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Eva255
05.03.2007, 21:15
Es lebe das Klischee!
(Gerade Klischees wollten wir ja vermeiden, um die Storys unvorhersehbarer und damit spannender zu machen...)

Unser werdender Vater ist Innenarchitekt und hat ein eigenes Büro. Also keine "echte" Kommune...

Was aber möglich wäre, ist, dass die Frau und ihre Hebamme ein bisschen esoterisch angehaucht sind, der Ehemann erträgt den "Spleen" seiner Frau eher mit Fassung.
Ob er wirklich dran denkt, Himbeermarmelade für den Doc einzupacken, wenn seine Frau gerade mit dem NAW abgeholt wird und er seine aufgeregte Brut anziehen und mitnehmen muss, weil sie in der Eile und mitten in der Nacht keinen Babysitter kriegen können? Ich glaub, das wäre das Letzte, woran ich in der Situation denken würde!
Aber vielleicht hat ja eins der Kids dran gedacht, ein Glas Marmelade mitzunehmen, als Proviant oder was auch immer - Kinder sind da unberechenbar...


Ist es eigentlich möglich, dass die Gynäkologin feststellt, dass die Frau kurz vor der Geburt noch Sex hatte? Und die Frau dann die Informationen über Heidrun weitergibt...

Irgendwo (weiß jetzt nicht mehr wo) hab ich auch mal von einer Frau gelesen, die behauptet hat, eine Geburt ginge leichter, wenn sie dabei singt. Aber ich glaub, Gesang ist so ziemlich das Letzte, was Ebby Scheu (und wahrscheinlich auch jeder andere Arzt) bei einer Geburt hören will...
(Obwohl das bestimmt eine Szene zum Brüllen wäre, wenn die werdende Mutter plötzlich aus heiterem Himmel in Gesang ausbricht! :-)) )

LG,
Eva

Hoppla-Daisy
05.03.2007, 21:19
Da Sperma einen sehr eigenen Geruch hat, wie wir alle wissen :-)) (ich sach nur: Kastanienblüten), würde das eine Hebamme sehr schnell feststellen, denke ich.

Und das Glas mit der Marmelade hatten die noch in der Handtasche, weil sie eigentlich noch die Omi besuchen wollten ;-).

Mit dem Gesang könnte klappen. Immerhin bekommt man in den "Hechelkursen" die tiefe Bauchatmung beigebracht. Und beim (guten) Singen braucht man die ;-). Solange es am Ende nicht in die kieksende Variante der Königin der Nacht ausartet :-)).

Aber ich denke nicht, dass die Dame während der Sectio singen wird :-D

Eva255
05.03.2007, 22:39
Glaub ich auch eher nicht...

Wird so eine Sectio (wir gehen hier immer noch von einer drohenden bzw. kurz bevorstehenden Uterusruptur aus) eigentlich mit Vollnarkose gemacht oder mit örtlicher Betäubung?


Die Story mit dem Gesang könnten wir uns vielleicht für die OP-Schwester aufheben: die soll eventuell auch noch schwanger werden (sagt euch Dr. Lars Vonderwerth was?)...
Die Idee für die Geburt bisher:
Die OP-Schwester ist zum Zeitpunkt der Geburt natürlich bereits in Mutterschutz, verbringt ihre Abende aber doch lieber bei "ihrem Lars" in der Hansaklinik, als alleine zu Hause. An diesem Abend liegt sie im Aufenthaltsraum auf dem Sofa und sieht sich eine alte Alphateam-Folge :-)) an, als plötzlich ihre Fruchtblase platzt und sie eine Sturzgeburt hat. (Medizinisch so weit korrekt?)
Bis die Gynäkologin eintrifft, kümmert sich Dr. Buresch um sie (liiert mit Dr. Scheu und bereits mehrfacher Ersthelfer bei Geburten), Schwester Nelly assistiert.
Vonderwerth wird im Korridor vor dem Behandlungsraum langsam aber sicher hysterisch (und wer Vonderwerth kennt, weiß, was das bedeutet...)
Als die Gynäkologin eintrifft, ist die kleine Elena Erika Vonderwerth bereits geboren.
Kommt das so hin?
Was muss noch verbessert werden?

LG,
Eva

Hoppla-Daisy
05.03.2007, 23:02
Soweit ich weiß, wird bei einer Notsectio - und die liegt m. E. hier vor - "weggeschossen".

Ohne Gewähr, da müsste Doctöse was zu sagen als Gyn-Spezialistin ;-)

Doctöse
06.03.2007, 00:06
Nein, man kann bei einer Notsectio durchaus mit spinaler Anästhesie vorgehen, klar geht Vollnarkose schneller. Das hängt halt wieder vom Fall ab und teilweise auch von der Hauspolitik. Ich habe an einem Morgen bei 4 Notsectios nacheinander am Tisch gestanden (geil :-)) ) und keine davon fand in Vollnarkose statt. Darunter war auch einmal ein Wehensturm, die Blutstillung dauerte hinterher etwas länger.
Wichtig bei der Notsectio ist, sie muss eben sehr schnell gehen, zwischen der Entscheidung zur Sectio und der Entwicklung des Kindes sollten max. 20 Minuten liegen, die OP-Zeit sollte nicht mehr als 5 Minuten dauern.

Evil
06.03.2007, 16:44
Bei drohender Blutung oder Kreislaufinstabilität (HELLP-Syndrom, Plazenta praevia,...) sind Spinalanästhesien kontraindiziert, ansonsten kommt es darauf an, wie schnell das Kind draußen sein muß.
Wenn es um Minuten oder gar Sekunden geht, IMMER Crush-Intubation... bis eine Spinale richtig sitzt können 10 Minuten vergehen.

Doctöse
06.03.2007, 16:53
Wieso hab ich dann bei ner HELLP-Sectio in spinaler assistieren können? Und die Frau hatte definitiv ein HELLP-Syndrom :-?

Evil
06.03.2007, 17:12
Lege artis ist das nicht... wenn etwas schiefgeht, kann zumindest der Anästhesist in einem Gerichtsverfahren Probleme bekommen.

Im Einzelfall kann ein erfahrener Anästhesist das durchaus begründen, aber grundsätzlich sollten rückenmarksnahe Regionalanästhesien beim manifesten HELLP-Syndrom vermieden werden.

War das denn ein richtiges HELLP-Syndrom mit Hämolyse und Thrombopenie? Weil allein die Thrombopenie als Gerinnungsstörung schon ein Problem für PDA oder Spinale darstellt.

Doctöse
06.03.2007, 17:20
Jupp, war HELLP mit allem was dazu gehört. Gewundert hats mich auch. Naja, in der Klinik schien mir die Einstellung Sectio und Vollnarkose wie das Verhältnis mit dem Teufel und dem Weihwasser ;-)
Die Gynfachliteratur beschreibt das auch nicht einheitlich. Ganz zu Schweigen vom Vergleich mit der Literatur fürs Gaswesen :-peng Da scheint wieder jeder sein eigenes Süppchen zu kochen. Selten ein Thema gesehen, wo so oft Konjunktive und "kann, könnte, sollte, müsste" im Text steht.

Wäre aber im hier beschriebenen Fall auch für Crush-Intubation, sofern im Sono ein Hämatom zu sehen ist ergo Hinweis auf Ruptur. Ansonsten könnte man ja über die spinale nachdenken, da wie gesagt ein Zeitfenster von 20 Minuten da ist. Aber klar, daß die spinale dann auch sitzen muss. Habs auch schon öfter gesehen, daß die nicht saß und das Gynteam dann den Gasdoc sehr grimmig angeschaut hat und ihm Feuer unterm Hintern machte :-))

Evil
06.03.2007, 19:12
Wie Du schon sagtest, liegt häufig auch an der Hauspolitik.
Solang die jeweiligen Chefs da ihre Hinterteile für hinhalten (rechtlich gesehen ;-)), ist das ja noch vertretbar.
In meinen Diensten hab ich das jedenfalls nicht gemacht, mein Kreuz ist noch nicht so breit.

Lustig ist bei einer Spinalen aber immer, daß dann auf der einen Seite Familienidyll herrscht, wenn der Papa dabei und das Kind draußen ist, und auf der anderen Seite findet gerade ein blutiges Gemetzel statt :-))

Doctöse
06.03.2007, 19:38
*g* Das hat mir auch gefallen. Wobei es aus der Zuschauerperspektive viel brutaler aussieht. Besonders, wenn die Sectio nach Misgav-Ladach gemacht wird (welche ja mittlerweile recht populär ist). Dieses Gezerre ist schon krass, wenn da zwei Gynnies die Frau auseinanderreißen :-))
Ganz zu schweigen vom Blut, daß dann erst mal vor sich hinsuppt. Ich finde ja, daß der hinterher zugenähte Uterus aussieht wie ein Rollbraten :-))

Eva255
06.03.2007, 21:06
So ein Gemetzel kriegen wir nie durch die FSK12!

In so einem Fall gibt es im Film einen beherzten SCHNITT und während die Ärzte im OP friedlich vor sich hinmetzeln wird eine andere Szene gezeigt...

...beispielsweise der werdende Vater, der eigentlich auf seine restliche Brut aufpassen sollte, aber statt dessen mit dem Oberpfleger ins Gespräch geraten ist und nicht bemerkt, dass seine Kinder gerade einen Blödsinn nach dem nächsten verzapfen...


Ansonsten schicken wir die Frau eben - sicher ist sicher - in die Vollnarkose... Warum auch nicht!

LG,
Eva

Doctöse
06.03.2007, 21:26
Aber gelegentlich wurde im Alphateam doch auch der OP-Situs gezeigt. Da wurden doch z.B. tote Schweine operiert oder sogar aufwändige Modelle extra hergestellt. Hab da mal einen Beitrag im Internet gefunden, wo das gezeigt wurde. Oder war das Alphateam damals nicht FSK 12? Es lief ja auch immer nach 22 Uhr.

Eva255
07.03.2007, 02:57
Doch, jetzt wo du's sagst...

Allerdings waren das immer Blinddärme, Mägen, Nieren, etc...
Oder ist da optisch wenig Unterschied zu einem Uterus?

LG,
Eva

Doctöse
07.03.2007, 03:06
Der Uterus sieht aus wie eine rote Kokusnuss, finde ich :-)) Naja, wenn man den dann aufschneidet, blutets recht stark. Soviel sieht man eigentlich nicht, das OP-Feld ist recht klein, grad so passend, um das Kind rauszuwurschteln. Dadurch, daß dann auch noch die Operateure zugange sind, sieht man als Beobachter gar nicht mal soooviel :-)

Evil
07.03.2007, 06:56
Nur den roten Schwall, wenn sich das Fruchtwasser auf den Boden ergießt, und das laute Platschen, wenn die Plazenta in der Schüssel landet :-)) :-wow