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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der "Wie stehen meine Chancen?" Thread



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ehemaliger User_25062015
18.08.2012, 23:57
Öhm mit 2,1 würd ich aber auch sagen, dass man mit Ausbildung und TMS ordentlich was reißen kann. Also ich würds zumindest probieren und Zeit um dich ordentlich für den TMS vorzubereitn hast du ja jetzt.

bugger
19.08.2012, 02:29
Danke für die Mutmacher-Antwort ;) Das Problem ist einfach, dass ich lediglich in Oldenburg studieren möchte und kann und daher örtlich nicht flexibel bin. 4 Jahre kann ich in Kauf nehmen auch inkl. Ausbildung, aber ich müsste für mich persönlich dann auch die Sicherheit haben, definitiv Medizin studieren zu können und ich möchte dann auch nicht erst Mitte 30 fertig sein ;) Ich gehe einfach in die Politik, bau als Bundespräsident Mist, trete zurück, bekomme Geld als Abfindung, finanziere so mein Studium und erfülle mir meinen Traum - das ist ein Plan! :)

Also halten wir mal fest, Sicherheit kann man dir nicht geben, ob es mit TMS und Ausbildung klappt, und Warten sind bis dahin garantiert min. 14 Semester, ehr mehr. Wenn du Sicherheit willst, dann mach lieber was anderes^^

Schnuddel
19.08.2012, 15:26
Hallo Leute,
verfolge schon etwas länger sporadisch das Forum und hab mich heute mal dazu aufgerafft mich hier anzumelden. Ich habe einen Abischnitt von 1,9 und mittlerweile 8 WS, momentan mache ich eine Ausbildung zur BTA und nächstes Jahr habe ich vor am TMS teilzunehmen. Wie meint ihr stehen meine Chancen mit einem guten TMS einen Platz zu bekommen? Sollte es da sozusagen chancenlos aussehen, könnte ich mir den ja sparen, denn wenn ich 2014 die Ausbildung abgeschlossen habe, werde ich 12 Wartesemester haben, und müsste ja dann eigentlich darüber reinkommen.
Was meint ihr TMS oder kann ich mir den schenken?

bugger
19.08.2012, 15:38
2014 reichen 12WS sicher nicht mehr tendenziell ehr 14+x (siehe Wartezeitforum), mit 1,9 brauchst du einen echt geilen TMS, dann hast du ggf. in Heidelberg oder Mannheim eine Chance.

Schnuddel
19.08.2012, 15:57
Wieso 14+? Letztes Jahr waren es doch 13, dieses sind es 12 und die doppelten Abiturjahrgänge sind doch jetzt durch, oder? Müsste sich die Lage dann nicht ein bisschen entschärfen, bzw bis 2014 auch ggf ein paar mehr Studienplätze geschaffen werden?

bugger
19.08.2012, 16:00
Letztes Jahr waren es 12, dieses Jahr auch 12, aber die Doppeljahrgänge schlagen sich logischer weise erst Jahre später nieder, denn wer grade Abi hat, der konkurriert nicht mit dir um die Wartezeitenquote. Aber es ist allgemeine Tendenz, dass die WS steigen.

Schnuddel
19.08.2012, 17:58
Ja mir ist auch aufgefallen, dass es letztes Jahr 12 Semester waren, aber im Sommersemester diesen Jahres waren es 13.
Dass sich das mit den Doppeljahrgängen in der Wartezeit erst Jahre später bemerkbar macht ist ja klar. Deshalb frag ich ja, warum die Wartezeit 2014 schon bei 14+ Semestern sein soll. Gibt es da dann schon so viele Bewerber aus den Doppeljahrgängen, die dann schon einige wartesemester haben? Versteh mich nicht falsch, ich will deine Aussage nicht kritisieren, sondern nur wissen woher solche Informationen kommen. Bezüglich des Medizinstudiums habe ich schon so viele Sachen gehört, die sich irgendwann als völliger Humbug herausgestellt haben.

bugger
19.08.2012, 18:07
Ich bin kein Experte auf dem Gebiet (da Warten für mich nie ein Thema war), schau mal hier
http://www.medi-learn.de/foren/forumdisplay.php?f=225 da kennen die Leute sich damit aus, und die 14+x Semester sind dort so ziemlich der consensus omium, da die Abiturientenzahlen seit Jahren steigen.
Die 13WS zum SS sind einfach zu erklären: Die meisten machen ihr Abi ja so, dass sie im Wintersemester immer eine grade Anzahl von WS haben(Abi ist ja meist irgendwo zwischen April und August) und im Sommersemester gibt es deutlich weniger Plätze, somit bewerben sich die, die im WiSe wegen ihres Schnittes noch ein Semester waren mussten, im SoSe, und auf Grund des geringeren Angebotes braucht es dann ein Semester mehr (denn die, die zum WiSe 12 hatten, haben im SoSe dann ja 13).
Daraus folgt natürlich, dass, wenn 12 WS nicht reichen, im WiSe 14 benötigt werden, da fast keiner 13 Wartesemester hat.

rote_zora87
19.08.2012, 20:02
2007 ist der erste Jahrgang der doppelt war... und die haben nächstes Jahr 12WS.
Danach gehts munter weiter, denn 2008 und danach waren es teilweise gleich mehrere Bundesländer.

Schnuddel
19.08.2012, 21:30
Ist doch echt zum k****n...
Unzumutbar, dass man länger warten soll, als das Grundstudium dauert. Ich kenne so viele Ärzte die ein wesentlich schlechteres Abi als ich haben und es weit gebracht haben. Als ich 2008 Abitur gemacht habe, hat in meinem Jahrgang von 130 Leuten niemand ein 1,0er Abi gehabt, die beste Schülerin hatte 1,1 und war totaler Soziopath, danach gab es noch eine mit 1,2 und eine mit 1,3 ... so war ich mit meinen 1,9 unter den 10 Besten des Jahrgangs...

Ich erinnere mich gerade daran, warum ich mich bisher in keinerlei Foren dieser Art angemeldet habe: Man regt sich nur noch mehr auf, wenn man sieht, wie viele Leute so lange auf ihr Wunschstudium warten müssen. Mir ist es echt unerfindlich, wie so ein Auswahlsystem so lange überleben kann. Es ist doch offensichtlich, dass es immer noch an Ärzten mangelt und dass es für diejenigen die ewig warten mussten umso schwerer ist, je länger man aus der Schule raus ist.

So jetzt hab ich mich mal kurz zum Teil entladen, sorry.

bugger
19.08.2012, 21:37
Was ist denn dein Alternativvorschlag zur Regelung der Studienplatzvergabe? Es kommen nun mal 5 Bewerber auf einen Platz...
Und wenn es mehr Plätze gäbe? Dann vielleicht 20% mehr um den Ärztemangel aufzuheben, toll dann sinkt der NC um 0,1 und du bist mit 1,9 immer noch nicht dabei.

Wenn du nun mal so unbedingt Medizin studieren willst, was spricht denn dagegen dich über TMS und Ham-Nat zu beweisen? Und wenn du das nicht schaffst, dann solltest du dich vielleicht fragen: Warum sollte ausgerechnet ich den Studienplatz erhalten?

Schnuddel
19.08.2012, 22:09
Naja, ich will mir nicht anmaßen eine bessere Regelung entwickeln zu können...
Aber du sagst es ja schon selbst auf einen Platz kommen fünf Bewerber... also weitere Studienplätze schaffen...an der Bildung sollte mE nicht gespart werden. Ich weiß nicht, inwieweit du dich damit auskennst, wie die Anzahl der verfügbaren Studienplätze berechnet wird?
Das ist meiner Meinung nach schon ein ziemliches Elend. Ein Rechenfaktor für die Studienplatzanzahl ist zB wieviele Patienten im Durchschnitt im Krankenhaus liegen. Dabei werden aber nur gesetzlich versicherte Patienten in die Rechnung einbezogen, Privatpatienten werden außen vor gelassen, obwohl an denen genauso gelehrt wird wie an den gesetzlich versicherten Patienten. Die Unis die einen Modellstudiengang haben, wie z.B. Berlin, und die ausschließen, dass man von einer anderen Uni in den Modellstudiengang wechseln kann, nehmen keine Leute auf, die z.B. im Ausland studiert haben und nach dem Physikum wieder nach Deutschland wechseln wollen, da ja die Lerninhalte in anderen Semestern als im Regelstudiengang vermittelt werden. Und was hat das für Folgen? Es gibt immer Leute die das Medizinstudium wieder abbrechen und deren Plätze bleiben in einem Modellstudiengang zum größten Teil unbelegt. Es werden zwar im ersten Semester schon ein paar mehr aufgenommen, um die Quote der Abbrecher abzudecken, aber es bleiben immernoch Plätze von Abbrechern ungenutzt.
Das seien jetzt nur zwei Beispiele, die ich für unmöglich halte.
Dann frage ich mich persönlich, ob man die Qualität eines Arztes wirklich an seinem Abischnitt bestimmen kann? Deshalb finde ich z.B. den HAM-Int vorbildlich und verstehe nicht, warum andere Unis nicht ähnlich auswählen. Ein 1,0 er Abitur macht keinen guten Arzt aus... Über diese Misere habe ich mich schon mit einigen Medizin-Professoren unterhalten. Das sind jetzt natürlich keine belegten Informationen, aber einheitliche Beobachtungen mehrerer Professoren: Seitdem der NC in Medizin so hochgeschossen ist, seien die Medizinstudenten vor allem an der Forschung interessiert, jedoch nicht an der Praxis, so sollen viel zu wenige der Absolventen dann wirklich am Patienten arbeiten wollen. Ist ja schön und gut, wenn die Forschung gut besetzt ist, aber wer untersucht und behandelt dann noch die Patienten...

Also ist meine Meinung:
Es müssen weitere Studienplätze geschaffen werden.
Statt der Wartesemester Regelung, wäre es mE sinnvoller, dass man danach guckt, wie häufig sich jemand beworben hat. Was bei vielen ja der gleichen Zahl der Wartesemester entsprechen sollte, diejenigen, die sich eifrig jedes Jahr seit ihrem Abitur beworben haben, würden dann gegenüber Bewerbern, die sich einfach mal spontan anmelden, bevorzugt zugelassen. (Ich habe schon einige Leute kennengelernt, die nie studiert haben, weil sie gleich nach dem Abitur eine Ausbildung gemacht haben, die wohlgemerkt gar nichts mit Medizin oder Naturwissenschaften zu tun hatte. Und die entscheiden sich irgendwann spontan mit ihren z.B. 20 WS Medizin zu studieren und kommen auch gleich rein. Und ein großer Teil derjenigen, die ich kennenlernen durfte, haben dann auch wieder abgebrochen, weil das doch nicht das Richtige für sie war)...

Das soll jetzt nicht neunmalklug rüber kommen, ich bin wie gesagt kein Profi in solchen Fragen, aber ich finde, dass es da dringenden Handlungsbedarf gibt und es nicht allzu kompliziert sein sollte, das Auswahlsystem zumindest ein wenig zu verbessern

bugger
19.08.2012, 22:18
also weitere Studienplätze schaffen...

Also fünf mal so viele Studienplätze schaffen, damit das jeder studieren kann? Dann gibt es zu viele Ärzte. Wo willst du denn die Grenze ziehen (natürlich so, dass du noch reinkommst ist mir schon klar :P ). Und das Studienangebot orientiert sich ja nicht an der Nachfrage der Studenten, sondern an der Nachfrage des Marktes (irgendwie logisch oder?).


Deshalb finde ich z.B. den HAM-Int vorbildlich und verstehe nicht, warum andere Unis nicht ähnlich auswählen

Weil es höllisch teuer ist, und die Unis das Geld gerne in eine höhere Studienplatzzahl stecken wollen? Die Uni Hamburg selbst räumt ein, dass dieses Verfahren sehr aufwendig ist.


Statt der Wartesemester Regelung, wäre es mE sinnvoller, dass man danach guckt, wie häufig sich jemand beworben hat.

Wie korrelliert bitte die Anzahl der Bewerbungen mit der Qualifikation/ dem Willen? Es steigert mit den Verwaltungskosten, ohne einen Vorteil zu bringen, denn es würde im Ergebnis keinen Unterschied machen.

Ich frage mich, woher diese Einstellung kommt, dass jeder alles erreichen können soll, egal, was er geleistet hat.


Das soll jetzt nicht neunmalklug rüber kommen, ich bin wie gesagt kein Profi in solchen Fragen, aber ich finde, dass es da dringenden Handlungsbedarf gibt und es nicht allzu kompliziert sein sollte, das Auswahlsystem zumindest ein wenig zu verbessern

In anderen Worten: Das System gibt mir keinen Studienplatz, also muss es geändert werden. Glaubst du, dass du dich darum scheren würdest, wenn du einen Platz hättest?^^

Ich möchte anmerken, dass ich das System nicht verteidige, nur weil es mir einen Studienplatz gegeben hat.

Ach ja, und ich möchte noch darauf verweisen, dass es Studien gibt, die eine Korrelation zwischen Abiturschnitt und Studienerfolg nachweisen.

Und zu deinem Argument der langfristigen Motivation: Warum lernt man dann nicht viel fürs Abi und legt wenigstens einen schlechten Einserschnitt hin? Das schafft mit genug Aufwand wohl fast jeder, und wer es nicht schafft, der muss dann eben damit leben, dass er eventuell nicht geeignet sein mag. Und wenn man sich dann für so überqualifiziert für das Studium hält, dann kann man mit dem mühsam errungenen Einserschnitt seine Qualifikation im Ham-Nat oder im TMS beweisen.

Und zum Ham-Int: Es gibt schon einen Grund, warum man nur bei entsprechender Ham-Nat-Leistung zum Ham-Int eingeladen wird. Ob man nämlich gut mit Patienten umgehen kann, korreliert wohl nicht mit der fachlichen Qualifikation, die man aber über den Ham-Nat vorher nachgewiesen hat.

ehemaliger User_25062015
19.08.2012, 22:27
Ach ja, und ich möchte noch darauf verweisen, dass es Studien gibt, die eine Korrelation zwischen Abiturschnitt und Studienerfolg nachweisen.

Und dieser Hinweis ist ein Hinweis worauf?

Schnuddel
19.08.2012, 22:33
Naja, es sollten so viele Studienplätze geschaffen werden wie möglich. Die Kapazitäten sind ja noch nicht erschöpft, nimmt man die Privatpatienten in die Rechnung mit ein z.B. hätte man auf jeden Fall schonmal eine höhere Zahl. Und ob sich das Studienangebot an der Nachfrage des Marktes orientiert? Wir haben noch immer Ärztemangel, oder nicht? Das ist ja das besagte Problem, die Leute gehen lieber in die Forschung anstatt Patienten direkt zu behandeln. Und es wandern auch viele deutsche Ärzte aus, weil sie in anderen Ländern für weniger Arbeit mehr Geld kriegen als in Deutschland.
Meinst du wirklich andere Studiengänge orientieren sich an der Nachfrage des Marktes? Warum gibt es dann immernoch so viele Philosophiestudenten (nur um mal kurz ein fieses Beispiel zu bringen)?

Wir haben in Deutschland immernoch das Grundrecht der Berufsfreiheit. Ich vertrete keinesfalls die Meinung, dass jeder alles erreichen können soll ohne was geleistet zu haben. Aber willst du dir etwa anmaßen zu entscheiden, was jemand geleistet hat und womit er den Studienplatz verdient hat oder nicht? Da müsste man ja erstmal klären, wieviel jemand leisten muss, um Arzt werden zu dürfen....Meiner Meinung nach vollkommen absurd. Sag mir dochmal was du geleistet hast, damit du deinen Studienplatz verdienst?
Im momentanen System wird ein Abiturient mit 1,0 jedem vorgezogen. Dabei spielt es doch nur in den wenigsten Fällen eine Rolle, was der geleistet hat. Der hat vielleicht noch nicht einmal ein Praktikum im Krankenhaus absolviert und will Medizin nur des Status wegen studieren. Und jemand mit 2,x Abitur, der schon als Pfleger, Rettungsassistent oder was weiß ich gearbeitet hat, der kann ewig warten. Willst du mir jetzt ernsthaft weiß machen, dass der weniger geleistet hat, als der Abiturient mit dem 1,0er Schnitt?

bugger
19.08.2012, 22:58
Die alleinerziehende Mutter mit zwei Jobs leistet sicher auch äquivalent zu einem Arzt, warum bekommen sie nicht das gleiche Geld? Weil es deutlich schwerer ist Arzt zu werden als alleinerziehende Mutter mit zwei Jobs. Und genauso ist es hier auch.
Es ist viel einfacher (vom Intellektuellen her) eine Ausbildung zu machen, als 1,0 im Abi zu schaffen, deshalb ist die 1,0 mehr wert. Das eine kann jeder mit Fleiß erreichen, das andere nicht.


Zu dem mit den Philosophiestudenten: Der Universität kommen mehrere Aufgaben in der Gesellschaft zu
1.) Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt/ Versorgung der Gesellschaft mit den notwendigen Berufen
2.) Bewahrung und Erweiterung des Schatzes menschlichen Wissens
3.) Lässt sich gut durch folgendes Zitat aus The dead poets society beschreiben
" We don't read and write poetry because it's cute. We read and write poetry because we are members of the human race and the human race is filled with passion. Medicine, law, business, engineering... these are noble pursuits and necessary to sustain life. But poetry, beauty, romance, love... these are what we stay alive for."

Ob Philosophie nun 2.) oder 3.) ist, musst du für dich selbst entscheiden.

Schnuddel
19.08.2012, 23:16
Es ist viel einfacher (vom Intellektuellen her) eine Ausbildung zu machen, als 1,0 im Abi zu schaffen, deshalb ist die 1,0 mehr wert.

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Bei dir bleibt mir gerade echt die Spucke weg, was hast du denn für einen Schnitt, wenn ich fragen darf? (bin jetzt zu faul das Forum zu durchforsten, ob du es schonmal irgendwo geschrieben hast). An einer anderen Schule oder in einem anderen Bundesland hätte ich sicherlich bei weitem ein besseres Abitur als 1,9 gemacht. Ich war auf einem altsprachigen Gymnasium mit 9 Jahren Latein Pflicht, um Altgriechisch kam ich gerade noch drumrum. Ich hatte LK Bio, im Vorjahr hatten 70% der Bio LK Schüler in der Abiprüfung Noten schlechter als 4, und nicht weil sie nicht intelligent genug waren, sondern weil es eine verdammt strenge und schwere Schule ist. Es hat wie gesagt kein einziger Schüler einen 1,0er Schnitt geschafft, wobei wir sogar Schüler im Jahrgang hatten, die als überdurchschnittlich begabt galten mit IQ's von über 140. Wenn ich mir dann angesehen habe, was Bekannte von mir aus anderen Bundesländern oder auch nur anderen Schulen in der gleichen Stadt für pippifax im Abitur hatten... Einer meiner Lehrer sagte mal zu mir "In Bremen hättest du 1,0 gehabt"... Und kann man von 17-20 Jahre alten Heranwachsenden erwarten, dass sie schon völlig ausgetüftelte Berufsvorstellungen haben? Wie viele entscheiden sich erst nach einem FSJ, FÖJ oder nach einigen Praktika für eine Studienrichtung. Nur weil jemand 1,0 hat ist er nicht intelektuell und nur weil jemand 1,0 hat wird er auch kein guter Arzt. Wenn du schon mit Intellekt anfängst...meinst du nur Intellekt macht einen Arzt aus? Da geht es in unserer gegenwärtigen Gesellschaft auch viel um Empathie, Menschenkenntnis etc. Was bringt einem ein Arzt mit 1,0er Abischnitt, der Angst vor Patientenkontakt hat oder ein totaler Soziopath ist?

aii
19.08.2012, 23:23
Bei uns gabs auch nur wenige mit 1,x und "nur" einen mit 1,0
Die Lehrer haben aber auch gemeint, dass wir der schlechteste Jahrgang seit Jahren waren. ;-)

Kann aber auch daran liegen, dass ich auf einer Technikschule war.
Just my two cents.

taschentuchgourmet
19.08.2012, 23:31
Bei uns gab's auch keine 1,0. Der beste Schnitt war eine 1,1 - wobei man wirklich sagen muss, dass es eine 1,2 gab, die zur Hälfte geschenkt war.
Es wird uns in BaWü auch nachgesagt, dass unser Abi härter ist. Und meiner Schule wird nachgesagt, dass sie härter ist (wechseln nicht umsonst viele auf umliegende Schulen). Ist alles supertoll, aber im nationalen Vergleich bringt uns das nichts, wenn wir auf härtere Schulen gegangen sind, denn Zahlen sprechen für sich. DESWEGEN kann man nie Abischnitte verallgemeinern und als einziges Kriterium nehmen. Aber in gewisser Weise kann man davon ausgehen, dass jemand mit einem guten Abiturschnitt (und dazu zählt 1,9 allemal) wohl besser lernen kann und darauf kommt es ja auch im STUDIUM an, der BERUF ist ja dann wieder anders. Und all die Brainies werden nunmal auch in der Forschung gebraucht.
Ich finde deswegen Ham-Nat und Auswahlgespräche oder ähnliches sehr sinnvoll, denn Abitur alleine ist nicht immer sehr aussagekräftig (1,0 hängt wirklich teilweise vom Lehrer ab - oder auch von der Fächerwahl (die ja wiederum vom Lehrer abhängig sein kann)).

aii
19.08.2012, 23:40
Ist zwar OT, aber @taschentuch :

Apropos Branies : Der 1,0 Typ bei uns hat vor seiner Deutschprüfung am Nachmittag am Morgen des selben Tages, alle Werke der 12 und 13 in einem Rutsch gelesen und hat sich dann am Nachmittag seine 14 Punkte abgeholt. Diese Alleskönner sind mir ja sehr suspekt.
Ich habe mich wochenlang vorbereitet und konnte alle Fragen beantworten und habe 11p bekommen, ohne ne anständige Begründung. So dumm kanns manchmal laufen.