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Relaxometrie
13.03.2007, 11:31
Hi,

zwischen PJ und drittem Stex überlege ich so ganz langsam mal, was ich denn mit mir und dem Studium anfangen könnte.
Als ich mal an der Labormedizin herumgedacht habe, musste ich feststellen, daß ich gar keine wirkliche Vorstellung von der Arbeit eines Laborarztes habe. Natürlich weiß ich, was ein Laborarzt laut Weiterbildungsordnung alles können und wissen soll. Aber wie die Arbeitsteilung im Alltag konkret aussieht, weiß ich überhaupt nicht. Die Routinearbeiten machen (so stelle ich es mir jedenfalls vor) Maschinen und MTAs.
Sitzt man als Arzt dann über endlos vielen fertigen Untersuchungsergebnissen und befundet diese? Oder greift man auch selbst z.B. zu Pipette und Nährböden?

Relaxometrie
13.03.2007, 23:40
Hmm, schon 42 Aufrufe und keine Antwort auf meine Frage.
Vielleicht sollte ich das als Zeichen dafür erkennen, daß die Labormedizin eher unbeliebt ist, und viele Stellen frei sind?????????

alley_cat75
14.03.2007, 09:07
Hallo Relaxometrie, bin zwar keine Laborärztin, kann mich aber noch gut an mein Praktikum der Klinischen Chemie erinnern - in einem Labor. Die Ärzte dort haben, wie die MTAs auch, Laborproben verarbeitet und natürlich befundet + Arbeit im Transfusionszentrum. Gelangweilt sah dort keiner aus. Ich denke, wenn ein kleiner Forscher und Denker in Dir steckt, wäre das bestimmt ein interessantes Arbeitsfeld. Warum nicht ausprobieren und nach dem Studium in einem Labor arbeiten? Ein halbes Jahr wird Dir bestimmt auf andere Fachrichtungen anerkannt.

supergirl17
14.03.2007, 09:49
So stellen die sich das an der MHH vor:

http://www99.mh-hannover.de/ueberblick/verwaltung/gb1/jobs/anzeigen/DAE090307.pdf

aktuelles Jobangebot

TinkPink
14.03.2007, 18:31
Kann nur aus Sicht einer MTA berichten, was unsere Laborärzte (private Laborgemeinschaftspraxis) so den ganzen Tag machen:
Blutabnahmen, Blutgruppen ablesen, je nach Engagement auch mal Diffen oder einen Blick ins Mikroskop werfen.
Die meiste Zeit verbringen sie jedoch am Telefon (Praxen/Einsender/Patienten/Vertreter...) und vorm Bildschirm mit Befundvalidation.
Hängt aber wohl auch immer von der Art und Größe des Labors ab, ob nun KH, Privatlabor, Uniklinik, Routinelab oder Forschungslab.
Bei uns in der Praxis trifft man eher selten einen Arzt im Großraumlabor, halt eher in seinem Büro - Analyser werden ausschließlich von MTAs bedient, selbiges gilt für alle anderen Testansätze.
Uninteressant ist es sicher nicht, nur eben theoretischer.

Relaxometrie
14.03.2007, 18:52
@ alle Antwortschreiber:
Danke schonmal :-)

Evil
14.03.2007, 20:50
Frag doch mal FataMorgana, der ist soweit ich weiß Labormediziner. Dann kann er Dir bestimmt was genaueres darüber erzählen.

Relaxometrie
14.03.2007, 21:19
An FataMorgana habe ich auch gedacht. Mal sehen, vielleicht kommt noch eine Antwort.

Skalar
19.03.2007, 12:23
Ich hatte bis jetzt vor allem Einblicke in nen Privatlabor. Dort wird die Routinearbeit fast ausschließlich von den MTAs oder den Maschinchen erledigt. Der Großteil der Arbeitszeit geht für Validierung und Betreuung der Ärzte drauf. Außerdem ist es nicht schlecht wenn man nen kleinen BWLer in sich hat.

FataMorgana
19.03.2007, 20:22
Man sollte sich keine Illusionen machen: Man greift als Laborarzt relativ selten selbst zur Pipette. Es kommt aber auf einen selbst an: Wenn man daran Spaß hat, findet man auch Gelegenheit. Wenn man es nicht mag, kann man sich davor aber auch drücken. Die einzige direkte Tätigkeit im Labor, die üblicherweise immer von Arzt übernommen werden muss, ist das Gegenlesen der Blutgruppen.

Den Hauptteil der Tätigkeit machen aber andere Dinge aus: Messwerte interpretieren, Befunde validieren bzw. unterschreiben und seeeehr viel telefonieren. Wenn man nicht gerne telefoniert, sollte man die Labormedizin sein lassen. Man muss quasi ständig den Einsendern für telefonische Auskünfte und sonstigen Service zur Verfügung stehen. Also muss man auch etwas Spaß am Dientsleistungsgedanken haben.

Forschung ist möglich, dabei kommt es aber auf den Arbeitgeber an. Im Prinzip hat man aber in fast jedem Labor wissenschaftliche Möglichkeiten. Gezwungen wird man dazu aber fast nur an Unikliniken. Mit der Lehre ist es ähnlich.

Häufig zu tun hat man auch mit Qualitätsmanagement, Ablaufoptimierung und Fehlersuche. Man muss gut mit anderen Mitarbeitern aller Art kommunizieren und diese führen können. Natürlich gehört dazu auch die Schulung und Fortbildung von MTAs, z. B. wenn es darum geht, neue wissenschaftliche Ergebnisse konkret in die Praxis umzusetzen.

Beim Patientenkontakt ist es auch wieder eine Frage der persönlichen Vorlieben. Man kann es machen, wenn man möchte. Manche Laborärzte drücken fast vollständig davor, andere verbringen damit einen guten Teil Ihres Tages (geht nur in größeren privaten Laborarztpraxen).