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alley_cat75
19.03.2007, 09:31
Multimorbide Patienten mit Polymedikation zu behandeln, hat man das im PJ schon drauf?

Ich weiß nicht, wie das bei Dir war, aber ICH habe vor dem PJ 5 Jahre studiert inklusive 7 Monaten Famulatur. :-D

parthenope
19.03.2007, 14:02
Multimorbide Patienten mit Polymedikation zu behandeln, hat man das im PJ schon drauf? Wie funktioniert das?

Was heißt denn hier schon? Meinst Du, beim letzten Examen gibt es eine magische Segnung, die Dir die passenden Fähigkeiten verleiht? PJ ist die letzte Chance, relativ gefahrlos zu lernen, danach bist Du weitgehend auf Dich selbst gestellt.

Sorry, aber manchmal kräuseln sich meine Nackenhaare, wenn ich hier die Posts lese. Aber das liegt wahrscheinlich an meinem fortgeschrittenen Alter ...

Lava
19.03.2007, 21:18
Ich weiß nicht, wie das bei Dir war, aber ICH habe vor dem PJ 5 Jahre studiert inklusive 7 Monaten Famulatur.

*aufdieKniefallundidchanbete*

die chondropathia
19.03.2007, 21:31
*aufdieKniefallundidchanbete*

Höy, was ist mit mir? Ich will auch Altar sein!!! :-angel
Ich hatte mir auch überlegt, ob ich mich als Praktischer Arzt gleich mal auf ne Oberarztstelle bewerbe.
Extrem tiefschürfendes Lehrbuchwissen kann klinische Erfahrung sicher bestens ersetzen! :-meinung

Lava
19.03.2007, 21:39
Ich bewerb mich vielleicht erstmal als Putzfrau.

Sebastian1
19.03.2007, 22:51
Gesundes Selbstbewusstsein ist schon eine feine Sache.


Wie gesagt... "gesundes"!

Relaxometrie
20.03.2007, 00:10
Sorry, aber manchmal kräuseln sich meine Nackenhaare, wenn ich hier die Posts lese.
Sich aufs Nackenhaarkräuseln zu berufen ist weder eine intellektuell hochwertige, noch eine konstruktive, aber leider eine häufig angewandte Meinungsäußerung, mit der man sich in selbstbeweihräuchernder, aber nicht reflektierter Art und Weise über Bildungsmißstände zu erheben versucht.

Der Chef in der Chirurgie meines PJ-Hauses hat sich auch immer wieder mal sehr heftig über den Wissensstand einiger PJler beschwert. Aber welches ist das einzige Fach im ganzen Haus, welches keine einzige Fortbildung anbietet? Genau. Die Chirurgie. Man lernt angeblich alles, was man braucht, beim Klappe.....ähhh...beim Hakenhalten.

Nett sind auch die Ärzte, die einem sagen "Was, das hast Du noch nie gemacht? Dann zeige ich es Dir morgen/ beim nächsten Mal/später (wahlweise durch eine andere Ausrede zu ersetzen), jetzt muß ich leider noch gerade xyz erledigen.

Wer sich, selbst wenn es wirklich berechtigt ist, über Wissenlücken von Mitarbeitern beschwert, sollte mal sein eigenes Verhalten überprüfen und abchecken, ob er selbst auch nur ein minikleines Fitzelchen an Lehrtätigkeit übernimmt.

Musti
20.03.2007, 07:21
@Relaxometrie
:-dafür

Roxane
20.03.2007, 09:54
Ich bin zwar noch weit vom PJ entfernt, aber absolute Zustimmung. Ich mache momentan mein Krankenpflegepraktikum, und es vergeht kein Tag, an dem die Schwestern und Assistenzärzte nicht über die PJler lästern und schimpfen, alles angeblich Nieten, Nichtskönnerinnen, etc. Aber meint Ihr, irgendeiner erklärt denen was? Die stehen entweder auch nur frustriert herum, werden mit Blutabnahmen abgespeist oder müssen im Zimmer sonstwie alleine zurechtkommen. Die einzige Chance für die, was zu lernen ist die wöchentliche Chefarztvisite.

alley_cat75
20.03.2007, 10:13
... es vergeht kein Tag, an dem die Schwestern und Assistenzärzte nicht über die PJler lästern und schimpfen, ...

Manche Menschen finden es eben toll, endlich auch mal nach unten treten zu dürfen. :-dagegen Aber wie gesagt, bevor ich als PJler herum gestanden hätten, wäre ich in die Endoskopie, in den OP oder sonst wohin verschwunden, um wenigstens ein bisschen zu lernen. Das muss man sich doch nicht geben... :-meinung

parthenope
20.03.2007, 13:40
Sich aufs Nackenhaarkräuseln zu berufen ist weder eine intellektuell hochwertige, noch eine konstruktive, aber leider eine häufig angewandte Meinungsäußerung, mit der man sich in selbstbeweihräuchernder, aber nicht reflektierter Art und Weise über Bildungsmißstände zu erheben versucht.

Das bezog sich eher auf Lebensfremdheit als auf kritische Äußerungen gegenüber der Ausbildung.
Wenn ich die Situation nicht ändern kann, mache ich das Beste daraus - in die Ecke setzen und heulen hilft erfahrungsgemäß wenig.

In Mainz sind die PJ-Lehrveranstaltungen (so sie denn stattfinden) auch eher zum Weglaufen, das OP-Personal ist genauso ätzend wie anderswo (außer den netten in der Herzchirurgie), und die freundliche Betreuung durch die Assistenten geht häufig im Stationsalltag unter (weil es einfach unter den Arbeitsbedingungen nicht anders geht).

Gelernt habe ich trotzdem etwas, und Spaß hatte ich auch.

hypnotel
20.03.2007, 14:52
In Mainz sind die PJ-Lehrveranstaltungen (so sie denn stattfinden) auch eher zum Weglaufen, das OP-Personal ist genauso ätzend wie anderswo (außer den netten in der Herzchirurgie), und die freundliche Betreuung durch die Assistenten geht häufig im Stationsalltag unter (weil es einfach unter den Arbeitsbedingungen nicht anders geht).

Gelernt habe ich trotzdem etwas, und Spaß hatte ich auch.

Bis auf die Ortsangabe könnten die Zeilen von mir sein. :-))
Am Ende kommen wir doch alle recht ähnlich aus dem Praktischen Jahr, der eine halt praktischer, der andere weniger.

Melon_Man
20.03.2007, 16:23
zurück zum Thema :

natürlich schleimen ohne Ende!

alley_cat75
20.03.2007, 16:25
:-dafür , wenn Du eine Stelle in dem Haus haben willst. Ansonsten sollte man es nicht übertreiben.

Musti
20.03.2007, 16:41
und nett zu den mit-PJlern sein!
Nix ist schlimmer als eklige, kamerdenschweinige, schleimende mit-PJler die alles besser wissen, sich beim Doc einschleimen und dabei auch noch toll vorkommen :-kotz

Schon im PJ kann man Kollegialität üben üben üben! :-party

Lava
20.03.2007, 19:42
Nie den Assistenzarzt bloß stellen. Gaaaaanz böse Stolperfalle.

Roxane
20.03.2007, 20:30
Medizinisches Personal scheint da sowieso ziemlich empfindlich zu sein. Nicht im PJ, aber jetzt bei mir im Praktikum: wenn denen etwas unklar ist und ich das entweder aus einer anderen Übergabe schon wusste oder ein bestimmtes Formular auf einer anderen Station erklärt bekommen habe etc.: ich halte die Klappe, weil ich genau merke, dass die das nicht mögen. Wäre ja schlimm, wenn eine "Studenten-Maus" (so nennen die Schwestern die PJ-Studentinnen) mal was weiß, was die nicht wissen - also Klappe halten und auf die Zunge beißen. Ich würd mich zwar freuen, wenn jemand - auch wenn er noch in Ausbildung ist - etwas weiß und ich damit eine Frage los bin, über die ich mir den Kopf zerbrochen hatte (ist ja keine Schande), aber einige sind irgendwie der Meinung, dass man ihnen damit Zacken aus der Krone bricht.

Lava
20.03.2007, 20:35
Etwas wissen, was andere nicht wissen, ist ja kein Problem. Im Grunde schätzen es viele sogar, wenn man mal über etwas diskutieren kann. Aber man sollte eben nicht den Assi auflaufen und vorm OA/Chef schlecht da stehen lassen. Hab mal erlebt, wie ein Famulant (!) das gemacht hat: es herrschte Uneinigkeit über den klinischen Befund bei einem Patienten und der Assi hatte eben nicht vollständnig untersucht oder den Befund nicht richtig im Kopf. Jedenfalls widersprach ihm der Famulant VOR DEM Chef und der versammelten Mannschaft und ließ ihn so aussehen, als hätte er alles vermasselt.

Roxane
20.03.2007, 20:45
Gut, das ist dann bloßstellen und da wäre ich als Assistenzarzt auch ziemlich wütend.

Was ich meinte, war tatsächlich, wenn man eine Sache aus welchen Gründen auch immer besser/zusätzlich weiß, und es sich nicht zu sagen traut. Wie Assistenzärzte darauf reagieren, weiß ich zugegebenermaßen nicht. Wie Schwestern darauf reagieren, schon. Ich krieg hier den geballten Sozialneid ab, ohne irgendeinen Vorteil zu genießen, den man als Arzt angeblich hat und ohne mich besonders als Medizinerin aufzuführen oder es ungefragt zu erwähnen (wäre auch nach einem vorklinischen(!) Semester etwas grotesk). Über die PJlerinnen wird geschimpft (können alle keine Viggos legen, sind unfähig, blöde theorielastige Studenten-Mäuse, etc. pp), was ich durchaus auch persönlich nehme, schließlich ist immer von den Studentinnen die Rede.

Des langen Sermons mehr oder weniger kurzer Sinn: Ich würde niemals höher stehendes medizinisches Personal korrigieren oder ergänzen, ich muss mich manchmal echt bemühen, aber na ja.. Kommt gar nicht gut, und stachelt bei einigen einen warum auch immer vorhandenen Minderwertigkeitskomplex an, als studentischer Praktikant wird man von einigen (nicht von allen) Schwestern eh genug schikaniert.

alley_cat75
21.03.2007, 07:40
... Des langen Sermons mehr oder weniger kurzer Sinn: Ich würde niemals höher stehendes medizinisches Personal korrigieren oder ergänzen, ich muss mich manchmal echt bemühen, ...

Das ist Quatsch! Die PJlerin, die momentan bei mir auf Station ist, kümmert sich fast selbstständig um 6 Patienten. Ich habe kein Problem damit, dass sie die dann auch besser kennt und dem Chefarzt vorstellt. Auch habe ich kein Problem damit, wenn sie Befunde zum Besten gibt - meist liest sie diese als Erste. Es hängt einfach davon ab, wie kollegial man miteinander umgeht, wie groß das assistenzärztliche Ego ist. Meine PJlerin ist mir eine große Hilfe und ich sehe nur Vorteile darin, einen dermatologisch-chirurgischen (vorhergehende Tertiale) Konsilar auf Station zu haben. Man darf also auch in der unteren Hierarchie-Stufe durchaus den Mund aufmachen und Meinungen äußern. Wie gesagt, immer eine Frage, wie das `rüber gebracht wird.