PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Biochemisches Rechnen"



HerrKaleun
06.02.2007, 16:30
Meine Damen, meine Herren,


ok, ist nicht wirklich biochemisch eher 7.Klasse, ich bekomm es trotzdem nichtmal ansatzweise hin. Wenn mir hier jemand mal den Rechenweg zeigen könnte, wäre ich mehr als dankbar... [-::-] :-))

1. Aufgabe wäre:

Eine Infusionslösung(0,5 Liter) soll mit einem Arzneistoff zu einer Endkonzentration von 10µmol/l versetzt werden. Ein 50mmol/l Konzentrat dieses Arzneistoffes steht ihnen zur Verfügung. Welches Volumen davon geben sie zu der Infusionslösung? (Lösung: 100µ, keine Ahnung, wie man drauf kommt).

2.

Zur Bestimmung einer Enzymaktivität benötigen sie eine 200µmol/l Phosphatlösung als Puffer. Wie viel einer 100mmol/l Stammlösung müssen in eine Küvette Küvette gegeben werden, um nach auffüllen mit Wasser ein Endvolumen von 2,0ml zu erhalten?(Lösung 4µl ebenfalls keine Ahnung warum).


Also, wär super, wenn das jemand wüsste. :-top

Flemingulus
06.02.2007, 16:48
Eigentlich bin ich ja Pazifist aber "die etwas fragen, die verdienen Anwort" (ausserdem bin ich bei Stieren ja positiv voreingenommen - auch bei solchen aus Scapa Flow).


ad 1)

Würde man 1 L ansetzen wollen bräuchte man 10 µmol Arzneistoff bei 0,5 L braucht man also 5 µmol.
Ein 50 mmol/L Konzentrat hat man. 5 µmol sind ein zehntausendstel von 50 mmol. Man braucht also von dem Konzentrat ein zehntausendsel eines Liters, i. e. 100 µL.

ad 2)

Die Stammlösung ist 500-fach höher Konzentriert als die gewünschte Endkonzentration, muss also 1 zu 500 (1 Teil plus 499 Teile) verdünnt werden und 2 ml durch 500 sind 4 µl.

Viel Glück ansonsten und nicht unterkriegen lassen! ;-)

HerrKaleun
06.02.2007, 16:59
Eigentlich bin ich ja Pazifist aber "die etwas fragen, die verdienen Anwort" (ausserdem bin ich bei Stieren ja positiv voreingenommen - auch bei solchen aus Scapa Flow).


Hatte grad "Das Boot" gelesen, was mich bei der Nick Wahl leicht beeinflusste...:-blush


Kennst Dich aber aus(doppelt!), muss ich schon sagen.;-)

Also besten Dank nocheinmal, weiss ich zu schätzen!


Gruss!:-top

Dr. Jackyll
06.02.2007, 17:07
1. Aufgabe wäre:

Eine Infusionslösung(0,5 Liter) soll mit einem Arzneistoff zu einer Endkonzentration von 10µmol/l versetzt werden. Ein 50mmol/l Konzentrat dieses Arzneistoffes steht ihnen zur Verfügung.
C (ende)= 10µmol/l
c (anfang)= 50 mmol/l
V (anfang)= 0,5 l

also die Verdünnungsformel war:
c (Ausgangskonzentration) /c (Endkonzentration) = Verdünnungsfaktor
dann V (Endvolumen)/ Verdünnungsfaktor= V (Anfangsvolumen)


und wenn man dann einsetzt würde bei mir rauskommen:
50 mmol/l / 10 µmol/l = *rumrechne* 5 (?)
dann 0,5l /5= 0,1l

stimmt das oder hab ich irgendwo einen denkfehler??




2.

Zur Bestimmung einer Enzymaktivität benötigen sie eine 200µmol/l Phosphatlösung als Puffer. Wie viel einer 100mmol/l Stammlösung müssen in eine Küvette gegeben werden, um nach auffüllen mit Wasser ein Endvolumen von 2,0ml zu erhalten?(Lösung 4µl ebenfalls keine Ahnung warum).



wieder die Formeln:

c (stamm)= 100mmol/l
c (ende)= 200 µmol/l
V (ende)= 2 ml

100mmol/l / 200 µmol/l=50
2 ml/50= 0,04ml (=V Anfang)
V (ende)- V (anfang)= V (lösung)
2ml- 0,04 ml= 1,96 ml Wasser brauchst du!

HerrKaleun
06.02.2007, 19:13
Danke Euch beiden! :-top


Ich komme da auch immer auf 0,1l... :-((

Nochmal was andres:


Ein Heparin-Konzentrat hat eine Konzentration von 10000IE pro ml. Wieviel dieses Konzentrates müssen sie zu 190ml Ringer Lösung um eine gebrauchsfertig Lösung mit einer Konzentration von 500IE/ml zu erhalten?

Rein vom logischen her ist es klar, dass es 200ml und man daher 10ml zugeben muss. Aber wie kommt man mit der Vf Formel drauf?


Is mir fast schon etwas peinlich... :-blush

Flemingulus
06.02.2007, 19:19
Uops, hab ich garnicht gesehen, dass es hier noch eine Unklarheit gab...

Na,



und wenn man dann einsetzt würde bei mir rauskommen:
50 mmol/l / 10 µmol/l = *rumrechne* 5 (?)


ich komm da auf 5000

(50 mmol/l / 0,01 mmol/l)

actin
06.02.2007, 19:42
Ich komme auch auf 100µl:

Bei mir sähe das so aus:

Gegeben: Konzentrat mit c= 50 mmol pro Liter

c=50 * 10-3 mol/l

=> 1000 ml des Konzentrats enthalten 50 * 10-3 Mol der Substanz (=5*10-2Mol)

Gesucht:

Infusionslösung mit c= 10 µmol/l

1000 ml dieser Lösung enthalten 10*10-6 Mol dieser Substanz

=> für 500 ml Infusionslösung braucht man 5*10-6 Mol dieser Substanz

1000 ml Konzentrat enthalten 5*10-2 Mol der Substanz
x ml Konzentrat enthalten 5*10-6 Mol dieser Substanz

x = 10-1

=> man braucht 0,1ml des Konzentrats (= 100µl)



Ich komme da auch immer auf 0,1l... :-((
0,1 ml !

actin
06.02.2007, 20:28
Ein Heparin-Konzentrat hat eine Konzentration von 10000IE pro ml. Wieviel dieses Konzentrates müssen sie zu 190ml Ringer Lösung um eine gebrauchsfertig Lösung mit einer Konzentration von 500IE/ml zu erhalten?

Rein vom logischen her ist es klar, dass es 200ml und man daher 10ml zugeben muss. Wo ist das Problem??

Konzentrat: c (1)=10 000 IE pro ml

Gebrauchsfertige Lösung: c (2) = 500 IE pro ml

c(1): c(2) = 10 000 : 500

= 20: 1

=> Die Konzentration der gebrauchsfertigen Lösung beträgt 1/20 der Konzentration der Ausgangslösung.

=> man muss ein bestimmtes Volumen des Konzentrats mit Ringerlösung auf das 20fache Volumen auffüllen.

Man müsste z. B. 10 ml Konzentrat mit Ringelösung auf 200 ml auffüllen. (Falls beim Mischen keine Volumenkontraktion aufträte - was in diesemFall wohl auch nicht zu erwarten ist - müsste man 10 ml Konzentrat mit 190 ml Ringerlösung mischen.)

DoomSE
06.02.2007, 21:20
Hi, mal nen anderer Ansatz über die Titrationsgleichung:

weil Stoffmenge an Insulin muss gleich sein
n(Insulin in Ringer) = n(Insulin in Konzentrat)
->
c1*v1 = c2*v2
v1 is Volumen von fertig gemischter Ringellösung, v1= 190 + x, wobei x das hinzuzugebene Volumen ist, das dann ja wiederum v2 sein muss: v2=x
->
500 * (190+ x) = 10000 * x
es folgt mit ein bissl rumrechnerei
->
1/20 * (190 + x) = x
1/20 * 190 + 1/20*x = x
1/20 * 190 = 19/20 * x
=>
x = 20/19 * 1/20 *190
= 10

Und schon hast Du Dir ohne groß den Kopf zu zerbrechen die 10ml errechnet. Die Methode über den Mengenvergleich klappt immer

Grüße
Doomse

HerrKaleun
08.02.2007, 11:21
Besten Dank nochmal für die Antworten, hat mir wirklich weitergeholfen.:-top


Kleines Problem, ich weiss immer nicht, was ich denn in den Aufgaben da habe. Ist es nun die Endkonzentration, Anfangskonzentration, Anfangsvolumen oder Endvolumen? Woran sehe ich denn, was ich wodurch teilen muss, um den Verdünnungsfaktor zu errechnen?


Gruss! :-party

actin
08.02.2007, 12:33
Zitat HerrKaleun:
>Woran sehe ich denn, was ich wodurch teilen muss, um den Verdünnungsfaktor zu errechnen?>

Die Konzentration der Ausgangslösung (=Ausgangskonzentration; c1) beträgt 10 000 IE Heparin pro ml Lösung :

c1 = 10 000 IE * ml-1 [ das > ml-1< soll > Milliliter hoch minus eins< heißen]

Die Konzentration der gewünschten gebrauchsfertigen Lösung (=Endkonzentration; c2) beträgt 500 IE Heparin pro ml Lösung:

c2 = 500 IE * ml-1

=> c1 : c2 = 10 000 : 500
...............= 20 :1

=> Die Konzentration der Ausgangslösung beträgt das Zwanzigfache der Konzentration der gewünschten gebrauchsfertigen Lösung.

=> Man muss 1:20 verdünnen.

Man muss also ein bestimmtes Volumen des Konzentrats mit Ringerlösung auf das 20-fache Volumen auffüllen.

------------------------

Ich nehme mal an, dass Chemiker und Mediziner beim Herstellen verdünnter Lösungen oft unterschiedlich vorgehen.

Der Chemiker berechnet, wie groß das Volumen der höher konzentrierten Lösung (V1) sein muss, um daraus ein bestimmtes Volumen einer verdünnten Lösung (V2) zu erhalten.
Das Volumen des benötigten Lösungsmittels berechnet er nicht, weil man beim Verdünnen mit Volumenkontraktionen rechnen muss. Er füllt einfach V1 so lang mit dem Lösungsmittel auf bis V2 erreicht ist.

=> Der Chemiker berechnet nur den Verdünnungsfaktor (meist im Kopf). Formeln braucht er dafür nicht.

Der Mediziner muss evtl. in eine Flasche, die ein bestimmtes Volumen einer Flüssigkeit ( hier z. B. Ringerlösung) enthält, mit einer Spritze ein bestimmtes Volumen an Konzentrat zugeben.
Das macht die Rechnung etwas umständlicher; da kann man z. B. mit der Titriergleichung arbeiten, wie es DoomSe gezeigt hat.

---------------------
Edit:
Wenn Du die Titriergleichung vergessen hast, kannst Du so vorgehen:

Annahme:
Beim Verdünnen tritt keine oder nur eine zu vernachlässigende Volumenkontraktion ein.

Dann gilt bei einem Verdünnungsfaktor von 1:20:

Aus 1ml Konzentrat plus 19 ml Ringerlsg. erhält man 20 ml gebrauchsfertige Lösung.

=> V Konzentrat : V Ringerlsg. = 1:19

VKonzentrat = 1/19 * VRingerlsg.

Für V Ringerlsg. = 190 ml gilt dann:

V Konzentrat = 1/19 * 190 ml
.....................= 10 ml