PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verzweiflung!! Bitte um Rat



Mjuetz
20.02.2007, 11:00
Hey Leute! Ich brauch mal nen Rat von euch.

Ich Studiere zurzeit an der BA Berlin Wirtschaftsingenieurwesen im 1.Semester wobei man Geld verdient. Nun hab ich von der Charité ne Zusage für das kommende Sommersemester 2007 bekommen. War total Happy darüber und wollte mein Studium gleich hinschmeißen. Doch als ich dann mit meinen Eltern darüber gesprochen habe kippte mein Glücksgefühl. Sie meinten ich soll nicht gleich alles Aufgeben und auch mal was zu ende machen. Des weitern können sie mich aber auch nicht finanziell Unterstützen. Aussicht auf Bafög hab ich leider auch nicht. Muss man beim Medizinstudium mehr Geld investieren als bei anderen Studiengängen? Vielleicht kann mir ja jemand sagen wie groß der finanzielle Aufwand ist? Ich wäre natürlich bereit zu Arbeiten, doch ist das möglich? Vielleicht kann mir jemand sagen wie son Vorlesungsplan aussieht? Wäre echt nett von euch.
Ansonsten hatte ich in der Oberstufe keine Bio und Chemie, stellt das ein Problem dar? Gibt es vielleicht Anfängerkurse im 1.Semester, oder so was ähnliches.

Was meint Ihr, sollte ich mein jetziges Studium zu ende machen? Hat jemand Erfahrung mit so was Ähnlichem machen müssen?
Ich bin total verzweifelt, zumal ich mich nun bald entscheiden muss.

Achso, studiert vielleicht jemand bei der Charité, der mir vielleicht etwas zum Studium dort sagen kann?

Vielen Dank !!

alley_cat75
20.02.2007, 11:44
Nun hab ich von der Charité ne Zusage für das kommende Sommersemester 2007 bekommen. War total Happy.

Geh und fange das Studium an - schon um weiterhin happy zu bleiben.



... meine Eltern ... meinten, ich soll nicht gleich alles Aufgeben und auch mal was zu Ende machen.

Diese Einstellung habe ich grundsätzlich auch, aber das nach 1 Semester zu konstatieren, finde ich mehr als albern.


Des weitern können sie mich aber auch nicht finanziell Unterstützen.

Dann würde ich, trotz aller Liebe, meine Eltern nicht um Mitentscheidung bitten.


Muss man beim Medizinstudium mehr Geld investieren als bei anderen Studiengängen?


Nein, die Biblios sind mittlerweile sehr gut ausgestattet. Jedes Semester gibt es Bazare (und das Schwarze Brett sowieso), wo Du sehr preiswert gebrauchte Literatur bekommst. Selbst Kittel und PräpBesteck gibt es günstig.


Ich wäre natürlich bereit zu Arbeiten, doch ist das möglich?

Ja, mindestens die Hälfte aller Medizinstudenten geht nebenbei arbeiten. Gerade in Berlin wirst Du wenig Probleme haben, etwas Passendes zu finden. Die Woche wird schon den ganzen VLs und Seminaren vorbehalten sein, aber Arbeit am Wochenende ist möglich.


Ansonsten hatte ich in der Oberstufe keine Bio und Chemie, stellt das ein Problem dar? Gibt es vielleicht Anfängerkurse im 1.Semester, oder so was ähnliches.

Definitiv nein. Ich war und bin bis heute eine Chemie-Legasthenikerin - und habe es ohne Extrarunden geschafft. Die Chemie-Kurse und -VL fangen beim Urschleim an. Solltest Du dennoch Probleme haben, findet sich sicher jemand, der Dir gern Nachhilfe gibt. Manch Medizinstudent ist sogar sozial veranlagt. :-))



Was meint Ihr, sollte ich mein jetziges Studium zu Ende machen?


:-dagegen :-dagegen :-dagegen Vorausgesetzt, Du findest Medizin interessanter als WirtschaftsDingens. Viele beginnen erst ein anderes Studium und satteln dann um. Betätige mal die Suchfunktion, dort findest Du auch Gleichgesinnte. Viel Erfolg!

minne
20.02.2007, 14:01
ich an deiner stelle würd mit medizin anfangen. ich mein du hast grad mal ein sem studiert- das ist nicht sehr viel und zeit haste eigentlich auch kaum verloren. bei mir im hörsaal sitzen 40 jährige! viele wollen es studieren, kriegen die chance aber nicht, also würd ich zugreifen- wenn du es wirklich willst. was deine eltern davon halten würd ich erstmal hinten anstellen. 1. du bist unabhängig von ihrem geldbeutel( können dich ja nicht finanzieren) 2. musst du am ende mit dem beruf leben und nicht die eltern. deswegen ist die meinung anderer leute meiner meinung nach immer zweitrangig wenn es um die beruswahl und den eigenen berufswunsch geht.
was das finanzielle angeht ist das studium schon ein wenig kostenaufwendig. gebrauchte bücher sind zwar gut aber nicht immer ausreichend, vor allem wenn der prof. sich grad auf ne neue auflage eingeschossen hat. außerdem muss man am anfang viel material besorgen. kittel, präp.- besteck, utensilien für diverse praktika usw.
was das arbeiten betrifft geht es in den ersten semestern ganz gut- auch unter der woche. aber spätestens ab dem 3./4. sem wirds eng und die uni fordert ihre zeit.
aber wenn du wirklich bock auf medizin hast meistert man solche sachen auch. ich werd auch nicht von meinen eltern finanziert und bis jetzt läufts trotzdem ganz gut.

CYP21B
20.02.2007, 14:22
Ich würde mir an deiner Stelle erstmal klarwerden, was du wirklich willst. Wenn du Medizin machen willst, dann mache es.

Ich war auch in ner ähnlichen Situation. Hab damals als ich Abi hatte im WS nicht direkt nen Platz gekriegt weil ich mich unitechnisch verzockt hatte. Ich habe dann in der Zwischenzeit Maschinenbau studiert. Bei mir wars wärend des Maschbaus immer so, dass ich Medizin im Hinterkopf hatte und dem nachgetrauert habe. Ich habe mich damals bei meiner "Heimatuni" beworben eben auch aus finanziellen Gründen, weil meine Eltern mich nicht finazieren können. Ich habe auch eine Direktzulassung fürs Berlin AdH bekommen (jetzt fürs SoSe07). Ich werde die Chance sicher wahr nehmen (max. ne andere Uni falls sich das noch ergibt) Ich hätte damals auch kein Bafög bekommmen (hab zuviel aus Ferienjobs gespart :P) Allerdings wirst du sicher Kindergeld bekommen. Das sind schon mal 150 Euro, langt zwar nicht zum leben, ist aber schon mal besser als nix :P
Ich werde es dann so machen, dass ich sobald ich das KPP rum habe in den Semesterferien in der Industrie Schichtarbeit mache. Das hat den Vorteil, dass das während des Semesters keine Zeit kostet und ziemlich gut bezahlt wird. Außerdem werde ich noch versuchen Nachilfe o.ä. während des Semesters zu machen. Das mache ich bisher auch schon ist halt relativ gut wegen Zeiteinteilung. Wie das dann halt inner anderen Stadt aussehen wird weiß ich nicht.
Dh. ich werde gucken, dass ich an die 400Euro Grenze ca rankomme aufs Jahr gerechnet. Wenns dann mit Kindergeld doch nicht reichen sollte gibt es ja immernoch die Möglickeit, dass man nen Studienkredit aufnimmt. Ist zwar nicht so toll, aber würde sich dann ja auch in Grenzen halten. Und Bafög müsste ich auch nen Teil zurückzahlen.

Was ich dir damit sagen will ist, wenn du wirklich Medizin studieren willst, wird es immer Möglichkeiten geben, dass du das finazieren kannst. Suche einfach die für dich beste Lösung heraus, dann wird das schon klappen :)

MfG, n00b

Lilly12
20.02.2007, 14:47
Ich kann Dir nur eines sagen: Wenn Du's wirklich willst, dann mach es. Es ist dein Leben und nicht das deiner Eltern. Ich hab BWL zu Ende studiert und seit dem 1.Semester auch immer so hin und her überlegt. Warte erstmal ab wie's wird, mach erst einmal Praktika, warte bis Du nen tollen Job hast, etc. All diese Sprüche hab ich so oft gehört. Und heute denk ich mir, warum ich blöde Nudel nicht aufgehört habe. Die Hoffnung als Zweitstudent einen Platz zu ergattern, die hab ich fast schon aufgegeben. Jetzt hast Du die Chance. Wenn Du es wirklich möchtest, dann mach es.
Lilly

supergirl17
20.02.2007, 15:14
Worst case scenario 1: du brichst WIng ab studierts, 1-2semester Medizin und merkst, das ist es doch nicht. Du bewirbst dich für einen anderen Studienplatz, hast 1 Jahr Lebenserfahrung gewonnen und weißt sicher, dass Medizin nicht das richtige war.

Worst case scenario 2: du bleibst bei WIng und lehnst deinen Studienplatz HM ab und wirst dich, wann immer es im Studium/Job später nicht so läuft fragen, "was wäre, wenn ich doch Medizin studiert????"

Ersa
20.02.2007, 19:41
Als Orientierung hier mal der Stundenplan (http://www.charite.de/lehre/stundenplan/sp-wise-06-07.html) für´s erste vorklinische Semester an der Charite (ist leider vom WS 06/07, die Neuen sind noch nicht fertig). Wie Du siehst, ist´s nachmittags recht voll (Du bist einer Seminargruppe zugeteilt, z.B. 41 und hast dann alle Kurse in dem Semester, die in der Reihe rechts neben der 41 stehen). Vorlesungen sind nicht Pflicht.

Im Kostenvergleich ist Berlin sicher günstiger als viele Unistädte (Miete etc.), einen Nebenjob kriegt man IMMER. Kriegst Du sonst wenigstens noch Kindergeld? Das wär ja schon mal nen Anfang.

Wenn Du noch Fragen hast, meld Dich!

Dr. Prime
21.02.2007, 18:29
Als Orientierung hier mal der Stundenplan (http://www.charite.de/lehre/stundenplan/sp-wise-06-07.html) für´s erste vorklinische Semester an der Charite (ist leider vom WS 06/07, die Neuen sind noch nicht fertig). Wie Du siehst, ist´s nachmittags recht voll (Du bist einer Seminargruppe zugeteilt, z.B. 41 und hast dann alle Kurse in dem Semester, die in der Reihe rechts neben der 41 stehen). Vorlesungen sind nicht Pflicht.



danke für den link.
dadurch bekommt man einen sehr guten einblick!

3 generelle fragen:
wieviele leute sind durchschnittlich in solchen seminargruppen?
was heisst genau pflicht bzw. was gibt es für konsequenzen, falls man (3+ mal) nicht erscheint?
schafft man den stoff auch zu lernen, wenn man nicht in die vorlesungen geht??

:-winky

Xela
21.02.2007, 19:15
schafft man den stoff auch zu lernen, wenn man nicht in die vorlesungen geht??
gerade dann dürftest du den stoff viel eher schaffen, weil du deine zeit für sinnvollere dinge nutzen kannst. ich bin nur in die wirklich guten bzw. wirklich wichtigen vorlesungen gegangen, da sich viele einfach nicht lohnen. manche profs erzählen mit vorliebe von ihren forschungsprojekten während die grundlegenden dinge unerwähnt bleiben. am anfang des semesters bin ich paar mal in die verschiedenen vorlesungen gegangen, wenn sichs nicht gelohnt hat bin ich lieber zuhause geblieben.

vermisse es trotzdem vorlesungen zu haben, meine freunde sehe ich jetzt viel seltener..

Leisure Suit Alex
21.02.2007, 20:07
Hey Leute! Ich brauch mal nen Rat von euch.

Ich Studiere zurzeit an der BA Berlin Wirtschaftsingenieurwesen im 1.Semester wobei man Geld verdient. Nun hab ich von der Charité ne Zusage für das kommende Sommersemester 2007 bekommen. War total Happy darüber und wollte mein Studium gleich hinschmeißen. Doch als ich dann mit meinen Eltern darüber gesprochen habe kippte mein Glücksgefühl. Sie meinten ich soll nicht gleich alles Aufgeben und auch mal was zu ende machen. Des weitern können sie mich aber auch nicht finanziell Unterstützen. Aussicht auf Bafög hab ich leider auch nicht. Muss man beim Medizinstudium mehr Geld investieren als bei anderen Studiengängen? Vielleicht kann mir ja jemand sagen wie groß der finanzielle Aufwand ist? Ich wäre natürlich bereit zu Arbeiten, doch ist das möglich? Vielleicht kann mir jemand sagen wie son Vorlesungsplan aussieht? Wäre echt nett von euch.
Ansonsten hatte ich in der Oberstufe keine Bio und Chemie, stellt das ein Problem dar? Gibt es vielleicht Anfängerkurse im 1.Semester, oder so was ähnliches.

Was meint Ihr, sollte ich mein jetziges Studium zu ende machen? Hat jemand Erfahrung mit so was Ähnlichem machen müssen?
Ich bin total verzweifelt, zumal ich mich nun bald entscheiden muss.

Achso, studiert vielleicht jemand bei der Charité, der mir vielleicht etwas zum Studium dort sagen kann?

Vielen Dank !!

Wenn ich das jetzt nicht verwechsel, dann zählt doch ein Studium an einer Berufsakademie nicht als Studium im Sinne der ZVS, oder?
Wenn es also nicht als Studium zählt, dann würdest du im Gegensatz zu Lilly weiterhin Wartesemester und Geld sammeln und könntest wohl nach dem Studium auch gleich mit Medizin anfangen.
Doppelqualifikation ist auf keinen Fall schlecht und wird dir später auch als Mediziner viele Vorteile bringen, aber wenn dir Wirtschaftsingenieurwesen überhaupt nicht gefällt, dann fang halt gleich an mit Medizin.
Das Argument deiner Eltern ist jedenfalls nicht gerade das Beste, zumindest nicht, wenn du erst im ersten Semester bist ;-)

yzBastian
22.02.2007, 09:22
Also ich schließe mich im Wesentlichen den Vorrednern an: Wenn es dein Traum/Ziel ist, Medizin zu machen, dann wirst du mit _nichts_ Anderem glücklich.
Das ist unser Schicksal. ;-)

Deine Eltern kann ich verstehen, wenn auch ich es anders sehe. Sie kennen sich nicht so aus, und denken, es sei sicherer, das zu machen, was du gerade tust.
In diesem Punkt irren sie aber. Du musst da jetzt dein Ding durchziehen und mal mit was Richtigem anfangen! :-))
SIcher ist eine Doppelqualifikation nicht verkehrt, aber in deiner SItuation --seien wir mal ehrlich-- verlorene Zeit. Später wirst du sicher kein Krankenhaus von wirtschaftlicher Seite leiten wollen oder so. Du verlierst also nur Zeit, wenn du jetzt direkt reinkommen würdest.
Ist aus meiner Sicht immer noch eine einmalige Chance, so ein Studienplatz. So sehe ich das auch bei mir heute noch. Nutze sie!

Ersa
22.02.2007, 20:23
wieviele leute sind durchschnittlich in solchen seminargruppen?
was heisst genau pflicht bzw. was gibt es für konsequenzen, falls man (3+ mal) nicht erscheint?
schafft man den stoff auch zu lernen, wenn man nicht in die vorlesungen geht??


Ich glaub, in der Vorklinik sind´s so um die 20 pro Gruppe (in der Klinik weniger). Bei Pflichtkursen darf man max. 15% versäumen, bei Kursen, die man einmal pro Woche hat, sind das meist zwei Fehltermine. Wenn man mehr fehlt, ist die Anwesenheit nicht erfüllt und damit der Kurs "nicht absolviert". Oft kann man aber Fehltermine einfach in anderen Seminargruppen "nachmachen" oder sich evt. mit den jeweiligen Dozenten besprechen, evt. geht das über ein kleines Extratestat oder so. Stoff lernen ohne VL geht allemal. Haste ja oben schon gelesen.

my_precious
22.02.2007, 20:42
ihr vergesst irgendwie alle, dass der junge kein bafög bekommt und von den eltern nicht finanziell unterstützt werden kann.

aber deine eltern sind verpflichtet, dich zu unterstützen!
bekommst du denn auch kein bafög, wenn du nicht an der BA geld verdienst?

dann müssen deine eltern ja ein gutes einkommen haben - falls sie sich verschuldet haben, sollten sie dir deshalb trotzdem ein studium ermöglichen.

du musst das finanzielle unbedingt abklären... denn 500€ kannst du definitiv nicht neben den vorlesungen her verdienen.

Til
23.02.2007, 14:37
Auch von mir nochmal der Rat. Tu es! Die finanziellen Probleme haben, denke ich, viele Studenten und es findet sich doch immer eine Lösung. Es gibt ja auch noch die neuen Studienkredite. Manche Angebote sind da gar nicht so schlecht und ein recht guter Ersatz für nicht erhaltenes BagöG. :-top :-dafür

Xylamon
23.02.2007, 17:43
du musst das finanzielle unbedingt abklären... denn 500€ kannst du definitiv nicht neben den vorlesungen her verdienen.
Naja aber lieber mit Semesterverlust studieren als ohne? Nachher kräht doch kein Hahn danach, dass man halt 3-4Sem länger gebraucht hat weil man sich das alles selbst finanzieren musste...

my_precious
23.02.2007, 18:37
@ til: welche kredite meinst du da genau?
ich kenn bisher keinen, der wirklich günstig studentenwürdig verzinst wäre!

@ xylamon:
ich glaub, wenn man 500€ euro nebenherverdienen will (da sind ja normalerweise noch nichtmal die studiengebühren drin enthalten in dem kostenvoranschlag) und noch das bissl freizeit haben will, was jeder normale mensch braucht, braucht man schon wesentlich länger als die regelstudienzeit.

wenn das alles machbar ist - dann ran ans studium.