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Mirona
15.03.2007, 23:39
Hei,

mich interessiert einfach mal, was ihr tut um im PJ einen guten Eindruck zu machen? Und warum ihr es tut? Und wie wichtig es euch ist?
Geht ihr pünktlich um 16h nach Hause, nach dem Motto- ist ja nur PJ, oder bleibt ihr bis 22h im Krankenhaus?


Grüßle, Mirona

Bille11
15.03.2007, 23:45
interesse interesse interesse - und nen eigenen kopf bewahren.

hypnotel
15.03.2007, 23:51
Geht ihr pünktlich um 16h nach Hause, nach dem Motto- ist ja nur PJ, oder bleibt ihr bis 22h im Krankenhaus?

Um 14 uhr noch anwesende PJs werden hier als verdächtig angesehen. Spätestens um 16 uhr schicken sie mich gewaltsam heim. :-))

Ansonsten tue ich wenig um einen guten Eindruck zu machen, außer Arbeit zu verlangen, denn ansonsten macht die Anwesenheit keinen Sinn. Frontal- oder Nebenbeiunterricht okay, aber es heißt nicht umsonst Praktisches J.

Relaxometrie
16.03.2007, 00:52
Man selbst sein und bleiben. Alles andere ist zu anstrengend.

Wenn nichts zu tun war, bin ich auch mal um ca. 14 Uhr gegangen. Wenn es etwas Interessantes zu sehen/lernen/machen gab, bin ich auch mal bis 20-21 Uhr geblieben. Letzteres war zwar eher selten, denn es gibt ja auch noch ein Leben außerhalb des PJs, aber plötzlich anfallende Gelegenheiten habe ich trotzdem genutzt.
Ansonsten habe ich immer viele Fragen gestellt. Wenn ich mal bei irgendeiner Sache, bei der ich zugucken durfte, gar nicht durchgeblickt habe und still war, habe ich meine Ahnungslosigkeit aber auch kundgetan, damit die anwesenden Ärzte und Schwestern nicht dachten, daß ich aus Desinteresse verstummt sei :-D
In der Anästhesie war es häufiger so, daß ich gegen 14 Uhr gegangen bin. OPs liefen dann ja nur noch wenige, und auf der Intensivstation war man zwar geduldet, wurde aber nicht wirklich in die Arbeit einbezogen, weil alle dort arbeitenden Menschen chronisch gestresst waren.
In der Inneren bin ich meist um 16 Uhr gegangen.
In der Chirurgie war ich einen Großteil des Tertials die einzige Chirurgie-PJlerin und bin fast immer bis 17 oder 18 Uhr im OP versackt.

Das alles war aber nicht geplant, um irgendeinen bestimmten Eindruck zu hinterlassen, sondern es hat sich einfach so ergeben.

alley_cat75
16.03.2007, 17:00
Ich mag PJler, die viel fragen, Interesse zeigen und mir nicht die Ohren voll heulen, wie schwer sie es haben. Schließlich waren wir alle mal in dieser Situation. Ich selbst habe es im PJ gehasst, nichts tuende herum zu sitzen, also habe ich gesagt: gebt mir Arbeit, bringt mir etwas bei oder schickt mich nach Hause. Hat super funktioniert, ohne dass ich mich ausgebeutet fühlte. Ich denke, man sollte sich stets bemühen, einen guten Eindruck zu hinterlassen - primär für sich selbst, sekundär für eine Stelle.

gyrasehemmer
16.03.2007, 17:31
Darf man denn hier auch auch als Famulus schreiben ??? :-))

Relaxometrie
16.03.2007, 18:29
Darf man denn hier auch auch als Famulus schreiben ??? :-))
Natürlich nicht. Das würde Ärger geben :-)) :-D :-))

gyrasehemmer
16.03.2007, 18:59
Bisher bin ich schon oefters laenger geblieben, von OPs und Operateuren abhaengig. Und ich zeige Interesse, wo mich die Sachen wirklich interessieren... :-music

Kackbratze
16.03.2007, 19:32
Interesse, mitmachen und vorallem einfach man selber bleiben.
Wird ja später auchnicht anders sein, wenn man arbeitet...

Musti
16.03.2007, 19:32
Interesse zeigen. Schließlich lernt man das Zeugs, das man später gebrauchen/benutzen muß!

Und sich für nix zu schade sein. In der Anästhesie Pat. reinfahren, Tisch bedienen, verkabeln, Polster holen, Wärmedecke holen, usw...
So lernt man das ganze Drumrum, nimmt dem Doc und den Pflegekräften Arbeit ab und bekommt ne Menge: Verantwortung übertragen, man darf früh selbstständig arbeiten und die Schwestern haben einen Lieb und zeigen viel, lassen viel machen und einen nicht im Regen stehen wenn man während ner OP ganz schnell mal ein Sufenta braucht :-))

Hab auch im Innere Tertial viel mit angepackt. War im Sono und hab dort geholfen die Pat. rein und rauszufahren, umzubetten, vorzubereiten. Dafür durfte ich den ganzen Tag lang (so lang ich halt wollte) vorschallen, bei jedem Sono dabeisein, ... Hab dort das Schallen gelernt (rudimentär, aber immerhin).

In Chirurgie brav Haken halten, ned Jammern und man darf Nähen, Schneiden, Ligieren, Sägen, Schrauben, Brutzeln, kleine Dinge selber machen, usw...

Aber wie schon gesagt: Sei Du selbst. Versuch nicht zu schleimen, das ist nämlich richtig Panne. Sei interessiert wos interessiert und beim Rest Maul und Haken halten. Man lernt überall was! Auch wenns die 35 Blutentnahmen sind die Dich der Gomers wegen bis 11:00 aufhalten.

Viel Spaß und Erfolg!

Musti

Lava
17.03.2007, 11:23
Es macht schon mal nen guten Eindruck, sich am ersten Tag ganz brav und artig bei jedem vorzustellen. ;-)

Der Rest kommt irgendwie von allein. Wenn ich kein Interesse habe, heuchle ich auch keins vor. Wenn's Spaß macht, fragt man sowieso und bleibt so lang, wie man Lust hat. Wenn z.B. mein Stationsassi Dienst hat und am Freitag Abend noch ein Notfall kommt, dann schau ich mir das schon auch noch an. aber nicht, weil ich gut aussehen will, sondern weil es mich interessiert.

Das einzige, was ich vielleicht nicht ganz ohne Hintergedanken gemacht habe, war, mich für eine Weiterbildung zu melden. Einmal in der Woche macht bei uns ein Assi eine Weiterbildung und da dachte ich, wenn ich schon 4 Monate da bin, könnte ich das auch mal übernehmen. Ist mit Extraarbeit verbunden, aber man lernt ja auch was dabei und der Chef wusste es schon ziemlich zu schätzen, dass ich mir diese Mühe gemacht habe. :-) Der Vortrag ist übrigens nächstens Donnerstag. :-blush

die chondropathia
17.03.2007, 11:48
Nicht mit einer echten Ausbildungssituation rechnen, sondern sich selbst -konzentriert und informiert!- in Sachen einarbeiten unter feedback der Assistenten & Oberärzte.
Hat man das Vertrauen der Kollegen gewonnen gegen Ende eines Tertials Assistentenarbeiten zunehmend übernehmen und ansonsten Lücken in manuellen Fähigkeiten schließen: Diktieren lernen, Knoten/Nähen lernen etc.

All das macht einen guten Eindruck. Wichtig: Mich nerven PJs, die neben mir sitzen und meinen, es gäbe nichts zu tun! Ich mache denen sofort klar, dass sie in Momenten, in denen sie auf Arbeit warten, sich vollkommen falsch verhalten!

Ansonsten versuche ich das Ärzteteam als Gleithierarchie zu sehen, zu der auch die MPJ gehören. Auf jeder Stufe gilt: Entscheidungen auf der Grundlage von erhobenen und dokumentierten(!) Untersuchungsbefunden fällen, sie einem Erfahreneren präsentieren und die Entscheidungsumsetzung organisieren.

Wer das verstanden hat ist kliniktauglich.

HAU. ;-)

alley_cat75
17.03.2007, 11:55
... Und sich für nix zu schade sein...

Ich habe in der Anästhesie auch viel Schwesternarbeit (Patientenvorbereitung) übernommen. Zum Dank wurde ich mit Kaffee und Essen versorgt und die Oberschwester hat darauf geachtet, dass mich der Chef pünktlich nach Hause geschickt hat. Darüber hinaus arbeitet es sich in einer respektvollen Atmosphäre einfach besser. Schon deshalb sollte man nett sein - zu jedem (auch zur Putzfrau!).


... Man lernt überall was! Auch wenns die 35 Blutentnahmen sind, ...

Um ehrlich zu sein, hat mich Blutabnehmen während des PJ nie genervt. Ich war zum Schluss so gut darin, dass mich Stationsärzte riefen, wenn sie keine Vene fanden bzw. die Flexülen nicht gelegt bekamen. Da ist man schon stolz.

alley_cat75
17.03.2007, 11:58
... Mich nerven PJs, die neben mir sitzen und meinen, es gäbe nichts zu tun!

Dito! Ich verliere bei solchen Leuten schnell die Lust, nett zu sein und zu erklären.

Musti
17.03.2007, 12:00
Um ehrlich zu sein, hat mich Blutabnehmen während des PJ nie genervt. Ich war zum Schluss so gut darin, dass mich Stationsärzte riefen, wenn sie keine Vene fanden bzw. die Flexülen nicht gelegt bekamen. Da ist man schon stolz.


:-top
so solls sein!

die chondropathia
17.03.2007, 12:11
Ich habe...viel...Zum Dank wurde ich...versorgt...dass mich der Chef...Ich war zum Schluss so gut darin...

*selbstweihräucher* - mann, mann, mann.

Jetzt ich:

DC als PJ, Pat. mit Harnverhalt und bds Harnstauungsniere. Altassi versucht sich im Braunüle legen, nimmt den Stauschlauch...nach 3 frustranen Versuchen fasst sich klein DC ein Herz und sticht am anderen Arm, den der Assi angesichts scheinbar desolater Venenverhältnisse primär gar nicht erst in Betracht gezogen hatte, einfach eine Braunüle in den -ähm, ungestauten- Arm.

Der Assi guckt auf die Braunüle, mich, die Braunüle und wieder mich an: "Öy, sach mal, bist du Master of Braunüle, oder was?" Klein-DC: "Nein, ich hab vergessen zu stauen..."

:-top :-dance

alley_cat75
17.03.2007, 12:18
... Öy, sach mal, bist du Master of Braunüle, oder was?

:-top :-top :-top

Ich habe als Ex-PJ in der Anästhesie Flexülen hemmungslos in die Füsse gelegt - was sich andere Assis nicht trauten. *nochmalselbstweihräucher* Fazit: wenn man sich als PJ engagiert, hat man gute Chancen, auch von Erfahrenen ernst genommen und kollegial behandelt zu werden. :-dafür

dreamchaser
17.03.2007, 12:44
In der allg. Inneren war es öfter so, dass mein Stationsarzt um 11 Uhr mit allem fertig war und dann von Station gegangen ist, oder er keine Hilfe wollte,auch auf mehrmaliges Nachfragen von mir...dann bin ich eben in die Aufnahme gegangen und habe dort mitgeholfen wo ich konnte.
Jetzt in der Kardiologie waren wir plötzlich so unterbesetzt, dass ich plötzlich die Hälfte der Station hatte. Morgens kurz mit einem OA Visite, dann musste ich schauen, dass alles ausgearbeitet wurde und alles für den nächsten Tag lief. War nicht ganz unstressig, aber extrem lehrreich und hat sehr viel Spaß gemacht. Und ich habe auch mal gesehen, das ich jemand wirklich helfen konnte!!

die chondropathia
17.03.2007, 12:51
...das ich jemand wirklich helfen konnte!!

jemandEM...*klugscheiss* ;-)

Relaxometrie
17.03.2007, 12:52
In die ganze Diskussion muß ich aber auch einbringen, daß es Stationen gibt, auf denen man mit Interesse nicht weiterkommt, und Engagement abgeblockt wird. Wenn man einfach keine Aufgaben übertragen bekommt, und auch auf Nachfragen immer wieder vertröstet wird, macht es irgendwann keinen Spaß mehr. Ich kam mir als PJlerin leider in vielen Fällen nur geduldet vor.
Lehre ist und bleibt lästig, das merkt man an allen Ecken und Kanten. Was bringt es mir, wenn ich mich in das Ambulanzchaos stürze (weil dort die stationären Aufnahmen gemacht werden), einige Patienten untersuche und aufnahmefertig mache (Blutentnahme, Anamnesebogen ausfüllen, mir über die weitere Therapie Gedanken mache), dann aber keine Möglichkeit habe, meine Arbeit überprüfen zu lassen? Es war echt immer ein Akt, mal den jeweiligen Ambulanzarzt zu bitten, sich den ein oder anderen Untersuchungsbefund mal anzusehen. Entweder war der Ambulanzarzt selbst im Streß, oder hatte auch keine Ahnung, da selbst gerade in den ersten Berufswochen.
Als fertiger Arzt kann man auch nicht jeden Untersuchungsbefund kontrollieren lassen (bevor jetzt der Vorwurf kommt). Aber als Student sollte man ja noch lernen dürfen. So kam es mir im PJ leider nicht immer vor.