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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist der Mensche auf eine Zweierbeziehung von Natur aus "gepolt"?



funny
16.03.2007, 15:06
Hallo Forum,

ein möglicherweise etwas provozierendes Thema, aber mich interessiert die Meinung von vielen dazu. Dass der Mensch (falls er psychisch einigermaßen "gesund" ist) ein "Herdentier" ist, der den Kontakt zu anderen Menschen sucht und seine Kinder/Nachkommen liebt, ist wohl unbestritten.

Aber das Leben in einer Mann-Frau-Partnerschaft? Ist das nur eine kulturelle Entwicklung/kulturelles Ideal oder sozusagen "natürlich", im Sinne von "von der Natur so angelegt". (z.B.:Manche Tierarten bleiben ihrem Partner ja auch ein Lebenlang treu.)
Bei all den scheiternden Beziehungen, fremdgehenden Männern und Frauen und Polygamie in anderen Teilen der Welt weiß ich nicht, ob die langfristige, glücklichmachende Zweierbeziehung nicht nur ein kulturelles Ideal ist. Und Ideale sind immer nur sehr schwer zu erreichen und man quält sich an ihnen ab bzw. rennt ihnen verzweifelt hinterher. Vor allem spiegeln sie selten die Realität wieder. Ist es also nur ein Ideal und wir scheitern aufgrund unserer entgegengesetzten Natur (Triebe) daran oder ist eine Zweierbeziehung ein natürliches Bedürfnis der Menschen (Stichwort: Liebe), das nur erschwert wird durch unsere "heutige, einzelgängerische, materielle und egomanische" Zeit. Und könnte es sein, dass die lebenslangen Ehen von früher (adrette 50-Jahre) letztlich nur aus ökonomischen Gründen gehalten haben? Also Zweierbeziehung zwischen kulturellem, gesellschaftlichem Ideal und ökonomischer Versorgungsanstalt, aber letztlich doch entfernt von dem eigentlichen Wesen des Menschen?

Freue mich auf Antworten (..und nein, ich bin keine verbitterte, betrogene :-)) , aber das Thema interessiert mich einfach)

LG, funny

Aenima-constructa
07.06.2007, 23:00
Das sind interessante Fragen... die es zu beantworten gilt.
Mir fällt auf, daß dieses "Zweier-Einlerei" ein gutes Ablenkungsmanöver darstellt, um dem Faktor der EINSAMKEIT zu entfliehen. Vor allem ältere Semester, oder Granufinkterroristen, wie ich liebevoll zu sagen pflege, haben eine tief verwurzelte ANGST, irgendwann allein sterben zu müssen!
Deswegen binden sie sich nach dem Tod des Ehepartners wieder. Aus Gewohnheit, weil sie nicht Einsam sein wollen und aus zwischenmenschlichen Bedürfnissen heraus. Fakt ist aber, daß jeder ganz für sich allein sterben muß, auch wenn ein Partner da ist! Es ist nur ein Fluchtversuch, ein "sich hinwegtäuschen" lassen von Zweisamkeit, die aber nicht in Symbiose übergeht. Ansonsten, rein praktisch gesehen finden Mann un Frau zusammen, um als Überbringer neuen Lebens in den Dienst gestellt zu werden (die Natur will es so!) Viele Bindungen in den 50er Jahren fanden tatsächlich aus rein ökonomischen Gründen statt, sprich die Frau brauchte einen Versorger, besonders schlimm war es zu Nachkriegszeiten, als übermäßiger Männermangel herrschte.

nanni83
07.06.2007, 23:07
ja und was war vor dem Krieg?
Es gibt genügent ältere Menschen, die sich nicht neu binden über sechsig sehr selten, kenne gar keinen. Vorallendingen Frauen, deren Männer ja meist sowieso älter sind als sie selbst und die dann halt meistens auch eher versterben, bleiben bis zum Schluß allein:
Polygamie-Monogamie?

Aenima-constructa
07.06.2007, 23:29
Der Mensch ist polygam. Fuchs, Rabe, Schwan sind monogam. Sie bleiben mit ihrem Partner zusammen, bis zum Umfallen.

Wenn natürlich ein Fuchspartner stirbt, sucht sich der Überbleibende einen neuen Partner!

Aenima-constructa
07.06.2007, 23:34
@nanni: was vor dem Krieg war? - Frieden! :peace:

Vor dem krieg waren die Menschen auch schon die Ergebenen der Natur, die sich einen (oder mehrerere) Partner suchten und sich vermehrten. Das Leben hat sich immer einen Weg gesucht.
Der Mensch ist lediglich ein Überbringer von Leben, aus biologischer Sicht. Irgendeine mächtige Instanz möchte uns eben als Spezies erhalten und hat uns freundlicherweise den Trieb dazu zur Verfügung gestellt, damit wir die Sache mit der Vermehrung auch bloß nicht vergessen.

nanni83
07.06.2007, 23:35
Individuen sind individuell und Ausnahmen bestätigen die Regel.
Der Ara stirbt seinem Partner nach

nanni83
07.06.2007, 23:39
@nanni: was vor dem Krieg war? - Frieden! :peace:

Vor dem krieg waren die Menschen auch schon die Ergebenen der Natur, die sich einen (oder mehrerere) Partner suchten und sich vermehrten. Das Leben hat sich immer einen Weg gesucht.
Der Mensch ist lediglich ein Überbringer von Leben, aus biologischer Sicht. Irgendeine mächtige Instanz möchte uns eben als Spezies erhalten und hat uns freundlicherweise den Trieb dazu zur Verfügung gestellt, damit wir die Sache mit der Vermehrung auch bloß nicht vergessen.

Das hat alles eher was mit Kultur zu tun. Tiere haben keine Kultur, deswegen sterben manche aus weil sich ein Instinkt nicht anpasst.
Menschen werden überleben, weil es verschiedene Kulturen gibt, in der einen gibt es sowas wie einen Harem in der anderen Monogamie.
Das erste entspricht aber eher weniger dem evolutionärem Sinn

Aenima-constructa
07.06.2007, 23:41
Indi ... vi... DUELL: duell kommt vom Wortstamm der 2. II.
Indi = Unabhängig.

Ja, die Rosenkopfpapageien sterben auch nacheinander. Natürlich gibt es auch den Aspekt der Liebe, aber der wird ja auch zu gern in das Mäntelchen der Rationalität und der absolut trockenen Praxis gehüllt!

Wir unterliegen da den chemischen Vorgängen, sind Sklaven der körpereigenen Opiate. Das ist ja erst der Vorgang, der dazu führt, das 2 Menschen zusammenfinden!

maggi90w
12.06.2007, 14:40
Ich denke auf jedenfall, dass Menschen für Zweierbeziehungen gemacht sind.
Zumindest denke ich mir das so, aufgrund der Tatsache, dass es so viele Männer gibt.
Ansich würde ja 1 Mann für 10-50 Frauen reichen, aber es gibt etwa genausoviele Männer wie Frauen -> Ein Mann Pro Frau -> Zweierbeziehung.

hennessy
12.06.2007, 14:56
......Menschen werden überleben.....

Na ja, da bin ich mir nicht sicher. Was spricht denn dagegen, dass uns z.B. Bakterien bei weitem überleben werden?

gruß
hennessy

die chondropathia
12.06.2007, 16:17
Der Mensch ist seriell Monogam. Das ist ein intelligenter Kompromiss und die Wahrheit. :-D

Yersinia I.
13.06.2007, 14:22
Vielleicht aber nur monogam aus gesellschaftlichem Zwang?


Warum Männer und Frauen etwa gleich häufig vorkommen, liegt mEn an der Meiose der Samenzelle... da dabei nunmal genauso viele x- wie y-chromosomtragende Spermien entstehen...

Flauta
13.06.2007, 17:44
Ich lese grad die Bibel als Roman...

Da kommt man im AT schon ins Schwanken, was die Fixierung auf Monogamie anbetrifft....Was da getrieben wurde, und wenn man sieht, wie sich die Kirche heute gibt....da wurde viel gesellschaftlich hinzutabuisiert.

nanni83
13.06.2007, 18:44
Na ja, da bin ich mir nicht sicher. Was spricht denn dagegen, dass uns z.B. Bakterien bei weitem überleben werden?

gruß
hennessy

Das war eine stark genervte Disskusion *g*
Aber sagen wir mal so, wer kann den auschließen das wir uns nicht selber ausrotten?
Die Frage ist schwer zu beantworten. :-blush

gretsche
17.06.2007, 10:50
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funny
17.06.2007, 12:52
Also ich finde es ganz sympatisch, als alter Mann/Frau mit mehreren Frauen/Männern viele Kinder in die Welt gesetz zu haben und dazu auch öffentlich zu stehen. Wenn sich die Familie untereinander versteht und die Zukunft der Kinder auch irgendwie finanziell gesichert ist sehe ich da keine Probleme. Es gibt in Deutschland so viele Partnerschaften, die aus zwei Ehepartnern bestehen, die Kinderlos bleiben. Wie traurig ist das denn bitte ? :-meinung

PS: Mal abgesehen von denen, die keine Kinder kriegen können.


Dass das traurig ist, ist deine Bewertung. Wenn sich jemand nach guter Überlegung gegen Kinder entscheidet und damit zufrieden wird, dann finde ich das auch völlig legitim und okay. Dies finde ich sogar besser als Leute, die einfach mal Kinder in die Welt setzen und dann vorne und hinten nicht damit klarkommen.

gretsche
17.06.2007, 13:12
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nanni83
17.06.2007, 13:28
ähm gerade die Leute, die nicht mit Kindern klar kommen Stichwort, Unterschicht, Hartz IV kriegen Kinder. Diejenigen, die es sich Leisten könnten bleiben Kinderlos.
Meine Meinung

ja das ist so.
Liegt aber dann auch nicht nur an den Leuten, sondern am Staat.

Die wirklich total Kinderlosen bis in den Tod, sind aber tatsächlich eine geringe Ausnahme. Der Trend geht nach: Erst arbeiten und dann Kinder bekommen