PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an alle, die später mal nicht kurativ (v.a. nicht im KH) arbeiten wollen



Seiten : [1] 2 3

MatzeXXL
30.01.2007, 20:09
Hallo,

mich würde einfach interessieren, warum.
Ist es so besonders unmenschlich in der Klinik? Sind die wechselnden Arbeitszeiten so übel?
Sind die Aussichten, mal als Oberarzt mehrmals in der Woche Rufbereitschaft zu haben, so düster?
Nerven die Patienten auf Dauer?
Ist der Enthusiasmus nach dem interessanten Studium verflogen und die Krankheitsfälle werden zu langweiliger Routine?

Und: Habt ihr Vergleiche zu anderen Berufen (z.B. von Bekannten oder auch mal selbst in ganz anderen Bereichen gearbeitet), von denen ihr sagen könntet, das wäre viel toller, da zu arbeiten, anstatt im KH?

Und noch etwas persönlicher, aber braucht ja keiner zu antworten: Seit ihr eher durchsetzungsfähig oder lasst ihr euch leicht unterbuttern (dann könnte ich mir vorstellen, könnte auch das ein Grund dafür sein, daß das KH stresst)...?

San Pellegrino
30.01.2007, 20:17
Ist es so besonders unmenschlich in der Klinik? Sind die wechselnden Arbeitszeiten so übel?
Sind die Aussichten, mal als Oberarzt mehrmals in der Woche Rufbereitschaft zu haben, so düster?
Nerven die Patienten auf Dauer?
Ist der Enthusiasmus nach dem interessanten Studium verflogen und die Krankheitsfälle werden zu langweiliger Routine?

Ja.


Und: Habt ihr Vergleiche zu anderen Berufen (z.B. von Bekannten oder auch mal selbst in ganz anderen Bereichen gearbeitet), von denen ihr sagen könntet, das wäre viel toller, da zu arbeiten, anstatt im KH?
Ja.
Und hintennach muß man sagen: Wir Mediziner sind gehörig die Dummen, aber selber schuld.... :-stud

MatzeXXL
30.01.2007, 20:24
In welchem Bereich hast du diese positiveren Erfahrungen gesammelt?
Würdest du das Studium, was man für diesen Beruf brauchen würde, heute anstelle von Medizin aufnehmen, wenn du vor der Studienwahl stehen würdest?

Arbeitest du im KH?

Yersinia I.
31.01.2007, 08:45
Hallo,

mich würde einfach interessieren, warum.
Ist es so besonders unmenschlich in der Klinik? Sind die wechselnden Arbeitszeiten so übel?
Sind die Aussichten, mal als Oberarzt mehrmals in der Woche Rufbereitschaft zu haben, so düster?
Nerven die Patienten auf Dauer?

Viermal ja. Und was noch fehlt, ist der despotische Chef der Abteilung. Der Hauptgrund, warum ich die Chirurgie verlassen habe.



Ist der Enthusiasmus nach dem interessanten Studium verflogen und die Krankheitsfälle werden zu langweiliger Routine?

Nein, das nicht. Jeder Fall liegt ein bisschen anders, und man muss jedesmal das Gehirn einschalten. Wenn ich nicht jeden Morgen gern zur Arbeit gekommen bin, lag das nicht am Fach, sondern an den Arbeitsumständen.



Und: Habt ihr Vergleiche zu anderen Berufen (z.B. von Bekannten oder auch mal selbst in ganz anderen Bereichen gearbeitet), von denen ihr sagen könntet, das wäre viel toller, da zu arbeiten, anstatt im KH?

Also meinen derzeitigen Job (hochinteressant; Klinik, aber keine Krankenversorgung; geregelte Arbeitszeiten, mäßig viele unbezahlte Überstunden) würde ich nicht eintauschen wollen (allenfalls ganz selten...)



Und noch etwas persönlicher, aber braucht ja keiner zu antworten: Seit ihr eher durchsetzungsfähig oder lasst ihr euch leicht unterbuttern (dann könnte ich mir vorstellen, könnte auch das ein Grund dafür sein, daß das KH stresst)...?
Ich bin so dazwischen... wenn mein Leidensdruck deutlich zunmmt, unternehm ich was dagegen, aber vorher steck ich einiges weg.

Allerdings muss ich sagen, dass es Berufe gibt, die mich WEIT WENIGER reizen würden... zB Lehrer (Horden frecher Kinder, Alptraum!) oder alles Handwerkliche (wer will schon sein Leben lang Fliesen legen, oder zumindest bis die Patella durch ist; oder Haare schneiden). Medizin wird wenigstens nicht langweilig. Na gut, jedenfalls wenn man das richtige Fach hat. Aber es gibt ja oft auch Möglichkeiten, sich noch andere Tätigkeitsbereiche zu erschließen.

Dr. Nickschepp
31.01.2007, 10:27
Und hintennach muß man sagen: Wir Mediziner sind gehörig die Dummen, aber selber schuld.... :-stud

Respekt, endlich mal jemand der sagt was Sache ist ! :-top

MrPink
31.01.2007, 12:03
Ist es so besonders unmenschlich in der Klinik? jaSind die wechselnden Arbeitszeiten so übel?ja
Sind die Aussichten, mal als Oberarzt mehrmals in der Woche Rufbereitschaft zu haben, so düster? ja
Nerven die Patienten auf Dauer?ja
Ist der Enthusiasmus nach dem interessanten Studium verflogen und die Krankheitsfälle werden zu langweiliger Routine?

Und: Habt ihr Vergleiche zu anderen Berufen ja(z.B. von Bekannten oder auch mal selbst in ganz anderen Bereichen gearbeitet), von denen ihr sagen könntet, das wäre viel toller, da zu arbeiten, anstatt im KH?

Und noch etwas persönlicher, aber braucht ja keiner zu antworten: Seit ihr eher durchsetzungsfähig oder lasst ihr euch leicht unterbuttern (dann könnte ich mir vorstellen, könnte auch das ein Grund dafür sein, daß das KH stresst).sicher ehr durchsetztungsfähig. ..?

Bin auch der Meinung dass es ehr die Durchsetzungfähigen sind denen es NICHT gefällt. Und das liegt daran dass schon was dazu gehört nach erfolgreich abgeschlossenem Studium dazu zu stehen nicht in der Medizin arbeiten zu wollen, was alle von einem erwarten.

MatzeXXL
31.01.2007, 13:04
Was waren denn genau oder sind die Bedingungen, unter denen du das KH kennengelernt hast?
Umgang untereinander? Gehalt? Wochenarbeitszeit im Schnitt?
Arbeitszeit in Prozent während der Dienste?

Dr. Nickschepp
31.01.2007, 13:47
Hallo,


Bin auch der Meinung dass es ehr die Durchsetzungfähigen sind denen es NICHT gefällt. Und das liegt daran dass schon was dazu gehört nach erfolgreich abgeschlossenem Studium dazu zu stehen nicht in der Medizin arbeiten zu wollen, was alle von einem erwarten.

dem stimme ich zu 100 % zu


einen Hauptgrund der mich bewegt hat die Klinik zu verlassen spiegelt ein Artikel aus dem Ärzteblatt wieder.

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=54156


Zitat:
Im deutschen Gesundheitswesen fehlt die fachliche Instanz, die gesunde Menschen vor den potenziell gefährlichen Nebenwirkungen des Gesundheitswesens bewahrt und den kranken Menschen den einfachsten Weg zur Besserung zeigt.

In den regelmäßigen Gesundheitsprogrammen des Fernsehens erscheinen nur Experten mit Professorentitel – als ob diese noch wüssten, was sich draußen im Volk rührt?


Wenn ich nachts um vier einen Priv. Pat. frage warum er mit einem geplatzten Pickel ( und es war tatsächlich einer) um die Uhrzeit kommt und die Antwort ist: O-Ton " was soll die blöde Frage, tagsüber ist so voll und sie sind ja sowieso da" dann fällt mir nix mehr ein. Wenn ich dann aber von meinem damaligen Chef null Rückdeckung bekomme (nur: ist halt so!) Da kann ich nur sagen was ich ihm auch gesagt habe: Ok, Machen Sie Ihren Scheiss allein, das wars ade!! , F... you, ok die letzten beiden Worte hab´ ich weggelassen.

Das ist und war in 2 1/2 Jahren chr. Kliniktätigkeit die beste Befriedigung die ich (beruflich!) hatte!

Es gab für mich übrigens x andere Gründen von den Arbeitzeiten bis zu den hirachischen Strukturen und Denkweisen......

so sieht’s aus.... :-meinung

Ehemaliger User 20130505
31.01.2007, 13:56
@Mr. Pink und Dr. NickSchepp:

Aber worin besteht denn nun konkret das Unmenschliche Deiner Arbeitsbedingungen?

Die Tatsache, auch nachts und sonn- und feiertags arbeiten zu müssen, dürfte es eigentlich nicht sein, denn
dass Menschen manchmal auch abends, nachts und sonn- und feiertags krank werden, hast Du schon vor Beginn des Studiums gewusst. Wenn Du das Arbeiten zu solchen Zeiten für grundsätzlich menschenunwürdig hältst, hättest Du kein Medizinstudium beginnen sollen.

Etwas anderes sind die maximale tägliche und wöchentliche Arbeitszeit. Hattest Du bei Beginn des Studiums andere Vorstellungen von der täglichen und wöchentlichen Arbeitszeit? Ist das die Ursache Deines Frusts?
Die tägliche Arbeitszeit sollte 8 Stunden (evtl. 12 bei bestimmten Schichtmodellen) und 48 Stunden wöchentlich nicht überschreiten. Mehr wollte ich nicht machen. Zwingt man Dich an Deiner Klinik, mehr zu machen? Wirst Du z. B. zu Bereitschaftsdiensten gezwungen?

Dr. Nickschepp
31.01.2007, 14:23
@Mr. Pink und Dr. NickSchepp:

Aber worin besteht denn nun konkret das Unmenschliche Deiner Arbeitsbedingungen?
konkreter wie o.g. gehts ja wohl nicht mehr.

Die Tatsache, auch nachts und sonn- und feiertags arbeiten zu müssen, dürfte es eigentlich nicht sein, denn
dass Menschen manchmal auch abends, nachts und sonn- und feiertags krank werden, hast Du schon vor Beginn des Studiums gewusst.
hallo?, krank werden? ich empfinde einen geplatzen Pickel nicht grundsätzlich als krank, und wenn dann renn ich damit nicht um 4 ins KH, und das ist kein Einzelfall
Wenn Du das Arbeiten zu solchen Zeiten für grundsätzlich menschenunwürdig hältst, hättest Du kein Medizinstudium beginnen sollen.
von menschenunwürdig habe ich ja nicht gesprochen und von grundsätzlich auch nicht, zu zweiten Aussage: weil es mich interessiert hat und tut.

Etwas anderes sind die maximale tägliche und wöchentliche Arbeitszeit. Hattest Du bei Beginn des Studiums andere Vorstellungen von der täglichen und wöchentlichen Arbeitszeit? Ist das die Ursache Deines Frusts?
Die tägliche Arbeitszeit sollte 8 Stunden (evtl. 12 bei bestimmten Schichtmodellen) und 48 Stunden wöchentlich nicht überschreiten. Mehr wollte ich nicht machen. (?????????????da fällt mir nix mehr ein) und dabei noch Forschen , ist klar
Zwingt man Dich an Deiner Klinik, mehr zu machen? Wirst Du z. B. zu Bereitschaftsdiensten gezwungen? Gezwungen? Na in welchem Hirachie Status bist du?? Famulatur?


so hoffe das war eine konkremente, äh konkrete Beantwortung

konkret :-meinung

Ehemaliger User 20130505
31.01.2007, 14:47
hallo?, krank werden? ich empfinde einen geplatzen Pickel nicht grundsätzlich als krank, und wenn dann renn ich damit nicht um 4 ins KH, und das ist kein EinzelfallDas würde mir auch gewaltig stinken. Solche Patienten würde ich rausschmeißen. Ein Chef, der einem dabei keine Rückendeckung gibt, ist ein Feigling.
Selbstverständlich sollten nachts nur wirkliche Notfälle behandelt werden.




Etwas anderes sind die maximale tägliche und wöchentliche Arbeitszeit. Hattest Du bei Beginn des Studiums andere Vorstellungen von der täglichen und wöchentlichen Arbeitszeit? Ist das die Ursache Deines Frusts?
Die tägliche Arbeitszeit sollte 8 Stunden (evtl. 12 bei bestimmten Schichtmodellen) und 48 Stunden wöchentlich nicht überschreiten. Mehr wollte ich nicht machen. (?????????????da fällt mir nix mehr ein) und dabei noch Forschen , ist klar Das heißt, lange Arbeitszeiten empfindest Du nicht als unmenschlich?



Wirst Du z. B. zu Bereitschaftsdiensten gezwungen? Gezwungen? Na in welchem Hierachie Status bist du?? Hierarchie hin oder her. 24 Stunden am Stück sind unveranwortlich gegenüber allen Beteiligten. Man sollte soviel Rückgrat haben, im Anschluss an acht Stunden Volldienst keine 16 Stunden BD zu machen.

Dr. Nickschepp
31.01.2007, 14:51
um die geschlossenen Fragen noch korrekt und konkret zu beantworten


Hallo,

mich würde einfach interessieren, warum.
Ist es so besonders unmenschlich in der Klinik? JA Sind die wechselnden Arbeitszeiten so übel? JA
Sind die Aussichten, mal als Oberarzt mehrmals in der Woche Rufbereitschaft zu haben, so düster? JA
Nerven die Patienten auf Dauer? JA(teilweise)
Ist der Enthusiasmus nach dem interessanten Studium verflogen Nein und die Krankheitsfälle werden zu langweiliger Routine? ? Nein

Und: Habt ihr Vergleiche zu anderen Berufen (z.B. von Bekannten oder auch mal selbst in ganz anderen Bereichen gearbeitet), von denen ihr sagen könntet, das wäre viel toller, da zu arbeiten, anstatt im KH? JA

Und noch etwas persönlicher, aber braucht ja keiner zu antworten: Seit ihr eher durchsetzungsfähig JA oder lasst ihr euch leicht unterbuttern NEIN (dann könnte ich mir vorstellen, könnte auch das ein Grund dafür sein, daß das KH stresst)...? NEIN

Tuana
31.01.2007, 15:03
Es wurde nach Gründen gefragt (die meiner Meinung nach jeder, der in einer Klinik als Assi gearbeitet hat, nachvollzeihen kann):

24- teilweise 36(!) h am Stück

"schwimmen" ist selbstverständlich-ja... o-Ton Chef: "der ist alleine in der Ambulanz (nach drei Monaten Innere) der muss jetzt halt mal ein bisschen schwimmen lernen." (es geht ja nur um Menschenleben...)

keine Teamarbeit, eher narzisstische Persönlichkeiten

oft keine Mittagspause, keine Zeit aufs Klo zu gehen....und ultra-konzentrierter gelber Urin zu Hause...

im OP ist man immer der Schuldige...

oberste Regel ist: das ist halt einfach so...

unter einem guten Job verstehe ich was anderes.


Tuana

Ehemaliger User 20130505
31.01.2007, 15:03
Sind die wechselnden Arbeitszeiten so übel? JANa gut, wenn man nur Mo- Fr. von 8 -16 Uhr arbeiten möchte, fallen einige Fachbereiche weg. Aber wie gesagt: das weiß man schon vor dem Beginn des Studiums.

Selbstverständlich sollten außerhalb von Kernarbeitszeiten nur wirkliche Notfälle behandelt werden, aber ganz ohne Arbeiten außerhalb der Kernarbeitszeiten wird es nicht gehen.

Dr. Nickschepp
31.01.2007, 15:05
1) Das heißt, lange Arbeitszeiten empfindest Du nicht als unmenschlich?


2) Hierarchie hin oder her. 24 Stunden am Stück sind unveranwortlich gegenüber allen Beteiligten. Man sollte soviel Rückgrat haben, im Anschluss an acht Stunden Volldienst keine 16 Stunden BD zu machen.

zu 1) ne wieso? - "Klasse Frage klasse antwort" , entweder wir reden aneinander vorbei oder du willst mich provozieren. ersteres wäre schade, zweiteres: nur zu ! :-D
zu 2) na dann zeig mal Dein Rück(g)rat..mal schauen was dein Chef Dir rät..wohin die Gratwanderung dann wohl führt....

tarumo
31.01.2007, 15:12
edit wg. hat sich erledigt...

Ehemaliger User 20130505
31.01.2007, 15:19
Es wurde nach Gründen gefragt (die meiner Meinung nach jeder, der in einer Klinik als Assi gearbeitet hat, nachvollzeihen kann):

24- teilweise 36(!) h am Stück36 h am Stück sind nach dem EuGH-Urteil illegal und dürften spätestens seit dem Ablauf der Übergangsfrist zum 1.1.2007 nicht mehr vorkommen. Falls doch: Ich sags jetzt zum zehnten Mal: Verweigern und alle Kliniken anzeigen, in denen es trotzdem noch gemacht wird!!! Meinetwegen sollen sie lieber ein paar Stationen schließen, wenn sie nicht genügend Leute für legales Arbeiten haben, als die Gesundheit von Ärzten und Patienten zu gefährfeden.

Ob 24 Stunden am Stück nach der Eu-Richtlinie noch zulässig sind, wird unterschiedlich interpretiert. Nach den TV-Ä des MB sind bis zu 16 Stunden BD im Anschluss an 8 Stunden Volldienst möglich. Ich halte das für unverantwortlich.



"schwimmen" ist selbstverständlich-ja... o-Ton Chef: "der ist alleine in der Ambulanz (nach drei Monaten Innere) der muss jetzt halt mal ein bisschen schwimmen lernen." (es geht ja nur um Menschenleben...)Ich wiederhole mich: Das ist unverartwortlich. Wo sind die Leute mit Rückgrat, die sich weigern, das zu machen??



keine Teamarbeit, eher narzisstische Persönlichkeiten

oft keine Mittagspause, keine Zeit aufs Klo zu gehen....und ultra-konzentrierter gelber Urin zu Hause...

im OP ist man immer der Schuldige...

oberste Regel ist: das ist halt einfach so...Ist schon schei§e. Da hilft nur: Kollegen finden, die sich an konstruktiven Aktionen beteiligen, oder abhauen.

Dr. Nickschepp
31.01.2007, 15:22
1) Na gut, wenn man nur Mo- Fr. von 8 -16 Uhr arbeiten möchte, fallen einige Fachbereiche weg. Aber wie gesagt: das weiß man schon vor dem Beginn des Studiums.

2) Selbstverständlich sollten außerhalb von Kernarbeitszeiten nur wirkliche Notfälle behandelt werden, aber ganz ohne Arbeiten außerhalb der Kernarbeitszeiten wird es nicht gehen.

zu 1) na ja Anästhesie (und ein paar andere ) bleiben noch, aber mit ohne Dienste wirds schon schwieriger.

zu 2) Selbstverständlich? Schon mal im KH gearbeitet? Selbstverständlich kommt der Notfall um 15.55, und selbstverständlich beleibt der Assi noch! Und selbstverständlich kommt der nächste kurz nach Ende der OP um 17.30; und selbstverständlich nimmt man den Funk, weil der Diensthabende auch im OP steht... und selbstverständlich geht man noch auf die Station und redet mit den Angehörigen von einem Pat. den man selbstverständlich kennt....und selbstverständlich diktiert man noch ein paar Briefe und selbstverständlich hat man morgen Dienst, oder wars doch heute???

Dr. Nickschepp
31.01.2007, 15:28
na hier wird ja schneller geschrieben als ich lesen kann....

36 h am Stück sind nach dem EuGH-Urteil illegal und dürften spätestens seit dem Ablauf der Übergangsfrist zum 1.1.2007 nicht mehr vorkommen. Falls doch: Ich sags jetzt zum zehnten Mal: Verweigern und alle Kliniken anzeigen, in denen es trotzdem noch gemacht wird!!! Meinetwegen sollen sie lieber ein paar Stationen schließen, wenn sie nicht genügend Leute für legales Arbeiten haben, als die Gesundheit von Ärzten und Patienten zu gefährfeden.

Ob 24 Stunden am Stück nach der Eu-Richtlinie noch zulässig sind, wird unterschiedlich interpretiert. Nach den TV-Ä des MB sind bis zu 16 Stunden BD im Anschluss an 8 Stunden Volldienst möglich. Ich halte das jedenfalls trotzdem für unverantwortlich.

willst du nicht lieber Politik studieren, mag ja stimmen was du da schreibst auf dem Papier, aber das ist doch meilenweit entfernt von der Realität

Ich wiederhole mich: Das ist unverartwortlich. Wo sind die Leute mit Rückgrat, die sich weigern, das zu machen??
Ich habe mich geweigert

Ist schon schei§e. Da hilft nur: Kollegen finden, die sich an konstruktiven Aktionen beteiligen, oder abhauen. letzteres habe ich gemacht

tarumo
31.01.2007, 15:30
edit wg. hat sich erledigt...