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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trigeminusneuralgie



Skalpella
10.03.2007, 01:28
Trigeminusneuralgie:
Welche Therapieoptionen, sowohl konservativ, als auch (vor allem!!!) chirurgisch...
Erfahrungsberichte?
Es geht mir nicht so sehr um die Theorie dahinter, sondern vielmehr um Berichte über erfolgreiche Heilungen :-)
Danke!

Relaxometrie
10.03.2007, 10:51
Interessant als Wiederholung. (Falls Du selbst betroffen bist, ist es natürlich ein bißchen frech, den Fall als "interessant" zu beschreiben.)

Da gibt es die Operation nach Jannetta, bei der eine Arterie (welche weiß ich nicht mehr) mit einem Material ummantelt wird, so daß sie nicht mehr auf dem Trigeminus pulsieren kann.
Als medikamentöse Option gibt es das Carbamazepin.

Aber Heilungsberichte habe ich keine auf Lager.

Tombow
10.03.2007, 11:59
Medikamentös: Antikonvulsiva. Je nachdem, wie die Nierenfunktion oder das Ansprechen auf die Therapie ist, Carbamazepin (der Klassiker schlechthin), wobei man auch höher dosieren kann/muß als bei einem Anfallsleiden. Oxcarbazepin ist in etwa gleich wirksam, aber besser verträglich. Falls die Beschwerden weiter bestehen, kann (gute Nierenfunktion vorausgesetzt) auf Gabapentin oder Pregabalin umgesetzt werden, letzerer ist aber (da neu und teuer) so ziemlich das ultimo ratio.

Supportiv könnte man auch trizyklische Antidepressiva bei höherem Leidensdruck geben, manchmal bekommt man damit auch das ganze besser in Griff.

Chirurgisch: Neurotomie, Nervektomie, Nervexhairese (wohl alle drei obsolett) und OP nach Janeta. Therapieerfolg und Schmerzfreiheit aber nicht so sehr der konservativen Behandlung überlegen, soweit ich es im Kopf habe. Es sind Rückfälle beschrieben worden selbst bei Dekompression nach Janeta.

Skalpella
10.03.2007, 16:32
:-) Danke!
Es geht um meinen Opa. Er hat schon nen OP-Termin für Jannetta. Wollte mich nur mal erkundigen, ob das überhaupt Sinn macht. Aber wenn wenigstens Hoffnung besteht, dann ist das besser, als der Zustand jetzt :-?
Er war bis vor zwei Jahren das blühende Leben und hat durch die Erkrankung total abgebaut. Ist immer schlimmer geworden in letzter Zeit. Jedwede membranstabilisierende Langzeittherapie(zuletzt Pregabalin) wirkt nicht, immer wieder stärkere und länger dauernde Anfälle... Auch antidepressive Zusatztherapie war erfolglos.
Werde ihn auf jeden Fall operieren lassen, wenn da Hoffnug besteht.
War mir nur nicht sicher, ob wir konservativ alles ausgereizt hatten. Hatten wir wohl...

Flemingulus
10.03.2007, 17:00
Hm. Bin da jetzt nicht so firm aber die offenbar deutliche Progredienz der Beschwerden unter Therapie kommt mir ja aus dem Bauch heraus etwas ungewöhnlich vor.

Ganz allgemein an die hiesigen Neurologen gefragt: Ist das oft so?

Auf alle Fälle Deinem Opa gute Besserung!!!

Relaxometrie
10.03.2007, 21:30
Mir fällt jetzt doch jemand aus dem weiteren Bekanntenkreis ein, der die Operation nach Jannetta machen lassen hat und danach erstmal beschwerdefrei war. Ich habe diesen Menschen aber mindestens 2 Jahre lang nicht mehr gesehen und weiß deswegen nichts über das Langzeitergebnis.
Es hilft zwar im Einzelfall (Dein Opa) nicht viel, daß ich jemanden kenne, bei dem es gut gelaufen ist, aber Du wolltest ja Berichte über erfolgreiche Heilungen haben.
Wann ist denn der OP-Termin? Alles Gute auf jeden Fall!!!

Skalpella
28.03.2007, 23:43
So, kurz mal einen kleinen Zwischenstand zu dem geschilderten Fall (mein Opa):
Op nach Janttea war letzten Freitag, ca. 4 Stunden OP-Dauer. Postoperative Überwachung auf Intensiv. Alles ohne Probleme :-)
Es geht ihm schon wieder sehr gut, er läuft herum, hat keine Schmerzen, wird zum Wochenende entlassen werden :-top
Wenn sich das so weiterentwickelt, bin ich sehr zufrieden. Halte euch hier auf dem Laufenden...