PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blutspenden - HIV



Studmed1
18.01.2007, 05:10
Wenn man Blutspenden geht, wird das Blut doch auf HIV, HBV, HCV, etc. getestet, nicht wahr?
Wird dieses Blut nun einfach verworfen, wenn es mit dem HIV infiziert ist? Ist es selbst bei reinen Ery-Konzentraten möglich , sich zu infizieren? Weil es doch "unrein" ist? In Erys sind ja bekanntlich keine Viren...
Bekommt der Spender automatisch bescheid über seine HIV-Infektion? Oder geht er immer wieder zum Spenden und immer wieder wird verworfen? Wäre da nicht die Gefahr zu groß, dass die Infektion mal "unerkannt" bleibt?
Wie wird der Spender denn informiert? Von wem und wer erfährt noch alles von der Infektion?

Danke für die Antworten...

christo
18.01.2007, 05:31
Kann dir nur zu ein paar punkten was sagen:
Irgendwelche pathologischen Auffälligkeiten werden deinem Hausarzt zugesendet , du müsstest ihn eigentlich bei deiner Anmeldung zum Blutspenden angegeben haben.
HIV-Positive Spenden werden immer komplett verworfen.
So zumindest beim BRK....

Gruß

Gersig
18.01.2007, 06:21
In Göttingen können Blutspenden zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet werden, zumindest unterschreibt man das

Hellequin
18.01.2007, 07:18
In Göttingen können Blutspenden zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet werden, zumindest unterschreibt man das
Kenn ich von uns auch so, wobei ich mir nicht sicher bin ob das auch für HIV und HCV Spenden gilt. Immerhin setzt man ja damit die Labormitarbeiter einer erhöhten Infektionsgefahr aus.

Gersig
18.01.2007, 12:31
Naja, vielleicht sind ja die Virologen scharf drauf, HIV-Viren aus der freien Wildbahn zu bekommen (zwecks Resistenzen und so) :-)

Studmed1
18.01.2007, 14:16
Und nun bitte noch einmal zurück zu meiner Frage:
Bekommt man als Spender Bescheid bei Virusinfektionen wie HIV und HCV?

Xela
18.01.2007, 14:40
natürlich bekommst du bescheid. ne freundin von mir ist einmal nur wegen erhöhter leberwerte vom blutspendedienst angerufen worden. wenn sie in deinem blut nen virus finden gibts mit sicherheit ne rückmeldung.

sarah0101
18.01.2007, 14:42
http://209.85.135.104/search?q=cache:H4PyNAJ-cq0J:www.drogen-forum.com/forum/archive/index.php/t-1849.html+blutspender+hiv+positiv+benachrichtigung&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=1&lr=lang_de&client=opera

um ganz sicher zu gehen rufe doch ganz einfach beim drk an!

Roxane
18.01.2007, 18:01
Sowohl der Spender als auch der Hausarzt des Spenders werden informiert, falls eine meldepflichtige Infektionskrankheit entdeckt wird.

Nicht, dass jemand das von sich behauptet hätte, aber trotzdem: Blutspenden sind nicht als kostenpflichtiger HIV-Test geeignet, wenn's schlecht läuft, kann man denjenigen, dem die Spende zukommen soll, infizieren.

Xela
19.01.2007, 14:20
Sowohl der Spender als auch der Hausarzt des Spenders werden informiert, falls eine meldepflichtige Infektionskrankheit entdeckt wird.

stimmt nicht. hiv ist nur nicht-namentlich meldepflichtig! der hausarzt des patienten wird auf keinen fall benachrichtigt! zitat von hiv.net:

"Meldepflicht

Nach § 7 Absatz 3 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) (s. Internetadressen) gilt eine nicht-namentliche Meldepflicht für den direkten oder indirekten (d. h. über Antikörper) Nachweis von HIV. Dieser muss innerhalb von zwei Wochen nicht an das örtliche Gesundheitsamt, sondern mittels eines speziellen Formblattes direkt an das Robert-Koch-Institut in Berlin geschickt werden.

Zur Meldung verpflichtet ist das Labor, das den positiven Test durchgeführt hat. Die zu übermittelnden Datensätze sollen einerseits eine wirksame Anonymisierung gewährleisten, andererseits sollen Doppelmeldungen vermieden und wesentliche epidemiologische Daten erfasst werden. Übermittelt wird nicht der Name des HIV-Positiven, sondern eine fallbezogene Verschlüsselung sowie Geschlecht, Monat und Jahr der Geburt, die ersten drei Ziffern der Postleitzahl der Hauptwohnung, Details der Testung, der wahrscheinliche Infektionsweg oder das wahrscheinliche Infektionsrisiko und das Land, in dem die Infektion wahrscheinlich erworben wurde."

Roxane
19.01.2007, 15:53
Recht hast Du. Hab noch mal nachrecherchiert. Danke für die Korrektur! :-)

Alucituc
19.01.2007, 19:51
Hä? und warum muss ich da dann auf dem Formular meinen Hausarzt angeben?

Eilika
19.01.2007, 19:53
Zwingt dich keiner dazu... ich hab keinen Hausarzt und da steht auch keiner...

Gersig
19.01.2007, 20:27
Aus dem Göttinger Blutspendebogen "Ich bin damit einverstanden, dass mich betreffende Untersuchungsbefunde meinem Hausarzt mitgeteilft werden"

Denüse
19.01.2007, 23:40
Vom Blutspendezentrum Dresden Haema (http://www.haema.de) bekommt man folgende Infos:


Vertraulicher Selbstausschluss
Spender, die einer Risikogruppe angehören oder die sich einer HIV-Risikosituation ausgesetzt haben, bekommen die Möglichkeit, uns, frei von eventuellem "Gruppenzwang" durch Freunde, Familienangehörige und Kollegen, vertraulich mitzuteilen, dass ihr Blut ungeeignet für eine Spende ist. Wir vernichten dann das gespendete Blut.


Was passiert mit dem Blut?
Wir beliefern hauptsächlich Krankenhäuser und Arztpraxen in der Region, in der sich unsere Zentren befinden. Also in Berlin, Dresden, Leipzig und Prenzlau. In Berlin z.B. werden täglich etwa 600 Blutkonserven benötigt, davon allein 10 Prozent in OP-Sälen der Charité.
Bis zu 20 Blutkonserven täglich helfen den großen und kleinen Patienten in der Inneren Klinik und auf der Kinderstation. Doch zuvor werden alle Blutkonserven sorgfältig auf HIV (Erreger von AIDS), Syphilis, Leberentzündung und weitere Erkrankungen überprüft. Nur absolut sichere Blutpräparate werden zu weiteren Arzneimitteln und Ausgangsstoffen für die Pharmaindustrie weiterverarbeitet.
Ein Teil der Blutkonserven steht 6 Stunden nach der Spende für den schnellen Einsatz bei Unfallopfern bereit. Sie sehen, Ihre Spende wird dringend benötigt.

Ansonsten kann ich mich noch dran erinnern, dass mir versichert wurde, bei einem kritischen Befund persönlich informiert zu werden. Einen Hausarzt musste ich nicht angeben...

Liebe Grüße, Denüse

Sackbauer
19.01.2007, 23:46
Und nun bitte noch einmal zurück zu meiner Frage:
Bekommt man als Spender Bescheid bei Virusinfektionen wie HIV und HCV?

Nein, die sitzen dann in ihrem Labor und freuen sich spitzbuebisch.

christo
20.01.2007, 06:49
Naja wenn du keinen Hausarzt angegeben hast können sie dem auch schlecht was zuschicken. Beim BRK/DRK is es so üblich.

Sackbauer
20.01.2007, 08:39
Naja wenn du keinen Hausarzt angegeben hast können sie dem auch schlecht was zuschicken. Beim BRK/DRK is es so üblich.

Aber du wirst ja wohl deine Details angegeben haben, oder?