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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EKG - Analyse (mal wieder *g*)



Grübler
15.03.2007, 16:20
Hi!

Bevor hier irgendwelche Kommentare kommen. Ich weiß, dass es nur Ableitung II ist; es geht hier auch nicht darum, die 100% korrekte Diagnose zu stellen, sondern einfach um die Frage, was es denn sein _könnte_. Mal abgesehen davon habe ich auch nicht mehr Ableitungen zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung gehabt.

Das vorliegende EKG stammt von einem 11-jährigen Patienten, männlich, soweit ich das sehen kann auch gesund. Wir hatten das EKG nur mal aus reinen Demonstrationszwecken in der Jugendgruppe vom JRK angelegt, und herausgekommen ist das da:

http://www.pottercast.de/ekg.jpg

Wie ich das als Vorkliniker überblicken kann, ist das zumindest ein rhythmischer Sinus-Rhythmus bei (wie der Apparat oben ausgegeben hat) 82/min; der Herzlagetyp könnte ein Steiltyp sein, aber da ich keine weiteren Ableitungen zur Hand habe, will ich mich darauf nicht festnageln lassen ;-). Alle Bestandteile der Erregung sind vorhanden (am Anfang der Aufzeichnung scheint die Vorhoferregung im Artefakt untergegangen zu sein), die Längen für dieselben liegen auch im Normbereich.

Aber die P-Welle ist, wenn sie denn zu erkennen ist, konsequent _negativ_.

Was hat denn das zu bedeuten? Und - ist das pathologisch, oder harmlos?!

Sackbauer
15.03.2007, 16:38
Du gruebelst zu viel. Das EKG ist von schlechter Qualitaet, ein praeklinisches-Notarzt-EKG ist zur basalen Rhythmusdiagnose und Herzinfarktdiagnose geeignet, aber mehr schon nicht. Bei einem 11-jaehrigen kann so ziemlich alles an einem EKG seltsam aussehen, aber normal sein.

Die P-Wellen-Morphologie sagt gar nix aus, ein biphasisches P ist normal. Und einen Lagetyp kannst du beim besten Willen net aus einer einzigen Ableitung ablesen. Ein "normal" hohes R in II bedeutet aber, dass sie so gut wie sicher normal ist.

Wie gesagt,
- 11 jaehriger
- niedrig qualitatives EKG

= Kaffeesudleserei.

Sidewinder
15.03.2007, 17:03
Also hier muss ich mich mal ganz klar Sackbauer anschließen, es ist schon etwas verwegen - um es mal vorsichtig auszudrücken - aus einer einzelnen, qualitativ wahrscheinlich nur mäßigen Ableitung irgendwas rauslesen zu wollen.
Ich würde da an deiner Stelle nicht weiter drüber nachdenken, interpretieren kann man den EKG-Streifen jedenfalls nicht.
Wenn der Junge sonst keine Beschwerden hat, dann wird wohl auch sonst nichts sein, immer den Patienten behandeln, nicht das EKG! ;)

Sebastian

P.S. Noch eine Anmerkung "offtopic": das ist auch der Grund, warum man eigentlich keine Parameter bestimmen soll, die man für den Moment nicht verwerten oder interpretieren kann. Diese verwirren dann nur und führen im schlimmsten Fall dazu, daß irgendwas behandelt wird, was eigentlich gar keiner Behandlung bedarf bzw. gar nicht vorhanden ist! ;-)

dreamchaser
15.03.2007, 19:41
Eine negative P-Welle muss nicht pathologisch sein, sie kann z.B.ausagen, dass die Erregungdes Vorhofs nicht aus dem Sinusknoten, sondern aus einem sekundären Erregungszentrum des Vorhofs kommt, sogenanntes ektopes Erregungszentrum.

Grübler
15.03.2007, 20:19
Danke für die Antworten. Dass ein negatives P physiologisch ist / sein kann, war mir nicht bewusst. Das war alles, was ich wissen wollte.

Monty
16.03.2007, 20:07
Das ist ein Rhythmusstreifen. Diagnose: Sinusrhythmus. Mehr ist da nicht rauszunehmen.

Sackbauer
16.03.2007, 20:33
Das ist ein Rhythmusstreifen. Diagnose: Sinusrhythmus. Mehr ist da nicht rauszunehmen.

...und nicht mal das, da das P nicht positiv in II ist. Kann genausogut ein ektoper Vorhofrhythmus sein.

sanisv
05.04.2007, 13:41
MOin moin dem Pat. war es aber anfangs nen bissel kalt auf jeden fall hat er nen bissel gezittert Kann das sein??

Nemesisthe2nd
06.04.2007, 11:32
jupp das am anfang sieht aus wie artefakte vom zittern... oder bewegungen etc...

Grübler
06.04.2007, 23:40
Er saß halt am Anfang noch nicht richtig still - ich hab einfach ein wenig zu "früh" (wie man das auch nennen mag) auf den Drucken-Knopf gedrückt ;)

Kalt kann ihm nicht gewesen sein (zumindest gehe ich mal stark davon aus), wir haben peripher abgeleitet.