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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dermatologie Berlin Charite Mitte Station 162



hello--
30.03.2007, 14:29
Ich hatte mich aufgrund meiner Doktorarbeit in der Dermatologie beworben. Mein Doktorvater hat mir diese kurzfristig organisiert, eigentlich war eine andere geplant. Deshalb weiß ich nicht wie die Formalien sonst sind, hier eine Famulatur zu machen.
Ich kam am ersten Tag auf die Station und wurde zum Oberarzt Dr. Schulze geschickt, der einen netten Eindruck machte und sagte, wir hätten die Möglichkeit, einen eigenen Patienten zu betreuen und mir einen Schein für Kittel und Essenschipkarte gab. Dann ging es zur Morgenvisite und ich lernte die beiden Stationsärzte und noch zwei Assistenzärztinnen kennen, die aber auch nach einer Rotation Ihren zweiten Tag hatten, und einen PJ-ler kennen. Am Anfang erklärte dieser mir jedes Krankheitsbild bei jedem Patienten kurz, damit ich im Bilde war. Da mein Dermakurs im vorangegangenen Semester war, konnte ich auch mit den meisten Sachen etwas anfangen. Ich fühlte mich gut empfangen, da mir alles erklärt wurde. Nach der Visite kommen die Aufnahmen für den Tag. Und ... schwupps... hatte ich meinen ersten Patienten: Ecthymata an den Unterschenkeln. Bei der Therapie wurde ich von einem der Stationsärzte betreut, der mir eigentlich alles erklärte. Im Laufe der Zeit hatte ich dann meist jeden Tag eine Aufnahme (leichtere Sachen wie Expositionstestungen bei V.a. Allergie aber auch Psoriasis und GvHD) Man musste halt jedes Mal fragen, wenn etwas unklar war, und bekam eigentlich nie etwas über Krankheitsbilder beigebracht.(musste alles selbst nachschlagen und Wikipedia war mein bester Kumpel). das war aber nachzuvollziehen, da die Stationsärzte Probleme hatten die beiden neuen Assistenzärztinnen einzuarbeiten. Die hatten echt arge Probleme. Aber das spielt hier ja keine Rolle. Jedenfalls wurde man nie unfreundlich abgewimmelt, wenn man was gefragt hat. Dienstag war Oberarztvisite und man musste statt wie bei der Morgensvisite seine Patienten dem Oberarzt vorstellen. Oberarzt Schulze ist sehr nett und vor allem unterhaltsam. Er fragt auch gerne mal Sachen. Aber auch Medizingeschichte und es ist keine Katastrophe wenn man als Famulus keine antwort parat hat. Mittwochs ist Chefarztvisite. Da soll man die Patientenvorstellung kurz und nur die wichtigen „Leit-befunde“ vorstellen. Sterry hat nichts gefragt. Stockfleth hat nach Blut-Werten und so gefragt. Aber die Auffälligen schreibt man sich eh auf das Kärtchen.
Aufgabe der Famulanten war auch bei der Mittagsrunde die Kurz-Vorstellung der Neuzugänge. Da macht man sich bei der Vorstellung der Neuzugänge notizen und liest die dann einfach vor der versammelten Dermatologie vor.
Noch vergessen, den Brief für die eigenen Patienten schreibt man auch selbst.

Ich schilder mal den Tagesablauf:
7:30 bis 8:15 Blutabnahmen und Flexülen legen.
8:15 oder sehr viel später Morgenvisite
8:45 Neuaufnahmen, Kärtchen für die eigene neuaufnahme schreiben. Zettel der Neuaufnahmen für die Mittagsrunde. Alte Befunde in den Briefe reinschreiben.
12:30 Mittagsvisite bei den Neuzugängen mit dem Oberarzt.
13:00 Mittagsrunde manchmal mit Patientenvorstellung
13:20 Mittagessen: Alle zusammen mit dem Oberarzt. Hier gibt es die lustigen Geschichten des Oberarztes zu hören
14:00 weiter Aufnahmen wenn man sie nicht geschafft hat, Werte eintragen, Briefe schreiben, irgendwas gibt’s immer zu machen.
16:00 Übergabe
16:30 fast immer pünktlich gegangen
Es gab verschiedene Fortbildungen (Psoriasis Leitlinie, Syphilis, Immunologie), die ich zum großen Teil nicht wahrgenommen habe.
Es war meine erste Famulatur und ich fand sie gut. ich habe gelernt, wie der Ablauf auf Station ist und viel Blut abgenommen und Flexülen gelegt, was ich allerdings schon vorher konnte. Das Team ist nett, manchmal gab es ein Bisschen Zank mit den Schwester, weil einige von Ihnen offenbar erwarten, dass man die Abläufe auf Station schon zu kennen hat, wenn man da ankommt, aber eigentlich gab es nur eine richtig garstige Schwester :-)
Viel Spaß

Dr. Jekyll
30.03.2007, 15:38
mal ne frage: (ich als kpp-geschädigter krankenschwesternfreund)

in wie weit untersteht man als famulus noch den krankenschwestern?

haben die einem gar nichts mehr zu sagen? ich hab im kpp zu allem ja und amen
gesagt, wollte nicht noch mehr stress. musste da zwangsweise hin. die waren so hohl, das tat schon weh.


das wird mir in der famulatur nicht mehr passieren, das habe ich mir geschworen.
keine schnippischen anweisungen mehr von krankenschwestern.

sind die krankenschwestern noch weisungsbefugt gegenüber dem famulus
oder "untersteht" man komplett den ärzten? weil kpp ist kpp. und
famulatur ist famulatur. putzen, hinternabwischen und blutdrücke hab ich zu genüge gemacht.

hello--
30.03.2007, 18:06
na also wie es rechtlich ist weiß ich nicht. ich dachte, dass die nicht weisungsbefugt sind. ich habe auch "anweisungen" von den schwestern nur in dieser form erhalten : "In zimmer soundso ist bei herrn soundso die infusion durch. da müsste das mal jemand verplomben." oder "Sind sie für herrn soundso verantwortlich? da müsste noch der Überweisungsschein fertig gemacht werden..." Es gab nur einmal etwas ärger weil ich zum zweiten mal beim blutabnehmen das laken versaut hatte. die waren eigentlich alle ziemlich verständnisvoll und auch nicht dämlich. die haben, weil die mit salbengrundlagen und sowas viel größere erfahrungen hatten, meist etwas "vorgeschlagen", was dann direkt so von den ärzten übernommen wurde...
Ich hab ja auch nie einen Fehler zweimal gemacht, (außer bei den Laken), aber putzen und hinternwischen wurde nicht von uns gemacht

KingLoui
30.03.2007, 18:19
Man untersteht nur den Ärzten, kann aber nix schaden wenn man gut mit den Schwestern harmoniert, also ich hab' mich mit den meisten prima verstanden(besonders mit den hübschen :-)) ) Hab' aber z.B. auch nach einem "Blutbad" mal das Laken zusammen mit dem Zivi selber gewechselt.

Dr. Jekyll
30.03.2007, 18:47
darf man als famulant eigentlich zivis rumschupsen? :-))

meine eigene horde an zivis, wie beim planeten der affen, herrlich :-)

muss ich mal beim kreiswehr ersatzamt nachfragen...

gyrasehemmer
31.03.2007, 14:25
Es ist nicht verkehrt die eigenen Grenzen zu kennen. Die Schwestern wollten mal, dass ich ein EK anhaenge, da meinte ich "als Student, es sei denn Famulus oder PJ, darf man nicht, holt einen Arzt dafuer".

Dr. Jekyll
31.03.2007, 14:32
das ist sowieso klar, dass man eigene kompetenzen nicht überschreiten darf.
soll ja wegen dem famulus keiner ins gras beißen :-))

mir gehts nur darum, dass krankenschwestern meine kompetenzen unterschreiten, wie "ach der student, lass den mal das bett machen," o.ä.
habe sowas schon einige male von älteren gehört und wenn man sich dann
nicht wehrt, wird die famulatur (oder sogar das pj) zum kpp.
manche schwestern denken so, und schmeißen alles in einen topf.

hab beim kreiswehrersatzamt angerufe, sie überlegen sich meinen vorschlag :-D

gyrasehemmer
31.03.2007, 20:20
mir gehts nur darum, dass krankenschwestern meine kompetenzen unterschreiten, wie "ach der student, lass den mal das bett machen," o.ä.
habe sowas schon einige male von älteren gehört und wenn man sich dann
nicht wehrt, wird die famulatur (oder sogar das pj) zum kpp.
manche schwestern denken so, und schmeißen alles in einen topf.


Dann wehrt man sich !!!!!!!!! Ich habe ja in dem letzten Monat, schon ein paar beim Lagern auf Station geholfen oder der einen oder anderen Patientin die Schuhe ausgezogen oder so....aber mehr nicht! Im OP ist es natuerlich anders, da packt man halt immer mit, es sei denn beim Lagern, Ein- oder Ausschleusen, aber da packen ja auch die Aerzte mit!!! Wie gesagt auf Station ist es anders :-))

test
31.03.2007, 21:33
das ist sowieso klar, dass man eigene kompetenzen nicht überschreiten darf.
soll ja wegen dem famulus keiner ins gras beißen :-))

mir gehts nur darum, dass krankenschwestern meine kompetenzen unterschreiten, wie "ach der student, lass den mal das bett machen," o.ä.
habe sowas schon einige male von älteren gehört und wenn man sich dann
nicht wehrt, wird die famulatur (oder sogar das pj) zum kpp.
manche schwestern denken so, und schmeißen alles in einen topf.

hab beim kreiswehrersatzamt angerufe, sie überlegen sich meinen vorschlag :-D

LOL,
sowas hab ich ja noch nicht erlebt. Ich glaube ich hätte die Schwester ausgelacht, die von mir verlangt, dass ich ein Bett mache.