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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thema selbst erabeiten?



Lifendhil
13.02.2007, 10:06
Hallo!

Ich bin derzeit auf der Suche nach einer geeigneten Doktorarbeit. Jetzt habe ich das Angebot bekommen, selbst ein Thema zu erarbeiten und das dann betreuen zu lassen (im Bereich der medizinischen Psychologie).
Meine Frage hierzu:
Wie aufwendig ist das? Würdet ihr dazu raten?
Ich hätte eigentlich schon Interesse, etwas "eigenes" zu machen und auch Themenbereiche, die mich da sehr reizen würden. Allerdings habe ich nicht so wirklich Ahnung, was das eigentlich im Endeffekt bedeutet und wieviel Arbeit da auf mich zukommt.
Es würde/sollte sich wohl um eine empirische Studie handeln.

Ich bin dankbar für Kommentare aller Art. Hab da leider wirklich noch keinen Plan.

CD95
13.02.2007, 12:57
Hallo Lifendhil,


ich finde es mutig das Thema selbst zu erarbeiten und es ist auch eine Herausforderung! :-top
Mein Tipp: Lies das was dich interessiert, und versuche dann deine Interessenschwerpunkte zu entdecken. Oder mache jetzt dort in den Ferien ein Praktikum, damit du weißt wie alles dort abläuft.
Ich mache es ähnlich.
Wenn du dann alles durchgelesen hast -man lernt auch viel im Praktikum-kannst du ein Gespräch mit deinem Doktorvater,- mutter vereinbaren und dort könnt ihr dann zusammen dein Thema festlegen.
Allerdings sollte es dir schon klar sein was dein Schwerpunkt ist- sonst wird es nämlich alles zu viel.....
Aber den Schwerpunkt findet man wirklich am besten während eines Praktikums.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen und wünsche dir noch viel Erfolg! :-top

Flauta
13.02.2007, 14:53
Was das eigene Auswählen anbelangt:
Hier gibt sich die Psych. dann ganz als Geisteswissenschaft.

Wenn man in einer Geisteswiss. promoviert (dann Dr. phil.) ist es ganz normal, dass man sich das Thema selber sucht.

Wenn man z.B. in Germanistik, sagen wir Literatur promovieren will, sucht man sich grob die interessierende Richtung (die sich mit dem Forschungsgebiet des Profs. überschneiden sollte und liest sich in den aktuellen Forschungsstand ein (mittels Artikel, vielleicht hat man auch ein Seminar zu dem Thema bei dem Prof. gemacht). Hier findet sich dann 1 oder mehrer interessante Ansatzpunkte, z.B. eine Studie brachte keine Ergebnisse weil xy Fehler passiert ist bei der Probandenauswahl, oder Ergebnisse einer bestimmten Studie liessen die Hypothese zu dass..........mit diesen konkreten Ideen geht man dann zur Sprechstunde des möglichen Betreuers und dann wird das Thema (hoffentlich) konkret indem der Dozent das gut findet und oder das Thema konkreter oder leicht verändert ausformuliert.
So funktioniert das da normalerweise.
War schon erstaunt, dass einem diese Arbeit in der Med. insofern abgenommen wird alsdass man dort schon eine direkte konkretere Fragestellung von Haus aus her erhält und oft auch schon konkrete Forschungstechniken.....

frieda
17.02.2007, 22:21
Hallo,

ein eigenes Thema ist immer aufwendiger, aber wenn es Dir Spass macht, warum nicht.

Caipi
18.02.2007, 11:32
Mein Tipp! Lass die Finger davon und such dir etwas mit Hand und Fuss mit einem Dokorvater der viel Ahnung hat, wo das Grundgerücst der Arbeit schon steht und du nur noch Daten erheben musst... ich empfehle was experimentelles... Du hast direkt Daten, keine schwierige statistische Auswertung und dir bleiben alle Möglichkeiten offen, später mal eine Unikarriere einzuschlagen...

Solche Geschichten, wo man sich selbst ein Thema erarbeiten muss habe ich bei vielen scheitern sehen... meine 1. Diss. ging auch in die Richtung und nach einem 3/4 JAhr habe ich dann doch den Mut zusammengefasst und das ganze geschmissen, weil es nie zu einem Ergebnis geführt hätte... Und das gaze ist sehr abhängig von einer guten Betreuung... und du wirst ne Menge Zeit brauchen... unterschätz das nicht... die ganzen Famulaturen und dann gibts noch so viele Vorlesungen/ Kurse die Pflichtveranstaltungen sind...

Überleg´s dir gut...
LG

Tombow
18.02.2007, 11:49
Mach's doch. Was Caipi sagt, ist zwar schön und richtig, wenn man einfach schnell mit seiner Doktorarbeit durch sein will, die Forschungserfahrung, die man macht, hält sich aber dabei in Grenzen. All die schönen und guten Erfahrungen, die man macht, kommen ebenso zu kurz.

Ich habe es nie bereut, von meinem Doktorvater damals einfach das Marschbefehl bekommen zu haben, ein neues Themengebiet zu eröffnen.

Sackbauer
18.02.2007, 12:23
Himmel! Lass bei Gott die Finger davon!!

Ein Doktorarbeitsbetreuer, der sagt, "ach such dir doch selbst ein Thema" hat offensichtlich sehr wenig Interesse an dir. Da sollten alle Alarmglocken leuten!

Jaja, Thema selbst erarbeiten und so, Autonomie, Mut&Heldentum, huhu, ich bin der grosse Wissenschaftler.... da wirst du sehr schnell auf die Schnauze fallen. Oder wenns bloed geht, erst nach laengerer Zeit draufkommen, dass du viel Lebenszeit versch* hast. "Die schoenen und guten Erfahrungen" - loool. Wenn eine Diss zu was gut ist, dann zum Frustrationstoleranztraining.

Fuer eine Diss heutzutage brauchst du ein klar umrissenes Feld, in dem dein Betreuer aktiv forscht (siehe Pubmed!), der idealerweise nicht nur in der Klinik sitzt, jung und engagiert ist und kurz davor ist, sich zu habilitieren/grad getan hat.

Solche Dinge wie "mach mal, such dir einen Bereich, schaun wir mal was rauskommt" sind unweigerlich zum Scheitern verurteilt.

HAS
18.02.2007, 21:40
Wenn eine Diss zu was gut ist, dann zum Frustrationstoleranztraining.
Das stimmt! Denke, dass die Diss auch noch für viele andere Sachen gut ist, aber die Frustrationsschwelle wird def. nach oben verlagert.

Fuer eine Diss heutzutage brauchst du ein klar umrissenes Feld, in dem dein Betreuer aktiv forscht (siehe Pubmed!), der idealerweise nicht nur in der Klinik sitzt, jung und engagiert ist und kurz davor ist, sich zu habilitieren/grad getan hat.
Am besten bereits habilitiert, dann gibts wegen evtl. Erstautorenschaft keinen Stress.

Solche Dinge wie "mach mal, such dir einen Bereich, schaun wir mal was rauskommt" sind unweigerlich zum Scheitern verurteilt.

Auch hier gebe ich ihm absolut recht: Ein Thema verändert sich zwar mehr oder weniger stark während des Arbeitens bzw wird "dynamisch" an den Erkenntnisstand angepasst. Aber nicht nur ein Thema sondern auch zumindest eine grobe Projektskizze sollte vorher stehen. Bei mir ist es z.B. so, dass ich das mittlerweile alleine könnte, aber am Anfang wäre dabei absolut nichts herraus gekommen.

Kann dir da also auch absolut nur abraten. Mal eine Frage: Warum willst du denn unbedingt diese Arbeit machen? Am interessanten Thema kann´s ja nicht liegen. Such doch nochmal nach Alternativen.

Lifendhil
19.02.2007, 17:00
Kann dir da also auch absolut nur abraten. Mal eine Frage: Warum willst du denn unbedingt diese Arbeit machen? Am interessanten Thema kann´s ja nicht liegen. Such doch nochmal nach Alternativen.
Vielen Dank erst einmal für all die Kommentare.

Also ich hab davon inzwischen auch Abstand genommen. Ich hätte zwar einen Themenbereich, in dem ich sicher was nettes finden würde, aber mir wäre das, glaube ich, zu unsicher.
Ich will die Doktorarbeit ja deshalb jetzt anfangen, damit ich sie bis zum 2 klinischen fertig habe. Da ist mir das Risiko bei einer eigenen Arbeit doch zu groß, dass das nicht klappt.

@HAS
Sicher such ich nach Alternativen. Bin kein Mensch der sich irgendwo einfach reinstürzt und ich hab auch nirgends geschrieben, dass ich das unbedingt machen möchte oder??