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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hypokaliämie



mng
05.03.2007, 09:22
:-? Hey!
Warum beshleunigt eine mäßige Hypokaliämie (Kaliumleitfähigkeit verringert) eine diastolische Spontandepolarisation der Schrittmacherzellen (entsteht ja durch den unselektiven Kationeneinstrom)?- Wodurch das Herz ja dann logisherweise positiv chronotrop wird...

Nemesisthe2nd
05.03.2007, 15:56
mist... eigentlich müsste man das mit der nernst-gleichung erklären können, ich weiß aber nicht wie stark die werte intrazellulär bei hypokaliämie absinken...

jedenfalls ist es so das das ruhemembranpotential der herzmuskelzelle ja in der nähe des kaliumgleichgewichtspotentials und das ist normalerweise bei
-90mV... wenn man jetzt die kaliumkonzentration verringert, wird auch die das mist... eigentlich müsste man das mit der nernst-gleichung erklären können, ich weiß aber nicht wie stark die werte intrazellulär bei hypokaliämie absinken...

jedenfalls ist es so das das ruhemembranpotential der herzmuskelzelle ja in der nähe des kaliumgleichgewichtspotentials und das ist normalerweise bei
-90mV... wenn man jetzt die kaliumkonzentration verringert, wird auch die das kaliumgleichgewichtspotential niedriger... also wird früher die schwelle für den funny-current erreicht, weil weniger depolarisiert werden muss...

so entsteht die positive chronotropie...

nernst wäre: -61mV * log (konz. innen / konz. außen)

normalerweise 140 mmol/kg h2o / 4,5 mmol/kg h2o

das verhältnis muss sich eben so ändern das höhere werte für das kaliumgleichgewichtspotentials bei raus kommen... dann wird positiv chronotrop..

synovia
07.03.2007, 11:03
Im großen Klinke Silbernagel ist dazu ein Bild beim Thema Wasser- und Elektrolythaushalt. Das erklärt wunderbar, was bei Hypo- bzw. Hyperkaliämie passiert am Herzchen und dass sowohl eine mäßige Hypo- wie Hyperkaliämie bezüglich der Leitfähigkeit den gleichen Effekt haben... Das hätte ich mir früher nie so vorstellen können...

roger rekless
07.03.2007, 13:06
die ausserplanmäßige deplarisation und die danach folgende erregung der herzmuskulatur geht ja bei dem fall der hypokaliämie nicht vom sinuskonoten aus, sondern von ektopen schrittmacherzentren, oder? d.h. duch die steigung des RMP der zellen (nicht nur des sinusknotens, sondern quasi jeder myokardzellen), kommt es leichter dazu, dass "normale" myokardzellen depolarisieren (da ihr ruhemembranpotential ja näher ans schwellenpotential gerutscht ist) und eine kontraktion auslösen.

@nemesis:

mist... eigentlich müsste man das mit der nernst-gleichung erklären können, ich weiß aber nicht wie stark die werte intrazellulär bei hypokaliämie absinken...

kann man in dem fall leider nicht mit nernst erklären, da laut nernst hier das ruhemembranpotential weiter negativ werden müsste. wichtig ist, dass bei hypokaliämie die kaliumkanäle langsam inaktiv werden, so dass die leitfähigkeit sinkt, und sie so nicht mehr "nernst-gerecht" arbeiten. nernst geht ja im idealfall davon aus, dass die kaliumkanäle bei der berechnung offenstehen. aber wie erwähnt werden sie bei hypokaliäme zunehmend inaktiver, und da sie für das stark negative ruhemembranpotential zuständig sind (aber sie ja nicht mehr alle aktiv sind), geht das ruhemembranpotential einige mV in richtug positiv.

Nemesisthe2nd
07.03.2007, 20:35
naja... das kalium fällt ja nicht nur extrazellulär, sonder auch intrazellulär... dann kanns ruhemembranpotential auch positiver werden bei entsprechendem verhältnis...

und die ruheleitfähigkeits kalium kanäle sind doch nicht spannungsabhängig...

die kaliumkanäle die die repolarisation machen (herg etc) natürlich schon... die werden inaktiviert, bei positiveren membranpotentialen...

roger rekless
08.03.2007, 02:35
naja, das mit der abnahme der aktivität der kaliumkanäle steht halt im silvernagl =)
was letztendlich stimmt, interessiert mich nicht, solang ich in die klinik komme ;)

Monty
08.03.2007, 17:34
naja... das kalium fällt ja nicht nur extrazellulär, sonder auch intrazellulär... dann kanns ruhemembranpotential auch positiver werden bei entsprechendem verhältnis...


Na man muss vor allem erstmal schauen, ob die Hypokaliämie wirklich durch Verluste von K+ oder durch Verschiebungen zwischen Intra- und Extrazellularraum zu begründen sind, pauschal kann man das so nicht sagen.

Bei Hypokaliämie sinkt die K+-Leitfähigkeit. Die eigentlich logische Hyperpolarisation schlägt in eine Depolarisation um, die schließlich auch wieder wie die Hyperkaliämie das schnelle Na+-System beeinflussen und Heterotopien begünstigen kann. Wenn man das ausrechnen möchte, dann hilft die Goldmanngleichung, die neben den Konzentrationen für verschiedene Ionen auch deren Leitfähigkeiten berücksichtigt.

Nemesisthe2nd
08.03.2007, 20:08
ne hypokaliämie durch verschiebung? da würde mir nur insulin als grund einfallen... oder gibts noch andere?

aber stimmt goldmann-gleichung... damit gehts...