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lala
25.01.2007, 10:18
Hallo!

In Italien sollen nun alle jungen Mädchen gegen HPV-16 und 18 geimpft werden und auch hier wird die Impfung immer mehr propagiert. Zum Beispiel hier (http://www.tagesspiegel.de/wissen-forschen/archiv/16.01.2007/3023142.asp )

Geimpft werden Mädchen von 9-16 Jahren (vor dem ersten Sexualkontakt) um Neuinfektionen zu vermeiden. Bei allen anderen KANN man impfen, kann aber auch bei negativem HPV-test eine vorhandene Infektion nicht ausschließen, schadet dann aber auch nicht, oder?
Wenn man HPV-16 und -18 schon positiv ist,macht impfen warscheinlich doch eh keinen Sinn mehr oder?
Und warum impft man nicht direkt auch die Männer mit - sind schließlich auch Überträger? Oder zumindest die, die HPV-negativ sind, damit die sich nicht von irgendeiner Frau anstecken und so weiter?

Was lernt man da heutzutage in Gyn oder Mibi zu? Wie sind eure Erfahrungen aus der Praxis?

Hoppla-Daisy
25.01.2007, 10:40
Dazu kann ich jetzt als VK leider nocht nichts sagen. Aber ich hatte diese Impfung vor kurzem noch u. a. in einem Referat über Impfungen erwähnt und hatte irgendwie das Gefühl, als würden einige meiner Kommilitonen HPV (und was daraus werden kann) überhaupt nicht kennen. Auch wenn die Impfung nicht alle Erreger-Typen erfasst, egal. Meine Tochter wird auf jeden Fall geimpft werden. Und erst mit 12 Jahren zu impfen, erachte ich in der heutigen Zeit dann als fast schon zu spät. Man ist als Eltern ja nun echt das letzte Glied in der Kette, das über die Sexualkontakte der Kinder etwas erfährt. Da mach ich mir keinerlei Illusionen.

Also: Impfen!

trina1081
25.01.2007, 11:49
Gibt es denn schon irgendwelche Studien bezüglich Langzeitrisiken?

Bin nämlich aus meinem privaten Umfeld auch gefragt worden, ob ein 16jähriges Mädchen geimpft werden soll.

alley_cat75
25.01.2007, 12:29
Bei Impfungen gibt es immer Risiken, aber was ist wohl schlimmer - Impfschaden oder Zervix-CA? Ich habe junge Frauen, Mitte 20, mit fortgeschrittenen Zervix-CA gesehen. Ganz schlimm! Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich lieber 10mal impfen lassen. Patienten, die mit mir wegen Impfrisiken diskutieren, kann ich überhaupt nicht leiden. :-kotz Kleinkariert. Besserwisser. Bunte- und Hörzu-Leser. :-dagegen

sarah0101
25.01.2007, 12:46
Bei Impfungen gibt es immer Risiken, aber was ist wohl schlimmer - Impfschaden oder Zervix-CA? Ich habe junge Frauen, Mitte 20, mit fortgeschrittenen Zervix-CA gesehen. Ganz schlimm! Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich lieber 10mal impfen lassen. Patienten, die mit mir wegen Impfrisiken diskutieren, kann ich überhaupt nicht leiden. :-kotz Kleinkariert. Besserwisser. Bunte- und Hörzu-Leser. :-dagegen


weisste ich finde es irgendwie krass wie du über deine patienten redest!ich finde es ganz normal das leute sich wegen eventuellen risiken aufklären lassen wollen,weil in der hinsicht ängste bestehen.mir kommt es so vor als wärst du d ärztin,die beste und die patienten sind die bescheuerten!ich hab glaube,ich hoffe ich verwechsel da nicht irgendwas schonmal ewas in der richtung von dir gelesen.ich glaube nicht das du als ärztin garantieren kannst das wenn man sich impfen lässt das man denn 100% geschützt ist,von daher lasse deinen patienten das recht in der hinsicht zu diskutieren,ob nun bunte-oder-hörzu-leser!

Feuerblick
25.01.2007, 13:02
Bei Impfungen gibt es immer Risiken, aber was ist wohl schlimmer - Impfschaden oder Zervix-CA? Ich habe junge Frauen, Mitte 20, mit fortgeschrittenen Zervix-CA gesehen. Ganz schlimm! Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich lieber 10mal impfen lassen. Patienten, die mit mir wegen Impfrisiken diskutieren, kann ich überhaupt nicht leiden. :-kotz Kleinkariert. Besserwisser. Bunte- und Hörzu-Leser. :-dagegenIch weiss ja nicht, wie du das machst, aber ich persönlich neige dazu, Nutzen (und damit meine ich auch, OB und in welchem Ausmaß mich eine Impfung überhaupt schützen kann!) und Risiken gegeneinander abzuwägen. Sprich: Wenn diese Impfung ein erhöhtes Risiko einer Impfreaktion schwereren Ausmasses in sich birgt und außerdem die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung vielleicht nur um die Hälfte senkt, dann würde ich es mir doch sehr überlegen, ob ich mich pieksen lasse. Und Mitdenken und Nachfragen ist weder kleinkariert noch besserwisserisch. Du lässt doch auch nicht kritiklos alles mit dir machen, oder?

Schneewitche
25.01.2007, 13:10
Ich hab vor ein paar Wochen bei meienr Krankenkasse angefragt und die würden die Impfung auch komplett bezahlen.
Also werde ich mich bei meinem nächsten gyn-Termin impfen lassen. Ich denke in dem Fall ist da auf jeden Fall nen sehr großer Nutzen. Ich bin auch eher dafür das mit dem impfen gründlich zu machen (hab auch so Sachen wie ne FMSE-Impfung, weil wir in unserem garten häufig Zecken haben) sollte. Welche Impfungen ich aber nie mit mache ist Grippe, weil ich da der Meinung bin der Virus mutiert zu schnell und ich bin da sowieso nicht sehr anfällig (trotz Grippe-Kranker in naher umgebung, weiß ich nicht wann ich die letzte hatte).

Ich denke auch das man da auch immer mal nach den Nebenwirkungen fagen sollte auch wenn ich sehr wenig davon halte wenn Eltern die Tetanus-Impfung bei ihren Kindern verweigern :-???

Hoppla-Daisy
25.01.2007, 13:50
Schneewitche, es ist nur die Frage, ob du überhaupt "keimfrei" bist. Denn soweit ich informiert bin, macht eine Impfung im Grunde nur Sinn bei bisher noch nicht sexuell aktiven Menschen, sprich Kindern. Wer sagt dir denn, dass du nicht schon längst mit HPV in Berührung gekommen bist? Das sieht man seinen Sexualpartner (leider) nicht an :-nix

Und was die Grippe angeht... sicher, dass du schon mal eine wirkliche Influenza hattest??? Denn daran WÜRDEST du dich erinnern, glaub mir ;-)

Schneewitche
25.01.2007, 14:16
Schneewitche, es ist nur die Frage, ob du überhaupt "keimfrei" bist.
Naja, letzten Sommer war ich das laut Abstrich noch und da es seit dem keine Gelegenheit dür diese Viren gab sollte ich das wahrscheinlich ja immer noch sein.

Skalpella
25.01.2007, 15:17
Ich hab mich auch vor nem Jahr mal testen lassen und war negativ. Sowohl unsere Mikrobiologen, als auch unsere Gynäkologen (in der Uni) raten uns dringend zu der Impfung. Auch wenn du schon einen Virus hast, kann man bedenkenlos gegen die anderen Kapside impfen (hab jetzt grad nicht im Kopf, welche).
Hab kürzlich bei meiner Gynäkologin nachgefragt und bin fast vom Stuhl gefallen: diese Impfung kostet mal eben 500Euronen :-((
Ich glaube die KVs zahlen nur bis zum 25. Lebensjahr (und da bin ich schon etwas drüber :-blush )
Aber das macht immer Sinn, auch wenn man schon älter ist. Für die Kinder ists halt am besten, weil die Wahrscheinlichkeit, negativ zu sein, am höchsten ist. Ich werde jetzt aber auch mal bei meiner KV nachfragen, ob dies zahlen würden...

alley_cat75
25.01.2007, 15:20
Sprich: Wenn diese Impfung ein erhöhtes Risiko einer Impfreaktion schwereren Ausmasses in sich birgt und außerdem die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung vielleicht nur um die Hälfte senkt, dann würde ich es mir doch sehr überlegen, ob ich mich pieksen lasse.

Sprich zurück: wenn oben genanntes der Fall wäre, hätte die HPV-Impfung keine Zulassung im strengen Deutschland bekommen. Hand und Siegel d`rauf!

lala
25.01.2007, 15:39
Ich hab mich auch vor nem Jahr mal testen lassen und war negativ. Sowohl unsere Mikrobiologen, als auch unsere Gynäkologen (in der Uni) raten uns dringend zu der Impfung. Auch wenn du schon einen Virus hast, kann man bedenkenlos gegen die anderen Kapside impfen (hab jetzt grad nicht im Kopf, welche).
Aber das macht immer Sinn, auch wenn man schon älter ist. Für die Kinder ists halt am besten, weil die Wahrscheinlichkeit, negativ zu sein, am höchsten ist.

Eben das ist eine Frage. Wie soll man`s machen? Testen lassen und nur bei negativem Test impfen? Kann man nicht alternativ auch die Männer einfach impfen (wenn man nur einen Sexualpartner hätte doch sehr praktisch...), oder sich nur dann impfen wenn ER HPV-positiv ist?
Was würdet ihr selbst machen? Was raten die Gynäkologen?

DocCoxen
25.01.2007, 15:46
warum nicht einfach sich selbst testen lassen?! Das ist doch kein Problem und weniger umständlich/sicherer als seinen Partner testen zu lassen! :-meinung
Aber mal ne blöde Frage: wer macht solche Tests denn? Ein normaler Gynäkologe??

Skalpella
25.01.2007, 15:47
Immer impfen lassen, die Wahrscheinlichkeit, dass man alle "bösen" Kapside hat ist sehr gering. Wenn du dich davor nochmal testen läßt, kannste halt sicher sein, dass du wirklich komplett negativ warst. Kostet aber auch ca. 50Euronen und ich glaub, die zahlt keiner.
Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ist dennoch obligat, weil nicht gegen alle Kapside geimpft wird. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist aber weitaus geringer...
Ich weiß auch nicht, warum man die Männer nicht gleich mitimpft. Wahrscheinlich weil diese Feigwarzen bei ihnen nicht bösartig entarten (oder doch?)... Sollte ein Mann wirklich positiv sein, dann ist der einzige Weg Sex zu haben, der mit Kondom. Also impfen und dann ohne ist nicht (sagt mein Hautarzt)
Außerdem: ich zitiere ein Forenmitglied:
Selbst wenn du in einer monogamen Beziehung bist, muss das dein Partner noch lange nicht sein.

Skalpella
25.01.2007, 15:49
Aber mal ne blöde Frage: wer macht solche Tests denn? Ein normaler Gynäkologe??
Jepp, ich hab den von meiner Gynäkologin machen lassen, die hat das dann eingeschickt.
Wurde halt zusätzlich zum normalen PAP-Abstrich noch was abgestrichen...

Schneewitche
25.01.2007, 15:50
Ich glaube die KVs zahlen nur bis zum 25. Lebensjahr

Wahrscheinlich denken die das man ja ab 25 heiratet, keine wechselndne Sexualpartner mehr hat oder sowieso schon infiziert :-nix

Schneewitche
25.01.2007, 15:52
Kostet aber auch ca. 50Euronen und ich glaub, die zahlt keiner.

Als Privatpatient bekommt mans bezahlt, Kasse muß es wohl selbst zahlen.

eatpigsbarf
25.01.2007, 17:56
Wir hatten grad im November eine Fortbildung zum Thema HPV-Impfung (mein einer OA ist da sehr informiert drüber, da er am Zervix-CA forscht und wir in der Eigenschaft als Zentrum wirklich schlimme Fälle sehen). Also: soweit ich es richtig in Erinnerung behalten habe, sind mit der Impfung Langzeit-Studien in Brasilien gelaufen mit wirklich hervorragenden Ergebnissen, daher ja auch Zulassung der Impfung relativ komplikationslos.
Es ist im Dezember letzten Jahres ein regelrechtes Aufheulen unter den KKs losgetreten worden mit den Zulassungen. Aufgrund der nachgewiesenen Effektivität der Impfung hat sich eine sehr kleine Ortskrankenkasse in Baden-Württemberg entschlossen, die Kosten zu übernehmen, worauf dann sehr, sehr schnell die großen Kassen ebenfalls folgen mussten. Daher wird erwartet, dass binnen der nächsten paar Monate alle gesetzl. Kassen diese Impfung übernehmen werden.

Hoppla-Daisy
25.01.2007, 18:05
Ich bin eh der Meinung, dass in D aus Kassensicht leider viel zu wenig Wert auf die Vorsorge gelegt wird. Dabei ist es echt ne einfache Rechnung: Ich investiere ein wenig mehr in Vorsorge und ernte dafür weniger Krankheitskosten, die "dank" der guten Versorgung (es wird partout alles gemacht, was machbar ist) im Falle des Falles wirklich explodieren können. Und das, obwohl vieles im Vorfeld mittlerweile vermeidbar wäre.

Kenne leider doch auch viele Familien, die sich sagen: Sorry, wenn wird das und das noch zuzahlen müssen, müssen wir auf diese oder jene Vorsorge eben (leider) verzichten. Aber das ist ein anderes Thema.

Feuerblick
25.01.2007, 18:16
Sprich zurück: wenn oben genanntes der Fall wäre, hätte die HPV-Impfung keine Zulassung im strengen Deutschland bekommen. Hand und Siegel d`rauf!Erhalte dir deinen Glauben an das Gute...:-nix