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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergiftung durch Beruhigungsmittel



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Eva255
11.03.2007, 12:00
Hallo!

Und mal wieder...

In diesem Fall geht es um eine Person, die seit längerem starke Beruhigungsmittel einnimmt, um mit ihrem stressigen Job klarzukommen und an diesem Abend nach einer Überdosis bewusstlos zusammengebrochen ist.

Frage 1: Welche Beruhigungsmittel kommen da in Frage?

Frage 2: Wie wird die Vergiftung im Einzelnen behandelt? (Wenn eine Dialyse mit dabei sein könnte, wäre das nicht schlecht)

Frage 3: Was passiert anschließend mit der Patientin?

LG,
Eva

Diddy
19.03.2007, 12:32
hallo,

also zu Frage Nr. 3 könnte ich dir schonmal eine Antwort geben, allerdings nur aus Erfahrung.
Auf jeden Fall muss sie intensivmedizinisch Überwacht werden. Ist sie inzwischen wieder bei Bewusstsein? Wenn ja sollte sie auf jeden Fall Kohle trinken! Pro 10 kg eine Packung (je nachdem was für Kohle vorhanden ist), kann man sich allerings auch beim Giftnotruf erkundigen. Wenn sie nicht bei Bewusstsein ist würde ich die verabreichung durch die Magensonde vorschlagen !? (falls dies bei Bewußlosigkeit geht???)
Dann würde ich es für sehr wichig empfinden, dass man abklärt, ob sie die Beruhigungsmittel absichtlich genommen hat und wenn ja aus welchem Grund (Suizidabsicht? suizidale Impulse? usw.) Hier würde es sich raten einen Psychiater hinzuzuziehen!!! Der sollte dann abklären ob eine Unterbringung in eine psychiatrische Klinik empfehlenswert wäre!

Welche Beruhigungsmittel da in Frage kommen kann ich jetzt so direkt nicht sagen, aber ich würde mal mit großer wahrscheinlichkeit auf Neuroleptikas tippen...naja, nur so ne Vermurung,


mitn lieben Grüßen

Diddy;)

Eva255
19.03.2007, 19:46
@diddy

Nein, Suizidabsicht liegt nicht vor.
Der Beruf (Dienstleistungsunternehmen, Schichtbeginn am frühen Abend) ist sehr stressig und nervenaufreibend, die Patientin nimmt die Beruhigungsmittel um mit dem psychischen Stress fertig zu werden und erhöht die Dosis von Zeit zu Zeit eigenmächtig.

LG,
Eva

KingLoui
19.03.2007, 21:08
Frage 1: Benzodiazepine?

Frage 2: Wenn ja dan Flumazenil

Frage 3: Überwachung der Vitalfunktionen

bauerlein
19.03.2007, 21:16
Frage 1: Benzodiazepine?

Frage 2: Wenn ja dan Flumazenil

Frage 3: Überwachung der Vitalfunktionen


Um es mal zu ergänzen:

Es ist nahezu unmöglich, sich, vorrausgesetzt man hat keine wesentlichen Vorerkrankungen, ganz alleine mit einer Benzodiazepin-Überdosis (also ohne Co-Konsum von Alkohol und sonstigen v.a. zentralwirksamen Medikamenten) umzubringen. :-?

Allerdings schlucken die meisten potentiellen Suizidenten dann doch ein Gemisch aus verschiedenen Medis bzw. trinken ordentlich Alkohol dazu - und dann kann auch eine Benzo-Intox tödlich sein. :-meinung

Eva255
20.03.2007, 02:37
@bauerlein

Die betreffende Patientin soll sich ja nicht umbringen, sondern nimmt "nur" Beruhigungsmittel gegen den psychischen Stress auf der Arbeit und handelt dabei nach dem Motto "viel hilft viel".

Wir brauchen also eher ein Beruhigungsmittel, das die Patientin bei einer Überdosierung für ein paar Stunden außer Gefecht setzt, tödlich muss es dabei nicht sein.
Alkohol könnte aber auch ohne Suizidabsicht durchaus im Spiel sein, immerhin arbeitet die Patientin für einen Escort-Service.

LG,
Eva

bauerlein
20.03.2007, 14:20
O.K. In dem Fall wären die Benzos wohl doch das Angebrachteste. :-meinung

Außerdem ist eine Benzo-Abhänigkeit ziemlich in der Bevölkerung verbreitet (aus o.g. Gründen: relativ leicht zugänglich, da mitunter einige Ärzte Benzos relativ kritiklos als Schlafmittel usw. verschreiben :-( und die Pat. rutschen dann tw. in die Abhängigkeit ohne es zu wollen. Dazu noch die soziale Situation: viel Streß auf der Arbeit u privat usw.)


Man kann sich allerdings auch mit Alkohol alleine für ein paar Stunden außer Gefecht setzen (ist wohl allen bekannt). :-))

hennessy
20.03.2007, 14:33
wie frei geht Ihr eigentlich mit versteckten Anleitungen zum suizid um? (posting#5)
Man weiß ja nie, wer gerade zusieht.

gruß hennessy

Schimmelschaf
20.03.2007, 14:46
Wenn sich jemand wirklich umbringen will, dann schafft die Person das auch. Das Internet besteht nicht nur aus diesem Forum. :-)

hennessy
20.03.2007, 14:51
richtig. Ich wäre trotzdem etwas vorsichtig mit Methodendiskussionen. :-meinung
gruß hennessy

michael333
20.03.2007, 15:15
O.K. In dem Fall wären die Benzos wohl doch das Angebrachteste. :-meinung

Von denen sind einige Präparate in der Apotheke frei verkäuflich und


Welche Benzodiazepine sind denn bitte nicht verschreibungspflichtig??
Die unterliegen doch ab bestimmten Mengen sogar dem Betäubungsmittelgesetz.

bauerlein
20.03.2007, 15:15
Wenn sich jemand wirklich umbringen will, dann schafft die Person das auch. Das Internet besteht nicht nur aus diesem Forum. :-)


Das sehe ich auch so. :-dafür :-dafür
Wenn sich jemand wirklich suizidieren will, ist er auch in der Lage sich die nötigen Informationen zu beschaffen (Internet u sonstige Quellen). :-meinung Kann ihn ja niemand dranhindern, sich irgendwoher ein Pharma-u. Toxi-Buch od. so zu besorgen. Gibt ja keine Zensur, dass sowas nur für med. Personal zugänglich ist.
Außerdem wurden ja keine genauen Dosierungen angegeben. ;-)


Ansonsten müßte man ja fast generell auf irgendwelche med. Kommentare verzichten, denn mißbrauchen kann man solche Informationen fast immer.

hennessy
20.03.2007, 15:18
ich glaube nicht, das sich ein Kandidat an Dosierungsvorschriften hält. ;-)
Aber ist schon o.k.
Jeder hat halt seine eigene Meinung dazu.
gruß hennessy

bauerlein
20.03.2007, 15:24
Welche Benzodiazepine sind denn bitte nicht verschreibungspflichtig??
Die unterliegen doch ab bestimmten Mengen sogar dem Betäubungsmittelgesetz.



Sorry, war mein Fehler. :-( :-(( Werde das gleichmal korrigieren.!!
Habe das gerade in der Roten Liste nochmal nachgeschaut. :-lesen
Die Benzos sind alle rezeptpflichtig.

Allerdings werden die manchmal relativ schnell verschrieben, als Schlafmittel od. so.


[Jetzt muß ich nur noch rausfinden, warum jemand in meiner Verwandtschaft so ne Schachtel Benzos letztens ohne Rezept bekommen hat. :-??? :-??? ]

Eva255
20.03.2007, 18:59
Also, das mit dem relativ sorglos verschreiben und das mit der Benzo-Abhängigkeit könnten wir sogar mit in die Handlung aufnehmen.

Hat jemand nähere Informationen dazu?

Oder ist das eher nicht so günstig, solche Sachen anzusprechen?

LG,
Eva255

Sebastian1
20.03.2007, 19:38
Du würdest dich wundern, wieviele liebe alte Damen im Entzug landen, weil sie "seit 20 Jahren ihr Schlafmittel nehmen".

Da allerdings mehr als ne Überwachung (oder gar Dialyse) draus zu machen ist recht unrealistisch.

Zitat meines Pharma-Profs vor einigen Jahren:
"Wenn sie sich mit Benzos umbringen wollen, dann werfen sie sich am besten vor einen Lastwagen, der das Zeug geladen hat."

bauerlein
20.03.2007, 20:21
Zitat meines Pharma-Profs vor einigen Jahren:
"Wenn sie sich mit Benzos umbringen wollen, dann werfen sie sich am besten vor einen Lastwagen, der das Zeug geladen hat."[/QUOTE]


Meine Rede (Post #5). :-dafür :-dafür :-meinung :-))

Diddy
25.03.2007, 17:15
Das sehe ich auch so. :-dafür :-dafür
Wenn sich jemand wirklich suizidieren will, ist er auch in der Lage sich die nötigen Informationen zu beschaffen (Internet u sonstige Quellen). :-meinung

So ist es leider...
was ich sehr erschreckend finde, bin mal durch zufall auf ein Forum gestoßen, wo es einen Theard für Methodendiskusionen gibt. Und das soll ein "Selbsthilfeforum" sein???
:-(

Grüßlies,

Diddy

Ps:Sorry, falls ich etwas vom Thema abgewichen bin, aber wollte ich nur mal so einwerfen;)

hennessy
27.03.2007, 08:13
was ich nicht ganz verstehe: Einerseits wird die Meinung vertreten, dass es anscheinend völlig in Ordnung geht, wenn man übers Internet alle Infos für Suizid-Methoden bekommt, andererseits erschrickt Diddy, wenn er genau auf diese Infos trifft. Wie jetzt????
Wenn man das ganze auf die Spitze treiben möchte, könnte man sagen, dass Suizid die ultimative Selbsthilfe darstellt.

gruß hennessy

Meuli
27.03.2007, 10:25
andererseits erschrickt Diddy, wenn er genau auf diese Infos trifft.

ähm, *hüstel*, Diddy isn Mädel :-)