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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen B84 und B79 sind falsch (Biologie)



bioworm
15.03.2007, 08:27
B79: Um diese Frage zu beantoerten kann man zwei Methoden anwenden.

A) Die logischte ist auch mit der korrekten Antwort verbunden. In G1 und Go ist die DNA an Menge die Hälfte als die DNA in der G2 Phase und Mitose(Korrespondierend in Fluoreszenz:10 und 20). In der S (Synthesis) Phase wird DNA repliziert, d.h. da muss ein Mittelding zwischen 10 und 20 dasein (15) und auch so weiter verbreitet und nicht so eine Spitze wie bei den anderen. Das ganze stimmt nicht ganz für die Mitochondrien, aber die lassen wir zunächst mal die Mitos aus dem Spiel. Deshalb ist auch x die S Phase(Antwort B).

B) Das IMPP war auch so nett die Zeiten der einzelnen Phasen anzugeben. Um so mehr Zeit eine Zelle in einer Phase verharrt, um so mehr Zellen wird man in diese Phase antreffen. Man kann dann an der FLÄCHE des Graphen auswerten wie viele Zellen an der jeweiligen Phase beteiligt sind. Man sieht dass x die größte Fläche hat also muß das die G1 Phase sein, gefolgt von w (S phase) und y (G2 und Mitose). Demnach muss Antwort A als richtig gewertet werden.

Fazit: Es ist klar dass das IMPP auf B abziehlt, welche die einleuchtenste Antwort ist und die Zeiten der Phasen nur zur Verwirrung da sind, jedoch würde man durch das fehlerhafte Diagramm (Graph sollte an der 15er Fluoreszenz tiefer gehen) auch A möglicherweise ankreutzen.


B84: Die Frage muß komplett rausgenommen werden (vielleicht mit C als Antwort - jedoch unzulässig)

Begründung: Wir nennen einfach:
A: das gesunde Allel
a: Phenylketonurie (autosomal rezessiv)
Der "Patient" hat Phenylketonurie also heißt das, dass er einen Phainotyp aa hat. Über die Eltern läßt sich sagen:

a)Entweder haben sie deshalb beide Genotyp Aa. Dann gibt es folgende chancen für die Kinder
25% AA
50% Aa
25% aa
Da aber die "Schwester" Phainotypisch gesund ist fällt aa für diese Person aus , ergo:
33% AA
66% Aa

b) oder die Eltern haben Genotyp Aa und aa. Man kann aus der Frage nicht ausschliessen dass noch andere Personen (z.B Eltern) nicht Krank sind. Dann wäre es für die Kinder
50% aa
50% Aa
Da aber die "Schwester" Phainotypisch gesund ist fällt aa für diese Person aus , ergo:
100% Aa

Fazit: Diese Frage sollte aus der Wertung genommen werden und C als Nachteilantwort (oder wie das heisst)gewertet werden. Zwar kann man argumentieren dass mit Hardy Weinberg ausgerechnet werden kann dass b) unwarscheinlicher ist, aber
1)ist mir nicht bekannt ob Hardy Weinberg überhaupt im Mediziner Studium gelehrt wird (habe Diplom in Biologie, habe Biologie annerkennen lassen und mich überhaupt nicht vorbereitet und habe deshalb keine Ahnung was man weiss und was man nicht weiss)
2) ist das Risiko trotzdem (wegen b) nicht genau 2/3 sondern darüber. Und in der Fragenstellung steht "2/3" und nicht "ungefähr 2/3". Ausserdem braucht man die Prävalenz der Krankheit um mit hardy Weinberg auszurechnen wie sehr warscheinlicher es ist, dass die eine Person Aa und nicht aa als Phainotyp hat.

Ich hab mir nicht angesehen ob da noch eine andere Antwort möglich wäre, weil ich zu faul war und bin (aber während der Prüfungszeit habe ich auf die schnelle keine gefunden), aber ansosten...

Selber habe ich auch die Antworten angegeben die vom IMPP warscheinlich als richtig gewertet werden (also B und C), trotzdem sind diese Fragen nicht ganz richtig.

Mit freundlichen Grüßen

[email protected] (bioworm)

lalalu
15.03.2007, 08:36
:-dafür
und net vergessen, das musst du den Leuten vom IMPP auch schreiben, ich hab mich da richtig durcheinander birngen lassen...

bioworm
15.03.2007, 08:43
kann ich machen. Wohin muss ich das senden? Geht auch email? (kein Bock Breife zu schreiben)

Flauscheding
15.03.2007, 09:31
Sei so lieb und schreib das dem Impp !
Soweit ich weiß, geht das nur auf dem Postweg, hier hast du die Antschrift:

Indtitut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen
Große Langgasse 8
55116 Mainz

Unregistriert
15.03.2007, 10:38
a)Entweder haben sie deshalb beide Genotyp Aa. Dann gibt es folgende chancen für die Kinder
[...]

Nur das oben drüber steht, dass die Eltern gesund sind!
Und das ein Elternteil "aa" hat und dennoch nicht erkrankt ist, ist absolut unwahrscheinlich.

Die Frage ist, so wie sie gestellt ist, vollkommen richtig.

Unregistriert
15.03.2007, 10:39
Achso und p.s.: Hardy Weinberg wird schon im Medizinstudium verlangt.

KaiP
15.03.2007, 13:12
Die Frage ist kaum anfechtbar, exakt der gleiche Fall kam im letzten Sommer vor, und schon in einem früheren Examen (da ging es sogar namentlich um die PKU), nur wurde diesmal anders danach gefragt. Trotzdem, da gibt es meiner Meinung nach nichts dran auszusetzen (also an der Fragestellung an sich, der Sinn sei mal aussen vor).

Unregistriert
15.03.2007, 13:38
Also das ist, soweit ich mich aus der Schule noch an Wahrscheinlichkeitsrechnung erinnere (ist immerhin schon 13 Jahre her), ein Experiment "Kugel in Urne mit zurücklegen", weil die Eltern das A bzw. a ja nicht verlieren, nur weil sie es weitervererben. Somit bleibt die Wahrscheinlichkeit FÜR JEDES NEUE KIND DIE GLEICHE!!!

KaiP
15.03.2007, 15:22
Also das ist, soweit ich mich aus der Schule noch an Wahrscheinlichkeitsrechnung erinnere (ist immerhin schon 13 Jahre her), ein Experiment "Kugel in Urne mit zurücklegen", weil die Eltern das A bzw. a ja nicht verlieren, nur weil sie es weitervererben. Somit bleibt die Wahrscheinlichkeit FÜR JEDES NEUE KIND DIE GLEICHE!!!
Der Punkt ist, daß die Eltern phänotypisch gesund sind. Wüsste man also nicht, daß das Geschwister erkrankt ist (was ja bei autosomal rezessiven Krankheiten heisst, daß beide Elternteile heterozygot sein müssen) dann hätte man eine ganz andere Ausgangslage bei der Berechnung. Durch diese Zusatzinfo verändert sich eben die Berechnung.

Unregistriert
15.03.2007, 17:58
Der Punkt ist, daß die Eltern phänotypisch gesund sind. Wüsste man also nicht, daß das Geschwister erkrankt ist (was ja bei autosomal rezessiven Krankheiten heisst, daß beide Elternteile heterozygot sein müssen) dann hätte man eine ganz andere Ausgangslage bei der Berechnung. Durch diese Zusatzinfo verändert sich eben die Berechnung.
Nein, tut sie nicht wirklich. Auch wenn beide Eltern heterozygot sind, kann ich trotzdem homozygot sein. Und krank werde ich nur zu 25%.
Eltern beide Aa --> AA, Aa, aA, aa sind die Möglichkeiten --> zu 25% krank, zu 25% gesund, zu 50% heterozygot. Jedes Mal. Einfachste Wahrscheinlichkeitsrechnung. Ok, sie verändert sich in Bezug darauf, daß ich weiß: rezessiv, heterozygot. Aber dominant hetero oder einer gesund einer krank und rezessiv hätte eh alles geändert.

bioworm
15.03.2007, 18:32
Nur das oben drüber steht, dass die Eltern gesund sind!


Es geht um die B84, nicht um die B85. Ich glaube das habt ihr verwechselt. Bei der B85 steht dass die Eltern gesund sind. Bei der B84 wäre es (Frage und Antwort zusammen).

Welche der folgenden klinisch gesunden Personen hat ein Risiko von 2/3, heterozygot für das enspechende Gen zu sein?

(C) die Schwester eines Patienten mit klassischer Phenylketonurie.


D.h. die Schwester ist phainotypisch gesund. Die Eltern werden nicht erwähnt.

Die zwei Aufgaben gehen am Samstag zum IMPP per Post.

P.S. kleine Sachen wegen der Warscheinlichkeiten:
B84. Da man weiss dass die Schwester nicht Krank ist fällt schon mal das aa weg (kanns ja net sein, das Schwesterlein) und es bleiben 2x Aa und 1x AA. Also hat Aa 2/3 chancen.
B85 Richtige Antwort A: Da Eltern heterozygot und Kind 25% chance hat. Verwandschaft ist Schnuppe da wir schon wissen das Eltern heterozygot sind.

sonjab
15.03.2007, 20:30
Ich hatte mit der Frage auch so meine Schwierigkeiten (also die Frage mit der gesunden Schwester), eben genau aus dem Grund, weil man ja nicht weiß, wie die Eltern die Gene haben. Hätte ein Elternteil aa und der andere Aa, dann müsste die Schwester doch zu 100% heterozygot sein, oder? Weil aa fällt ja schonmal weg und vopn wem sollte sie das zweite A haben?
Bitte schreib das ans IMPP. Diese Frage finde ich nicht eindeutig lösbar.
Lg

KaiP
15.03.2007, 21:07
Nein, tut sie nicht wirklich. Auch wenn beide Eltern heterozygot sind, kann ich trotzdem homozygot sein. Und krank werde ich nur zu 25%.
Eltern beide Aa --> AA, Aa, aA, aa sind die Möglichkeiten --> zu 25% krank, zu 25% gesund, zu 50% heterozygot. Jedes Mal. Einfachste Wahrscheinlichkeitsrechnung. Ok, sie verändert sich in Bezug darauf, daß ich weiß: rezessiv, heterozygot. Aber dominant hetero oder einer gesund einer krank und rezessiv hätte eh alles geändert.
edit: okay nehm alles zurück, hab da zwei aufgaben durcheinandergeworfen, wir reden wohl aneinander vorbei :D

felixbehling
16.03.2007, 10:20
wenn man es für alle möglichen konstelationen der eltern durchgeht gibt es nur eine lösung. dauert aber sehr lange und man kann sich leicht vertun.
ich denke nicht, dass diese frage nicht rausgenommen wird.

sonjab
16.03.2007, 12:44
Wieso alle möglichen Konstellationen der Eltern? Mögliche Konstellationen sind doch nur:
1) ein Elternteil Aa und ein Elternteil aa
2) beide Elternteile Aa

Und wenn man das ausrechnet kommt man für 1) auf eine Wahrscheinlichkeit von 100% dass die Schwester heterozygot ist, weil aa kann sie ja nicht haben, bleibt also nur noch Aa, denn woher sollte sie das zweite A haben? Rechnet man die Wahrscheinlichkeit für 2) aus, kommt man auf 2/3, gibt zusammen eine Wahrscheinlichkeit zwischen 2/3 und 100%, die man nicht genauer angeben kann, da man die Konstellation der Eltern ja nicht kennt.
Hätten sie in der Frage nach dem gefragt, was am wahrscheinlichsten etwa 2/3 beträgt, wäre die Frage korrekt gestellt gewesen, es wurde ja aber nach genau 2/3 gefragt, und das trifft ja nun nicht zu.

Welche anderen Konstellationen soll es denn für die Eltern noch geben?

bioworm
16.06.2008, 14:12
Nur das oben drüber steht, dass die Eltern gesund sind!
Und das ein Elternteil "aa" hat und dennoch nicht erkrankt ist, ist absolut unwahrscheinlich.

Die Frage ist, so wie sie gestellt ist, vollkommen richtig.

Mit gesund meint man IMMER "Phenotypisch gesund". Ein Heterozygot ist auch gesund, wenn es sich um eine autosomal rezessiv vererbare Krankheit handelt.