PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Soll Studium besser abgebrochen werden?



Seiten : 1 [2] 3

alley_cat75
20.03.2007, 06:53
Ich finde es irgendwo zwischen lächerlich und bedenklich, dass sich manche Leute in diesem Forum aufgrund einer 10-zeiligen (!) Beschreibung anmaßen, jemandem Fremdes (!) zu raten, das Medizinstudium aufzugeben, ...

Interessante Logik! Ich schließe mich mal Rico an und weise darauf hin, dass man anhand einiger weniger Zeilen den konträren Rat ebenfalls nicht geben kann. Wie schon erwähnt, dies ist ein Meinungsforum und keine Entscheidungshilfe. :-meinung

alley_cat75
20.03.2007, 07:00
... Ich habe die Vorklinik gehasst, fand stupides Auswendiglernen und sinnloses Verzetteln in Details nicht nachvollziehbar, auch in scheinbar interessanteren Fächern wie Anatomie. ... Jetzt bin ich Arzt, und hätte es retrospektivisch unendlich bereut und mir nie verziehen, wenn ich auf diese Schwachköpfe gehört hätte.

Die Threadstellerin wäre Dir sicher unendlich dankbar, zu erfahren, was Dich dazu bewegt hat, am Ball zu bleiben? Hast Du in der Vorklinik jemals ernsthaft daran gedacht, aufzugeben? Wir alle haben wohl in dieser Zeit mit uns und dem Studium gehadert, aber doch nie das Ziel aus den Augen verloren...


Über 90 % der Leute, die das Medstudium anfangen bringen es erfolgreich zu Ende.

Woher hast Du diese Zahl? Bei meinem Physikum sind 60% der Leute durchgefallen. Nochmal die Hälfte davon habe ich nie wieder gesehen, d.h. sie haben auch die anderen Versuche in den Sand gesetzt. Da komme ich nicht auf 90%, wobei ich mich gern eines Besseren belehren lasse.

THawk
20.03.2007, 07:37
@Alley: http://web.fu-berlin.de/fun/2003/3-4-2003/studierende/studierende2.html - ist zwar schon etwas älter, aber der erste Artikel, den ich auf die Schnelle gefunden habe.

Ansonsten würde ich mich hier mit konkreten Ratschlägen auch eher zurückhalten. Gerade wenn man gar keine Ahnung hat wie das Studium in Hannover organisiert ist kann man wohl nicht beurteilen wie das erste Semester im Vergleich zu anderen ist. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass es durchaus Belastungen im 1. Semester geben kann, die nicht direkt was mit dem Studium zu tun haben. Z.B. so Sachen wie Umzug, Wohnungssuche, Eingewöhung in eine neue Stadt, persönliche Schwierigkeiten.

Ich würde mir glaub ich schon noch das 2. Semester geben um den Entschluss zu festigen - egal wie er dann ausfällt. Jetzt läßt sich eh nichts anderes mehr machen und wenn's danach doch vielleicht in ein anderes Studium geht hat man auch keine Probleme mit Bewerbungen. Für eine Ausbildung würde ich mich dann evtl. parallel zum Semester bewerben.

Viel Erfolg, geh deinen Weg!

Ciao, Lars

surfsmurf
20.03.2007, 10:39
Interessante Logik! Ich schließe mich mal Rico an und weise darauf hin, dass man anhand einiger weniger Zeilen den konträren Rat ebenfalls nicht geben kann. Wie schon erwähnt, dies ist ein Meinungsforum und keine Entscheidungshilfe. :-meinung
Wieso ebenfalls? Du hast doch einen sehr konkreten Rat gegeben. :-nix
Und hast du meinen Post gelesen? Ich habe mitnichten den konträren Rat gegeben, sondern den in meinen Augen einzig sinnvollen: Sich woanders als hier Hilfe zu suchen. Zumal ich tatsächlich einige Leute kenne, die ernsthaft überlegt haben, aufzuhören und jetzt sehr glücklich damit sind, es durchgezogen zu haben. Ich würde da an deiner Stelle nicht von mir auf andere schließen.

@Rico: Sicherlich gilt das auch vice versa. Deswegen (s.o.) habe ich ja auch keinen speziellen Rat gegeben, sondern auf die Studienberatung verwiesen. Aber dein Argument, wenn sie das Studium dann wegen eines Ratschlages aus dem Netz aufgegeben hätte, wäre es sowieso nicht das Richtige gewesen, mag vielleicht einen kleinen Kern Wahrheit haben. Es macht aber den Ratschlag nicht besser oder vertretbarer.

Plotin
20.03.2007, 21:39
hallo,

es ist alles irgendwie total doof!

Habe jetzt zum Wintersemester mit dem Studium angefangen und bin total demotiviert, es weiter durchzuziehen.

Die Profs gehen mir alle ziemlich auf die Nerven, auch vom Stoff her weiss ich nicht, wie ich es auf die Reihe bekommen soll.

Sollte ich das Studium aufgeben, und mir dohc lieber ´ne Ausbildungsstelle suchen? Oder sind das ganz "normale" Phasen, die sich jeder schon einmal durchgemacht hat?
Das ist eine Frage, mit der ich mich, wäre ich persönlich betroffen, ehrlich gesagt nicht an quasi-anonyme Schreiber eines Diskussionsforum gewendet hätte, sondern, wie bereits empfohlen, an die Studienberatung vor Ort. Deine undifferenzierten Formulierungen wie "es ist alles irgendwie total doof" und "Die Profs gehen mir alle ziemlich auf die Nerven, auch vom Stoff her weiss ich nicht, wie ich es auf die Reihe bekommen soll" erinnern an das Artikulationsvermögen eines Zwölfjährigen. Du scheinst überhaupt nicht zu wissen, was du eigentlich willst. Es ist klar, dass man von deinem schwachen Initialbeitrag nicht auf die wirklichen Hintergründe für deine vorgeschobene mangelhafte Motivation schließen kann, aber ich wage zu behaupten, dass du in deiner momentanen Situation studierunfähig bist.

Unabhängig von der Kritik von Logo an alley_cat75 schließe ich mich ihrem Ratschlag an: Lass das Studium bleiben oder schleppe deinen Körper wenigstens einmal zur Studienberatung und bitte um einen Termin zwecks Klärung deines Anliegens.

FrederikMD
21.03.2007, 01:08
Die Threadstellerin wäre Dir sicher unendlich dankbar, zu erfahren, was Dich dazu bewegt hat, am Ball zu bleiben? Hast Du in der Vorklinik jemals ernsthaft daran gedacht, aufzugeben? Wir alle haben wohl in dieser Zeit mit uns und dem Studium gehadert, aber doch nie das Ziel aus den Augen verloren....Das Ziel ist doch im ersten Semester noch ungreifbar weit weg. Ob das einen so richtig packen kann??? Ich hatte einen sehr guten Freund, der mir mit meinem inneren Schweinehund geholfen hat. Die Idioten in der Vorklinik, diese ganzen Schwachsinnigen aus Anatomie, Physiologie etc. Was für einen unbrauchbaren Mist die mich gezwungen haben zu lernen, nene, da ist es nicht unverständlich sondern fast normal, dass man keine Lust mehr hat. Es hat nämlich NICHTS mit der zukünftigen Arbeit zu tun. In Deutschland ist es erst dann richtig, wenn sich jemand vor Angst ein Magengeschwür angedichtet hat und seine Schlafstörungen überhand nehmen. Es geht auch anders, bei uns gibt hier keiner auf.


Woher hast Du diese Zahl? Bei meinem Physikum sind 60% der Leute durchgefallen. Nochmal die Hälfte davon habe ich nie wieder gesehen, d.h. sie haben auch die anderen Versuche in den Sand gesetzt. Da komme ich nicht auf 90%, wobei ich mich gern eines Besseren belehren lasse.Damit bestätigst Du selbst, dass Startschwierigkeiten kein Problem sein müssen. Die Zahl liegt bei acht Prozent, wenn Du dem Artikel des Focus glauben möchtest. Ich finde es nach wie vor lächerlich, einem jungen Kollegen so einen reinzudrücken. Im übrigen ist das Ziel ja auch nicht Gold. Schlechte Arbeitszeiten, mikriges Gehalt, steile Hierachie und schlechte Ausbildung sind in den Kliniken an der Tagesordnung. Soll das der motivierende Ausblick sein , der einen durch die Wüste der Vorklinik trägt?


http://www.focus.de/wissen/bildung/his-studie_aid_12299.html

Fino
21.03.2007, 02:11
Stimme FrederickMD voll und ganz zu

sonjab
21.03.2007, 06:39
@Jennifer
Ich gehöre auch zu den Leuten, die sich vor jeder Prüfung verrückt machen (vor mündlichen viel schlimmer als vor schriftlichen) und im Ersten Semester, als es mit der Anatomie losging, und die Klausur näher rückte, hatte ich keine Ahnung, wie ich das Zeug in meinen Schädel kriegen soll. Im Endeffekt hab ich alle meine Klausuren bestanden, und das mit dem Lernen wird auch immer besser.
Man hat in der Schule einfach nochnie so gelernt, wie das für das Medizinstudium nötig ist. In der Schule war der Stoff immer so, dass man ihn bewältigen konnte. Im Studium wirst Du niemals ALLES wissen können, sondern Du wirst immer Lücken haben. Das wissen Deine Professoren aber auch, und auch die Klausuren sind ja nicht darauf ausgelegt, dass Du 100% kreuzen sollst. Finde Dich damit ab, und mach Dich dran, Deine optimale Lernstrategie zu entwickeln. Beobachte, wie Du am besten lernst (Karteikarten, Bücher, Lerngruppe, kreuzen, zusammenfassen oder nicht, Skizzen malen, etc.) und Du wirst merken, dass das Lernen leichter wird. Dann kommt auch das Interesse wieder.
Nur wenn es gar nicht klappßt mit dem Interesse und die Motivation auch nicht wieder kommt würde ich mir überlegen, ob es das richtige Studium ist.
Aber gib nicht gleich auf, nur weils ein bisschen schwierig ist.
Lg
Sonja

alley_cat75
21.03.2007, 07:20
Das Ziel ist doch im ersten Semester noch ungreifbar weit weg. Ob das einen so richtig packen kann?

Der Punkt geht an Dich. Jedoch haben die meisten bereits Pflegepraktikum absolviert bzw. sich schlau gemacht, was man als Arzt später so macht. Ist das Ziel dann wirklich so weit weg?! Vielleicht könnte dies der Tipp für alle angehenden Medizinstudenten sein, dass man es wirklich wollen muss und vor allem weiss, wofür man sich die nächsen 6 Jahre abrackert. :-meinung


Was für einen unbrauchbaren Mist die mich gezwungen haben zu lernen, nene, da ist es nicht unverständlich sondern fast normal, dass man keine Lust mehr hat. Es hat nämlich NICHTS mit der zukünftigen Arbeit zu tun.

Das sehe ich anders, gehört aber nicht in die hiesige Diskussion. Eine naturwissenschaftliche Grundausbildung ist m. E. nach Voraussetzung, um (patho)physiologische Zusammenhänge zu verstehen. Das wäre ja wie bei einem Automechaniker, der nur Auto fahren kann. :-meinung


Damit bestätigst Du selbst, dass Startschwierigkeiten kein Problem sein müssen. Die Zahl liegt bei acht Prozent, wenn Du dem Artikel des Focus glauben möchtest.

Ja, ich glaube dem Artikel. Danke übrigens. Und in keinem Fall werde ich der Threadstellerin ein Studium der Philisophie als Alternative vorschlagen.


Ich finde es nach wie vor lächerlich, einem jungen Kollegen so einen reinzudrücken.

Ich fange langsam an, mir ernsthaft Sorgen um den Gemütszustand einiger Leute zu machen. Was heisst bitte "reindrücken"? Ich äußere meine Meinung und Ihr die Eurige. Man muss doch in der Lage sein, eine andere Meinung zu ertragen. Derart kritikunfähig kann doch niemand sein. Was macht Ihr bloß in Eurem späteren Berufsleben?! *kopfschüttel*

FrederikMD
21.03.2007, 07:51
Der Punkt geht an Dich. Jedoch haben die meisten bereits Pflegepraktikum absolviert bzw. sich schlau gemacht, was man als Arzt später so macht. Ist das Ziel dann wirklich so weit weg?! Vielleicht könnte dies der Tipp für alle angehenden Medizinstudenten sein, dass man es wirklich wollen muss und vor allem weiss, wofür man sich die nächsen 6 Jahre abrackert.Und vom Pflegepraktikum extrapolierst Du auf die Zeit als Neurochirurg, Onkologe oder Psychiater? Das ist doch nicht Dein Ernst. Die intellektuelle Komponente fällt doch bei diesen Schnupperpraktika hinten runter. 6 Jahre sind sehr lange, wenn man sich durchquälen muss.


Das sehe ich anders, gehört aber nicht in die hiesige Diskussion. Eine naturwissenschaftliche Grundausbildung ist m. E. nach Voraussetzung, um (patho)physiologische Zusammenhänge zu verstehen. Das wäre ja wie bei einem Automechaniker, der nur Auto fahren kann.Ich unterrichte hier in den USA in einem System, das auch die Grundlagen derr Naturwissenschaften vermittelt, aber das jemand an Biochemie scheitern sollte, ist doch wirklich ein Witz. In Deutschland ist das nicht seltene Praxis. Die Macht, die Vorklinik als Hürde zu nutzen und zu missbrauchen, ist unanständig. Denn Verständnis ist nicht gleich Fakten pauken. Ich war in Anatomie mit Details ausgerüstet, dass ich heute darüber lachen muss. Und wen das nicht frustriert bzw. zweifeln lässt...



Ich fange langsam an, mir ernsthaft Sorgen um den Gemütszustand einiger Leute zu machen. Was heisst bitte "reindrücken"? Ich äußere meine Meinung und Ihr die Eurige. Man muss doch in der Lage sein, eine andere Meinung zu ertragen. Derart kritikunfähig kann doch niemand sein. Was macht Ihr bloß in Eurem späteren Berufsleben?! *kopfschüttel*
Mein Gemütszustand ist ganz in Ordnung. Aber Dein Kommentar, das hat doch nichts mit Kritik zu tun, wenn man derart unsensibel und undifferenziert einem Kollegen die Meinung geigt. "Hör auf!" ist doch nicht ernsthaft Dein Ratschlag an einen Erstsemester, der sich von der Masse des Stoffes erschlagen fühlt. Insbesondere vom Stoff in Fächern, die wirklich nur so halbwichtig sind für die Medizin. Mal ehrlich, Ich finde Dich und Dein Denken sehr komisch.

alley_cat75
21.03.2007, 08:25
Ich extrapoliere ganz sicher nicht vom Pflegepraktikum auf die spätere ärztliche Tätigkeit. Nur steht doch jeder Student, egal welcher Fachrichtung, vor dem Problem, dass das angetrebte Berufsziel noch weit weg ist und dennoch beißen sich die meisten durch. Ich denke einfach, dass angehende Mediziner noch am besten dran sind, d. h. ausreichend Einblicke in das spätere Tätigkeitsfeld haben und so ihrem Ziel näher sein können.

Zwischen dem amerikanischen und deutschen Medizinstudium Parallelen zu ziehen, halte ich persönlich für schwierig. Unterrichtest Du Medizinstudenten oder College-Niveau? Denn dort wird man in Vorbereitung auf das Medizinstudium genauso mit naturwissenschaftlichem Ballast zugedröhnt wie hierzulande. Wir sind uns wohl einig, dass es grundsätzlich zuviel ist, aber wo willst Du die Grenze ziehen? Was ist wichtig und was nicht? Die dünnen Anatomiebücher der Amerikaner fand ich erschreckend... Und ja, auch ich habe Biochemie gehasst; bin eine Chemie-Legasthenikerin; Formeln machen mich panisch - dennoch habe ich keine Extrarunden gedreht oder bin gar daran gescheitert.

Ich bin nach wie vor der Meinung, die Threadstellerin sollte sich ein anderes Betätigungsfeld suchen. Wobei ich nicht abstreiten möchte, ihr bei persönlichem Kennenlernen einen anderen Rat zu geben. Meine Meinung wird primär durch ihre Wortwahl geprägt - ich lese da einfach keinen medizinischen Enthusiasmus heraus. :-nix

DocOliver
21.03.2007, 09:00
[... ] es ist alles irgendwie total doof! [...] Die Profs gehen mir alle ziemlich auf die Nerven, auch vom Stoff her weiss ich nicht, wie ich es auf die Reihe bekommen soll. Sollte ich das Studium aufgeben? Oder sind das ganz "normale" Phasen?

Hallo Jennifer,

was Du gerade erlebst, kennt jeder Medizinstudent. Dir auf Deine Frage eine vernünftige Antwort zu geben, ist schwierig. Im Übrigen finde ich es bedauerlich, dass Du sogar nicht auf die Kommentare in diesem thread eingehst, immerhin hast Du ihn erstellt. Spontan würde ich Dir eine andere Fachrichtung empfehlen. Doofes Studium und nervende Profs zeugen von Unreife, die Dich nicht gerade für ein Medizinstudium prädisponieren. Vielleicht beschreibst Du hier mal Deine Motiviation, Arzt zu werden. Was genau stört Dich im Moment? Der Stoffumfang ist nun mal so, wird nicht weniger, ist aber schaffbar. An nervende Profs solltest Du Dich gewöhnen, denn spätestens in der Klinik wirst Du öfters mit denen zu tun haben.

Bin gespannt auf weitere Details!

helicobacter
21.03.2007, 11:47
Hallo Jennifer,

was Du gerade erlebst, kennt jeder Medizinstudent.

nicht nur jeder medizinstudent ;-)
ich hab ingenieurswissenschaften studiert & habe auch oft überlegt abzubrechen, habe es aber letztendlich durchgezogen!
ein tief hat jeder mal, darum schließ ich mich dem DoCOliver an...
gut überlegen, ein paar nächte drüber schlafen oder ggf. urlaubssemester nehmen ;-)

alley_cat75
21.03.2007, 12:22
Hallo Jennifer, ... vielleicht beschreibst Du hier mal Deine Motivation, Arzt zu werden. Was genau stört Dich im Moment?

Das täte mich allerdings auch genauer interessieren! Vielleicht würde das die Diskussion hier etwas abkühlen...

Skalpella
21.03.2007, 12:45
Die Frederstellerin hat ja schon lange nix mehr geschrieben und war auch nicht mehr online (es sei denn, sie ist unsichtbar), scheint also irgendwie kein Interesse an unserer Meinung zu haben... Und auch nicht, etwas mehr von sich Preis geben... :-nix

Dr. Jekyll
21.03.2007, 12:54
lass mich raten, du kommst aus den neuen bundesländern, oder?

bin auch in hannover, anatomie und chemie fand ich auch nicht so prickelnd.
aber manchmal muss man im leben kämpfen, ich verspreche dir es wird
besser. physio wird interessant.

habt ihr nicht auch schon u-kurse? da würde ich dich drum beneiden.
kenne einige, die haben abgebrochen, (1./2. sem.) die es später bereut haben.

am anfang kommt viel neues auf dich zu, neue leute, neue stadt,
viel lernstoff, da hab ich auch meine tiefs gehabt.

ich würde mal sagen, das was du in der vorklinik lernst, hat so ziemlich nichts zu tun mit deinem späteren beruf. da geht es einfach nur darum, da durchzukommen.

obwohl ich alley auch ein wenig beipflichten muss, wenn du so gar nicht siehst, was fürs studium spricht und das wird in den nächsten drei monaten nicht besser mit deiner einstellung, dann mach was anderes.

das studium kostet viel zeit und nerven und geld, und ich glaube nichts
ist schlimmer, als nach 7 semster zu sagen: "ach ne, medizin war doch nichts
für mich" und man hat sich mehr lustlos bis dahin gekämpft.

aber die tiefs hat wirklich jeder gehabt, ich schätze mal selbst unsere
alley...

alley_cat75
21.03.2007, 13:05
... aber die tiefs hat wirklich jeder gehabt, ich schätze mal selbst unsere
alley...

Na und ob, was ich auch gar nicht bestreite. Die Frage ist doch nur, wie groß und schwerwiegend ist dieses Tief? Im 1. Semester war ich noch hochmotiviert, was sich in Richtung Physikum mäßigte. Aber ich hatte immer mein Ziel vor Augen und Leute, die es (unter teilweise wirklich widrigen Umständen) geschafft haben. Aber wie gesagt, solange wir nicht mehr Infos von der threadstellerin erhalten, ist alles nur Spekulation und wirres Nebeneinander von Pros & Contras.

actin
21.03.2007, 13:18
Woher hast Du diese Zahl? Bei meinem Physikum sind 60% der Leute durchgefallen. Nochmal die Hälfte davon habe ich nie wieder gesehen, d.h. sie haben auch die anderen Versuche in den Sand gesetzt. Da komme ich nicht auf 90%, wobei ich mich gern eines Besseren belehren lasse.Ich hab' zum Thema Studienabbrecher das gefunden (Seite 30):

HIS-Studienabbruchsuntersuchung 2005 (http://www.bmbf.de/pub/studienabbruchstudie_2005.pdf):

Deutsche Studierende der Humanmedizin (an deutschen Universitäten?)

Zahlen für das Jahr 2002:

11% Studienabbrecher + 3 % Studienbereichswechsler => 14 % Schwund


Eine graphische Darstellung der Abbrecherquoten verschiedener Studienfächer gibt es dort auf Seite 13: Link (http://www.bmg.bund.de/cln_041/nn_762578/SharedDocs/Download/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse-BMG-2006/Anhang-pm-17-1-06,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Anhang-pm-17-1-06.pdf)


(http://www.bmg.bund.de/cln_041/nn_762578/SharedDocs/Download/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse-BMG-2006/Anhang-pm-17-1-06,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Anhang-pm-17-1-06.pdf)

alley_cat75
21.03.2007, 13:20
:-top

FrederikMD
21.03.2007, 15:38
Zwischen dem amerikanischen und deutschen Medizinstudium Parallelen zu ziehen, halte ich persönlich für schwierig. Unterrichtest Du Medizinstudenten oder College-Niveau? Denn dort wird man in Vorbereitung auf das Medizinstudium genauso mit naturwissenschaftlichem Ballast zugedröhnt wie hierzulande. Wir sind uns wohl einig, dass es grundsätzlich zuviel ist, aber wo willst Du die Grenze ziehen? Was ist wichtig und was nicht? Die dünnen Anatomiebücher der Amerikaner fand ich erschreckend... Aber trotzdem sind die chirurgischen Ergebnisse in den USA besser als in Europa, die Ausbildung ist viel zielorientierter und vermeidet dieses Ballastarbeiten, das einem von der wirklich klinisch wichtigen Struktur des Lernens abhält. Ich finde, einem die "Prädisposition" und "Motivation" zum Medizinstudium zu hinterfragen, weil einer dieser Scherzfiguren aus der Vorklinik sich aufplustert, doch sehr weit hergeholt. Ich denke, dass da wirklich kein Zusammenhang besteht.

Ich bin nach wie vor der Meinung, die Threadstellerin sollte sich ein anderes Betätigungsfeld suchen. Wobei ich nicht abstreiten möchte, ihr bei persönlichem Kennenlernen einen anderen Rat zu geben. Meine Meinung wird primär durch ihre Wortwahl geprägt - ich lese da einfach keinen medizinischen Enthusiasmus heraus. :-nix
Aber sie macht doch noch lange keine Medizin, woher soll da der Enthusiasmus kommen? Vielleicht hattet ihr alle andere, mehr erleuchtende Einblicke ins Arztsein. Aber der Standard ist das Pflegepraktikun, bei denen neben Tabletts holen und wegbringen und einigen Handlangertätigkeiten doch nichts für die angehende Studentin übrig bleibt. Vielleicht sprichst Du den medizinischen Enthusiasmus auch mal den Ärzten ab, die praktizieren, aber trotzdem auf die Straße gehen und gegen ihre Bedingungen demonstrieren? Oder dem PJler, der sich über schlechte Lehrbedingungen beklagt? Nene, komisch komisch...