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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einsatz von Krankenpflegehilfskräften



altalena
27.02.2007, 14:01
(Ich weiß nicht, ob ich jetzt hier im richtigen Forum unterwegs bin, wenn nicht, dann verschiebt es einfach an die passende Stelle :-nix )

Mich würde interessieren, was ihr über den Einsatz von Krankenpflegehelfern (KPH) denkt. Findet ihr zB immer sinnvoll, wo sie eingesetzt werden, gibt es vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten für KPHs oder auch Bereiche, wo sie nicht sehr nützlich sind. Wie sieht es mit den Kompetenzen aus? Bewegen sich die Tätigkeiten in dem für sie vorgesehenen Rahmen, oder übernehmen sie zum teil Aufgaben, die eigentlich Sache von Pflegekräften ist?

Wie seht ihr das, oder habt ihr noch nie beruflich Kontakt mit KPHs gehabt....etc.
Bin mal auf eure Antworten gespannnt.

catgut
27.02.2007, 16:19
Also, ich kannte bis jetzt nur einen KPH, aber der hatte mehr drauf als die Hälfte der restlichen Pfleger der Station. Dafür wurden auch "inoffiziell" seine Kompetenzen etwas erweitert, weil sonst einfach zu viel Arbeit liegen geblieben wäre. Sprich: er hat oft die Arbeit eines normalen Pflegers geleistet. Aber das habe ich auch, und ich war nur Praktikantin. Tja,...
Ich hoffe für ihn, dass er mittlerweile KP geworden ist, es wäre schade, wenn nicht.

ehemalige Userin 24092013
27.02.2007, 16:20
Ich hab den Einsatz von KPH´s bisher nur in Krankenhäusern und Hauspflegediensten erlebt ( woanders war ich nie... ).
Normal liegen ihre Kompetenzen ehr im rein pflegerischen Bereich ( Unterstützung oder komplette Übernahme von Grundpflege, Nahrungsaufnahme, Mobilisationen ect. ) und in der "normalen" Vitalparameterüberwachung ( BD, Puls...), bzw. abteilungsspezifischen Überwachungen ( Fundusstand, OP-Wunden ....wobei da kleinste Auffälligkeiten eigentlich und sofort an eine KS oder sogar weiter mitgeteilt werden müssen ).

( Angaben ohne gewähr ;-) )

Erlebt hab ich sie ( je nach Arbeitsaufwand, Zeitmangel und "Toleranz" der jeweiligen Abteilungen ) auch ganz anders. Sie wurden wie eine KS "angerechnet"( wenn auch nicht offiziell ) und haben die komplette Behandlungspflege ( Verbände, Spritzen ect. ) mitgemacht.
Da gab’s dann die Methoden: " ich kann’s, weil man hat es mir richtig gezeigt und ich hab’s ein paar Mal vorgeführt" ( "Langzeitkompetenz" oder so was find ich prinzipiell o.k. ) oder " ich kann’s nicht, tue es aber, weil man erwartet es, es macht mir Spaß, ob falsch oder richtig oder halbrichtig ist mir Rille, ich bin wichtig ( überspitzt ausgedrückt ).


Grundsätzlich find ich den Einsatz von KPH´s in der Pflege nicht schlecht, wenn es eine gewisse Art der Arbeitsentlastung bedeutet.
Für eine rein pflegerische Abteilung ohne viel Behandlungspflege bedeutet das aber: " billigere Kräfte als ne KS und arbeitet auch, was sollen wir also ne KS einstellen und mehr zahlen..." - also ehr eine Entlastung für die Krankenhauskassen.

hypnotel
27.02.2007, 17:20
In allen mir bekannten Fällen nahmen KPH nach einer informellen Leistungsprüfung durch die PDL an sämtlichen pflegerischen Maßnahmen teil und wurden teilweise (nach Wunsch) auch Vollzeit eingesetzt.

Letztendlich eine win/win Situation für die Pflegenden (Entlastung), den Kliniksträger (Einsparung) und i.d.R. auch für die KPH (cash). Berechtigt die Frage ob so etwas zu Lasten des Pat. geht:
Doch von schweren Zwischenfällen, die aus mangelhaftem Wissen/Ausbildung resultierten, ist mir in meinem Arbeitsbereich langfristig nichts zu Ohren gekommen; da richteten eher stud.med. messbaren Schaden am Patienten an.

Würde gern zusätzlich etwas schreiben, was aus jur. Gründen jedoch nicht sein soll.

Hellequin
27.02.2007, 17:24
" billigere Kräfte als ne KS und arbeitet auch, was sollen wir also ne KS einstellen und mehr zahlen..." - also ehr eine Entlastung für die Krankenhauskassen.
Soweit ich weiß, stimmt das so nicht. Der Verdienstunterschied zwischen KPH und KP ist vergleichsweise gering, ist meines Wissens auch einer der Gründe warum die Ausbildung zum KPH an Krankenhäusern kaum noch angeboten wird.

ehemalige Userin 24092013
27.02.2007, 17:31
Gut möglich, dass es sich geändert hat.
Ich kenn Aussagen von meinem alten Klinikchef, der sich zu uns in die Klasse setzte und davon schwärmte lieber mehr KPH´s einzustellen, weils billiger käme.


( und da wo ich jetzt bin, gibts einen ziemlich deutlichen lohnunterschied, zwischen pflegefachfrauen ( mit oder ohne zusatzqualifikation ), pflegehilfen und fachangestellten für gesundheit. )

Schimmelschaf
27.02.2007, 19:17
@Kaddel
Dürfen die FAGEs überhaupt auf die IPS? Habe bisher noch nie eine gesehen, sind immer "nur" auf Normalstation rumgegurkt. Eh ein komischer Beruf... Zwischen KPH und dipl. Pflegefachfrau.

Hab bei einem Praktikum einen KPH gesehen (war mein Betreuer), der hat durch seine Erfahrungen ein ziemliches Fachwissen... Aber die Arbeiten von den KS durfte er eigentlich nie übernehmen.
Kann nur über die Beobachtung in einem Spital sprechen. Dort haben die Krankenpflegehelfer einen erheblichen Teil der Pflege übernommen und auch mit zur Arbeitsentlastung beigetragen. Wobei ich mir gerade nicht sicher bin, ob Krankenpflegehelfer und Pflegeassistenz das selbe ist... Gibt sonst noch die Pflegehilfe. (wenn ich nix durcheinander bring)

ehemalige Userin 24092013
27.02.2007, 20:19
@Kaddel
Dürfen die FAGEs überhaupt auf die IPS? Habe bisher noch nie eine gesehen, sind immer "nur" auf Normalstation rumgegurkt.


Jepp das dürfen sie.
Bei mir arbeitet eine. Ursprünglich als Stationssekretärin aber jetzt soll es ein neues Projekt geben: FAGE´s auf der IPS.
Wegen Personalmangel hat man dieses Projekt bei uns mal vorgezogen und unsere FAGE hat mit in der Pflege zusammen mit einer FA gearbeitet.
Beide haben zusammen 3-4 Patienten betreut, wobei die FAGE vorwiegend pflegt und verordnete Medikamente verabreicht, die Alarmgrenzen am Monitor einstellt (nach Verordnung) und eben Auffälligkeiten oder Abweichungen der FA mitteilt, die dann wiederum entsprechend reagiert.
Das Model ist aber noch nicht so ganz ausgereift und ist in der Testphase (wie bei uns momentan) definitiv nicht geeignet. Zum Beispiel darf ein FAGE lt. Katalog bei uns Medikamente via Magensonde verabreichen, die vorherige Lagekontrolle der Sonde aber führt eine FA durch (da kann diese die Medikamente ja auch gleich mit geben) und so läufts mit einigen Dingen, die eine FAGE eben nur teilweise übernehmen kann.

Ziel dieses Projektes ist eben eine komplette Integration mehrerer FAGE´s auf der IPS, die auf dem Stellenplan auch als FA zählen, dabei aber längst nicht die Kompetenzen haben und auch weit weniger verdienen.


Ich hab ganz sicher nix gegen unsere Kollegin, im Gegenteil, ich mag sie sehr.
Aber ich denke diese Nummer, dienst eben auch ehr der Spitalkasse.
Eine Arbeitsentlastung sehe ich da kaum, da wesentliche Dinge eben doch wieder von "uns" gemacht werden müssen und man in dem Fall nicht nur die Verantwortung für 1-2 Patienten hat, sondern 3-4.