Kuren brauch ich auch (noch) nicht und Brille trag ich nicht und um Zähne muß man sich sowieso irgendwie anders kümmern..) hab ich eben relativ auf den Kostenanteil geschaut. Da ja in letzter Zeit sehr häufig die Beiträge steigen, wollt ich dafür nicht soviel ausgeben, da mein Gehalt bekanntlicherweise ja nicht prozentual zu den Versicherungen ansteigt...
Ich bin jetzt bei der BIG direkt und super zufrieden. Die haben eine 24h-Hotline, wo man nicht mal lange in der Warteschleife hockt und sind trotz Beitragserhöhung nur bei 12,5% Beitragssatz. Und alle Fragen werden sofort beantwortet und meine Bitten schnellstmöglich und ohne Probleme erledigt. Besser kann´s nicht sein und wenn ich bei der AOK/DAK/BKK etc. wäre, könnte ich auch nur anrufen, weil ich bekannteweise aus beruflichen Gründen gar nicht vor 16h aus dem KH komme...

Ich hab letztes Jahr, als bei mir der notwendige Wechsel wegen Studienende anstand, das Internet bemüht, um da Vergleiche anzustellen: sehr hilfreich "krankenkassenvergleich" oder ähnliches zu googeln. Da bekommt man seitenweise Links.