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21.08.2002, 11:17
Hallo, ich habe mir überlegt Medizin zu studieren, doch dann habe ich genauer überlegt und gemerkt, dass ich
1.) in chemie eine absolute Niete bin
2.) Physik abgewählt habe
3.) schon ein komsiches Gefühl habe, wenn ich die Ärzte im Fernsehen sehe die operieren.

Nun habe ich mir gedacht, dass ich ja Zahnarzt werden kann. Nun meine Fragen: Ist dieses Studium ein anderes wie das der normalen Medizin?
Was sind nachher Einsatzgebiete? Bestehen noch Aufstiegschancen, z.B. Oberarzt?
Wieviel verdient man? Wie lange studiert man? Was sind Schwerpunkte?

21.08.2002, 12:28
Also als Zahnarzt ist das Studium auch nicht viel anders als das der Humanis.
Das Grundstudium ist sogar von den Physik bzw Chemie Kursen das gleiche. Einziger Unterschied im Zahnmedizin Studium ist das man von Anfang an gleich technisch arbeiten muss, das heißt Kronen etc. anfertigen lernt. Ist halt die Frage ob das einem liegt, weil die Arbeit schon sehr präzise und unter großem Zeitdruck erledigt werden muss.
Wenn Du Probleme mit OPs im Fernsehen hast, würde ich Dir empfehlen erst mal Dein Pflegepraktikum zu machen, (das bräuchtest Du zwar als Zahnarzt nicht, aber schaden kanns nix) dann siehst Du ja ob Du das Blut verträgst. Denn auch im Zahnmedizinstudium musst Du z.B. einen Präpkurs machen und in der Klinik bei Zahnops assistieren, da solltest Du Blut usw. schon sehen können.
Über Verdienst und Aufstiegschancen kann ich Dir jetzt nicht so viel sagen, fest steht dass Du nach dem Studium 2 Jahre in abhängiger Stellung bei einem Zahnarzt oder in einer Klinik arbeiten musst und Dich dann entweder weiterbilden kannst (z.B. zum Kieferorthopäden) oder selbstständig machen kannst.
Eine gute Website für alle Studieninfos ist www.dentaldoktor.de
Hoffentlich konnte ich Dir ein wenig weiterhelfen, also schau Dir das am besten alles vorher mal an. Viele Unis bieten auch ein Schnupperstudium an wo man in die Kurse mal reinschauen kann. Ich persönlich finde Zahnmedizin besser, da mir die technischen Sachen total viel Spaß machen, aber das muss jeder selbst wissen.

21.08.2002, 12:36
Danke, das hat mir immerhin ein wenig geholfen. Aber das Medizinstudium geht doch 2 Semester länger, oder?
Sind die Kurse in Physik und Chemie schwer, oder sind es Mulitple Choice Antworten wie beim Führerschein?

Miss
21.08.2002, 12:40
Also, Chemie und Physik sind nicht so wichtig, schafft man locker mit ein paar schlauen Büchern.

Aber normalerweise werden die meisten zukünftigen Studis ganz kribbelig, wenn sie irgendwelche Arztserien sehen...
ich mein, das ist natürlich auch Unsinn, sich deswegen für ein Medizinstudium zu entscheiden...

ABER ich würd das nur machen, wenn ich wirklich überzeugt davon wäre... und nicht, weils ja was Gutes ist und nicht ganz verkehrt ist oder so...blabla

sonst ist das Quälerei -man muß sich das echt nicht antun, wenn man nicht dahinter steht

Und ein bißchen Blut bekommt man früher oder später (eher später) schon mal zu Gesicht...

Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine...wollte Dich nicht blöd anmachen oder hier mit erhobenem Zeigefinger rumpalavern...

Lion
21.08.2002, 14:19
Hi,

also allzusehr untertreiben würde ich auch nicht. Zahnis und Humanis machen zusammen Physik, Chemie, Physiologie,...
Bei Chemie und Physik reicht es (zumindest bei uns) mit Sicherheit noch aus sich mit Altklausuren, Seminaren vorzubereiten. Trotzdem fallen bei uns in Chemie noch ziemlich viele durch (man darf die Klausur aber auch so oft schreiben wie man will).
Aber das Durchmogeln hört spätestens bei Physio und erst recht bei Biochemie auf. Wobei die Zahnis ja den Vorteil des Vorphysikums haben (Mündl. Prüfung in Bio, Physik und Chemie).

Schöne Grüße

blanko
21.08.2002, 14:22
Ne Freundin von mir ist gerade in ihrem letzten Zahni-Examen, von daher krieg ich live mit, wie bescheiden die Verhältnisse da sind.

Wenn Du alleine Bammel vor den Naturwissenschaften hast, dann lass Dir sagen:
a) kommt man bei Humanmedizin da leichter drumrum, denn die Zahnis müssen im Vorphysikum die theoretischen Fächer alle abhandeln, während bei Humanis "nur" 20 Fragen pro Fach im Physikum drankommen, die zum Bestehen nicht lebensnotwendig sind.
b) Sind die meisten entscheidenden Prüfungen bei Zahnis mündlich: Physikum und Abschlußprüfung. mag an der Stelle zu Vorteil oder Nachteil geraten.

Z.T sind die Ausweichmöglichkeiten bei Zanis mehr begrenzt. Man kann zwar wohl Kieferortho und ein bischen Zahnheilkunde parallel betreiben, aber, wie ich gehört habe, nicht umgekehrt (Normaler Zahnarzt und ein bischen Ortho).

Ansonsten würde ich Dir auch dazu raten, mal Pflegepraktikum zu machen.

Im Studium ist dann auch z.T. ein Fachwechsel mit Anrechnung von Scheinen möglich. Das geht recht unproblematisch von Human zu Zahnmedizin und andersrum mit etwas mehr Schwierigkeiten. Könntest also sonst erstmal mit Humanmedizin anfangen und dann wechseln.

:-top
blanko

21.08.2002, 17:49
Mein Start ins Studium war ganz ähnlich: in der Oberstufe kein Physik und ein Chemie-Grundkurs wo ich völlig den Anschluss verloren hatte.

Im ersten Semester hab ich dann gemerkt dass es den meisten anderen auch so geht. Gemeinsam haben wir dann Physik- und Chemiepraktikum durchlitten und uns die Grundlagen erarbeitet. Gerade bei Chemie ist das wichtig um später in der Biochemie klarzukommen. Die Physikprüfung hab ich dann mit Ach und Krach bestanden (wobei in aachen physik echt der Hammer ist) und Chemie war gar nicht so schwer.

Mach deine Studienwahl nicht von sowas abhängig. Nach dem ersten Semester interessiert das eh keinen mehr und die Zahnis haben die gleichen Praktika und Klausuren wie wir absolvieren müssen. Ausserdem ist ein schriftl. Physikum in C & P doch viel netter als ne mündl. Prüfung im Vorphysikum. Also Zahnmedizin nur wenn du dich wirkl. dafür interessierst und nicht weil du meinst du könntest so irgendwelche kurse umgehen.

guten start, alec

Rico
21.08.2002, 18:19
Wie meine Vorredner schon gesagt haben, von dem naturwissenschaftlichen Fächern würd ich mich nicht abschrecken lassen... da laufen eh genug LK'ler rum, die ganz wild darauf sind, ihr Wissen kund zu tun...

Ob hingegen der Schluß aus der Tatsache, daß Du OPs nicht verträgst den Schritt zur Zahnmedizin zu machen richtig ist, weiß ich nicht.
Die Zahnis operieren schließlich auch und ich könnte mir vorstellen, daß das da einen größeren Anteil des Studiums ausmacht, als die operativen Disziplinen im Medizinstudium - da is ja das einzige, wo Du wirklich zum im OP-Stehen genötigt wirst das Chirurgie-Tertial im PJ und die Praxiswoche. Famulaturen kann man ja in der Inneren oder Radiologie, Mikrobiologie, Allgemeinarztpraxis etc. machen.

Vystup
21.08.2002, 18:40
wenn du die naturwissenschaften jetzt auch nicht sonderlich kannst, nach der vorklinik wirst du zumindest ein bisschen ahnung davon haben. und jetzt sagt bitte nicht, dass man ohne in chemie und physik zumindest grundkenntnisse hat, durch physio und biochemie kommt.

das ist jetzt nicht als abschreckung gemeint, aber zumindest die ersten 2 jahre sind extrem naturwissenschaftlich. das heißt nicht, dass es nicht zu schaffen ist, ich hatte seit der 10. klasse kein bio mehr, was mir das leben manchmal ein bisschen erschwert hat, aber dramatisch war das nicht. alles, was man in der schule nicht gelernt hat lernt man eben im studium. man darf nicht auf den kopf gefallen sein und ein bisschen fleiß sollte man schon mitbringen, aber im grossen und ganzen ist das studium gut zu schaffen.