PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wartezeit - Ausbildung oder Bachelorstudium?



unknown2
19.02.2007, 12:25
Hallo,

ich brauche dringend eure Hilfe. Ich habe letztes Jahr mein Abitur mit einem Schnitt von 2,0 gemacht, habe somit ein Wartesemester, das mir allerdings nichts bringt, möchte aber trotz alledem Medizin studieren. Nach einem Auslandsaufenthalt denke ich jetzt über eine Ausbildung oder ein Bachelorstudium in Österreich (damit meine Wartesemester nicht verfallen) nach.
Trotzdem mache ich mir immer mehr Gedanken darüber, ob Medizin für mich das richtige ist oder ob ich nicht lieber etwas anderes studieren sollte, v.a. in Bezug auf die Wartesemester und das anschließend lange Studium. Ich habe ein paar Freunde, die jetzt schon Medizin studieren. Es fühlt sich einfach so an, als ob ich in meinem Leben nicht weiter komme und alle mich überholen. Außerdem besteht ja noch die Gefahr durchzufallen etc.

Hier meine Fragen, damit ich das Chaos in meinem Kopf ein bisschen ordnen kann:

- Bekommt man mit einem Schnitt von 2,0 und 6 Wartesemestern in voraussichtlich 2 Jahren einen Platz? Ich weiß, man kann das nie genau sagen. Aber ist das realistisch?
- Was meint ihr? Bringt ein Bachelor in Molekulare Biowissenschaften mehr als eine Ausbildung (in Bezug auf das Studium und generell)?
- Welche Ausbildungen bzw. Studienabschlüsse werden von den Unis als verbessertes Kriterium angesehen? Auch ein Studium in Chemie oder Biologie? Welche Ausbildung/Studium würdet ihr vorschlagen?
- Ich weiß, dass viele Studenten um die 25 Jahre alt sind, wenn sie das Medizinstudium aufnehmen. Findet ihr das nicht ein bisschen zu alt, wenn man voraussichtlich mit 36 Jahren sein Studium abschließt, v.a. als Frau wenn man Familie möchte?
- Habe gehört, dass Studenten, die sich eingeklagt haben, meistens bei mündlichen Prüfungen durchfallen. Stimmt es, dass die Professoren wissen, wer sich eingeklagt hat?

Im Allgemeinem dreht ich alles darum ob ich einen Bachelor in Österreich machen, eine Ausbildung anfangen oder mich komplett neu orientieren soll. Ich weiß das Letzte ist meine Entscheidung. Ich würde aber trotzdem eure gerne dazu wissen.

Fragen über Fragen. Hoffe irgendjemand kann mir weiterhelfen.
Vielen Dank im Voraus. :-)

Duncan84
19.02.2007, 12:47
- Bekommt man mit einem Schnitt von 2,0 und 6 Wartesemestern in voraussichtlich 2 Jahren einen Platz? Ich weiß, man kann das nie genau sagen. Aber ist das realistisch?

Finde ich eher unrealistisch. Dazu müssten die Bewerberzahlen drastisch fallen und das is so kurzfristig nicht zu erwarten, eher im Gegenteil. Stichwort: doppelter Abi-Jahrgang



- Was meint ihr? Bringt ein Bachelor in Molekulare Biowissenschaften mehr alseine Ausbildung (in Bezug auf das Studium und generell)?

Finde die Idee des Bachelorstudienganges sehr gut. Studier aber bitte irgendwas aus reinem Interesse, dafür bleibt während des Studiums dann eher weniger Zeit. Ich würd zB gerne ne Sprache lernen, das is nebenher aber recht anstrengend. Für sowas hättest du jetzt Zeit.
Macht keinen Sinn, finde ich, jetzt irgendwas Medizinähnliches zu studieren. Alles was du brauchst, lernst du im Studium, eher noch mehr :b



- Welche Ausbildungen bzw. Studienabschlüsse werden von den Unis als verbessertes Kriterium angesehen? Auch ein Studium in Chemie oder Biologie? Welche Ausbildung/Studium würdet ihr vorschlagen?

Wenn du ein Studium abschließt, egal welches, kannst du dich mit dieser Note bewerben. So gesehen wäre es eh gut, wenn du was studierst, was dich interessiert, da man so wohl ne bessere Note bekommen wird.
Irgendwie kann man auch versuchen zu begründen, dass man das 2. Studium Medizin für sein 1. Studium brauch, das is aber nicht so einfach, glaube ich. Da kenn ich mich aber net so aus.



- Ich weiß, dass viele Studenten um die 25 Jahre alt sind, wenn sie das Medizinstudium aufnehmen. Findet ihr das nicht ein bisschen zu alt, wenn man voraussichtlich mit 36 Jahren sein Studium abschließt, v.a. als Frau wenn man Familie möchte?

Das Studium dauert 6 Jahre, d.h. man wäre mit 31 fertig. Ab da bist du Arzt und verdienst Geld. Du spielst hier wohl auf die Weiterbildung an, das hat mit Studium meines Wissens dann aber nix mehr zu tun.



- Habe gehört, dass Studenten, die sich eingeklagt haben, meistens bei mündlichen Prüfungen durchfallen. Stimmt es, dass die Professoren wissen, wer sich eingeklagt hat?

Hab ich auch schon gehört. Kenne aber jemanden, der sich eingeklagt hat und bisher alle mündlichen Sachen bestanden hat (ok, nur 3 Testate) und er is kein Überflieger.

unknown2
19.02.2007, 13:31
Danke für die schnelle Antwort.

Also, nach einem Bachelorstudium (3 Jahre) ist die Wahrscheinlichkeit einen Platz zu bekommen immer noch gering, oder?
Habe das mit dem Angeben der Note meines abgeschlossenen Studiums aber noch nicht ganz verstanden. Ist es dadurch leichter einen Studienplatz zu bekommen oder habe ich dadurch irgendweche Nachteile bzw. keine Vorteile? Dann wäre eine Ausbildung doch besser?

Kann ich eventuell Scheine anerkennen lassen?

Gilt dann das Medizinstudium als Zweitstudium wenn ich mein erstes Studium in Österreich abgeschlossen habe?

Habe mich falsch ausgedrückt. Meinte wenn ich einen Facharzt mache bin ich mit 35/36 fertig.

christie
19.02.2007, 14:10
Kann ich eventuell Scheine anerkennen lassen?



Ja - unter Umständen schon.
Ich habe jetzt einen Kommilitonen, der auch erstmal zwei Semester Chemie studiert hat und dadurch den Chemie - Schein und den Physik - Schein anerkannt bekommen hat. Das ist ja schonmal was. Allerdings würde ich mich da an deiner Stelle nochmal mit diversen Studienberatungen hinsetzen und das genau klären.
Um herauzufinden, was Du zunächstmal studieren könntest, kannst du ja
überall mal Gasthören. Die Erlaubnis kannst Du Dir
bei den Professoren direkt abholen und Dich dabei auch gleich beraten lassen.

Stromer
19.02.2007, 15:16
Es gibt kein PJ mehr und während der Ausbildung zum Facharzt verdienst du schon Geld. Eine Familie wuppen andere auch während des Studiums.
Durchfallen kannst du ebenfalls bei jedem Studium. Und ich kenne viele, die schon das 14. Semester aufm Buckel haben und das nicht bei Medizin. :-))

Du kannst natürlich eine normale Ausbildung machen, um dann in einem schlechtbezahlten Job zu landen, der dir eine Familie ebenfalls nicht ermöglicht. Also, ich meine das jetzt nicht sooo ernst, aber es gibt nunmal immer Unsicherheiten und je weniger du investierst- sei es Mut, Fleiß, Zeit oder Geld- desto weniger kommt am Ende dabei heraus.

So ist das im Leben und nur weil der eine Weg nicht funktioniert hat, heißt das nicht, dass da draussen nicht eine goldrichtige Gelegenheit auf einen wartet. Was genau ist es was dich vom Medizinstudium abhält? Die Angst dem ganzen nicht gewachsen zu sein? Zu schlecht zu sein? Hatte ich auch, gibt sich aber. Das Alter? Finde erstmal einen Mann, der sich mit 25 in einer sicheren- familiengründungsfreudigen Phase befindet. Das Durchschnittsalter Erstgebährender liegt bei 29/30 Jahren. Davon solltest du dich auch garnicht abhalten lassen, weil viele gute Betreuungsmöglichkeiten bestehen und man mit guter Organisation, Flexibilität, Lerntechnik und Impro.talent alles schaffen kann.

Ein Bachelor ist nett, aber so richtig der Bringer ist es nicht, wie bessere Ausbildung. In naturwissenschaftlichen Fächern wie Bio und Chemie wird er denke ich garnichts bringen, weil man schon jetzt nur mit Dr. "wer" ist.

Sanfte Grüsse

Dr. Pschy
19.02.2007, 15:27
Ich hoffe fuer dich, dass du in der ersten Zeile statt PJ das AiP meinst, ansonsten muss ich dir folgendes unterstellen: :-party

;-)

Dr. Geiger
19.02.2007, 18:50
Danke für die schnelle Antwort.
Habe das mit dem Angeben der Note meines abgeschlossenen Studiums aber noch nicht ganz verstanden. Ist es dadurch leichter einen Studienplatz zu bekommen oder habe ich dadurch irgendweche Nachteile bzw. keine Vorteile?

Ist ganz einfach: Sobald Du einen Hochschulabschluss hast, ist das Medizinstudium ein Zweitsstudium, logo, oder? Dann zählt für die Bewerbung nur noch die Note des ersten Studiums. Für Zweitsstudenten ist ein kleiner Teil der Studienplätze reserviert und dann balgst Du Dich halt nicht mehr mit den Abiturienten im NC-Ring sondern mit den post-graduellen im Abschlussnotenring. Als Faustregel kannst Du Dir dazu merken: Mit einer 1 im Studium hast Du sehr gut Chancen, fast sicher, sofort einen Med.Platz zu bekommen. Ab 2 wird's schon schwieriger. Zu diesem Thema kannst Du mal das Forum durchsuchen: Stichwort: Zweitstudium, Messzahl usw.




Gilt dann das Medizinstudium als Zweitstudium wenn ich mein erstes Studium in Österreich abgeschlossen habe?

Eigentlich ja, wobei ich jetzt nicht meine Hand dafür ins Feuer legen möchte wie das mit nem "Auslandsabschluss" ist. Wird aber zu 99% keinen Unterschied machen - korrigiert mich, wenn ich da irre!!!



Habe mich falsch ausgedrückt. Meinte wenn ich einen Facharzt mache bin ich mit 35/36 fertig.

Na und? Du verdienst Geld ab Studienende! Und Weiterbildung machste in jedem Beruf.

Gruß

Dr. Geiger
19.02.2007, 18:53
Eins noch:

Wenn Du das nicht wirklich willst und Dir nicht sicher bist, würde ich Dir abraten, Medizin zu studieren. Das ist ein schweres Studium, wo Du viel leisten und ebenso viel einstecken musst - vor allem auch später im Beruf. Das beste Beispiel erlebst Du ja gerade selbst indem Du erfährst, wie schwer es ist und wie lange es dauert, da überhaupt reinzukommen. Wäre doch schade wenn Du dann alles hinschmeißt, weil es nicht so richtig Dein Ding ist! Also, mach Dich vorher gut schlau (hier ist ein guter Ort dafür) und wäge gut ab!

Alles Gute!

unknown2
20.02.2007, 23:47
@Dr. Geiger
Habe mich heute mal bei der ZVS erkundigt:
Ein Studium im Ausland, auch wenn es dort abgeschlossen wird, gilt nicht als Zweitstudium und hat somit keinerlei Auswirkungen auf die ZVS-Bewerbung. Man gilt nach wie vor als Erststudienbewerber und man wird mit den Daten des Abiturzeugnisses am Vergabeverfahren beteiligt.

Lilalein
21.02.2007, 01:03
Hey unkown2,

kann dich sehr gut verstehen, mir ging es genauso wie dir!

Ich hab nach einem FSJ und einem Jahr jobben die Nase voll gehabt und hab in Österreich ein Studium angefangen. Ich weiß noch nicht so genau ob ich in 1 1/2 Jahren, wenn ich meinen Medizinplatz in Deutschland sicher habe, wieder zurückgehen werde. Zumindest gefällt mir mein Studium so einigermaßen und ich kann mir mittlerweile sogar vorstellen es zu beenden.

Du hast mit deinem Abi-Schnitt ja immerhin Chancen im AdH, das solltest du nutzen, auch wenn die Aussichten nicht so super sind.

Na ja ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deiner Suche, du findest schon das richtige für dich! :)

Viele Grüße,
Lilalein

Stromer
21.02.2007, 07:02
ZITAT VON PSCHY:

Ich hoffe fuer dich, dass du in der ersten Zeile statt PJ das AiP meinst, ansonsten muss ich dir folgendes unterstellen: :-party


Besser ausgedrückt :-party :-party :-party :-wand

Ja, wer hat denn da wieder nicht konzentriert mitgearbeitet??? :-music

WWU2013
22.02.2007, 02:10
Hallo. Also, das ein Studium in Deutschland nicht angerechnet wird stimmt 100%ig. Leider wird man im ZVS verfahren immer noch so behandelt wie frisch aus dem Abi. Ich selbst habe lange in den USA studiert (Bachelor und Masters und sogar das Doktorantenstudium angefangen). Habe dann aber festgestellt das ich immer noch gerne Medizin studieren moechte, trotz den 25 Jahren und der Karriere die ich schon am laufen hatte. Und als Frau denkt man natuerlich auch daran wann man denn eie Familie gruenden wird.

Trotzdem fange ich zum SS in Muenster an. Von meinen im Ausland erbrachten Studienleistungen sind mir Biologie, Physik und Chemie anerkannt worden worauf hin ich bei der Einschreibung ins 2. Semester hochgestuft wurde, wohlgemerkt erst nachdem ich von der ZVS fuer Muenster eine Zulassung zum 1. Semester bekam. Mit der Anrechnung der Studienleistung alleine, ohne Zulassung von der ZVS, kann man sich zwar fuer einen Quereinstieg bewerben aber die Chancen darueber einen Platz zu bekommen sind sehr gering (weniger als 1% wenn ich schaetzen sollte). In diesem Verfahren werden freigewordene Plaetze nach der Reihenfolge: Rueckkehrer, Ortswechsler und dann Quereinteiger (von anderen Faechern) angenommen.

Also, wenn du momentan keinen Platz durch das AdH bekommen kannst ist mein Vorschlag studiere das naechste was dir Spass macht, aber studiere nicht in Deutschland wenn du noch mit dem Gedanken spielst spaeter Medizin zu studieren (Keine Wartezeit und Zweitstudiengebuehren und koennten potentiell dagegen sprechen). Sehr gut ist es glaube ich auch waehrend dieses Studiums seine Sprachkenntnisse durch Sprachkurse oder bevorzugt Auslandsaufenthalte in anderssprachigen Laendern zu verbessern.

Egal was du machst, MACH DAS WAS DIR SPASS MACHT.
Ob du danach immer noch Medizin studieren moechtest wirst du schon merken. Viel Glueck.

WWU 2013

Demisz
22.02.2007, 07:15
aber ist es nich so, dass man mit ner medizinischen ausbildung bessere chancen hat zb in tübingen?? also ich denk dass das dann sinvoller is als n studium was dir kaum was bringt. aber belehrt mich bitte eines besseren wenn ich mich irre^^

Dr. Geiger
22.02.2007, 21:33
@Dr. Geiger
Habe mich heute mal bei der ZVS erkundigt:
Ein Studium im Ausland, auch wenn es dort abgeschlossen wird, gilt nicht als Zweitstudium und hat somit keinerlei Auswirkungen auf die ZVS-Bewerbung. Man gilt nach wie vor als Erststudienbewerber und man wird mit den Daten des Abiturzeugnisses am Vergabeverfahren beteiligt.

Na umso besser! Dann würde ich die Wartezeit doch nutzen um zu studieren - bringt Dir doch persönlich mehr oder nicht? Es sei denn, Du willst Geld verdienen!?