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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An die K-Pflege Azubis: Das Gefühl, stehen zu bleiben



altalena
23.03.2007, 18:10
Hallöchen, ich wollte mal ein paar Meinungen der hier umherrschwirrenden K-Pflegeschüler einholen:
Allora, ich bin gerade im Mittelkurs, mache meinen Einsatz auf der Ambulanz, der auch echt schön ist, ABER....
....ich habe irgendwie das Gefühl, seit dem Unterkurs gerade was pfegerische Aspekte betrifft, NÜSCHT dazu gelernt zu haben.... ich hab den Eindruck, im UK wird man zugeballert mit (z.T überflüssigen) Infos über Körperpflege, atemstimulierende Einreibungen, Kinästhetik, etc. bla bla.... und dann hängt man im Mittelkurs, die Leute auf den Stationen erwarten teilweise, dass man das elende Pflege Heute bereits von vorne bis hinten durchbeten kann und dann steht man da wie Doof, wenn man mal die Antwort nicht sofort parat hat. Gerade jetzt in der Amb. hab ich voll Schiss in eventuellen Notfallsituationen nicht adäquat zu reagieren......
Ich meine, ich kann wirklich mit Leute umgehen, daran liegt's nun echt nicht, aber manchmal hab ich Angst, dass ich zu den Theorie-Experten gehöre, die in den Klausuren immer gute bis sehr gute Noten abliefern, aber den ganzen Kram dann nicht in die Praxis umsetzen können..... bei mir hängt's dann zum Teil echt, bis ich mal das Gelernte in der Praxis wieder auf's Schirm rufen kann und entsprechend anwende..... ein weiteres Problem ist bzw. die Tatsache trägt zu meinem Unmut bei, dass ich die Leute in der Ambulanz echt cool finde und zT von Parties oder über Freunde kenne und mich dann zu blamieren, is nochmal ne spur dämlicher, andererseits hab ich das Gefühl, dass mir grade bei solchen Leuten (die ich also schon von außerhalb kenne)so'ne Dummheiten passieren..... vielleicht, weil man in ihnen nicht direkt Anleiter sieht, sondern das Verhältnis zu freundschaftlich bewertet....:-nix

Puuuuhh, das war jetzt n ganz schönes Durcheinander, vielleicht steigt trotzdem noch jemand durch!

nicolaus
23.03.2007, 18:15
ja, im mittekurs wars echt nich so prinkelnd.
genieß einfach die zeit und schieb ne ruhige kugel :-dance

Xylamon
23.03.2007, 21:32
Dieses Gefühl total zu hängen und in kritischen und/oder eiligen Situationen einfach nicht adäquat reagiert zu haben kenn ich zu gut... ich bin im RD und da hab und hatte ich es immer wieder. Aber man lernt mit der Zeit, man lernt aus seinen Fehlern - speziell in diesem Bereich Notfallmedizin/Ambulanz braucht es seine Zeit bis man den Dreh raus hat...
Und wenn die Leute wie du sagst eher von der vernünftigen/netten/coolen Sorte sind, dann kannst du die sicher Löcher in den Bauch fragen, Engagement zeigen und sie bitten dir zu helfen bzw dies oder das nochmal mit dir zu üben - das macht auch viele Schnitzer wieder wett :-)

augment
24.03.2007, 20:08
mir gehts da echt ein wenig anders:

Ich hab zur Zeit meinen 6wöchigen Einsatz in der Kinderklinik. Ok, die Kinder sind ganz nett, aber arbeiten ist ... sagen wir mal... suboptimal.

Ich darf nichts machen, muss (im 3 Lehrjahr) ne Schwester holen wenn ich ne Infusion umhängen oder abstöpseln möchte und darf solche Spezialaufgaben erledigen wie Wäschesäcke leeren und essen austeilen.

Ich mein ich war schon auf intensiv (mit zig reas), erwachsenenchirurgie und fast allen anderen Fachbereichen, und ich denke dass ich einigermaßen ne ahnung hab von dem was ich mache, aber ich muss mir von ner gruppe frustrierter Frauen was erzählen lassen (unter anderem, dass auf der notstromsteckdose nur dann strom ist, wenn der strom ausfällt)

AvalonsAngel
24.03.2007, 22:26
Ja ja der liebe Mittelkurs... da hab ich's auch gehasst. Jetzt bin ich endlich im OK und man lernt wieder was. Krankheitslehrer: JUCHU! :) Ist zwar alles nur total oberflächlich, aber zigtausend mal besser als der MK-Sch****.

@augment: Ja in der Kinderklinik ist es bei uns nicht anders. ich war 230h Stunden auf der Kinderchirurgie (FG, NG und Kinder bis 4 J.) und es war grässlich. Ich durfte nicht machen, hatte nur bescheurte Dienste (10-18h, 11h-19h: Wie soll man da noch was erledigen?!?!?!) und hatte dann auch noch Nachtdienst da (=10h rumsitzen und nichts machen, dann alle Kinder waren mit Mutter da...). Ganz prickelnd. :(

Na ja immer positiv denken noch ein Jahr und dann endlich fertig. :D Bin jetzt grad auch mal wieder in der Chirurgie und da lernt man sowas und das Arbeiten macht wieder Spaß. :)

Dr.Hibbert
25.03.2007, 11:37
Hallo. Bin auch gerade in den MK gekommen. Schon blöd irgendwie. Nachdem ich im ersten Jahr gedacht habe, egal Alter, hast ja eh bald Deinen Studienplatz beschleicht mich jetzt das Gefühl, wohl die kompletten 9 WS durchbringen zu müssen.

Am Anfang denkt man sich, was wollen die eigentlich von mir? Aber man ist ja eh bald weg. Und wenn Du erstmal morgens aufwachst und SICHER bist, dass Du die Ausbdildung zu Ende machen wirst, das ist schon schei$$e.

Hab gerade einen grausam-gruseligen Einsatz in der Neurologie hinter mir, drei Monate mit den allerübelsten Pflegefregatten (Zitat: "Handschue mag ich nicht so, ist ja auch ungesund für die Haut und so, aber für die Patienten ist das ja eh angenehmer, ohne HS gewaschen zu werden" Oh je.... :-nix

Kopf hoch Leute. Auch wenn's gerne mal bestritten wird, aber ihr habt am ersten Tag des Studiums anderen Leuten soooo viel voraus. Spaß ist, was ihr draus macht. Es bringt nichts, sich runter ziehen zu lassen. Wir haben uns jetzt drauf eingelassen und dann muss man es auch ernst nehmen. Ich hoffe, es gelingt mir noch für zwei Jahre und dann gehts weiter. Irgendwie... :-D

augment
26.03.2007, 17:30
ja solche schwestern kenn ich auch. ist ja auch total abstrus, sich für stuhlgang handschuhe anzuziehen, wer kommt denn auf solche gedanken?

Am Anfang hat ich auch noch eine gewisse Coolness im Bezug auf meine ausbildung. Ich bin auch mit der einstellung reingegangen, die ausbildung eh nicht fertig zu machen... und jetzt steh ich 9 monate vor der ersten examensprüfung.

Und ich seh das genauso wie dr. hibbert: wir stehen am ersten tag da und wissen 100%, dass wir hier richtig. Und wir sind diejenigen, die schon mal einen kranken menschen in seiner natürlichen umgebung gesehen haben.

= großer Vorteil!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Adrenalino
26.03.2007, 18:35
HA!
Hier bin ich mal wieder richtig, ging mir auch so!
Dachte am Anfang auch, wer weiß.. vielleicht mach ich das nur ein halbes Jahr und geh dann studieren... tja... daraus wurden mittlerweile zweieinhalb Jahre!
Noch 6Monate, dann ist ALLES vorbei...

augment
26.03.2007, 19:05
tja, manchmal kann man es sich einfach nicht aussuchen. ;-)

Feuerengelchen
28.03.2007, 22:18
Dann bin ich ja nicht die einzige, ders so ging. Die ersten Wochen Theorie unter zwei Drittel Minderjährigen im Kurs und schon n bissl Ahnung ausm Rettungsdienst mitgebracht- ich hab damals echt gedacht, ich bin am falschen Fleck! und das, obwohl ich sogar schon das Pflegepraktikum vorher gemacht hatte.
Ich bin damals zur Hälfte mit der Einstellung reingegangen: "Das brichst du ja sowieso ab, wenns mit Studienplatz klappt!" und zur Hälfte "Ich freu mich auf ne ganz andere Art des Umgangs und Arbeitens mit Menschen -Pflege eben!"
Aber so nach dem ersten Jahr konnt ich dann so langsam entspannen und loslasssen, weil ich mich ganz dafür entschieden hatte, die Ausbildung zu beenden.

Heute hab ich das Examen ein dreiviertel Jahr hinter mir und muß gestehen, dass ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegangen bin.
Lachend, weil ich den Großteil der Ausbildung richtig gut fand und mich auf die Zukunft (Studienplatz oder RA-Weiterbildung, endlich keine kommandierenden Stationsdrachen mehr) gefreut habe, weinend, weil ich mit der Zeit den geringen theoretischen Lerndruck genossen habe und Freunde teils schon aus den Augen verloren habe.

Und ehrlich: Ich möcht die Erfahrungen um keinen Preis missen!!!
Wünsche allen von euch, die das EX noch vor sich haben, alles Gute!

augment
31.03.2007, 11:57
Die praktischen erfahrungen möchte ich auch auf keinen Fall missen.

Aber wie hier schon mehrfach genannt wurde, die theoretische Ausbildung ist vom Niveau her eher als schlecht (oder sagen wir: nicht so in die tiefe gehend) wie die meisten, die hier posten es sich erhofft hatten.

Na ja, und wenn es dann mit dem studium losgeht, ist es ungefähr so, als würde man von ner Tempo-30-Zone direkt auf ne vielbefahrene Autobahn kommen (und fast alles 20jährige FahranfängerInnen; ACHTUNG UNFALLGEFAHR).

AvalonsAngel
31.03.2007, 17:02
Oh ja ihr sprecht mir hier total aus der Seele. Na ja jetzt sind es onch genau 12 Monate und dann bin ich endlich fertig. :D Dieses Jahr wird aber relativ schnell rumgehen, denn bis Mitte Juli hab ich eigentlich nur noch Schule und Urlaub und ich glaub insgesamt vll. 3 Wochen Praxis vor mir. Dat geht fix und dat is jut so. *gg*

Bin nur mal gespannt was so meine nächsten Stationen sind und vor allem wo ich Examen mache. *grarg* Bitte bitte nicht Innere...

lune
31.03.2007, 19:25
oh man mir wird ganz schwindelig wenn ich das so lese.werde wahrscheinlich auch dieses jahr mit der ausbildung anfangen dürfen um die wartezeit zu überbrücken.wie alt seid ihr denn alle so?
ich bin vor kurzem 23 geworden und bin mir ziemlich unsicher ob ich danach noch das studium aufgreifen sollte.

schwarzwald
31.03.2007, 19:31
oh man mir wird ganz schwindelig wenn ich das so lese.werde wahrscheinlich auch dieses jahr mit der ausbildung anfangen dürfen um die wartezeit zu überbrücken.wie alt seid ihr denn alle so?
ich bin vor kurzem 23 geworden und bin mir ziemlich unsicher ob ich danach noch das studium aufgreifen sollte.


Lass dich mal von den Erfahrungen hier nicht abschrecken !

Mir gings ganz anders und in meinem Kurs gabs auch nur ein paar die es so schlimm empfunden haben :-nix

Es ist nich immer einfach, aber das hat jede Ausbildung & jeder Job so an sich....

Es kommt wie immer auf dich selbst und deine Einstellung an, die schlechten Tage muss man durchmachen, sich aber davon nicht entmutigen lassen !!

Und wegen dem Studium, mach doch erstmal die Ausbildung und schau dann, was du möchtest -
2 meiner Freundinnen wollten unbedingt studieren und sind jetzt glücklich als Intensivschwestern !

Viel Spaß und nicht Aufgeben :-top

nicolaus
01.04.2007, 13:15
ich hab vor 12 monaten mein kp-examen mit 2,0 gemacht.

die ausbildung ging mir eigentlich am arsch vorbei und die großen teil der zeit hatte ich auch keinen bock.

jetzt traue ich mir nicht mehr zu als pfleger zu arbeiten. alles wieder weg.
momentan profitiere ich von meinen theoretischen vorkentnissen.
die praktische arbeit am bett und diese sinnlose zettelausfüllerei waren mir schnell zuwider.

schwarzwald
01.04.2007, 13:21
ich hab vor 12 monaten mein kp-examen mit 2,0 gemacht.

die ausbildung ging mir eigentlich am arsch vorbei und die großen teil der zeit hatte ich auch keinen bock.

jetzt traue ich mir nicht mehr zu als pfleger zu arbeiten. alles wieder weg.
momentan profitiere ich von meinen theoretischen vorkentnissen.
die praktische arbeit am bett und diese sinnlose zettelausfüllerei waren mir schnell zuwider.


Das ist aber echt schade. :-nix

Vielleicht hättest du die Jahre lieber mit etwas Anderem verbracht, als dich zu "quälen" und dann null davon zu profitieren....

annekem
01.04.2007, 14:02
Hey, ich sehe, hier sind viele geteilte MEinungen zur Ausbildung.

Ehrlich gesagt, fand ich die letzten beiden Jahre gar nicht so easy und langweilig - eher habe ich die verschiedenen Einsätze genossen, die im 2 Lj so angesagt waren und zudem die Tatsache, dass man nicht mehr NUR Bettenmachen, waschen, windeln und lagern musste, sondern teilweise sogar seine eigenen Patienten komplett betreuen durfte...

Naja, hab auch die ganzen drei Jahre durchstanden mit der festen Überzeugung, danach direkt ins Studium abzudüsen.
Hatte mich also nur Proforma für die freie OP-Stelle beworben - gut wars, habe nämlich keinen Studienplatz bekommen, auch jetzt zum SS nicht!

Nun hoffe ich stark aufs kommende WS und übe bis dahin fleißig weiter instrumentieren.

Nie im Leben hätte ich mir vorstellen können, als Schwester zu arbeiten, jetzt macht es aber doch ganz gut Laune (auch wenn ich sicher niemals mein ganzes Leben in der Pflege verbringen werde!!).

Man sieht: es kommt immer anders als man denkt

Leute, lasst Euch nicht entmutigen, seht es als positiv, dass Ihr die Wartezeit mit einem festen Job verbringt, der Euch im Studium auch aus finanzieller Sicht viel bringen wird.
Ausserdem könnt Ihr in ätzenden Stituationen immer an die noch bevorstehende Zeit des Studiums denken und somit alles überstehen!

Nur Mut wünscht Euch die "ichwerdeniemalsSchwester"-OP-Schwester ;-)
:-top :-top :-top

Feuerengelchen
01.04.2007, 15:55
Stimme da ziemlich mit deiner Meinung überein, annekem!

Ich war dann irgendwann echt froh, dass ich nicht mehr (sinnbildlich gesprochen für meinen zustand nach der ersten ZVS-Absage) jeden Tag zig Stunden die leere Wand angestarrt hab und mir gedacht hab: "Ich will einen Studienplatz. Jeder um mich herum geht studieren! Warum bin ich zu blöd, um nen Studienplatz zu kriegen? Bin ich zu doof, um eine gute Ärztin zu werden?"

Heute bin ich über die Erfahrung froh, sich nicht auf ein Ziel so fixiert zu haben und die ganze Welt drumherum Welt sein lassen. die Krankenpflege mag vielleicht nicht den riesen Lernanspruch wie ein Med-Studium haben, aber dann gäbs ja kein Studium mehr. es hat nun mal jede ausbildung ihre eigenen Ansprüche, und für die Arbeit als Schwester reicht nun mal dieses Wissen. Wer mehr wissen möchte, kann entweder selbst nebenher mehr lernen oder später dann studieren.