Klinische Doktorarbeit

[hawk25]

Hallo,

Ich komme jetzt ins 6.Sem. und denke langsam mal an so eine Dr. Arbeit.
Nun wollte ich mal hören was hier die Experten von folgendem halten:
Mir wurden 2 klinische Dr. Arbeiten als Nachuntersuchungen in der Unfallchirurgie angeboten. Bei der einen sind 80 und bei der anderen 40 Patienten einzubestellen und zu untersuchen. Als Zeitaufwand wurde ca. ein halbes Jahr angegeben. Verantwortlich für das ganze ist wohl ein Assistenarzt in der Chirurgie.
Ist so etwas gut zu machen oder ist das mit dem Patienteneinbestellen
so eine endlos-arbeit und dann abbrech-Geschichte. :-blush

Hat da vielleicht jemand Erfahrung oder so etwas schon mal gemacht?
Sind solche Arbeiten gut zu realisieren? :-nix

Wäre super wenn mir da jmd. was zu sagen könnte, bin nämlich ein wenig ratlos.

Besten Dank im Voraus

[Moorhühnchen]

Ich habe auch gerade eine klinische Arbeit in der Neurochirurgie, bzw. eigentlich in der Endokrinologie angefangen und muß auch Patienten einbestellen - Planung dauerte fast ein halbes Jahr...
Es sind Blutentnahmen geplant und einige Fragebögen, die ich mit den Pat durchgehen muß... (Nähere Infos kannst Du gerne per PN haben)

Ich habe von meinem Doktorvater fürs erste eine Liste mit 11 Patientenadressen bekommen. Meine Aufgabe ist es die Pat anzuschreiben (mit Infoblatt, was gemacht werden soll) und ca. 1 Woche später dort anzurufen, um zu fragen, ob sie an der Untersuchung teilnehmen wollen...
Es ist keine Studie und wenn die Leute das am Telefon hören, sind sie erst einmal beruhigt, daß sie keine "Versuchskaninchen" sein sollen.
Ich formuliere es also so, daß die "Universitätsklinik Ihnen diese Untersuchung anbietet"

Meine bisherige Ausbeute:
Von den 11 Leuten haben sich im Telefonat mit mir 8 bereiterklärt, teilzunehmen - die anderen 3 wollten nicht (zu weite Anreise auf eigene Kosten), waren in ein anderes Bundesland verzogen oder der Telefonanschluß war schlichtweg nicht mehr vorhanden... :-sleppy
Von den 8, die zugesagt hatten, haben 5 bisher einen Termin mit der Endokrino vereinbart - also gehen auch einige Leute verloren, die erstmal zugesagt haben.... vielleicht rufen die aber einfach auch später noch an! :-nix
Mein erster Patient war am letzten Donnerstag da und hatte natürlich prompt seine Überweisung vergessen.........

Ich denke, es kommt darauf an, was es bei Dir für Patienten sind.
Meine sind so zwischen 30 und 60 Jahre alt und noch relativ gut zu motivieren.
Im Infoblatt im Anschreiben habe ich eine Menge Symptome aufgelistet, an denen die Patienten leiden könnten - darunter so allgemeine wie "Antriebslosigkeit, Müdigkeit" etc. Also ein wenig Suggestiv-Medizin! ;-)
Bisher hat es damit aber gut geklappt...

Ach so, angepeilt sind 40 Patienten (es waren mal 100, ich denke aber daß das nicht machbar ist, da ich am 20. August mit dem PJ beginne... :-D )

Vielleicht kannst Du ja noch etwas genauer beschreiben, was bei Dir gemacht werden soll?

[alley_cat75]

Hallo Hawk,

ich habe ebenfalls eine klinische Studie gemacht (in der Radiologie). Das Einbestellen bzw. die Rekrutierung von Patienten läuft nicht reibungslos, vor allem, wenn man zu den Patienten noch Patientenakten besorgen muss. Alles in allem hat mir meine Diss. aber sehr viel Spaß gemacht. Probleme kann man ja auch als Herausforderung sehen. Jedenfalls würde ich eine klinische Studie immer empfehlen. Du solltest die mit den 80 Patienten nehmen, um statistisch auf der sicheren Seite zu sein. Das hängt zwar von der Studie selbst ab, aber Du ärgerst Dich später, wenn das dem Statistiker zu wenig Patienten sind. Zeitangaben kannst Du immer x2 nehmen, um Dir Enttäuschungen zu ersparen. Viel Erfolg! :-top

[Grombühlerin]

Hallo,

hatte auch so eine Studie, also es hat schon geklappt aber statt dem versprochenen halben Jahr war ich gut 1,5 Jahre beschäftigt bis genug Patienten eingetrudelt waren (ich brauchte eine feste Zahl von nachuntersuchungen, egal wie viele ich dafür anschrieb. Zum Glück wurde die Op oft gemacht dass mir nie der Nachschub ausgehen konnte.)

Hängt auch von so Sachen ab wie Alter und Geschlecht der Patienten (ich war in der Gyn-ganz schlecht, hatten alle Kinder und/oder pflegebedürftige Omas um die sie sich kümmern mussten) und vom Einzugsgebiet (war bei mir ebenfalls riesig, verstehe durchaus, dass die Patientin mit 400km Anreise nicht kam)

Aber Spass hats schon gemacht, ich untersuche halt viel lieber Patienten als dass ich Literatursuche betreibe...

[hawk25]

wow, vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten.
Ich hab mich noch mal bei uns in der Klinik (in der ich gerade ein Famulatur mache) umgehört, die Assis da waren sich alle einig das es oft Probleme mitbringt Patienten einzubestellen und solche Arbeiten daher mit Vorsicht zu geniesen seien. Daher habe ich mich entschlossen mich noch mal andersweitig umzuschauen und auf eine für mich besser passende zu warten.
Ein wenig Zeit hab ich ja noch.
Noch mal vielen DAnk für eure Mühen.