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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenpflegeausbildung- gute Entscheidung als Überbrückung der WZ?



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alley_cat75
28.03.2007, 19:48
Verrückterweise war mein Unterricht damals teilweise sehr anspruchsvoll ... In Innere & Chirurgie sowie den kleinen operativen Fächern wurden wir von OÄ/CA und Dozenten der medizinischen Fakultät unterrichtet... Vieles von dem was ich da gelernt habe, weiß so mancher PJ´ler bei uns nicht, weil die Verknüpfung Pflege/Medizin im Studium nicht kommt...

Ich kann jedes einzelne Wort nur bestätigen; genauso war das mir damals auch. Wer lernt schon Insulinschemata im Studium oder wie man Portnadeln wechselt. :-nix

Zu der Altersdiskussion: an meiner Krankenpflegeschule war als Mindestalter 19 (!) gefordert.

augment
29.03.2007, 08:11
das mit dem altersdurchschnitt find ich auch ne gute idee. aber das würde bedeuten, dass es weniger realschüler in der ausbildung gibt, weil die ja die zwei jahre irgendwie überbrücken müssen (haha, jetzt sehen die mal wie das ist ;-) )
aber das lässt sich ja leider nicht durchsetzen

eigentlich gibt es bei uns auch nen haufen abiturienten (7, glaub ich), die sind aber eher so unter sich, vor allem was gruppenarbeiten und darüber hinaus angeht.
Ich musst mir mal von ner klassenkameradin anhören, warum ich denn jemanden den ausbildungsplatz wegnehme und warum ich das hier denn machen würden, wenn ich doch eh medizin studieren gehe.
Ich weiß bis heute nicht, ob sie das aus neid und frustration oder wegen des doch eher gestiegenen niveaus der theoretischen Ausbildung (abgesehen von der frau, die uns was über die konsistenz von kinderkacke erzählt hat und dabei sichtlich erregt war), das für die jngeren im Kurs sicher einiges schwitzen auslöste.

übrigens: die älteste in meinem kurs ist eine halbblinde, halbtaube 53jährige (!)
Nei, die wiederholt nicht schon das 30. mal, die hat mir angefangen (und ich soll jemandem den platz weggenommen haben...)

Jauheliha
29.03.2007, 08:38
Ich musst mir mal von ner klassenkameradin anhören, warum ich denn jemanden den ausbildungsplatz wegnehme und warum ich das hier denn machen würden, wenn ich doch eh medizin studieren gehe.

übrigens: die älteste in meinem kurs ist eine halbblinde, halbtaube 53jährige (!)
Nei, die wiederholt nicht schon das 30. mal, die hat mir angefangen (und ich soll jemandem den platz weggenommen haben...)

Naja, Unrecht hat sie ja eigentlich nicht...
Gut, heute beträgt die Wartezeit ca. vier bis fünf Jahre, da ist die Chance, dass man die Ausbildung beendet ja wesentlich höher...
Damals, als ich in der Ausbildung war (vor meinem Abitur), musste man noch nicht so lange warten. Und es waren etliche dabei, die sofort aufgehört hätten, wenn sie einen Studienplatz bekommen hätten, zwei haben dann auch im Nachrückverfahren noch was bekommen und waren dann auch sofort weg...

Es kommt eben immer auf den einzelnen an, sehr viele (Du wahrscheinlich auch :-) ) nutzen diese Ausbildung als Chance, etwas mitzunehmen, ein bißchen Geld zu verdienen und auch später neben dem Studium in diesem Beruf arbeiten zu können, was ich auch super finde.

Andere jedoch gehen von Anfang an mit einer Null-Bock-Einstellung in die Ausbildung, hoffen, dass sie so schnell wie möglich abbrechen können, um zu studieren, und machen auch garkeinen Hehl daraus... Und in diesem Fall kann man schon von "wegnehmen" sprechen.... wenn man hört/ liest wieviele Leute dann jedes Jahr ohne Ausbildung dastehen...

Was die 53-jährige Frau angeht: Sie wird sicherlich in ihrem Leben schon einmal etwas anderes gemacht haben, vielleicht kann sie aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nichtmehr ausüben, und muss nun umschulen!? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Dame nur Langeweile hat... :-)

augment
29.03.2007, 09:01
Es kommt eben immer auf den einzelnen an, sehr viele (Du wahrscheinlich auch :-) ) nutzen diese Ausbildung als Chance, etwas mitzunehmen, ein bißchen Geld zu verdienen und auch später neben dem Studium in diesem Beruf arbeiten zu können, was ich auch super finde.

Andere jedoch gehen von Anfang an mit einer Null-Bock-Einstellung in die Ausbildung, hoffen, dass sie so schnell wie möglich abbrechen können, um zu studieren, und machen auch garkeinen Hehl daraus... Und in diesem Fall kann man schon von "wegnehmen" sprechen.... wenn man hört/ liest wieviele Leute dann jedes Jahr ohne Ausbildung dastehen...

Was die 53-jährige Frau angeht: Sie wird sicherlich in ihrem Leben schon einmal etwas anderes gemacht haben, vielleicht kann sie aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nichtmehr ausüben, und muss nun umschulen!? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Dame nur Langeweile hat... :-)


Nö, nix mit langeweile, aber sie wollt halt in ihrem leben noch was anderes machen. Aber mit 53, die ist älter als meine eltern... was anderes machen für wie lange? die ist fertig mit 54 jahren und es gibt glaub ich nicht viele gesundheitliche einschränkungen wegen denen man gerade auf krankenpflege umsatteln sollte. die hat wahrscheinlich noch 6-7 jahre in dem job dann wird die vorzeitig berentet (wobei 6-7 jahre der durchschnittlichen zeit entsprechen, in der eine krankenschwester zum zweiten mal ein kind bekommt... die meisten krankenschwestern werden schon durch anschauen schwanger... ;-)

Was das wegnehmen anbetrifft: ich nehme meiner meinung niemandem den platz weg. ich zieh meine ausbildung voraussichtlich durch. wenn jemand besser qualifiziert gewesen wäre oder einen besseren eindruck gemacht hätte, dann hätte derjenige meinen platz bekommen.
die meisten die die ausbildung machen bleiben eh nicht in dem beruf, 1/3 wird schwanger (begründung siehe oben), 1/3 sucht sich nen anderen job und 1/3 bleibt wirklich in ihrem job.
Ich denke, ich bin ganz gut in meinem job und mache es vielleicht sogar besser als diejenigen, die ihr ganzes leben im beruf bleiben wollen. und wenn mich die ausbildung später zu nem bessern arzt macht, dann ist es halt so, dass jemand anderes wegen mir auf seine stelle verzichten musste.

Ich hab mir in der beziehung nichts vorzuwerfen, wenn bei uns sogar 53jährige, Bulimiekranke und bereits-bei-ausbildungsbeginn-schwangere eingestellt werden (im kurs unter mir sind im nächsten praxiseinsatz bereits fünf mädels mit erziehungsurlaub eingetragen)

alley_cat75
29.03.2007, 10:57
@augment: Du hast aber schon irgendwie eine merkwürdige Einstellung, zu dem was Du tust und vor allen zu den Menschen, die Dich umgeben, oder?! Sicher, dass Dir die Pflegeausbildung gut bekommt? :-nix


... Aber mit 53, ... was anderes machen für wie lange? ... die hat wahrscheinlich noch 6-7 Jahre in dem Job, dann wird die vorzeitig berentet.

Nicht wenige Leute fangen mit 50 nochmal ein Studium an. Bloß weil Deine Eltern mit 25 Jahren aufgehört haben, sich zu bilden, musst Du das nicht auf andere projizieren. Auch für Pflegekräfte gibt es gerade im Alter eine Menge Alternativen - man muss mit 60 nicht mehr am Krankenbett stehen.


Die meisten, die die Ausbildung machen, bleiben eh nicht in dem Beruf... , 1/3 wird schwanger (Begründung siehe oben), 1/3 sucht sich nen anderen Job und 1/3 bleibt wirklich in ihrem Job.

Führst Du Zählungen durch? Kannst Du Deine Behauptung belegen? Ist nämlich mächtiger Blödsinn. Und überhaupt, ist doch gut, dass es überhaupt noch Leute in diesem Land gibt, die Kinder bekommen. Warum so herablassend diesbezüglich?


Und wenn mich die Ausbildung später zu nem besseren Arzt macht, ...


Das bezweifle ich gerade stark. Frust-Alarm! :-dagegen


... wenn bei uns sogar 53jährige, Bulimiekranke und Bereits-bei-Ausbildungsbeginn-Schwangere eingestellt werden (im Kurs unter mir sind im nächsten Praxiseinsatz bereits fünf Mädels mit Erziehungsurlaub eingetragen).

Du scheinst die Inkarnation der Toleranz zu sein und kein bisschen überheblich! :-top Aus Dir wird ganz bestimmt eine tolle Pflegekraft!

alley_cat75
29.03.2007, 10:59
... abgesehen von der Frau, die uns was über die Konsistenz von Kinderkacke erzählt hat und dabei sichtlich erregt war...

Du bist DEFINITIV in der falschen Branche. :-meinung

BL4
29.03.2007, 11:31
Wenn ich mir die letzten Threads so durchlese, oh man oh man.

Ich stimme den aussagen von a. teilweise zu, da braucht man dann nicht mit so sprüchen kommen, wie du bist richtig in der Branche oder nicht.

Ich finde die Ausbildung zum kotzen, ich hasse sie und trotzdem ist der vorwurf ABSOLUTER schwachsinn, von wegen ich würde irgendjemandem irgendeinen platz wegnehmen, wir leben hier in einer leistungsgesellschaft und ich habe mir durch meine leistungen und meine persönlichkeit diesen ausbildungsplatz verdient (mal krass ausgedrückt). Seht euch doch mal die ganzen reportagen und artikel an: es gitb so und so viele junge leute ohne ausbildungsplatz, weil sie keine gescheite qualifikation mitbringen, habe solche leute auch schon sehr oft persönlich kennengelernt (hey ich verallgemeinere hier nichts, es gibt solche und solche, bevor hier irgendjemand meint, ich wäre ein eliteotto oder sowas lol).

abgesehen mal davon: ich lerne nach dem neuen gesetz und die lehre ist eine einzige katastrophe! In den praktischen einsätzen habe ich seit anfang mittelkurs nichts mehr bahnbrechendes gelernt, ich meine wie denn auch? nur mal ein zitat: Ich frage eine russische Schwester etwas. antwort:"jaaa auf russisch könnte ich das jetzt erklären" bevor ich gesteinigt werde, ich verstehe mich meistens sehr gut mit den schwestern, egal wie herablassend diese zu mir sind.
Die Theorie ist umso beschissener, weil wir im mittelkurs kaum unterricht gehabt haben und uns jetzt im oberkurs kurz vor dem schriftlichen alles dermaßen reingedrückt wird, die dozenten sind teilweise extrem abgehoben aber wenn man dann mal etwas fragt, was sie nicht wissen oder eine detaillierte angabe haben will, dann kommt direkt eine aggressive antwort.

Und ich will jetzt bloß keine abschlüsse runterbuttern, ist echt nicht mein ziel, aber meine erfahrung in meiner klasse ist einfach, dass die leute mit realschulabschluß bei den einfachsten dingen einfach keine zusammenhänge verstehen, trotzdem geben genau diese leute auf station den besseren pfleger/schwester ab als ich, gebe ich ganz offen zu. Und genau diese leute sind es auch, die sich vermutlich noch weitere 30 jahre vom betrieb krankenhaus verarschen lassen werden, immer weiter scheissarbeiteszeiten haben werden, einen scheisslohn und sogut wie keine aufsteigsmöglichkeiten.

SO mehr fällt mir jetzt nicht ein, kommt mir nicht mit du bist gefrustet oder nicht geeignet für diese branche, bin nämlich extrem frustriert, wie alle in meiner klasse, es werden bei mir auch mehr als 50% diesen beruf nicht mehr ausüben (ok mal sehen was die realität den leuten bringt).

Also mein fazit ist ganz klar: Ich würde nie wieder eine KP-Ausbildung machen , um die wartezeit zu überbrücken. Ich warte liebend gerne für das studium 4-5 jahre, aber man kann diese wartezeit auch "lockerer" verbringen mit einer anderen medizinischen ausbildung, wo man nicht dermaßen für die drecksarbeit (jaaa ich nenne sie drecksarbeit) herhalten muss.

viele grüsse, bl4

(jaaa, der text ist etwas provokant geschrieben)

alley_cat75
29.03.2007, 14:10
... zumindestens ist Dein Beitrag provokant qualifiziert, denn Du bringst überzeugende Argumente, warum Du die Ausbildung bescheiden findest. Bedauerlich, dass an einigen Schulen die pflegerische Ausbildung derart leidet. Das Verhältnis Schule:Arbeit war bei mir damals 1:1 und ich war mit dem Unterricht (bis auf wenige Ausnahmen) 3 Jahre durchweg sehr zufrieden. Naja, schade, dass das so unterschiedlich in Deutschland ist. Dass man als Pfleger miese Arbeitszeiten, miese Bezahlung und keine Aufstiegschancen hat, ist Unfug. Ich habe noch zu einigen Leuten Kontakt, mit denen ich Ausbildung gemacht habe und die sind wirklich sehr zufrieden, würden das immer wieder machen. Aber wie in allen Bereichen ist das eine Einstellungssache und natürlich jedem selbst überlassen.

BL4
29.03.2007, 18:45
Dass man als Pfleger miese Arbeitszeiten, miese Bezahlung und keine Aufstiegschancen hat, ist Unfug. Ich habe noch zu einigen Leuten Kontakt, mit denen ich Ausbildung gemacht habe und die sind wirklich sehr zufrieden, würden das immer wieder machen. Aber wie in allen Bereichen ist das eine Einstellungssache und natürlich jedem selbst überlassen.


Sehe ich nicht so! Klar gibt es Leute, die zufrieden sind (ohne dir jetzt nahe treten zu wollen), aber das liegt dann immer an dem jeweiligen Erwartungshorizont der leute, die zufrieden sind. Also klar ich kenne auch die leute, die sagen "yeah kp der traumjob". Aber wenn du dir mal die leute anguckst, die schon 10-20 jahre arbeiten, die sind doch endfrustriert, haben schon zig sprünge in der schüssel, das erkennt man soooo leicht an verhalten. Und bezüglich der bezahlung und so, wenn ich fertig wäre, würde ich 1200 netto verdienen, dann sag mir mal wie ich eine familie mit 1200 euro gründen soll. Dieses gehalt ist eine reinste verarschung und unser direktor (also der von der verwaltung) fährt einen porsche cayenne, der mal eben über 15 liter verbraucht. selbt gestandene pfleger, die schon 20 jaher aufm buckel haben verdienen gerade mal mit nächten 1600 netto, hallo gehts noch??? Und wegen aufsteig undso ne, wie willst du denn bitte aufsteigen? klar kannst du irgendwelche weiterbildungen machen, falls du die aufstieg nennst, aber ist kein wirklicher aufsteig, wenn du als intensivpfleger dann immernoch den knochenjob hast und nur 200 euro mehr verdienst...

Also tut mir echt leid, will hier echt keinen persönlich blöd anmachen, wirklich nicht, und im endeffekt jedem das seine und gott sei dank, dass leute weiterhin in der pflege bleiben, aber die konditionen gut zu heissen, die die kp momentan bietet, da werde ich echt ein wenig wütend... :-wand

liebe grüsse, bl4

alley_cat75
29.03.2007, 21:18
... 1200 euro ... ist eine reinste verarschung und unser direktor fährt einen porsche cayenne, der mal eben über 15 liter verbraucht. selbt gestandene pfleger, die schon 20 jaher aufm buckel haben verdienen gerade mal mit nächten 1600 netto, ...

Schönes Beispiel für den deutschen Sozialneid. Aber egal, euer Verwaltungsdirektor hat mit Sicherheit eine (noch) andere Qualifikation vorzuweisen als Pflegekräfte. Wenn Dir 1600 Euro zu wenig sind, werde lieber nicht Arzt. Ich finde das eine Menge Geld dafür, dass man nach 8,5 Stunden pünktlich nach Hause gehen kann. Und von dieser Summe werden keine Berufsversicherungen oder Kammerbeiträge abgezogen. Wie gesagt, die Pfleger, die ich kenne, haben keine Macke und beklagen sich nicht über ihr Gehalt - im Gegenteil. Kannst ja mal eine Oberschwester fragen mit 20 Dienstjahren, was sie so verdient. Hat man keine Lust mehr auf Patienten, kann man z. B. Managementkurse belegen, Heimleiter werden und sich auch einen Cayenne kaufen. Die Option besteht zumindestens.

BL4
30.03.2007, 00:59
Du verstehst meine position nicht. Und ganz nebenbei bin ich gar kein deutscher und neidisch bin ich ganz bestimmt nicht, hätte nur einen besseren geschmack, wenns um teure autos geht. ;-)

Ich wollte darauf hinaus, dass es einfach unfair ist und total an der realität vorbeigeht, was man verdient. Dass der chef der verwaltung eine andere qualifikation hat, ist mir auch schon klar, aber ich darf doch wohl behaupten, dass seine qualifikation mindestens genausogut/schlecht ist, wie dein 6jähriges studium. Und kannst du dir mit 45 so ein auto leisten? Vermutlich nicht. Wo ist denn da bitte die relation, aber ist ja auch egal, ich weiche vom thema ab. Meine meinung über die ausbildung hab ich schon geschrieben, also lasse ich anderen den vortritt, aber können gerne weiterdiskutieren ( aber ich denke wäre wohl besser über pm, falls interesse)

gute nacht noch!


edit: achja, ich will medizin nicht wegen den leppischen 1800 netto (oder noch weniger) studieren, ich habe andere beweggründe.....

alley_cat75
30.03.2007, 06:44
Doch, ich verstehe Deine Position durchaus. Es ist eben irgendwie unfair, wenn die, die sich täglich den Hintern aufreissen, Golf fahren und andere, die den Tag am Schreibtisch verbringen und keine Ahnung vom wahren Leben haben, mit Porsche protzen. Im Übrigen würde auch mir für soviel Geld ein besseres Fahrzeug einfallen. ;-)


... ich darf doch wohl behaupten, dass seine qualifikation mindestens genausogut/schlecht ist, wie dein 6jähriges studium. Und kannst du dir mit 45 so ein auto leisten? Vermutlich nicht.

Du bist zwar kein Deutscher, lässt Dich aber nach deutscher Manie ebenso von Äußerlichkeiten blenden. Dickes Auto = fettes Gehalt? Da unterliegst Du einem gewaltigen Irrtum. Ein Bekannter meiner Eltern arbeitet als Kraftfahrer für einen Behindertentransport und fährt privat ebenfalls einen Cayenne. Auf Pump bekommst Du heute alles. Ich fuhr als Studentin im 1. Semester einen nagelneuen BMW - Ratenkauf war mit einem Arbeitsvertrag als Krankenschwester überhaupt kein Problem. Verschwende Deine Energie nicht, um Dich über andere Leute aufzuregen! :-meinung


... ich will medizin nicht wegen den leppischen 1800 netto (oder noch weniger) studieren, ich habe andere beweggründe...

:-top Da bin ich beruhigt. Wie gesagt, es ist bedauerlich, wenn der Lehranspruch in der Krankenpflege dermaßen abstürzt. Ich selbst unterrichte in Krankenpflegeschulen und habe zumindestens in Berlin noch nichts davon gemerkt. :-nix Glaube Dir aber, was Du schreibst, auch über die Pflegekräfte an sich.

yzBastian
30.03.2007, 07:33
Du bist zwar kein Deutscher, lässt Dich aber nach deutscher Manie ebenso von Äußerlichkeiten blenden. Dickes Auto = fettes Gehalt? Da unterliegst Du einem gewaltigen Irrtum. Ein Bekannter meiner Eltern arbeitet als Kraftfahrer für einen Behindertentransport und fährt privat ebenfalls einen Cayenne. Auf Pump bekommst Du heute alles. Ich fuhr als Studentin im 1. Semester einen nagelneuen BMW - Ratenkauf war mit einem Arbeitsvertrag als Krankenschwester überhaupt kein Problem. Verschwende Deine Energie nicht, um Dich über andere Leute aufzuregen! :-meinung


Das stimmt allerdings.

Und das Auto als Statussymbol verbietet mir, finde ich, auch das Understatement. Ein schöner Wagen ist nur schön, wenn man ihn am besten Cash bezahlen kann und sich auch die Versicherung im Januar leisten kann! ;-)

Ich finde, daran kann man gar nichts messen. Weder, ob Leute Erfolg/Geld/Leben/Können/... haben, oder ob sie nur blenden.
:-meinung

DocOliver
30.03.2007, 08:28
Mir stecken die Schwestern regelmäßig Geld zu, weil ich als OA einen 14 Jahre alten Golf fahre. Unsere Oberschwester hingegen fährt eine neue E-Klasse. Ich glaube, sie verdient mehr als ich. :-(

Hey, worüber diskutiert Ihr hier eigentlich? Falls jemanden noch meine Meinung zum eigentlichen Thema interessiert: mir ist bisher auch noch kein(e) gefrustete(r) Schwester/Pfleger begegnet. Im Gegenteil, keiner von denen würde mit mir tauschen - wegen Arbeitszeiten, Bezahlung, Verantwortung. Einige von Euch pauschalisieren mächtig. Ansonsten halte ich eine medizinische Ausbildung (primär Krankenpflege) für das geeignete Instrument, die Wartezeit bis zum Studium zu überbrücken. Zum einen hat man während des Studiums einen gut bezahlten Nebenjob, zum anderen bekommt man eine andere Perspektive auf den Arztberuf. Mich beeindrucken bei Bewerbungen studierte Pflegekräfte, vor allem, wenn sie die Ausbildung durchgezogen haben. Diese Leute wissen ganz genau, was sie wollen und kennen ihre Grenzen. Darüberhinaus bin ich ebenfalls der Meinung, dass man die Pflegeausbildung keineswegs unterschätzen sollte. Bis auf übliche Ausnahmen sitzen in den Klassen nicht nur Dumme. Das ist meine Erfahrung.

Jauheliha
30.03.2007, 09:11
:-meinung

Freut mich wirklich, das zu lesen!

Was mich angeht, habe auch ich diese Ausbildung natürlich hin und wieder verflucht, aber ich bin nun so froh es durchgezogen zu haben, und ich liebe diesen Job, und freue mich wirklich jedes Mal auf die Arbeit...
Außerdem hat man auch viele andere tolle Möglichkeiten sein Geld zu verdienen als auf einer "normalen" Bettenstation.
Ich habe jetzt einen tollen Nebenjob in der Ambulanz, und hin und wieder arbeite ich sogar in meiner Ex-Krankenpflegeschule, was wahnsinnig viel Spaß macht.
Einige Kommilitonen räumen nachts für 5 Euro bei real Regale ein... Da frag ich mich was ich lieber täte...

alley_cat75
30.03.2007, 09:36
Ich habe während des Studiums lange Zeit in der ambulanten Pflege gearbeitet und mich dabei ausschließlich um komplizierte Wundversorgungen sowie Schmerzpumpen gekümmert. Mit dem Dienstwagen durfte ich sogar zur Uni und die Arbeitszeit konnte ich mir frei einteilen. Stundenlohn 14 Euro - ja, man kann sein Geld tatsächlich schwerer verdienen. Dass es in der Ausbildung auch verfluchenswürdige Tage, Wochen gibt, ist wohl normal. Im Studium war auch nicht alles spannend.

jam123
30.03.2007, 10:35
@ DocOliver: So danke das du wieder zum eigentlichen Thema was begetragen hast.
Wenn man liest das es viel positives an der Ausbildung gibt, dann stimmt das einen optimistisch nach vorne zu blicken. Weil man sich dann doch ab und zu frag, ob man das richtige macht.

Für mich war aber dann auch mit der Zusage klar, dass es genau diese Ausbildung sein soll, weil es trotz einiger schlechter Tage als Zivi doch überwiegend Spaß gemacht hat.

Ich melde mich dann wieder so nach´n Monat für ein kleines Fazit :-top

BL4
30.03.2007, 11:58
Ich arbeite wohl im falschen krankenhaus :-oopss

schönen, sonnigen tag noch!

jam123
30.03.2007, 12:19
Ist aber wirklich so, wenn man sich die Beiträge anschaut, dann sind da schon deutliche Unterschiede raus zulesen.
Kommt natürlich auch auf die Wahrnehmung jeden einzellnen an.

ich hoffe ich habe ein gutes Krankenhaus erwischt, wo das Klima und natürlich den Unterricht passt, mal abwarten, dass kennt unser einer ja bestens ;-) -- das Warten!

augment
30.03.2007, 15:26
@alley_cat75: Ich glaub du hast mich da irgendwie mißverstanden. Nur weil ich einige der Mißstände, die bei uns im Haus herrschen vielleicht etwas überzeichnet dargestellt habe, heißt das nicht das mir der Beruf in irgendeiner Form nicht liegt. Natürlich hab ich in meinen Beispielen nur das nicht-ganz-so-schöne herausgekehrt, aber ich hab in den letzten 2 Jahren auch mehr als genug Gegenbeispiele gesehen von Leuten die in ihrem Beruf (unabhängig vom Alter) wirkliche sehr gute Arbeit leisten und wirklich meine Bewunderung verdienen.

Aber da sind halt nun mal einige Dinge, die während meiner Ausbildung geschehen sind, die mich doch irritiert haben und eine paar davon hab ich halt ins Forum gestellt (vielleicht hätte ich in die erste Zeile Vorsicht Ironie schreiben sollen).

Die Punkte, bei denen du mich ja so wunderbar zitiert hast, sind von dir leider etwas aus dem zusammenhang gerissen worden. Warum soll ich mir vorwerfen lassen, dass ich meinen Ausbildungsplatz nicht verdient habe, wenn es genug Gegenbeispiele gibt, deren Dasein in der Ausbildung mindestens genauso fragwürdig ist?

Die neue Ausbildung unterscheidet sich in Vielem von der "alten" Ausbildung, was meiner Meinung nur zum Nachteil für den ganzen Berufstand ausgelegt werden wird.
Ich hab mir von meiner Ausbildung (bis jetzt) auf jeden fall mehr erwartet, daher vielleicht auch der mir unterstellte "Frust", der viellleicht zu einer etwas ironischen (wenn auch in meinen Augen realistischen) Einstellung gegenüber der an unserem Haus propagierten Lehre geführt hat. (Apropos Ironie: Von einer Pjler-Ausbeuterin könnte vielleicht auch auf eine etwas ungesunde Einstellung schließen lassen)