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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitsmedizin - macht das hier jemand? Soll ich oder soll ich nicht...



svea
17.01.2007, 11:18
Hallo zusammen!
Nach laaaanger Abstinenz hier brennt mir nun doch ein Thema auf den Nägeln:

Ich bin nun seit 2 Jahren in der Inneren Abteilung eines mittelgroßen Krankenhauses, meine erste Stelle.
Das Team ist nett, Arbeit macht auch allermeistens Spaß.
Auf der Suche nach der idealen Stelle (v.a. ohne Nachtdienste) war ich trotzdem immer mal wieder mit einem Auge...
Nun hatte ich eine Bewerbung an einen großen Arbeitgeber für eine Weiterbildungsstelle zur Arbeitsmedizinerin geschickt -> hatte diese Woche das Bewerbungsgespräch.
Das war schon ziemlich nett dort... Traumarbeitszeiten :-love , Bezahlung auch recht ok (ok, für die private KV reicht´s nicht mehr, es fehlen halt ide Dienste), Team scheint jung und nett zu sein, Chef ebenso. Und keine Dienste!
Es ist halt nur ein komplett anderes Arbeiten: viel mehr Aktenarbeit. Man muß sich morgens vorm Kleiderschrank überlegen, was man schickes anzieht. Man hat eher Kunden als Patienten.
Andererseits brauch ich den Nervenkitzel :-(( , der einem im KH doch meistens im Nacken sitzt, nicht unbedingt...
Und mit den geregelten Arbeitszeiten hätte meine Dr-Arbeit auch eine reale Chance, endlich mal fertiggestellt zu werden :-stud

Ich muß mich heute entscheiden: weiter Innere machen - obwohl ich eigentlich weiß, daß ich das nicht mein Leben lang im KH durchhalten werde.
Oder umsatteln auf Arbeitsmedizin - mit einer realistischeren Perspektive?
Dazu kommt, daß ich (außer 1 Tag Hospitation im Studium bei einem Betriebsarzt) wenig Ahnung habe, wie der Alltag eines Arbeitsmediziners so ausschaut.
Kann mir da hier jemand Erfahrungen berichten?
Was würdet Ihr machen?

statuscuriosus
17.01.2007, 11:56
Hallo, ich kann dich gut verstehen, in der letzten Zeit habe ich auch öfter darüber nachgedacht, wie ich dem Klinikalltag entkommen könnte. Das liegt bei mir aber nicht an der Klinikatmosphäre und den Diensten im allgemeinen, sondern an den Arbeitszeiten bei uns in der Chirurgie, die jegliches Privatleben erfolgreich unterbinden.
Besteht die Möglichkeit, dass du bei deinem potentiellen neuen Arbeitgeber hospitieren kannst? Dann wüsstest du zumindest ein bißchen mehr, worauf du dich einlässt.
Die Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen, aber wenn ich versuche, mich in dich hereinzuversetzen, ich glaub, ich würde mich auf die neue Stelle einlassen. Wenn es dir nicht gefällt, zurück in die Innere kannst du sicherlich immer. Nur halt dann vielleicht nicht in dieselbe Abteilung.

Und wie gesagt, ich würde versuchen, vor der Entscheidung noch dort zu hospitieren.

Egal, wie du dich entscheidest- viel Glück und Erfolg!
status

svea
17.01.2007, 14:27
Danke für Deine Antwort!
Ja, in die Innere könnte ich schätzungsweise wieder ganz gut zurück - nur halt in ein anderes Haus... ;-)

Zum Hospitieren ist leider wohl keine Zeit, ich muß morgen früh Bescheid geben. Die Abteilung wurde mir aber schon gezeigt - sieht nett und recht modern aus. Das trau ich mir zu :-)

Gibt´s noch mehr Stimmen dazu??? :-dafür oder :-dagegen ?

Maria_79
17.01.2007, 17:37
Also ich finde es eine tolle Chance, mal was anderes zu machen und würde mich dafür entscheiden. Immerhin hast Du ja schon 2 Jahre Berufserfahrung in einem großen Fach. Es geht Dir also nichts "verloren", ein späterer Wechsel ist sicher auch auf eine Innere Abteilung noch möglich. Ist nicht Arbeitsmedizin auch eine gute Ergänzung z.B. für Innere?

Wie auch immer Du Dich entscheidest, viel Erfolg und Freude!

Viele Grüße

Maria

alley_cat75
17.01.2007, 17:55
Hallo Svea, mein Nachbar ist Prof. für Arbeitsmedizin und, obwohl ich das Fach im Studium gehasst habe, erzählt er immer spannende Sachen. Klar, es ist ein anderes Arbeitsumfeld als in der Inneren, aber ebend nicht langweilig. Probiere es aus, was soll schon passieren?! Besagter Nachbar macht auch viel Lehre, wälzt also nicht nur Aktenberge. Ich finde dessen Arbeit schon abwechslungsreich und interessant. Und Stellen gibt es zur Genüge, zumindestens entnehme ich das immer dem Berliner Tagesspiegel. Viel Erfolg! :-top

tarumo
23.01.2007, 06:59
edit wg. hat sich erledigt...

Golfina
26.01.2007, 08:33
habe in der Arb.med mein PJ gemacht und bin noch mit meiner Dr.arbeit dort beschäftigt. Für mich als Mutter mit zwei Kids echt ein idealer Arbeitsplatz. Sicher, du reißt dort nicht die Welt zusammen, aber wer braucht das schon. Momentan bin ich in der Psych. beschäftigt, auch recht nett.
In der Arb.med: "G" Untersuchungen, LUFU, Impfbereatung, ein bissel Hausarzt sein. Schon abwechslungsreich insgesamt.
würde ich machen!

Dr. Spiele
23.02.2007, 19:32
Hallo Ihr,

möchte hier auch mal meine Erfahrungen bezüglich Arbeitsmedizin weitergeben.

Aber zunächst ein kleiner Ausflug in meinen Werdegang:

Als "Bundeswehrler" gestartet, mit dem Ziel, großer Notfall- oder Intensivmediziner zu werden; vernünftigerweise dann doch erstmal Allgemeinarzt geworden (sollte sich als sehr zweckdienlich herausstellen...); nach vielen Jahren in der Armee sowie als Notarzt erstmal überlegt, ob ich eine Landarztpraxis übernehmen soll; das ganze dann gottseidank fallengelassen (ich sag nur Praxisbudget, DMP´s; Dauerbereitschaft, wirtschaftliches Risiko, nie mehr wirklich Freizeit...); dann doch nochmal die Herausforderung gesucht und in einem privat getragenen Klinikum (Rhön... :-kotz ) Anästhesie und Intensivmedizin gemacht; nach eineinhalb Jahren und unzähligen grauenhaften Diensten (Bereitschaftsdienst...ich lach mich tot) sowie um gefühlte zehn Jahre gealtert eine rettende Stellenanzeige im Ärzteblatt gelesen: große bayerische Automobilfirma sucht Werksarzt...; beworben, Stelle bekommen, und jetzt seit geraumer Zeit absolut glücklich: geregelte Arbeitszeit (Gleitzeit), adäquates Gehalt, Wertschätzung von Seiten der Vorgesetzten und Mitarbeiter; absolut abwechslungsreiche Tätigkeit (Untersuchungen, Begehungen, Notarztdienst, Ambulanz, Besprechungen, Fortbildung) und immer freie Wochenenden und Nächte. Hab meine vorgealterten 10 Jahre wieder locker eingeholt, sehe jetzt sogar wieder jünger aus... :-top

Soviel zum Thema Klinik etc.

Aber als Tipp: für die Arbeitsmedizin ist es m. E. wichtig, einen (klinischen) Facharzt zu besitzen, da dieses Fach von der ärztlichen Erfahrung lebt.

Aber absolut empfehlenswert.

Gruß

Bille11
23.02.2007, 19:37
*schreck*

ich dachte, beim lesen des titels, kreuzt das hier jemand?

sorry, ich bin offtopic.. *wieder verzieht*