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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2. Tag, B126, Null-Hypothese



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Freiburger
20.08.2001, 22:43
Ich glaube, diese Frage wurde hier noch gar nie diskutiert, jedenfalls ganz bestimmt nicht, seit ich dabei bin, das hätte ich mitbekommen :-)
Ich habe leider kein gescheites Psycho-Buch bei mir rumstehen, in dem die Null-Hypothese vielleicht ganz einfach nachzuschlagen ist, und alles, was ich bei einer flotten Recherche im Internet dazu auftreiben konnte, ist das Brockhaus-Zitat "die Nullhypothese, dass X und Y stochastisch unabhängig sind". Dies bestätigt mich eigentlich in meiner Theorie, daß (A) die richtige Lösung sei, das hatte ich so während der Prüfung aus meinem Unterbewußtsein hervorgekramt zu haben geglaubt. Kann hier jemand etwas Kompetentes dazu sagen und mich entweder bestätigen oder belehren?

20.08.2001, 22:56
Ich habe zwar auch kein Psycho-Buch, aber doch die Schwarze-Reihe: 10. Auflage, Frage 1.149, Frühjahr 1999: "Dieser Hypothese wird immer eine Nullhypothese Ho zugeordnet, die davon ausgeht, daß kein Unterschied besteht, d.h. beide Gruppen sind gleich"
Das ist zwar nicht unbedingt kompetent, aber innerhalb von 2 1/2 Jahren wird man beim IMPP seine Meinung nicht geändert haben.

Schöne Grüsse aus Bochum

Froschkönig
20.08.2001, 23:07
Ich glaub ja, daß C richtig ist (wahrscheinlich, weil ich C angekreuzt habe...)
Kanns nicht begründen, aber Psycho mach ich eher aus dem Gefühl heraus und die anderen 59 Psychofragen waren laut Medi-learn ja auch richtig....
OkOk...hab geschwindelt, ein paar andere waren leider auch falsch...
aber ich bleib trotzdem bei C. Basta

tcb
20.08.2001, 23:37
also hier mal eine rein mathematische definition aus sieber formelsammlung mathematik klett verlag:

mit einer stichprobe x1...xn soll eine hypothese über einen unbekannten parameter einer grundgesamtheit geprüft werden. der test heisst signifikant auf dem niveau alpha wenn seine aussage statistisch gesichert ist.
nullhypothese: H0, alternativhypothese :H1, ablehnungsbereich:K

entscheidung: ist der aufgrund der stichprobe ermittelte wert ein element von k, so wird H= abgelehnt, andernfalls wird H0 beibegalten.

so also das heisst das h0 eine hypothese ist dessen relevanz erst ermittelt werden muss. das wäre hier eindeutig lösung c da die nullhypothese an sich nichts über die wertigkeit, relevanz etc. aussagt. die annahme oder ablehnung der null hypothese wird erst durch die werte k oder h1 festgelegt.

zusätzlich eine these aus der physik:

also hier wird eine null hypothese aufgestellt. dann wird in verschiedenen experimenten die gültigkeit der nullhypothese untersucht. die experimente schliesse dann meist mit dem bekannten q.e.d. ab. d.h. es wird entweder bewiesen dass die nullhypothese zutrifft oder nicht.....

viel fachidiotie aber aufgrund dieser definitionen denke ich dass lösung c zutrifft. denn soziologische testverfahren stützen sich ja auch auf allgemeine mathematische bzw. statistische grundlagen.

greets

Froschkönig
20.08.2001, 23:41
tcb ist MEIN Held !

20.08.2001, 23:44
was wohl das IMPP von diesem Held hält?

Froschkönig
20.08.2001, 23:46
.....aber trifft die nicht letzten Endes (doofer Ausdruck)
auf alle vorläufigen ergebnisse zu ?

tcb
20.08.2001, 23:47
also naja ich denke nicht dass das impp genau eine lösung angibt die mit der mathematischen definition identisch ist um dann zu sagen dass sie nicht stimmt. aber dem impp ist ja alles zuzutrauen deswegen lassen wir uns mal am besten positiv überraschen.

greets

Freiburger
20.08.2001, 23:53
Diese Frage entwickelt sich ja noch zu einer ganz besonders spannenden. Jetzt haben wir schon drei verschiedene Lösungsvorschläge, aber noch immer kein einziges Zitat aus einem Psychologie-Lehrbuch. Am Ende verstehen die Psychologen gar nicht, wovon sie da sprechen? ;-)
Ich stimme allerdings nicht so ganz mit Dir überein, tcb, daß die von Dir zitierte Definition aus der Formelsammlung identisch mit der Lösung (C) ist, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht den Anschein haben mag. Ich weiß momentan noch nicht genau, wie ich das ausdrücken soll, aber irgendwie klingt mir diese Aussage zu rigoros und endgültig. Natürlich kann eine Hypothese immer erst nach einem Experiment bestätigt oder abgelehnt werden, das ist jetzt keine Besonderheit der Null-Hypothese.

20.08.2001, 23:56
Na, für mich war die Schwarze Reihe (siehe oben) schon das Psycho-Lehrbuch

tcb
21.08.2001, 00:02
ja aber das eine nullhypothese nichts über annahme oder ablehnung sagen kann das ist auf jeden fall richtig. denn gerade die definition sagt doch dass die null hypothese nur durch andere variablen bestätigt oder abgelehnt werden kann. somit trifft lösung C vollkommen zu.
denn die lösung c lautet :

unter einer null hypothese versteht man, dass c: eine hypothese über einen statistischen zusammenhang weder angenommen noch abgelehnt werden kann.

also volltreffer :-)

naja zumindest nach meinem verständnis...und das geht manchmal von hier bis...auf jeden fall nicht so weit manchmal :-)

greets

Freiburger
21.08.2001, 00:02
Für mich ist die Schwarze Reihe immer mehr ein IMPP-Lehrbuch als sonst irgend etwas!

Froschkönig
21.08.2001, 00:03
Was jetzt kommt, ist in keinster Wiese produktiv :

Wie, Psychologen VERSTEHEN was von dem, was sie erzählen ?
HahahahahaHihihihihihiHohohoho

Jajaja, vorurteile, werdet ihr jetzt segen, aber ich kenne über den Daumen gepeilt mehr als 10 Psychologen(und ich meine nicht meine Psycho-Professoren) und die haben entweder keine Ahnung, oder tun zumindest das, was WIR lernen müssen, als altbackenen Schwachsinn ab

Freiburger
21.08.2001, 00:09
:-dagegen
Und jetzt bin ich eigentlich sogar so gut wie überzeugt, daß Aussage (C) auf keinen Fall richtig sein kann - sorry, Froschkönig, aber dafür war ich ja bei der Nebennierenfrage Dein persönlicher Held, nicht wahr? :-))
Diese Aussage beschäftigt sich nämlich in Verbindung mit dem Vorspann genau gelesen gar nicht damit, was die Nullhypothese über einen statistischen Zusammenhang aussagt, sondern sie unterstellt, daß das Wort "Nullhypothese" bedeutet, daß generell keine Aussagen über einen statistischen Zusammenhang getroffen werden können, und das ist selbstverständlich falsch. Lest Euch das noch einmal genau durch und sagt mir dann, ob Ihr meine Lesart nachvollziehen könnt!

tcb
21.08.2001, 00:09
so hier noch eine definition aus freiburg für den freiburger:

Nullhypothese
Die Häufigkeit des Tragens eines Regenschirmes ist unabhängig vom Geschlecht.
Das heißt, es gibt keine Geschlechtsunterschiede im Tragen von Regenschirmen.
--------------------------------------------------------------------------------

[email protected]

so das heisst wohl dass diese nullhypothese noch sagen kannob der statistische zusammenhang angenommen werden kann noch abgelehnt werden kann. oder? klingt zumindest sehr logisch.

und erst der test über die relevanz dieser nullhypothese gibt aufschluss über geschlecht, regenschirme, etc.pp.

greets

21.08.2001, 00:15
"Nullhypothese
Die Häufigkeit des Tragens eines Regenschirmes ist unabhängig vom Geschlecht. "
das deutet doch daraufhin, dass sich die Messdaten im Gruppenvergleich (Frauen gegen Männer) nicht unterscheiden, also E

Freiburger
21.08.2001, 00:17
:-meinung
Nicht nur, weil es aus Freiburg kommt :-)
Allerdings würde ich gerade dieses Beispiel gerne zur Bestätigung meiner Theorie heranziehen, daß (A) die gesuchte Antwort ist: Wenn es nämlich keine Geschlechtsunterschiede im Tragen von Regenschirmen gibt, dann sind beide Eigenschaften völlig voneinander unabhängig, und der Korrelationskoeffizient zwischen beiden liegt folglich bei 0.
Zu (C) gilt für mich immer noch das oben von mir Gesagte, dazu hat sich ja bisher niemand geäußert.

tcb
21.08.2001, 00:24
also hmmm ja das ist auch eine interessante ansicht allerdings ein korrelationskoeffizient besagt doch inwieweit ein testwert mit den anderen testwerten korreliert, also z.b. inwieweit test a den test b erklären kann oder nicht. hier geht es doch um die nullhypothese die weder was über test a noch über test b noch über geschlecht oder regenschirm art sagt oder?

hmmmmm sehr seltsam...anders wäre es wenn jetzt bei antwort a statt korrelationskoeffizient varianz stehen würde dann kommt man irgendwann auf 0 zumindest mathematisch.

und ausserdem genau das was ihr jetzt aufführt sagt die nullhypothese ja nicht aus. erst alternativhypothesen bestätigen oder lehnen die nullhypothese ab. das heisst ob jetzt der geschlechtsunterschied vorherrscht oder nicht kann nur durch alternativhypothesen bestätigt oder abgelehnt werden.

greets

tcb
21.08.2001, 00:27
nachtrag:

:-)

also das heisst die nullhypothese an sich sagt erstmal nur aus dass der statistische zusammenhang von regenschirm und geschlecht weder angenommen oder abgelehnt werden kann.

greets

21.08.2001, 00:39
weder annehmen noch ablehnen hab ich auch angenommen, und zwar weil ich alle anderen antworten weder ablehnen noch annehmen konnte. B, D und konnte ich jedoch etwas mehr ablehnen als annehmen, so dass ich annehme, dass A, C oder E nicht abzulehnen sind, also anzunehmen.