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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hand auf's Herz - Wie viel Freizeit bleibt euch unter'm Strich?



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kranke_schwester
03.02.2007, 19:11
Hallo,

habe eine Frage an die Studenten unter euch, die mich seit einiger Zeit doch ziemlich beschäftigt...

Ich mache derzeit eine Ausbildung zur GuKP und möchte danach gern so schnell wie möglich das HumanMed-Studium aufnehmen.
Natürlich weiss ich, dass gerade Studiengänge wie Medizin einiges an "Opfern" einfordern - und das das Leben bei weitem nicht so chillig weitergeht, wie noch zu Schul- oder Ausbildungszeiten. Allerdings habe ich auch ziemlich große Angst davor, aufgrund des großen Lern- und Leistungsdrucks und der wenigen freien Zeit zB. viele meiner Freunde zu verlieren oder nahezu alle Hobbies aufgeben zu müssen :(

Naja, und jetzt frage ich mich eben, wie viel Freizeit den Med-Studis wirklich bleibt... am liebsten wären mir absolut "ungeschönte" Erfahurngsberichte. Mir ist klar, dass das von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Schließlich lernt nicht jeder gleich schnell, die Motivationen sind anders, vieles hängt von der Tagesform etc. ab...

Wäre über einige Antworten wirklich sehr dankbar. Stell mich am besten schonmal darauf ein, fast 6,5 jahre Tag- und Nacht mit Lernen verbringen zu dürfen, um alles halbwegs in der Regelstudienzeit zu schaffen (die vorlesungsfreie Zeit inbegriffen, versteht sich)... ;)

LG, kranke_schwester :D

kangoo
03.02.2007, 19:40
ich finde es ist schwer sowas ganz pauschal zu beurteilen...
also mir sind meine Freizeit & meine soziale Kontakte schon sehr wichtig, also lasse ich mir dafür auch immer irgendwie Zeit.
Klar, wenn jetzt irgendwelche Prüfungen/Klausuren/Examen anstehen, dann ist meistens Schluss mit Lustig... aber wenn man 24h durchlernt bleibt natürlich auch nichts im Kopf hängen, daher sollte man auch in diesen Phasen für ausreichend Schlaf und Abwechslung sorgen.
Also verglichen mit einigen anderen Studiengängen haben wir Medis wohl recht wenig Freizeit, aber selbstverständlich gibt es auch bei uns Phasen wo man grad nicht so intensiv lernen muss.... oder Tage wo man halt mal garnichts lernt und nur nebenbei mal was im Buch nachguckt.

Giant0777
03.02.2007, 19:57
Also, ich kann Dir nur vom 1. Semester berichten und das sieht so aus:
-5-6 Stunden am Tag im Schnitt an der Uni ( Vorlesungen und Pflichtsachen, wie Praktikas )
-2-3 Stunden am Tag zuhause zum Nacharbeiten und Vorbereiten irgendwelcher Pflichtsachen ( z.B. Physik oder Chemietestate )

Macht in der Woche so 35-45 Stunden, dass Wochenende habe ich aber immer recht ruhig angehen lassen. Jetzt in der Klausurenzeit hat man kaum noch Vorlesungen und kann sich gut auf die Klausuren vorbereiten. Andere wiederum haben sich mehr Zeit im Semester genommen und die müssen jetzt halt etwas ( bis ganz viel :-)) ) mehr machen!

Ich denke, dass man mit das so grob mit einer 40 Stunden Arbeitswoche vergleichen kann, allerdings zählste ja nicht jede Minute, da ich es oftmals auch als Freizeit betrachte, irgendetwas nach zu lesen.

So long, Histo wartet!

Gersig
03.02.2007, 20:50
Für die Klinik ist eine 40-h-Woche realistisch

wanci
03.02.2007, 21:10
5-6h pro Tag an der Uni ist doch völlig übertrieben. Ich bin da zur Zeit vielleicht 3mal die Woche für je 3 Stunden.
Dann in der nicht-Klausurenzeit hat man auch echt viel Freizeit. Bisschen Praktika nachbereiten (6h/Woche) und das wars dann auch;)

Jetzt in der Klausurenzeit läuft das ein bischen anders, für 2 Wochen ca. 6-8h am Tag lernen, aber das lässt ich dann schonmal aushalten.

Kann jetzt nur vom 1. Semester reden, das kann ja noch anders werden.

Flauta
03.02.2007, 21:14
In der VK kommt es darauf an, in wieviele Vorlesungen du gehst. Am Anfang geht man in alle, dann wird reduziert....Wenn man weniger häufig (oder gar nicht) in VLs wie Chemie, Physik, oder gar Ana geht, verringern sich die Schweizer-Käse Löcher im Stundenplan und dadurch gewinnt man einiges an Zeit. Das geht aber nur bei Veranstaltungen ohne Anwesenheitspflicht.
Wenn man so nah an der Uni ist, dass sich 2-3h "Loch" zwischen 2 Seminaren zum nach Hause gehen lohnen, ist das ein Zeitgewinn, klar.
Je nach Uni kann es "Stresssemester" geben (bei uns das 3.)....man muss sich halt organisieren und wenn es eng wird viel Selbstdisziplin von sich verlangen. In anderen Studiengängen ist das auch so, von daher wird sich das ergeben...jedenfalls war ich bei meinem Zweitstudium relaxter und weniger "fanatisch ernst" als beim Ersten und hatte mehr Freizeit wegen besserer Nutzung.....

THawk
03.02.2007, 21:43
Es schwankt sehr!
Zum Einen ob Klausuren anstehen oder nicht. Gerade in der Anfangszeit oder direkt nach einer Klausur hat man schon recht viel Zeit (wir schreiben nicht alle Klausuren am Semesterende).
Zum Anderen was gerade für Kurse dran sind - und ob du in der Vorklinik oder Klinik bist.
In der Vorklinik bin ich auch sicherlich regelmäßig auf gut 40h / Woche gekommen. Jetzt in der Klinik ist es ganz verschieden. Der letzte Block war sehr lau. Ich bin (mal wieder) regelmäßig zu den VL gegangen, also meist 9.15-10.45. Dann an drei Tagen erstmal Pause bis um zwei, dann noch eine Stunde Tutorium. Und Montags Abends noch einen fakultativen EKG-Kurs. Das wars.
Aber es gibt auch andere Blöcke wo wir noch mehr Vorlesungen und zusätzlich 3x die Woche Praktika haben.

Was das Lernen angeht kommt's auf dich an. Lernst du lieber immer ein wenig oder am Ende kurz vor Knapp ganz viel auf einmal. Das musst du selber herausfinden. Aber egal wie man es macht kann man schon noch Hobbies und Freunde pflegen. Die Zeit muss man sich einfach nehmen und sich davor schützen immer nur Medizin zu machen. Das geht natürlich auch, ist aber sicher nich gut :-meinung

Also - packs an und schau dass du deinen Weg findest.

Kieler Sprotte
03.02.2007, 22:20
In Kiel ist der Stundenplan relativ vollgestopft und viel Zeit für das Privatleben bleibt mir leider auch nicht!

Es kommt schließlich auch darauf an, was für eine Art Lerntyp Du bist. Nimmst Du immer gleich alles in den Vorlesungen auf, benötigst Du dementsprechend weniger Zeit für Aufarbeitungen des bereits gehörten Stoffes.

Ich bin außerdem noch verheiratet und irgendwie ist man nach einer gewissen Zeit auch frustriert, wenn man mal keine Zeit für seine Frau aufbringen kann!

Poro
04.02.2007, 09:19
Hi,

ich z.B. habe den Fehler gemacht das ganze Studium im ersten Semester etwas zu ernst zu nehmen. Ich habe da manchmal bis in die Nacht hinein gelernt. Das Problem ist halt auch einfach, dass es manchmal Tage gibt, wo du bis 19.00 Uhr Praktikum hast und wenn du nach Hause kommst, willst du eigentlich nur noch schlafen. Jetzt im zweiten Semester bin ich die ganze Sache etwas entspannter angegangen und seitdem geht es mir auch viel besser. Ich bin vor allen Dingen am Anfang des Semesters, also so bis Weihnachten vielleicht, immer schön jedes Wochenende weggegangen (im ersten war das bei mir undenkbar) und es hat mir richtig gut getan. Jetzt in der Endspurtphase der Klausuren habe ich persönlich auch wieder super wenig Zeit. Viele meiner Freunde beschweren sich, dass ich kaum noch Zeit für sie habe. Aber sie können es halt nicht nachvollziehen, dass man, wenn man wie wir jetzt am Samstag bis 18.00 Uhr Praktikum hat, danach nicht noch groß weggehen will. Aber in den Semesterferien hatte ich dann umso mehr Zeit und kann wieder all meine Freunde sehen und vor allen Dingen arbeiten gehen, denn das wollte ich während dse Semesters mir nicht mehr antun. Am Anfang habe ich das noch gemacht, aber dann hatte ich im Endeffekt keine Minute Freizeit mehr.
Es ist halt doch sehr unterschiedlich wie die verschiedenen Personen die Aufwand für das Studium einschätzen. Es gibt manche bei uns, die machen halt nicht anderes außer Uni und wnen man sie mal fragt, ob sie sich auch mal mit Freunden treffen, dann gibts auch die Antwort:"Ich habe keine Freunde". Es ist halt entscheidend, wie gut du letzten Endes mit Stress und viel Druck umgehen kannst und ob du dir trotzdem ab und zu noch ein bisschen Zeit für dich nimmst und zu dir kommen kannst.

cKone
04.02.2007, 11:25
Du kannst viel Freizeit haben, indem du konsequent nicht in die Vorlesungen gehst.
So hab ichs gemacht und bin doch ganz gut damit gefahren.

lore
04.02.2007, 11:38
da kann ich mich dem ckone nur anschließen: ich war bei fast keiner vorlesung (nur anatomie im ersten semester, psychologie-soziologie im 3. und notfall im 7. oder so) und konnte mir meine zeit so viel besser einteilen. natürlich muss man dann selber mehr lesen aber was der prof in zweimal 90 minuten erklärt findet sich im buch manchmal auf einer seite. man verpasst allerdings einige anekdoten und miese spezialwissen-details.
außerdem trifft man die anderen studenten seltener, definitiv ein nachteil.

HerrKaleun
04.02.2007, 11:46
Ich find es ist schon viel zu tun. Würde ich mich nicht kontinuierlich 3-4Std. am Tag hinsetzen, würde ich das alles nicht schaffen. Aber das variiert, es gibt genauso Leute, die sich 5 Tage vor einer Klausur anstrengen und das Ding locker bestehen. Ist wohl Typ(Intelligenz :-))) abhängig. Vorlesungen sind bei mir aber auch ersatzlos gestrichen.

Freizeit hat schon schon noch, zwar nicht mehr so viel, aber doch noch einiges.

christo
04.02.2007, 12:22
Was macht ihr alle in der Klinik so viel? Dieses Semester warens grad mal zwei bis drei Pflichtveranstaltungen die Woche (je ca. 3h) , zwei bis drei Wochen vor den Klausuren lernen, fertig.

Eilika
04.02.2007, 13:57
Ich hatte immer genug Zeit für mein Privatleben... hab mich aber auch nie so wirklich stressen lassen und alles eher ruhig angehen lassen... derzeit fühle ich mich zum ersten Mal so, dass das Studium mein Privatleben einengt... und das nennt sich Chirurgie-Tertial... aber da ist ja auch ein Ende absehbar!

Lava
04.02.2007, 14:20
Studium ist die geilste Zeit im Leben überhaupt. Und ich vermisse es so sehr *seufz*

(Nur mal so als Randbemerkung: ich hab z.Z. ne 40 bis 50h Woche - Nebentätigkeiten wie Lernen, Nachlesen, Diss nicht mit inbegriffen)

Hardyle
04.02.2007, 14:34
Klar, wenn jetzt irgendwelche Prüfungen/Klausuren/Examen anstehen, dann ist meistens Schluss mit Lustig... aber wenn man 24h durchlernt bleibt natürlich auch nichts im Kopf hängen, daher sollte man auch in diesen Phasen für ausreichend Schlaf und Abwechslung sorgen.
Also verglichen mit einigen anderen Studiengängen haben wir Medis wohl recht wenig Freizeit, aber selbstverständlich gibt es auch bei uns Phasen wo man grad nicht so intensiv lernen muss.... oder Tage wo man halt mal garnichts lernt und nur nebenbei mal was im Buch nachguckt.
So oder ähnlich hätte ich mir das jetzt auch vorgestellt. Man muss sich nur mit seiner Situation arrangieren, dann dürfte das auch funktionieren. - Seh das ein bissle am Bruder meines Freundes, der geht das relativ relaxt an und hat auch noch Zeit für seine Freundin - Wenn ich meine jetztige Sitauation angucke (bin ja noch kein Studi, aber doch Abiturientin und mach dafür in der Freizeit sehr viel ...), dann gelte ich als "Powerfrau" - aber mit dem richtigen Zeitmanagement ist vieles möglich.
Wobei ich sagen muss, ich könnte es mir nicht vorstellen die VL komplett oder größtenteils wegfallen zu lassen. Klar ist es Zeitersparnis, aber ich für meinen Teil lerne beim zuhören und zusehen oft mehr - Nachlesen tut dann den Rest.

Stressiger stell ich mir dann wirklich das Leben danach vor, wenn die Situation an den Kliniken so bleibt wie sie jetzt ist ... die PJler scheinen das ja auch zu bestätigen. Oder wenn man sich sein Studium per Job finanzieren muss (ich hoff ja auf Bafög + Job in den Semferien).

wanci
04.02.2007, 14:57
Wobei ich sagen muss, ich könnte es mir nicht vorstellen die VL komplett oder größtenteils wegfallen zu lassen. Klar ist es Zeitersparnis, aber ich für meinen Teil lerne beim zuhören und zusehen oft mehr - Nachlesen tut dann den Rest.

Warte mal ab, wenn du dann in einer Vorlesung sitzt und nichts verstehst, weil der Dozent irgendwelche wirren Sachen daherredet, dein Nachbar dir dauernd irgendwelche Fragen stellt oder sich mit dir über Bandenkriege in Peru austauschen will, du völlig müde bist und eigentlich nur schlafen willst, du nach der Vorlesung das Gefühl hast weniger zu kapieren als vorher...

Irgendwann überlegt man sich dann schon, "Muss ich denn da hin?", die Antwort ist nein und man rafft sich nicht mehr dazu auf. So nimmt dann alles einen Anfang;)

(Es gibt sogar auch vereinzelt echt gute Vorlesungen, zu denen es sich lohnt hinzugehen.)

Giant0777
04.02.2007, 15:02
Wobei ich sagen muss, ich könnte es mir nicht vorstellen die VL komplett oder größtenteils wegfallen zu lassen. Klar ist es Zeitersparnis, aber ich für meinen Teil lerne beim zuhören und zusehen oft mehr - Nachlesen tut dann den Rest.


`ne schlechte Vorlesung kann Dich manchmal mehr Zeit kosten, als Du denkst - da Du dann alles zuhause nacharbeiten musst!!!!

Feuerblick
04.02.2007, 15:08
Studium ist die geilste Zeit im Leben überhaupt. Und ich vermisse es so sehr *seufz*

(Nur mal so als Randbemerkung: ich hab z.Z. ne 40 bis 50h Woche - Nebentätigkeiten wie Lernen, Nachlesen, Diss nicht mit inbegriffen)Tja, willkommen im Berufsleben. Genieß das PJ, danach wirds eher schlechter, was die Freizeit angeht...:-))

Ich gehörte auch zu denen, die noch genügend Freizeit hatten - trotz Studium und Nebenjob.

kranke_schwester
04.02.2007, 15:11
Also erstmal danke für die bisherigen AW... klingt ja doch ganz danach, als könne man auf ein bisschen Zeit für's Privatleben neben dem Studium hoffen - sofern man kontinuierlich mit den richtigen Methoden lernt. Wäre mir persönlich auch lieber, als sich kurz vor wichtigen Prüfungen den gesamten Stoff unter Hochdruck einprägen zu müssen...

Denkt ihr denn, dass es etwas bringt, im Vorfeld schon was für's Studium zu tun? Denn obwohl sich unsere Dozenten zB. alle Mühe geben und der Ana/Physio-Teil der Asubildung nicht ganz ohne ist, langweilt mich der Unterricht (vieles hat man eben schon im Bio-(H)LK;)/Chemie G(L)K gehört)... bekomme teilweise sogar schon Extraaufgaben von unserer Dozentin, die mehr in die "Tiefe" gehen als der Standardstoff - Naja, habe jedenfalls daran gedacht, mir zB. schon Werke wie den Prometheus anzuschaffen und ein bisshen vorzuarbeiten... ich denke, dass das dadurch erworbene Wissen gerade für die klinischen Fächer, die einem ja auch später in der Ausbildung zur GuKP begegnen,- wie auch im Examen oder auf Station nicht unbedingt von Nachteil sind.

Also... meint ihr, dass das Vorlernen wirklich etwas bringt? Vllt. sogar geringfügige Zeitersparnisse während des Studiums? Oder sollte man das Ganze einfach ganz entspannt auf sich zukommen lassen...?

LG