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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Strittige Psycho-Fragen zur Statistik



21.08.2001, 00:35
Also liebe Leute, vorweg, ich halte diese ganzen Statistik Fragen für einen der grössten Witze der Prüfung. Aber ich will mich kurz fassen:

Zur Frage Einflussfaktoren für die Inanspruchnahme:
Unser ehemaliges Göttinger Lehrbuch von Willi: "Psychosoziale Medizin" schreibt auf S. 388 sinngemäss (kann ich nicht ausführen, würde zu viel sein) dass die Unterschichtangehörigen im Allgemeinen weniger zum Arzt gehen, dass es aber unter besonderen Belastungssituationen dazu kommt, dass sie gehäuft den Arzt aufsuchen, da bei ihnen der Faktor Soziales Netz gegenüber den anderen geschwächt dasteht. Zu E: Auch das ist eingehend untersucht. Wer auf dem Land wohnt hat es doch viel schwerer zum Arzt zu kommen. Und dann noch die vollen Wartezimmer....
Ich bin also der festen Überzeugung: C ist falsch und damit anzukreuzen gewesen, da das IMPP ja vom Normalfall ausgeht. Wer klagen will, bitte... nur ohne mich.


Weiterhin denke ich sollte hier auch das wilde Spekulieren über Frauen und Männer aufhören. Das solltet ihr euch doch lieber für den Biergarten aufheben. Hier die Fakten, wiederum aus obigen Buch zitiert (neueste Auflage)
Auf S. 378 bestätigt das Buch die Aussage, dass Jungs sich gesundheitsschädlicher verhalten als Mädchen, was Stutz (Autor des Abschnitts)mit der Rolle der reproduktiven Gesundheit begründet. Anwort D ist also hier anzukreuzen. Die strittige Antwort A bestätigt der Autor auf S. 381. Frauen fühlen sich in der Tat ungesunder. Begründung: Häufigere soziale Benachteiligung.

Zur Arztrolle:
Hier ist ohne wenn und aber die universalistische Orientierung gemeint. Übersetzen tut das Buddeberg, der Autor des betreffenden Abschnitts, auf S.428 mit "Allparteiliche Haltung" und beschreibt daraufhin fast wörtlich den gefragten Fall (Vielleicht hat der die Frage auch gemacht) Für Anwort D lege ich meine Hand ins Feuer.

Zur schichtspezifischen Laienatiologie:
Auf S. 397 lässt der Autor auch hier Antwort A als falsch erkennen, also anzukreuzend. Eher in der Unterschicht spielt Laienät. eine grössere Rolle, weil die Hemmschwelle zum Arzt zu gehen grösser ist, auch wenn die Oberschicht mehr darüber weiss.

So zu der Frage mit der Reaktionsbildung: Leider habe ich auch diese gewählt. Inzwischen bin ich aber nach all den Beiträgen und einer kleinen Recherche der Meinung, das er für diese sich seinem Problem zuwenden müsste und daraus z.B. den positiven Schluss ziehen müsste, dass er jetzt so argumentiert dass er meinetwegen das Leben jede Sekunde geniessen kann und ein ganz anderes Lebensgefühl hat. Bei der Erklärung zu Sublimierung wird immer das Gemeinwohl betont. Und das ist auch hier ein eindeutiger Hinweiss. Schade für mich und all die anderen die C angekreuzt haben.

Ein etwas untergegangener Hinweis (für mich ebensoschlecht) ist noch die Anwort in Bezug auf das EKG. Wie will ich bitte im Spontan EKG eine Negativierung erkennen ? Ich habe das auch überlesen. Das muss leider auf D geändert werden.

Schönen Gruss

21.08.2001, 00:43
Ich hoffe doch, du meinst EEG

Freiburger
21.08.2001, 00:47
Da scheint ja mal einer eine Ahnung von Psychologie oder doch zumindest ein gutes Lehrbuch zu haben, ich stimme in fast allen Punkten mit Dir überein, und in den übrigen muß ich mich wohl überzeugen lassen. Kannst Du Dich denn nicht auch einmal in die Nullhypothesen-Diskussion einmischen, vielleicht sagt Deine Literatur ja auch dazu etwas? Wir hängen da nämlich momentan aus Zitatmangel etwas in der Luft.
:-???