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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Petition zur Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht



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Vomex H
21.03.2007, 10:24
Hallo zusammen,

da hier bestimmt einige Radfahrer unterwegs sind, möchte hier auf die Online-Petition zur Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht hinweisen. Unter dieser URL kann man mitzeichnen:

http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=395

(es ist wirklich die offizielle Seite des Bundestags, trotz .uk am Ende).

Also,
- wenn Ihr wollt daß ihr auf dem Weg zur Arbeit oder zur Uni zukünfig nicht mehr auf Buckelpisten fahren müsst, obwohl nebendran eine 1a topfebene Fahrbahn ist,
- wenn Ihr als Radfahrer nicht ständig von rechtsabbiegenden Autofahrern auf dem Radweg umgemäht werden wollt,
- wenn Ihr als Autofahrer beim Rechtsabbiegen nicht ständig Angst haben wollt, einen Radfahrer im Toten Winkel umzumähen,
- wenn Ihr nicht mehr um Glasscherben, Fußgänger, Mülleimer, Verkaufsstände, parkende Autos, Werbetafeln und Bäume auf dem Radweg Slalom fahren wollt,

dann unterstützt die Aktion. 4200 haben bereits mitgemacht.

Mehr Infos:

http://www.med.uni-magdeburg.de/~maercker/NoRadweg.htm
http://bernd.sluka.de/
http://bernd.sluka.de/Radfahren/Radwege.html
http://forum.tour-magazin.de/showthread.php?t=84373
http://vcd-m.org/radwege.html

Dr. Hyde
21.03.2007, 15:25
wehe, ich begegne einem der unterzeichner auf MEINER autospur, hoffe dann für ihn, dass er wenigstens helmträger ist :-D

Evil
21.03.2007, 15:28
Vomex, Du forderst also für Radfahrer die Möglichkeit, daß sie besser auf der Straße umgenietet werden können?

Mal ehrlich, wenn wir hier mehr Radwege hätten, würd ich mit dem Rad zur Arbeit fahren, aber bei dem Verkehrsaufkommen und der Fahrweise der meisten Autofahrer ist mir das auf der Straße echt zu gefährlich. Dementsprechend halte ich von dieser Petition absolut gar nix, ohne Radweg werden nämlich noch viel mehr Radfahrer angefahren... und die landen dann auch noch in meiner Ambulanz.
:-dagegen

Vomex H
21.03.2007, 15:38
Es wäre mal zu beweisen, dass das Fahren auf der Fahrbahn wirklich gefährlicher ist. Evidence based Straßenverkehr sozusagen. Unter den Links findest du genügend Untersuchungen, die genau das Gegenteil beweisen. Die Situation rechtsabbiegender Autofahrer fährt Radfahrer auf dem Radweg um habe ich ja genannt. Das ist übrigens laut Unfallstatistik die häufigste Unfallursache zwischen Auto und Rad. Unfälle im Längsverkehr dagegen kommen praktisch kaum vor. Und was ist bitte eine Autospur?

Evil
21.03.2007, 15:54
Ich kann nur sagen, daß ich mehr auf Radfahrer achte, wenn ich mit dem Auto über einen Radweg abbiege.

Und was das Fahren von Radfahrern auf Straßen angeht: mach einfach mal die Augen auf! Auf dicht befahrenen Hauptverkehrsstraßen in Innenstädten werden Radfahrer teilweise sowas von riskant überholt, daß man sich über die geringe Zahl an Verletzten nur wundern (und freuen) kann.

Ich weiß ja nicht, wie das in Freiburg aussieht, aber hier im Ruhrpott solltest Du einen vorhandenen Radweg besser nicht verlassen.

netfinder
21.03.2007, 15:59
ich kann diese Petition nur fördern, allerdings mehr aus dem grund, dass Radwege bei jeder einfahrt oder Kreuzung teilweise komplett unterbrochen sind; wenn man mit Tempo 30 unterwegs ist, dann nervt das tierisch.

Relaxometrie
21.03.2007, 16:01
- wenn Ihr wollt daß ihr auf dem Weg zur Arbeit oder zur Uni zukünfig nicht mehr auf Buckelpisten fahren müsst, obwohl nebendran eine 1a topfebene Fahrbahn ist
Was bringt mir die superebene Fahrbahn, wenn sie von motorisierten, wildgewordenen Geschossen verseucht ist?


- wenn Ihr als Radfahrer nicht ständig von rechtsabbiegenden Autofahrern auf dem Radweg umgemäht werden wollt
Da achte ich beim Geradeausfahren auf dem Radweg lieber darauf, ob ein Auto rechts abbiegen möchte, anstatt mich, auf der Fahrbahn fahrradfahrend, in falscher Sicherheit zu wähnen.


- wenn Ihr nicht mehr um Glasscherben, Fußgänger, Mülleimer, Verkaufsstände, parkende Autos, Werbetafeln und Bäume auf dem Radweg Slalom fahren wollt
Das Slalomfahren würde ja nur vom Bürgersteig/ Radweg auf die Fahrbahn verlagert. Ich fahre lieber um Mülleimer etc. Slalom, als daß ich die Autos Slalom um mich herum fahren lasse.


Der Grundgedanke der Petition ist süß.
Letztlich ist es aber, wie leider bei so vielen Forderungen, eine undurchdachte und nur den eigenen Standpunkt bedenkende Verfolgung von persönlichen Interessen.
Das gesamte Verkehrsaufkommen ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Da hilft es nicht, sich darüber zu unterhalten, wer wo fahren/gehen/stehen darf, sondern erstens muß die Geschwindigkeit des gesamten Systems heruntergefahren werden, um wieder mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu gewähren (Für einen ausgiebigen Schulterblick z.B. hat jeder Autofahrer Zeit zu haben!), und zweitens muß es Fahrverbote oder ganz massive Fahreinschränkungen in solchen Gebieten geben, in denen auch andere Fortbewegungsmittel als das Auto häufig genutzt werden (Innenstädte).

Mich stört die Vormachtstellung des Autos auch massiv. Aber trotzdem, oder gerade deswegen, möchte ich als Radfahrer nicht auf der gleichen Fahrbahn fahren.

Kackbratze
21.03.2007, 16:21
Super Sache, reduziert dann ja das Unfallrisiko ungemein, wenn die Radfahrer auchnoch offiziell auf den Strassen rumrollern, wenn direkt daneben ein 1a Radweg ist.

Ich bin dagegen, allein schon aus der Tatsache, weil Radfahrer gegen Autos immer durch technischen KO verlieren und mich dann immer vollbluten.

Meuli
21.03.2007, 16:23
weil Radfahrer gegen Autos immer durch technischen KO verlieren und mich dann immer vollbluten.

außerdem gibts immer so hässliche Beulen am Auto^^

netfinder
21.03.2007, 16:55
außerdem gibts immer so hässliche Beulen am Auto^^
na wenigstens etwas rache^^

Vomex H
21.03.2007, 17:25
Ich glaube der Kern der Sache ist nicht ganz klar geworden: es gibt letztlich keine einzige Untersuchung, die einen Sicherheitsgewinn durch Radwege bzw. ein erhöhtes Risiko beim Fahren auf der Fahrbahn belegt. Das wird einfach so postuliert. Selbst die BASt (=Bundesanstalt für Straßenwesen) kommt bei einer Untersuchung von "guten" Radwegen (also breit, eben, keine Buckelpiste) auf ein 3-5-faches Unfallrisiko. Die Gefährdung auf der Fahrbahn wird völlig überbewertet.

Und es ist ja nicht so, dass nun haufenweise Radfahrer die 4-spurige Hauptverkehrsstraße dichtmachen wollen. Es gibt z.B. genügend Radwege in Wohngebieten mit Tempo 30, wo alle 5 Minuten ein Auto durchfährt. Wo hier die Gefahr sein soll weiss ich nicht. Vor allem dagegen richtet sich die Petition und gegen die gescheiterte Radwegnovelle von 1997/98.

Schaut einfach mal ins Tour-Forum oder nach de.rec.fahrrad, da wurde alles schon 100x durchgekaut, brauchen wir hier nicht zu wiederholen.

Evil
21.03.2007, 18:09
Ich glaube der Kern der Sache ist nicht ganz klar geworden: es gibt letztlich keine einzige Untersuchung, die einen Sicherheitsgewinn durch Radwege bzw. ein erhöhtes Risiko beim Fahren auf der Fahrbahn belegt. Das wird einfach so postuliert.Wozu brauche ich eine aufwendige Studie, wenn das offensichtlich ist? ;-)




Und es ist ja nicht so, dass nun haufenweise Radfahrer die 4-spurige Hauptverkehrsstraße dichtmachen wollen. Es gibt z.B. genügend Radwege in Wohngebieten mit Tempo 30, wo alle 5 Minuten ein Auto durchfährt. Wo hier die Gefahr sein soll weiss ich nicht.Ich habe oben von innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen geredet. Und es gibt hier tatsächlich Radler, die den nebenanliegenden Radweg ignorieren.



Schaut einfach mal ins Tour-Forum oder nach de.rec.fahrrad, da wurde alles schon 100x durchgekaut, brauchen wir hier nicht zu wiederholen.Ja, nee, is klar, ich schau ins Lobbyisten-Forum, um eine objektive Meinung zu bekommen.
Da kannste genausogut den ADAC wegen eines Tempolimits befragen...

KingLoui
21.03.2007, 18:20
So ein Quark :-dagegen

Ich bin übrigens für Zebrastreifen auf Autobahnen, Brücken sind sowieso total überbewertet. :-D

Kaya777
21.03.2007, 19:54
Könnte es vielleicht sein, dass die meisten Unfälle mit Radfahrern, die auf Radwegen fahren, passieren, weil es davon deutlich mehr gibt als Radfahrer, die auf der Straße fahren? :-nix

Kackbratze
22.03.2007, 08:38
Ui Kaya, die These ist gefährlich...wir haben militante Radweggegner hier....

Vomex H
22.03.2007, 09:01
Könnte es vielleicht sein, dass die meisten Unfälle mit Radfahrern, die auf Radwegen fahren, passieren, weil es davon deutlich mehr gibt als Radfahrer, die auf der Straße fahren? :-nix

Die Bundesanstalt für Straßenwesen ist keine Truppe von bekifften Ökoterroristen. Die wissen schon wie man sowas vergleicht, z.B. anhand der jeweils gefahrenen Kilometer auf der Fahrbahn/auf dem Radweg.

Was macht ihr eigentlich auf Straßen, die keinen Radweg haben? Fahrt ihr da etwa verbotenerweise auf dem Gehweg, weil ihr Angst habt vor den bösen Autos? Passieren da massenhaft Unfälle? Bitte mal Fakten auf den Tisch. "Ist doch offensichtlich, wozu Studien?" zählt nicht. Es war jahrelang auch "offensichtlich", dass Betablocker bei Herzinsuffizienz kontraindiziert sind, bis man es in Studien nachgeprüft hat.

Feuerblick
22.03.2007, 11:09
Du möchtest also lieber trotz vorhandenem Radweg zwischen LKWs und bekloppten Autofahrern rumgurken, weil es keinerlei Studien gibt, die belegen, dass Fahren auf der Straße gefählicher ist als auf dem Radweg? Aaah jaaa.. is klar!:-D
Okay, dann formuliere ich es mal um: Ich als Autofahrerin und Gelegenheitsradfahrerin halte es für das Unsinn, die Radfahrer trotz Radweg auf den Straßen fahren zu lassen und bin eindeutig für einen Ausbau des Radwegenetzes, WEIL ich keine Lust mehr auf Schlangenlinien-fahrende, rote Ampeln-missachtende und sich überall-durchquetschende Radler habe, die mich zu wilden Ausweichmanövern provozieren, die durchaus für MICH und andere Autofahrer mit mindestens Blechschaden ausgehen, während der Radler fröhlich von dannen zieht. Und NEIN, ich sehe es auch nicht ein, hinter einem Radfahrer vor mich hinzuschleichen, weil ich ihn und mich beim Überholen nicht gefährden will.
Ich weiss echt nicht, welche Drogend dieser Verein genommen hat, aber jahrelang schreien die Radfahrer nach Radwegen, bekommen sie auch und dann ist es auch wieder nicht recht???:-dagegen

NETTL
22.03.2007, 17:47
Was macht ihr eigentlich auf Straßen, die keinen Radweg haben? Fahrt ihr da etwa verbotenerweise auf dem Gehweg, weil ihr Angst habt vor den bösen Autos?

Ehrlich gesagt, mache ich das tatsächlich auf einigen Straßen. Und das selbst mit Helm, denn es gibt so viele Autofahrer, die nicht die vorgeschriebenen 1,50m? (Fahrschule ist schon lange her!) fürs Überholen einhalten und dich fast Umnieten, da fahr ich lieber auf dem Fußweg. Außerdem geht`s doch hier nicht um 30er Zonen oder Wohngebiete, da gibts bei uns soundso keine Radwege, aber es gibt einfach innerstädtische Straßen, da könnt ich mich auch gleich vors Auto stürzen, wenn ich dort Fahrradfahren würde. Dann doch lieber Radwege.

KingLoui
22.03.2007, 17:57
:-meinung Ich fahre auf manchen Strassen auch lieber auf dem Gehweg!

little_lunatic
22.03.2007, 18:47
kaum etwas ist nerviger als eiernde rennradfahrer die möglichst noch zu zweit oder zu dritt auf der hauptstraße fahren. oder die einfach mal auf gut glück über die kreuzung fahren. oder bei rot. oder oder oder..... also schaffen wir am besten die radwege ab. kinder sollen auch von LKWs überholt werden dürfen! gleiches recht für alle!
also entschuldigung: wie wärs wenn die radfahrer, denen die radwege zu eklig sind mal der stadt gegenüber das maul aufmachen würden und sagen "hallo, wie wärs mit nem sauberen fahrradweg?"
hier in gießen gibts in der innenstadt keine radwege und es vergeht kein jahr in dem nicht ne handvoll um- oder angefahren werden.
es ist ja nicht so, dass mir die radfahrer auf der straße so auf den zeiger gehen aber ich hätte ein problem damit wenn mir einer - ob kind oder erwachsener - aus welchem grund auch immer vor der karre liegt. (vor allem nachdem der tüv so frisch ist :-)) )
das ist das mit abstand dämlichste was ich heute gehört habe.
und wer meint, dass ein fahrradweg, der über eine straße kreuzt vorfahrt bedeutet, dem gehört der sattel vom rad geschraubt und durch pickelhauben ersetzt