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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An die "Anästhesisten" unter euch......



Druide
27.02.2007, 14:24
Fallfrage:
Adipöser (120 kg), 43igjähriger Patient in gutem AZ muß operiert werden. In der Anamnese hört man folgendes: hat 3 Psychotherapien hinter sich wegen Angstproblematik. "Weisskittelblutdruck" liegt vor, soll heissen: wenn er zu Hause selbst Blutdruck misst, sind die Werte super, sobald das eine Krankenschwester oder ein Arzt macht: "Weisskittelblutdruck". Hat Schiss vor der OP. In dieser Stresssituation sind alle Werte hoch/beschleunigt (Blutdruck, Puls). Hat mit seiner Angstproblematik aber nie versucht, "zu verweigern" sondern ist immer in die Situation hineingegangen, z.B. bei Bewerbungsgespräch wenn es sein musste mit Abdämpfung durch Betablocker.
Vereinzelte Extrasystolen werden angegeben. Herz ist aber kardiologisch abgeklärt und oB.

Wie nimmt man vor OP "anästhesistisch" einem solchen Patienten die Angst, damit er auch körperlich ruhig (Blutdruck, Puls) in die OP geht?

Wie wird im Vorfeld mit den vermeintlich hohen Puls- und Blutdruckwerten umgegangen (ohne Stress ist ja alles normal)?
(Meine Frage zielt darauf ab, daß die Vitalparameter ersma in die falsche Richtung (hoher blutdruck!!!) gedeutet werden)

Schimmelschaf
27.02.2007, 14:33
Wie nimmt man vor OP "anästhesistisch" einem solchen Patienten die Angst, damit er auch körperlich ruhig (Blutdruck, Puls) in die OP geht?


Bin auf gar keinen Fall in der Anä, aber normalerweise wird doch prämediziert. Davon wirst du ruhig und kannst dich nach der OP nicht mehr wirklich an den Ablauf davor erinnern. Kinder werden u.a., wenns nicht so klappt wies sollte, anscheinend etwas hyperaktv :-))

Rico
27.02.2007, 15:22
Wie nimmt man vor OP "anästhesistisch" einem solchen Patienten die Angst, damit er auch körperlich ruhig (Blutdruck, Puls) in die OP geht?Prämedikation z.B. mit nem Benzo, das wirkt u.a. sedierend und angstlösend.

Wie wird im Vorfeld mit den vermeintlich hohen Puls- und Blutdruckwerten umgegangen (ohne Stress ist ja alles normal)?
(Meine Frage zielt darauf ab, daß die Vitalparameter ersma in die falsche Richtung (hoher blutdruck!!!) gedeutet werden)Wenn die prämedikation wikt, dann sind Blutdruck und Puls beim Einschleusen ja gar nicht mehr so hoch.
Falls doch, dann gibt sich das ja mit Beginn der Narkose, wenn das Bewußtsein ausgeschaltet ist und somit der Grund für den Hypertonus in diesem Fall.
Außerdem wirken fast alle Hypnotika, Schmerzmittel und Narkosegase als (in diesem falle erwünschte) Nebenwirkung blutdrucksenkend, das "Problem" wird sich also innerhalb von 2 Minuten nach Einleitung erledigt haben.

hypnotel
27.02.2007, 16:58
Kinder werden u.a., wenns nicht so klappt wies sollte, anscheinend etwas hyperaktv
Paradoxe Reaktionen auf sedativ-hypnotische Med., gerade Benzos, sind bei Kindern wahrlich nicht selten.
Dennoch kommt der 'leckere' Dormicum-Saft zur Prämedikation praktisch überall zum Einsatz, während früher v.a. rektal mit Barbituraten prämediziert wurde.


Wie wird im Vorfeld mit den vermeintlich hohen Puls- und Blutdruckwerten umgegangen
Ziel der Prämedikatonsvisite ist ja u.a., den psychischen Zustand des Pat. zu erkennen - um auf medikamentösem Weg Angstzustände und deren vegetative Symptome zu mildern. Ängstliche Patienten (auch solche mit 'Kittelhochdruck') sind zudem keine Seltenheit.


In diesem Fall empfiehlt sich die Gabe von Lorazepam (Tavor), jeweils 2-2.5mg per os am Vorabend, sowie morgens (möglichst 1-2h) vor der Op.

Druide
28.02.2007, 07:43
danke !!!!

Doktor_No
28.02.2007, 11:42
also: bleib entspannt, und grüss die druidendrüse noch ein letztes mal bevor sie im formalin verschwindet...

Druide
06.03.2007, 13:14
also: bleib entspannt, und grüss die druidendrüse noch ein letztes mal bevor sie im formalin verschwindet...da muß ich dir widersprechen! es geht nicht um mich!