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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2, Gruppe B, Frage 9



21.08.2002, 19:38
Wieso ist dies eine operante Konditionierung? Kann man das nicht auch als klassische Konditionierung auffassen? Der unkonditionierte Reiz ist das Elektroauto, dem als unkonditionierte Reaktion Freude folgt und wobei der Besuch der Arztpraxis zum konditionierten Reiz wird auf den das als Reaktion auch Freude folgt? Außerdem gibt es doch im GK das berühmte Beispiel mit dem klassisch konditionierten Krebspatienten, dem schon bei Betreten des Krankenhauses schlecht wird. Dies beruht doch auf demselben Prinzip?

22.08.2002, 14:07
Bin zwar nicht so der Crack in der Hinsicht, denke aber das bei einer klassischen Konditionierung ein mehrmaliger Besuch erforderlich gewesen wäre. Der unkonditionierte Reiz wird nicht sofort bei erster "versuch" zum konditionierten.
Hoffe das ist richtig :)

Alles wird gut
22.08.2002, 14:16
Die klassische Konditionierung bezieht sich immer auf angeborene (unbedingte) Reaktionen wie Hunger, Erbrechen, Schmerz etc., die mit einem bedingten Reiz gekoppelt werden (Klingel, Chemo....).
Diese Punkte treffen bei dieser Aufgabe nicht zu, dass Kind findet einfach nur das Auto toll und spielt gerne damit, es befriedigt damit aber nicht seinen Hunger, Durst usw...

Dr. Hyde
22.08.2002, 14:23
Ich halte die Freude im Bezug auf ein Elektroauto nicht für eine "unbedingte (angeborene) Reaktion (Reflex)", wie für die klassische Konditionierung gefordert.
Außerden paßt die Definition für operante Konditionierung im Lerntext "Vergleich klass./op. Konditionierung" in der schwarzen Reihe ziemlich gut auf das Beispiel:

"Die op. Kond. setzt voraus, dass ein Lebewesen irgendwann spontan ein Verhalten zeigt (->Arztbesuch). Auf dieses Verhalten erfolgt eine Konsequenz (->dort vorgefundenes E-Auto), die das Individuum als angenehm oder unangenehm empfindet (...)"

Trost: Im selben Lerntext findet sich der Satz: "Die Trennung der beiden Lernarten ist auch für den Fachmann nicht einfach, da es durchaus Überlappungen gibt."

Na dann...

Alles wird gut
22.08.2002, 14:32
@ Dr. Hyde
Du scheinst mich missverstanden zu haben- ich vertrete auch den Standpunkt, dass hier eindeutig eine operante Konditionierung vorliegt, weil eben keine unbedingte Reaktion da ist!
Habe mich vielleicht unklar ausgedrückt...

Klassisch wäre es gewesen, wenn das Auto z.B. den Speichelfluss des Kindes angeregt hätte :-)

22.08.2002, 19:00
Vor allem muss man differenzieren - und das findet man nur im Lindner-Biologie (ach, die guten alten Schulbücher, das waren noch Zeiten :-)) - zwischen reizbedingter und verhaltensbedingter Konditionierung. Klassische Konditionierung ist reizbedingt (das dürfte einleuchtend sein), operante Konditionierung ist verhaltensbedingt (vergleiche Dressur), weil hier ein (zufälliges oder nicht zufälliges Verhalten) belohnt (positive vibrations beim Spiel mit Elektroauto - wollte ich früher auch schon immer mal haben :-))

23.08.2002, 07:38
Mr. Dr Hyde,
Wollen Sie damit etwa sagen, das der angeborene Spieltrieb keine Reaktion auf einen äußeren Reiz darstellen könne?
Also Nein! Also Bitte! Wie würden Sie denn reagieren, wenn Ihnen mitten in der Prüfung Heidi Klum zugezwinkert hätte. Da wären Sie bestimmt aufs Klo gerannt, diesmal wohl nicht, um mit ihrem Kommilitone ein unklare Aufgabe zu beflüstern.

Dr. Hyde
23.08.2002, 12:54
Hallo "Unregistred"

Selbst bei DIESEM Anreiz würde ich nicht meiner "Mutter freudig voraus" in den Prüfungssaal eilen..... :-))