PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenpflegeausbildung- gute Entscheidung als Überbrückung der WZ?



Seiten : [1] 2 3 4 5 6 7 8

jam123
07.03.2007, 19:06
Hallo,

ich habe mich jetzt entschieden eine Ausbildung zu machen, um meine WZ bis zum Studienbeginn auch nützlich zu überbrücken.
Bin zum Entschluss gekommen eine Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung zu machen.
Wollte mal eure Meinung dazu hören. Vll. gibst ja welche die den selbe Schritt gemacht haben, und ihre Erfahrung mitteilen können.
Ich kann mir vorstellen, dass es auf der einen Seiten selbstverständlich nicht schaden kann, deshalb mach ich ja ;)
Aber im Studium ist dann nichts mehr mit Praxis, sondern knall harte theorie ist angesagt. Wird man halbwegs vorbereit z.B. aufs erste Semester, wo die Naturwissenschaften im Vordergrund stehen.
Werden Biochemie, Chemie und Physik in der Ausbildung unterrichtet?

Freue mich auf eure Beiträge!

mfg jam123

Adrenalino
07.03.2007, 19:49
Sooo... mal wieder... ;-)
Dieses Thema gabs auch schon oft... aber ich versuch trotzdem kurz darauf zu antworten:
Bin im 3.Jahr, mach in ein paar Monaten mein Examen, denke, kann Dir schon versuchen, einen Eindruck meinerseits zu vermitteln:
Die Antwort auf die Frage nach Bio, Chemie, etc..: NEIN - null und nix!
(Um Gottes Willen, die Ausbildung hat nix mit einer Art direkter Vorbereitung fürs Medizinstudium zu tun. Bitte nicht Äpfel mit Birnen verwechseln! Dazu später mehr..)
Denke daran, Du machst eine Ausbildung, die ist in erster Linie für Realschüler ausgelegt. Also ganz ehrlich, viel mit pauken ist in der Ausbildung nicht. Alles geht so ziemlich gechillt, manchmal auch total langweilig, ätzend von statten. (Die Theorieunterrichtsstunden). In der Praxis auf den Station sind wir "Schüler" oftmals diejenigen, die die Drecksarbeit machen müssen (Botengänge, waschen, waschen, waschen) - vor allem im ersten Lehrjahr kann es schon mal ziemlich eintönig werden.
Klar, man bekommt auf jedenfall ein medizinisches Grundwissen, einen Rundumblick in verschiedenste medizinische Bereiche, lernt "etwas" Anatomie, hat etwas Krankheitslehre. Aber verglichen mit dem Medizinstudium ist das alles sehr oberflächlich.
Jedoch für Dein Grundverständnis ist wichtig, dass Du hier in der PFLEGE bist und NICHT in der MEDIZIN. Medizin ist nur ein Teilgebiet von Pflege.
Hier geht es hauptsächlich drum, Menschen zu pflegen, ganzheitlich zu betrachten und -wenn optimal- individuell nach Problemen zu behandeln, die Therapie des Arztes umzusetzten, die Körperpflege ev. komplett zu übernehmen, dokumentieren, Beobachtungen der "Fortschritte" des Patienten. Die individuellen Fähigkeiten (Ressourcen) des Menschen sollten gefördert werden. Vorbereitung der Patienten für Operationen, danach Überwachung, Vorbereitung für Untersuchungen.... allgemein "Begleitung" der Patienten während dem Krankenhausaufenthalt. Während der Ausbildung bekommt man so ca. in der Mitte einen Einblick in verschiedenste Bereiche wie ambulanter Pflegedienst, Psychiatrie, Ambulanzen(Notaufnahme), Reha-Klinik...
Aber wie gesagt, in der Pflege kommt es auch nicht unbedingt drauf an Inhalte zu lernen, sondern vor allem auch wie man mit Menschen umgeht, Menschen, die in einer besonderen Lage sind. Auf der Station ists oft stressig, der Job kann hart sein, und Du solltest versuchen trotzdem immer freundlich und ruhig zu bleiben, den Überblick zu behalten, sämtliche Patienten mit Diagnosen zu kennen...
Praktikanten von der Schule sag ich immer, wenn Du Menschen helfen möchtest, dann geh nicht studieren, mach Krankenpflege!
Der Arzt ist eher der "Manager" auf der Station, sieht die Patienten viiel weniger als wir in der Pflege. Klar, waschen, Essen und Medikamente verabreichen, Verbände machen, Puls Blutdruck Temperatur messen, das dauert! ;)
Es gibt einfach hier extreme Vor und Nachteile...
Ich empfehle Dir, erst mal ein paar Wochen Praktikum zu machen, denn so mancher wird von der Ausbildung ziemlich enttäuscht sein, weil sich sie/er etwas anderes drunter vorgestellt hat! Nicht zu vergessen, dass auf der Station jeden Tag alte Menschen und Pflegefälle gewaschen werden müssen. Aber davon nicht abschrecken lassen, am besten selbst mal anschaun!

Ich denke, die Ausbildung bietet eine schöne Grundlage für das Medizinstudium. Wie schon gesagt, bekommt man medizinische Grundlagen mit, sammelt viel Lebenserfahrung, lernt die "Institution" Krankenhaus kennen und ihre Strukturen. Ich denke, als Krankenpfleger/schwester geht man anders ans Medizinstudium heran als mancher frisch vom Abi. Mit viel mehr Hintergrund und Erfahrung.

Erfahrung kann man allerdings auch in vielen anderen Bereichen suchen und finden. Das wurde wirklich schon sehr oft hier im Forum diskutiert. Dafür bitte die Suchfunktion betätigen!

Aber generell kann Dir hier von den Medizinstudenten, die in der Pflege gearbeitet haben versichern: Für die VORklinik bringt die Ausbildung einfach.. ziemlich.. gar nix.. :-nix
Wie schon gesagt.. Äpfel und Birnen..

Books
07.03.2007, 19:50
Hallo :-)
ich mach auch die AUsbildung dazu gibts auch einen schönen Thread (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=16842) (nur als Info).

Ich bin zwar erst im Unterkurs, die Oberkursler können dir wahrscheinlich mehr berichten, aber soweit gehts eigentlich ganz gut, manchmal besonders am Anfang ist es halt ein bisschen schwer, kommt aber auf die Person drauf an, wenn de schon Zivi bzw, FSJ gemacht hast ist der Einstieg natürlich leichter,

ich hatte nur ein Praktikum, glaub mir es geht auch so, aber ich hab halt ungefähr ein paar Wochen gebrauch bis ich mich an die Station gewöhnt hatte, die Schule ist ehrlich gesagt ein bisschen unterfordernd, es wird halt alles sehr langsam durchgekaut, Vorteil: musst nicht immer aufpassen und kannst mal abschalten.
Wenn du in deiner Klasse ein paar nette Freunde findest wird es sicherlich witzig, und wenn du dann im Praxiseinsatz merkst dass du mit den Patienten gut klarkommst ist das eine ungeheuerliche Bestätigung, und du merkst in der Medizin könntest du richtig sein :-top .

Also Daumen hoch und viel Glück, Spass :-)

LG der Books

Books
07.03.2007, 19:52
@Adrenalino
oh,da war der Herr Kollege Oberkursgott wohl schneller :-))
und ausführlicher noch dazu :-top

Trojan
07.03.2007, 19:54
Medizin ist nur ein Teilgebiet von Pflege.


Jetzt versteh ich manche Schwestern plötzlich...
:-D

Grace Kelly 57
07.03.2007, 21:11
Hallo,
werd jetzt auch mal meinen Senf dazu geben. Bin grad mitten im Examen der Kinderkrankenpflege und bei mir ist jetzt echt die Luft raus bin froh, dass das alles in ein paar Wochen vorbei ist... Wobei ich sagen muss dass mir die Ausbildung meistens Spaß gemacht hat. Es gab aber auch einige Tage an denen ich schwer gefrustet war. Naja...
Also insgesamt kann man schon ne Menge mitnehmen und lernen aber eher im Umgang mit den Patienten, Krankenhausalltag und sowas. Naturwissenschaften hat man nur ganz wenig , das bringt dir fürs Studium so gut wie nix. Anatomie und Krankheitslehre sind da schon besser. Das bringt denk ich mal schon ein bisschen fürs Studium. Hast halt n groben Überblick und kennst ein paar Fachwörter, ist je immerhin besser als nichts.
Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt aber ganz klar in der Pflege (logisch). Es kommt natürlich auch drauf an was du selbst draus machst, wie gesagt wenn man die Augen offen hält kann man schon viel lernen. Ich hab z.B. Anatomie mit nem Anatomie Lehrbuch mitgelernt. In der Praxis kann gibt es auch viel zu sehen und zu lernen. Immer viel Fragen und die Augen offen halten.
ALso wenn du Lust hast im Krankenhaus auf verschiedenen Stationen zu arbeiten würd ich dir die Ausbildung aif jeden Fall empfehlen, wenn du ne gute Studiumsvorbereitung willst eher nicht.

alley_cat75
08.03.2007, 08:39
...
ich habe mich jetzt entschieden eine Ausbildung zu machen, ... gibst ja welche die den selbe Schritt gemacht haben, und ihre Erfahrung mitteilen können.
... Aber im Studium ist dann nichts mehr mit Praxis, sondern knall harte theorie ist angesagt. ...
Werden Biochemie, Chemie und Physik in der Ausbildung unterrichtet?

Hallo Jam,

betätige mal die Suchfunktion. Es gibt bereits ganz viele Threads dazu mit interessanten Beiträgen. Aber da ich gerne sabbel, auch von mir eine Meinung. Ich habe vor dem Studium eine Pflegeausbildung gemacht und keinen einzigen Tag bereut. Zum einen, weiß man, wozu man an der Uni diese Unmengen an Wissen in sich eintrichtert und ja, das Studium ist extrem theorielastig und birgt damit den einen oder anderen Schock... Praktisch - vorausgesetzt Du beendest die Ausbildung - ist die Tatsache, während des Studiums eine super Nebenverdienstmöglichkeit mit flexiblen Arbeitszeiten zu haben.
Was die Naturwissenschaften betrifft, so hatte ich Mathe + Physik + Chemie + Bio, aber eher nur die Grundlagen. Für das Studium eine nette Wiederholung, aber keine Vorbereitung. Wirklich profitieren tut man von einer Pflegeausbildung nach dem Physikum, wenn es in die Klinik und die praktischen Kurse geht.
Wenn Du Dir bereits jetzt eine gute Basis für das Studium schaffen willst, empfehle ich Dir, richtige Lehrbücher für Mediziner, d. h. nicht die abgespeckten Versionen. Und nutze auf den Stationen unbedingt die Möglichkeit, bei den Visiten mitzugehen. Ich nehme bei mir auch immer die Azubis mit und erkläre viel. Es muss ja nicht jeder Medizin studieren, aber eine gute ausgebildete Pflegekraft ist viel wert.

Grombühlerin
08.03.2007, 09:00
Hallo,

bin auch Krankenschwester und lerne gerade aufs Hammerexamen!

Habe mich zu dem Thema schonmal ausgiebig geäussert was du bestimmt über die Suchfunktion findest.

Zu dem meiner Vorschreiberin: Ich hab auch in der Ausbildung mit den Medizinerbüchern gelernt, das macht echt Spass und ist nur zu empfehlen.
Zum Arbeiten während des Studiums muss ich aber sagen, dass es sehr drauf ankommt wo du studierst dh wie die Jobsituation ist. Ich hatte erst einen guten Job in der Pflege mit Tariflohn aber dass wurde es hier so schwierig, überhaupt was zu finden (auch für Vollzeit-Schwestern) und die Pflegedienste zahlen so deutlich unter Tarif dass ich teilweise dann in der Gastronomie gearbeitet habe weil ich besser verdient habe.
Traurig aber wahr.

Und-der wichtigste Punkt überhaupt- überlege dir mal, ob es dir nicht langweilig wird, so lange etwas ähnliches zu lernen. Irgendwie bin ich grad genervt, lerne grad irgendein Zeug was ich schon für die Klaur in der Krnakenpflegeschule und fürs schriftliche in der Krankenpflegeschule und dann nochmal fürs Mündliche in der Krankenpflegeschule und dann für die Klausur an der Uni ..... verstehst du was ich meine? Und das schlimme ist, ich weiss so vieles immer noch nicht (aber das ist bei anderen Leuten möglicherweise anders...)

Ich bereu die Ausbildung manchmal fast weil ich jetzt seit fast 10 Jahren immer mal wieder den Diabetes lerne :-kotz (interessanterweise ging da die Ausbildung mehr in die Tiefe als das Studium aber das nur am Rande).

Habe auch keinen Vorschlag was man stattdessen machen könnte wenn man sich halt für Medizin interessiert. (ausser dass ich froh wäre, ich könnte ein Auto reparieren ;-) )

jam123
09.03.2007, 17:52
Hallo,

danke erst einmal für eure super ausfühlrichen Beiträge.
Ich habe jetzt auch den festen Entschluss gefasst, dass ich erst die Ausbildung mache, und dann geht es erst richtig los.

Ist schon klar das man nicht alles haben kann. Nur ich habe ein wenig Bammel vor allem in den ersten Semestern wo es um die Naturwissenschaften geht, das ich das auch dann packe. Leider sind "nur" 500 Std. in der Ausbildung für Naturwissenschaften und Medizin kalkuliert, aber hat auch seine Richtigkeit, Pflege geht eben in dieser Ausbildung vor.

Versuche jetzt auch wie ihr schon vorgeschlagen mal hier mal dort was zu lesen.

Eine andere Frage die ich noch hätte: Also, habe leztes Jahr 2006 mein Abi gemacht mit 2,1. Gleich danach meinen Zivi auch im Krankenhaus, damit ein Wartesemester bekommen, weil der jetzt genau zum 31.3 endet.

Schon am 1.4. fängt dann die Ausbildung an. Nach den 3 Jahren habe ich dann 7 Wartesemester. Hat man dann gute Chancen oder reicht das noch nicht.

bobbit
09.03.2007, 19:00
Schon am 1.4. fängt dann die Ausbildung an. Nach den 3 Jahren habe ich dann 7 Wartesemester. Hat man dann gute Chancen oder reicht das noch nicht.
Wer kann das heutzutage schon sagen? Angebot und Nachfrage regelt alles.

Adrenalino
09.03.2007, 22:34
Leider sind "nur" 500 Std. in der Ausbildung für Naturwissenschaften und Medizin kalkuliert, aber hat auch seine Richtigkeit, Pflege geht eben in dieser Ausbildung vor.

Ich kann Dir nochmals sagen, mach Dir KEINE Hoffnungen um die Naturwissenschaften. Stell Dir lieber ne Art Bio Unterricht vor wie in der Mittelstufe. Mach wegen 500Std "Naturwissenschaften" (die es im übrigen auch gar nicht sind) nicht die Ausbildung. Hör in Dich rein und überleg Dir anstatt dessen lieber, ob Du damit gut klar kommst, Menschen beim Essen zu helfen, zu kleiden, zu waschen... zu helfen.

Scip
09.03.2007, 23:27
Also mein Fazit bis jetzt zur Krankenpflegeausbildung:
1. Lehrjahr: Ganz interessant, da man sich die Basics in Anatomie/Physiologie aneignen kann.

2. Lehrjahr: Der absolute Schrott! Man lernt meiner Meinung nach im Mittelkurs nicht wirklich viel relevantes/interessantes. Bei uns war/ist der Mittelkurs sehr Sozialwissenschaftlich geprägt. :-???

3. Lehrjahr: Endlich wird es wieder interessant. Sozusagen die "Klinik" der Krankenpflegeausbildung.

-> wenn man das 2. Jahr anders gestalten würde, wäre die Ausbildung eigentlich richtig schön..... wenn wenn wenn...
Ich sag nur Mittelkurstief :-)

@ jam123: Ich glaube mit dem nötigen Einsatz kann man sich durch die Krankenpflegeausbildung ganz gut auf Anatomie/Physiologie und Krankheitslehre (Innere/Chirurgie etc.) vorbereiten.
Bio, Physik, Biochemie eher überhaupt nicht.
In den Sozialwissenschaften nimmst du auch einiges mit (vgl. medizinische Soziologie und andere langweilige Fächer)

Gruß
Scip

Scip
10.03.2007, 00:06
Ich möchte nochetwas anmerken.
Ich habe gerade die Beiträge von Adrenalino gelesen und muss ihm in Teilen widersprechen.
Klar ist Pflege Pflege und Medizin ist Medizin aber ich gehe davon aus, dass 90% der Azubis hier im Forum die Ausbildung nur zur Überbrückung bis zum Medizinstudium machen und warum sollte man nicht aus dieser Position agieren.
Natürlich kann man "chillen" wenn man will. Ich könnte die ganze Ausbildung "chillen" aber was habe ich denn im enddeffekt davon? Ich habe die einmalige Möglichkeit schonmal richtige Basics zu schaffen und dafür muss man halt ein bisschen mehr tun als der gemeine Azubi. Dann macht auch alles viel mehr spaß, denn man lernt wirklich etwas für den zukünftigen Traumberuf. Wenn es mir nur um die Überbrückung gehen würde, dann würde ich "Weißgott" was anderes machen.

Hier ein paar anregungen wie man die Ausbildung auch gestalten kann.
- Lerne einen Atlas auswendig (Netter/Sobotta/Prometheus -> der Netter bietet sich hier an) und du wirst in Anatomie viel spaß haben.
- Lerne das Buch "Mensch Körper Krankheit" auswendig und du wirst schöne zusammenhänge in Anatomie/Physiologie herstellen.
- Lerne ein Inneres/Chirurgie/Neurologiebuch etc. für Pflegeberufe auswendig und du bist gewappnet für die Klinik. Es macht einfach spaß sich mit den Krankheiten auseinanderzusetzen.
Geradezu ideal für die Krankenpflegeausbildung sind die Bücher der "Basics"-Reihe. Wenn du z.B. im Oberkurs "Lungenerkrankungen" durchnimmst liest du das Basics "Pulmologie" das gleiche gilt für Herz-Kreislauferkrankungen, Neurologie etc..... Wenn du das mit jedem Buch der Basics Reihe gemacht hast, kannst du schonmal was für die Klinik. Und so viel zu lesen ist ein Buch der Basics-Reihe auch wieder nicht.


Aber generell kann Dir hier von den Medizinstudenten, die in der Pflege gearbeitet haben versichern: Für die VORklinik bringt die Ausbildung einfach.. ziemlich.. gar nix..
Wie schon gesagt.. Äpfel und Birnen..

Das stimmt so nicht! Es kommt drauf an was du ganz Persönlich aus der Ausbildung machst. Selbst wenn du nur aus "Pflegebüchern" lernen würdest -> z.B. "Mensch Körper Krankheit" (Elsevier) richtig zu 100% auswendig können würdest hättest du schonmal schöne Basics für das Studium geschaffen und das obwohl dieses Buch "nur" ein Buch für Pflegeberufe ist und eigentlich jede Pflegekraft dieses Buch auswendig können müsste, was leider bei weitem nicht der Fall ist.

Gruß
Scip

a.friend
10.03.2007, 11:52
Ich würd die Vorklinik nicht unterschätzen. Ich glaube, dass man keine "Basics" für die Vorklinik lernt. Dafür sollte man das auf keinen Fall machen!! Wenn man zB Anatomie für ein mündliches Präpkurs-Testat lernt, dann wird man merken, dass man ohne Druck und Kontrolle in Eigenregie nicht ansatzweise soviel lernen wird. Im Studium holt man sowas in ein paar Tagen auf, was man zu den Fächern in der KP-Ausbildung lernt. Selbst in so Fächern wie Bio standen die LKler nach ein paar Vorlesungen am Ende ihrer Latein. Im Studium hängt die Messlatte eine ganze Menge höher.
Und zur nieendenden Debatte über die Wartezeit. Wer jetzt anfängt zu warten kann sich doch schonmal auf 10 WS einstellen und kann sich da nicht mal sicher sein. Also hat man eine verdammt lange zeit zu überbrücken. Dann müsste man selbst nach der Ausbildung noch weiterarbeiten. Ich kenne die Pflege aus meinen 3 Monaten Praktika und muss sagen, dass ich es länger dort nicht aushalten würde. Meine Arbeit ist es nicht, und ich bin froh, dass es Menschen zu ihrem Beruf gewählt haben.
Das Warten ist oft eine Frage des Geldes, man kann schon tolle Sache machen. Ich hab bin über 8 WS reingekommen, 1 Jahr Zivi im KH, 2 Jahre arbeiten (ganz fremd der Medizin, hat super Spaß gemacht) und 1 Jahr in Österreich Chemie studiert. Wobei letzteres einfach Gold wert war. Und zwar, dass man einfach Erfahrungen sammelt zu studieren. Gar nicht mal die Grundlagen in Chemie oder Physik, sondern um seinen eigenen Lernstil zu finden und schon mit positiven Erfahrungen ins "neue" Studium zu gehen. Das hat mir die ersten Semester schwer erleichtert.
Müsste ich für oder gegen die KP-Ausbildung stimmen, würd ich dagegen stimmen.

Scip
10.03.2007, 12:27
@ a.friend:
Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde ich auch gegen die Krankenpflegeausbildung stimmen.
Ich würde dann ins Ausland gehen und dort studieren.
Oder würde 10 Semester einfach zuhause lernen. Das wäre somit die effektivste Vorbereitung überhaupt.
Da ich aber auf Geld angewiesen bin und nicht 5 Jahre meinen Eltern auf der Tasche liegen möchte ist die Krankenpflegeausbildung das Beste was man machen kann.

Ich unterschätze die Vorklinik in keinster Weise: Eher im Gegenteil!
Nur kann mir keiner weißmanchen, dass wenn in der KP-Ausbildung schon den Netter oder ähnliches Auswendig gelernt/gelesen hat, dass man das im Studium in ein paar Tagen aufgeholt hat ????

Ich habe auf Station schon Vorkliniker (1-4.Semester) getroffen und berauschend -mich überzeugend- waren deren Anatomie/Physiologiekenntnisse nicht gerade.
Ganz zu schweigen von Innerer Medizin/Chirurgie.......

Ich bleibe dabei. Es kommt darauf an, was du aus der Ausbildung machst!!! Was spricht dageben das 10 fache von dem zu machen was verlangt wird? Wenn du eh z.B. Anatomie lernen musst, warum lernst du dann nicht einfach die für das Medizinstudium relevante Anatomie??? Wer zwingt dich dazu nur minimalistisch zu lernen???

Natürlich kommt man gut durch die Ausbildung wenn du gerade mal 10 Knochen am Menschlichen Körper kennst vielleicht noch 10 Gefäße und 2 Nerven aber wir machen doch die Ausbildung zur Überbrückung und nicht um Zeit totzuschlagen, dann würde ich doch wirklich was anderes machen......

Gruß
Scip

Books
10.03.2007, 18:03
- Lerne einen Atlas auswendig (Netter/Sobotta/Prometheus -> der Netter bietet sich hier an) und du wirst in Anatomie viel spaß haben.

nicht, dass ich der Meinung bin in der Ausbildung soll man nicht schon fürs Studium ein bisschen vorlernen (man hat ja schließlich Zeit :-)) ), gibst ja solche die sagen das bringt gar nichts :-nix , aber du willst mir nicht erzählen du kannst den Sobotta auswendig, ich hab den Sobotta auch zu Hause und das meinst du nicht ernst, oder? wenn doch *klatsch-klatsch* :-top

a.friend
10.03.2007, 18:26
Ich habe auf Station schon Vorkliniker (1-4.Semester) getroffen und berauschend -mich überzeugend- waren deren Anatomie/Physiologiekenntnisse nicht gerade.
Ganz zu schweigen von Innerer Medizin/Chirurgie.......


Dann tut es mir Leid für die Vorkliniker. Es gibt solche und solche. Bei der Mehrheit meiner Kommilitonen, die diese beiden Fächer bestanden haben, würde ich schon sehr große Ahnung attestieren.
Von Innerer MEdizin und Chirurgie haben Vorkliniker wenig Plan ganz klar. Sobald man die Fächer im Studium gehabt hat, siehts anders aus.
Selbstdidaktik hin oder her. Ich hab erst bei Studienbeginn gemerkt, wieviel man mehr in der Uni lernt.

jam123
10.03.2007, 20:28
Ich muss in einem Punkt einen Vorgänger zustimmen. Man muss selbst aktiv werden, ist schon klar das die Ausbildung nicht für uns "Wartenden" gemacht wurde.
Wenn man sich also dazu entscheidet sollte man das ernst nehmen, und selbst von allein mehr investieren als nötig. Denn das ist im Studium auch nicht anders.
Nur was mich traurig macht, ist die Erfahrung einiger Kollegen die fertig gemacht wurde, weil Sie mehr wissen wollen als es der Standard erwartet.

Aber ich habe mir schon vor genommen, das ich das Beste aus der Zeit machen werde und von keinem den Mun verbieten lasse. Hoffe aber das die Leute bei meiner Ausbildung in Ordnung sind, werde ich in einem Monat sehen.
Aber Kopf hoch und das Ziel vor Augen NIE verlieren.

Werde auch einiger der Bücher "studieren".
Wünsche euch allen viel Erfolg!

Daniela_A
11.03.2007, 22:47
Hallo !

Mag sein, dass die Frage ziemlich dämlich ist, aber muss ich mich vor der Krankenpflegeausbildung schon bei der ZVS um einen Studienplatz (Medizin) beworben haben um Wartesemester angerechnet zu bekommen ?
:-???

Ich bin z.Zt. im mittleren Kurs und man kann durchaus das Glück haben mit in die OP's zu kommen und Viggos zu legen etc., man sollte einfach auf sich aufmerksam machen und zeigen, dass man vll. mehr drauf hat als andere...

Würd mich riesig freuen, wenn mir jemand meine doofe :-) Frage beantworten könnte...hm... Danke !

nanni83
11.03.2007, 22:49
Als Wartezeit zählt die Zeit, die nach dem Abitur verstrichen ist, ohne an einer deutschen Uni immatrikuliert gewesen zusein.
Das heißt wenn du Abi hast läuft deine Wartezeit automatisch