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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin mit Realschulabschluss?



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Hardyle
17.01.2007, 20:28
@books: Was, Wartesemester für den 2. Bildungsweg??? Das wäre ja mal interessant zu wissen (würde mich evtl. auch betreffen) ... aber kann mir nicht vorstellen, dass das im aktuellen System noch zu trifft!

@Miss-I: Um auch mal die Seite von DocO weitergehend zu erläutern ... ich hab eine Mitschülerin in der Klasse, die jetzt 1 Jahr älter ist als ich, also 21, die bereits eine abgeschlossene Ausbildung hinter sich hat, die mit mir jetzt im Frühjahr ihr Abi macht - und es wird sicher kein schlechtes - und anschließend Biologie oder CH studieren will/wird! Also es gibt auch dieses Beispiel!!!

Jedoch halte ich es wirklich nicht für sinnvoll eine Ausbildung zu machen, die dir nicht liegt (ihr ist die Arbeit geliegen und sie jobt auch noch ab und zu in ihrem alten Betrieb). Und ich bin der festen Überzeugung, dass wenn du den Willen hast, das Abi zu packen, dann packst du auch ein gutes Abi!!! Und ich finde oft ist es diese Willenstärke die es ausmacht - das ist merkt man an den weiterführenden Gymnasien oft eher als an den Allgemeindbildenden - da die Leute eine Perspektive haben, auf die sie zu arbeiten!!! (klar kommt letztendlich vieles auf Lehrer und Umstände an ... aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!)
Falls doch nicht Abi, würde ich dir auch raten - wie einige Vorredner - die Ausbildung zu wechseln in den med. Bereich, wenn dir das liegt!

Skalpella
17.01.2007, 22:03
@books: Was, Wartesemester für den 2. Bildungsweg??? Das wäre ja mal interessant zu wissen (würde mich evtl. auch betreffen) ... aber kann mir nicht vorstellen, dass das im aktuellen System noch zu trifft!

Bin zwar nicht books, aber: Vor ein paar Jahren waren es noch 4 WS, bei mir (2004) noch 2 WS die für den zweiten Bildungsweg angerechnet wurden. Wie es im Moment ausschaut, weiß ich leider net.

medicus164
17.01.2007, 22:51
Hey!
Also bei mir war es fast genauso. Meine Eltern wollten auch das ich eine Lehre bei der AOK zum Sozialversicherungsfachangestellten mache. Ich wusste aber ebenfalls recht früh das ich ein Mediznstudium machen will. Also habe ich das ABI gemacht und muss nicht mehr lang warten, bis ich hoffentlich einen Platz bekomme.
Ob ich es bereue?
Nein! Denn ich komme meinem "Traum-Ziel" immer näher.

Alles Gute.

medicus164

Frizzy
17.01.2007, 22:58
ich kann aus eigener erfahrung sagen: nichts ist schlimmer als eine ausbildung, die man überhaupt nicht will.. nichts is schlimmer als das gefühl kotzen zu können, wenn morgens der wecker klingelt und man zur arbeit darf! ich habe meine damalige ausbildung (automobilkaufmann) nach knapp 10 monaten abgebrochen und war wie befreit danach, habe auch nur *so lange* gemacht, weil stolz der eltern, druck der eltern etc. hab mich nicht getraut so richtig früher abzubrechen - aber es war wie ein erlösung als ich vorm chef saß und ihm sagte, dass ich morgen nicht mehr komme und ihm die kündigung vor die nase gehalten habe^^...

gruß
frizzy

Hardyle
18.01.2007, 12:16
@medianab/books: Wo findet man denn solche Infos??? Auf der ZVS-Seite hab ich davon noch nichts gelesen ... wisst ihr ob es da stichhaltige Gründe dafür gibt, warum man über den 2. bildungsweg Bonus bekommt?
Also ich hab ja schon von Bewerbungen für Ausbildungen gehört, bei denen es besser angesehen ist, seine Mittlere Reife über die Berufsfachschule mit Profil zu machen als sie über die hundsgewöhnliche Realschule ...
Da fällt mir ein, Studientag in Ulm hat jemand gefragt, wie's aussieht mit dem Biotechnologischen Gymnasium - ob das Vorteile habe ... aber ich meinte die von der Studienberatung hätte gemeint, dass es keine gäbe!

Königspinguin
18.01.2007, 12:25
@books: Was, Wartesemester für den 2. Bildungsweg??? Das wäre ja mal interessant zu wissen (würde mich evtl. auch betreffen) ... aber kann mir nicht vorstellen, dass das im aktuellen System noch zu trifft!


Ihr habt da den Begriff "2. Bildungsweg " falsch verstanden:
es gab da mal tatsächlich 4, später 2 Wartesemester (wie es aktuell ist weiss ich nicht).
2. Bildungsweg heisst aber: Realschulabschluss+Berufsausbildung+ Berufstätigkeit und dann als Erwachsener auf einer Schule wie Abendgymnasium, Kolleg, das Abi nachzumachen.
Für Schüler dieser Schulen gibt es auch elterunabhängiges BAFöG.

Infos vom Oberschulamt:

"Der "Zweite Bildungsweg" unterscheidet sich grundlegend vom "Ersten Bildungsweg". Letzterer führt von der Grundschule über einen ununterbrochenen schulischen Bildungsgang zur Hochschulreife. Die Spezialisierung auf einen Beruf erfolgt erst nach der Abiturprüfung.
Den verschiedenen Möglichkeiten des "Zweiten Bildungsweges" ist gemeinsam, dass sie auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder auf einer mehrjährigen Berufstätigkeit aufbauen und auf der Grundlage des erworbenen Fachwissens den Zugang zu anderen Bildungseinrichtungen erschließen."

Hardyle
18.01.2007, 12:33
Aso na dann ... hatte mich schon gewundert, weil ich davon noch nie etwas gehört hatte von wegen Bonus.
Nun meine ich aber, dass unsere Lehrer das auch immer so genannt hätten - vielleicht sind die mal wieder falsch gewickelt! ;)

Jo, das mit dem Bafög hab ich schon mal angeguckt ... weil ich auch erst vorhatte das Studium evtl. an eine Ausbildung anzuschließen.

zyna
18.01.2007, 17:18
Da stellt sich mir jetzt aber die Frage, wie du zu dieser Ansicht kommst? ;-)

Wieso sollte sie nicht in der Lage sein ein gutes Abi abzulegen?

Liebe Grüße, Denüse


ich meinte damit nicht, dass sie kein gutes abi ablegen kann, sondern mir stellte sich die frage, ob es für ein medizinstudium ohne WS reicht.

meiner meinung nach ist die 10. klasse auf der realschule nicht mit der sek II auf einem gymnasium vergleichbar. bei ihr würde der anspruch ja doppelt steigen.
sicherlich ist es möglich die leistungen zu halten, aber auch ein abi-schnitt von 1,5 führt nicht in jedem fall sofort zu einem studienplatz.

ansonsten habe ich in keiner weise was daran zu meckern, dass sie ihr abi nachmachen will. das ist ja wirklich ne super einstellung wenn man sich noch mal bilden will. :-top

Denüse
18.01.2007, 17:30
meiner meinung nach ist die 10. klasse auf der realschule nicht mit der sek II auf einem gymnasium vergleichbar. bei ihr würde der anspruch ja doppelt steigen.

Das sehe ich nun wieder garnicht so. Ich meine, ich hab das Ganze ja selbst durchgemacht und muss sagen, dass der Anspruch sich nicht verdoppelt, sondern einfach verändert... Der Realschulstoff beläuft sich im Wesentlichen auf die wichtigen Fakten.

Beispiel Mathe: Du lernst eine Formel, wendest sie an und gut ist.
Auf dem Gym war es so, dass du diese Formel erstmal über 2 Schulstunden hinweg herleitest, diese Herleitung bei der folgenden Klausur ja aber garnicht gebraucht hast. Sondern: Nur die faktisch am Ende rauskommende Formel, die man in jeder Formelsammlung finden kann.

Beispiel Englisch: Realschul-Englisch baut von Anfang an weniger auf Auswendiglernen irgendwelcher geschichtler Fakten auf, sondern eher auf Sprach- und Hörverständnis, Textreproduktion, Argumetation und Übersetzung auf.
Während ich auf dem Gym in der 10. plötzlich die Geschichte von Henry VIII. auswendig lernen sollte.... Toller Roller...
Jedenfalls hatte ich sprachlich und argumentationstechnisch in den Klausuren einen erkennbaren Vorsprung zu meinen Gym-Kollegen... ;-)

Es ist also nicht alles, auf dem "Anders" steht, gleich "Schwerer" drin, sondern eben nur "Anders"... :-))

Also, immer ran an die Bücher, nicht entmutigen lassen und sich nie erzählen lassen, man könnte es nicht schaffen , nur weil man von der Realschule kommt! Das haben sie bei mir auch versucht... :-nix

Liebe Grüße, Denüse

Hardyle
18.01.2007, 18:34
Das was Denüse sagt sehe ich auch für sehr richtig! Man lernt wirklich auf einem anderen Niveau und das ist der Unterschied! Aber als guter anpassungsfähiger Schüler kommt man schnell in den anderen Stoff rein!
Ich habe ja selbst Erfahrungen gemacht und mich so langsam aber sicher hochgearbeitet und stehe jetzt kurz vor dem Abi. Mein Schnitt ist vielleicht nicht mehr so top wie der von der Hauptschule, aber er ist immernoch 1,x! Und daher glaube ich, dass es jeder schaffen kann ... wenn es ihr zu waghalsig ist auf einem normales Gymn. einzusteigen (falls das überhaupt möglich ist), dann soll sie es über eine Aufbauform versuchen und die sind darauf spezialisiert Leute mit Mittlerer Reife auf ein Abi vorzubereiten!!!

Als 2. Frage stellt sich die Sache mit der Wartezeit (@zyna) ... wobei ich denke das ist dann der kleinste Nebeneffekt und das kann ja auch jedem passieren, dass er nicht von anfang an genommen wird - selbst wenn sie die Berufsausbildung fertig hat. Dann könnte sie zwar logischerweiße in ihrem Beruf tätig bleiben, aber falls es sich bei einem guten Schnitt evtl. nur um ein paar Semester handelt kann sie das mit einem FSJ überbrücken, das sie sich als KPP anrechnen lassen kann!
Was ist schon vertane Zeit??? Das hab ich mich früher auch immer gefragt, bin schließlich für eine Abiturientin auch schon relativ alt und werde mein abi endlich mit 21 in den Händen halten! Aber ich habe viele liebe Leute um mich, die mich immer wieder darauf aufmerksam machen, dass Erfahrungen sammeln ein wichtiger Prozess ist und dass man die längste Lebenszeit so oder so im Beruf verbringt, somit habe ich doch noch alle Zeit der Welt ...
Eine vertane Chance würde ich für schlimmer empfinden! Daher meine Meinung, probier es mit dem Abi!!!

Anna-Tomie
18.01.2007, 21:03
Das was Denüse sagt sehe ich auch für sehr richtig! Man lernt wirklich auf einem anderen Niveau und das ist der Unterschied! Aber als guter anpassungsfähiger Schüler kommt man schnell in den anderen Stoff rein!
Ich habe ja selbst Erfahrungen gemacht und mich so langsam aber sicher hochgearbeitet und stehe jetzt kurz vor dem Abi. Mein Schnitt ist vielleicht nicht mehr so top wie der von der Hauptschule, aber er ist immernoch 1,x! Und daher glaube ich, dass es jeder schaffen kann ... wenn es ihr zu waghalsig ist auf einem normales Gymn. einzusteigen (falls das überhaupt möglich ist), dann soll sie es über eine Aufbauform versuchen und die sind darauf spezialisiert Leute mit Mittlerer Reife auf ein Abi vorzubereiten!!!

Als 2. Frage stellt sich die Sache mit der Wartezeit (@zyna) ... wobei ich denke das ist dann der kleinste Nebeneffekt und das kann ja auch jedem passieren, dass er nicht von anfang an genommen wird - selbst wenn sie die Berufsausbildung fertig hat. Dann könnte sie zwar logischerweiße in ihrem Beruf tätig bleiben, aber falls es sich bei einem guten Schnitt evtl. nur um ein paar Semester handelt kann sie das mit einem FSJ überbrücken, das sie sich als KPP anrechnen lassen kann!
Was ist schon vertane Zeit??? Das hab ich mich früher auch immer gefragt, bin schließlich für eine Abiturientin auch schon relativ alt und werde mein abi endlich mit 21 in den Händen halten! Aber ich habe viele liebe Leute um mich, die mich immer wieder darauf aufmerksam machen, dass Erfahrungen sammeln ein wichtiger Prozess ist und dass man die längste Lebenszeit so oder so im Beruf verbringt, somit habe ich doch noch alle Zeit der Welt ...
Eine vertane Chance würde ich für schlimmer empfinden! Daher meine Meinung, probier es mit dem Abi!!!

Schöner Beitrag :-meinung :-) :-top

Hardyle
18.01.2007, 21:16
Danke Anna-Tomie!

Lifendhil
18.01.2007, 22:14
Jedenfalls hatte ich sprachlich und argumentationstechnisch in den Klausuren einen erkennbaren Vorsprung zu meinen Gym-Kollegen... ;-)

Es ist also nicht alles, auf dem "Anders" steht, gleich "Schwerer" drin, sondern eben nur "Anders"... :-))


Hm... also in dem Bundesland, in dem ich Abi gemacht hab, ist das genau anders herum.

Denüse
18.01.2007, 22:16
Hm... also in dem Bundesland, in dem ich Abi gemacht hab, ist das genau anders herum.

Also, ich hab in Bayern mein Abi gemacht... Du?

Liebe Grüße, Denüse

Lifendhil
18.01.2007, 22:20
Also, ich hab in Bayern mein Abi gemacht... Du?

Liebe Grüße, Denüse
Das hab ich mir schon gedacht. Die bayerischen Gymnasien sind bekannt dafür, dass das Auswendiglernen einen großen Teil ausmacht. Ich hab in S-H Abi gemacht und bei uns wars mir ehrlich gesagt schon etwas zu wenig. Verstehen, Argumentieren und Diskutieren stand bei uns immer ganz oben. Dadurch sind die Fakten manchmal etwas unter den Tisch gefallen. Aber dadurch bin ich sehr gut durch die Schule gekommen (auswendiglernen liegt mir leider nicht so sehr) *g*.

Denüse
18.01.2007, 22:23
Da sieht man mal, wie unterschiedlich die Lehrpläne aufgebaut sind... :-) Zja, hat sicher alles Vor- und Nachteile... Ist aber interessant zu hören, dass es auch anders geht...

Liebe Grüße, Denüse

zyna
19.01.2007, 12:38
also ich kann nur von dem berichten, was ich schon erlebt habe.
ich selbst gehe auch auf ein gymnasium und hatte eine freundin die in der 9 klasse auf die realschule gegangen ist, weil sie nur schlechte noten hatte. auf der realschule stand sie plötzlich super gut und hatte auch nen 1,x schnitt. nach der 10. klasse wollte sie auch abi machen und ist auf ein oberstufen-zentrum gegangen. da wurde sie aber wieder so schlecht, dass sie die 12. klasse wiederholen musste...

ansonsten kann man bei uns an der schule beobachten, dass alle guten schüler der sek I zur sek II hin schlechter geworden sind. klar gibt es immer ausnahmen, aber der trend zeichnet sich ganz klar ab.

abschließend möchte ich nur nochmal sagen, dass ich der beitragschreiberin nicht ihre träume zerstören, sondern sie nur auf die risiken aufmerksam machen wollte. nicht, dass sie sich auf die meinungen hier verlässt und dann nach dem abi ohne studienplatz dasteht und sich fragt "und nun??" an ihrer stelle sollte das alles gut überlegt sein, denn einen ausbildungsplatz findet man nicht alle tage...
welchen weg sie nun geht, muss sie ja letztendlich selber entscheiden und dafür wünsche ich ihr alles erdenklich gute und viel erfolg!

Hardyle
21.01.2007, 19:42
Also ich kann halt zu obigen Thema nur noch sagen, dass bei mir in der Klasse (oder auch allgemein auf der Schule, BTG und EG) immer wieder auch ein geringer Protzentsatz "Ex-Gymnasiasten" (ca 3 - 4 Schüler pro Klasse) allgemeinbildender Gymnasien sind ... in der Regel ist es so, dass sich diese Leute im Schnitt verbessern, sofern sie die Motivation nicht komplett verloren haben!

tashera
14.02.2007, 18:09
Hallo,
so muss nun auch was Fragen,
Ich habe Fachhochschulreife in BAWÜ, bin gerade in der Ausbildung zum Physiotherapeuten.
Nun habe ich gehört, dass man mit Fachhochschulreife und Medizinischer Ausbildung, Medizin Studieren kann.
Stimmt denn das?
Vielen Dank

wanci
14.02.2007, 19:09
Hallo,
so muss nun auch was Fragen,
Ich habe Fachhochschulreife in BAWÜ, bin gerade in der Ausbildung zum Physiotherapeuten.
Nun habe ich gehört, dass man mit Fachhochschulreife und Medizinischer Ausbildung, Medizin Studieren kann.
Stimmt denn das?
Vielen Dank

An manchen Unis ist das möglich. Frag mich keine Details, aber ich glaube man muss 2 oder 3 Jahre Berufserfahrung haben und einen sehr guten Abschluss in der Ausbildung.