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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : frequenzadaptierter Herzschrittmacher



Relaxometrie
28.03.2007, 16:00
Bei Herzschrittmachern gibt es Modelle, die, abgesehen von der Bezeichnung mit den 3 Buchstaben (meistens AAI, VVI, DDD) zusätzlich noch mit "R" bezeichnet sind. Sie können also je nach Belastungsgrad des Patienten die Herzfrequenz steigern, so wie es auch beim Herzgesunden ist, wenn er sich z.B. bewegt (nur mal als ein Beispiel für einen möglichen Herzfrequenzanstieg).
Wie erkennt der Schrittmacher die nötige Frequenz? Ich erinneren mich zwar an eine Fortbildung, in der unterschiedliche Möglichkeiten genannt wurden. Aber alle hatten irgendeinen Nachteil, und leider weiß ich nicht mehr, was denn jetzt der aktuelle Stand der Technik ist.
Ich meine, es hätte etwas mit Impedanzmessungen zu tun. Aber wie genau wird welche Impedanz gemessen?

Rico
28.03.2007, 16:41
Die einfachste und ursprünglichste Methode war ein Kügelchen, das im Schrittmachergehäuse in einem Röhrchen liegt. An beiden Enden von den Röhrchen sind Kontakte und der Schrittmacher zählt, wie oft das Kügelchen an den beiden Kontakten andotzt und schätzt daraus die körperliche Aktivität ab nach dem Prinzip: viele Kontake = viel (körperliche) Bewegung --> Puls hoch.
Das hat allerdings den Nachteil, dass auch nicht-körperliche Bewegung das auslösen kann, z.B. wenn der Bauer auf dem Traktor über den Acker holpert...

neuere Schrittmacher messen die Impedanz zwischen Schrittmachergehäuse und Sondenspitze durch das Gewebe. Durch die Lageänderungen im Thorax bei der Atmung ändert sich diese und der Schrittmacher schätzt nach dem Prinzip: Atemfrequenz hoch = körperliche Anstrengung --> Puls hoch.
Wer natürlich respiratorisch eingeschränkt ist und daher schnell atmet, der geht dann auch mit der HF hoch.
ist aber trotzdem der bessere Weg.

Nemesisthe2nd
28.03.2007, 17:17
gab es nicht auch demand-schrittmacher die p-wellen getriggert pacen...??

klappt natürlich nur bei AV-Blockierungen...

Sebastian1
28.03.2007, 20:08
Klar, aber das hat dann nichts mit der Rate Adaptation zu tun.

Rico
28.03.2007, 20:36
Sozusagen die semiphysiologische rate Adaption ;-), wenn die Sinusknoten noch der Frequenzregulation unterliegt und nur der AV-Block stört... aber sicher nicht das, was der threadstarter wissen wollte...

Relaxometrie
28.03.2007, 22:11
Okidoki, dann hat das mit der Impedanzmessung ja gestimmt.