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Dr. nobo
03.04.2007, 14:28
@zweistein:
vollkommen richtig! :-meinung

zweistein
03.04.2007, 14:28
Das stimmt so nicht ganz. Denn das Gehalt bei Medizinern richtet sich allein nach den Berufsjahren, NICHT nach der Diss. Bitte um Korrektur, falls ich falsch liege.

gruß hennessyIch meinte das so: Ein Naturwissenschaftler oder Ingenieur, der nach seinem abgeschlossen Studium, also als Diplom-Physiker, usw. noch drei bis fünf Jahre an einer Diss. gearbeitet hat, hat dabei drei bis fünf Jahre Berufserfahrung gesammelt. Diese Jahre vergleiche ich mit drei bis fünf Jahren eines Berufserfahrung eines Assistenzartes, der dann nicht mehr nach TV-Ä Entgeltgruppe 1, Stufe 1 bezahlt würde, sondern nach Stufe 4 oder höher (die Beträge habe ich nicht im Kopf).

Evil
03.04.2007, 14:33
Wenn ein Natur- oder Ingenieurwissenschaftler nach Abschluss des Studiums noch drei Jahre an einer Diss.gearbeitet hat, hat er quasi bereits drei jahre Berufserfahrung, wenn er seine erste Stelle in der Wirtschaft annimmt. Ein Arzt im vierten Berufsjahr hat auch ein etwas höheres gehalt als einer im ersten Berufsjahr.
Tja, nur daß ein Arzt idR die Promotion als Freizeitvergnügen machen darf und auch gar nicht bezahlt bekommt.


Das gilt auch für Naturwissenschaftler. Nicht alle haben während dieser Zeit eine -meist halbe- Assistentenstelle oder eine DFG-Stelle nach Gutdünken des Profs.
Die Mehrheit schon.


Doktorarbeit ist nicht gleich Doktorarbeit!. Wieviel Zeit investiert man in Medizin in seine Doktorarbeit, wenn man es auf "Vollzeit-Arbeit" umrechnen würde?
Diplomarbeiten in Natur-/Ingenieurswissenschaften sind auf 6 Monate Vollzeit angesetzt, effektive Arbeitszeit ist oft 1 Jahr, weil man sich meist erst später anmeldet. In dieser Zeit ist man Student und verdient nichts, also genauso wie die Promotion bei Medizinern.
Ich habe noch keinen Mediziner kennen gelernt, der 3-5 Jahre Vollzeit(!!) an seiner Dr-Arbeit schreibt und dabei nichts verdient hat.
Übrigens, wenn man in der Industrie eine Dr-Arbeit macht, dann muss man mit erheblichen Gehaltseinbußen rechnen (z.B. nur 60% Jahresgehalt), weil das größtenteils als "Freizeit" betrachtet wird.
Hmm, ich habe >5 Jahre in Teilzeit an meiner Diss gearbeitet, davon 6 Monate lang mit einem fürstlichen Gehalt von 400 Eur pro Monat. Umgerechnet ergäbe das in Vollzeit mindestens 2 Jahre.

Die Story mit der Gehaltseinbuße in der Industrie zweifel ich mal an, ich kenn es eher so, daß die Betriebe ihren Leuten ein Studium sponsern. Insgesamt bekommen die dann zwar weniger Gehalt, aber sie arbeiten ja auch noch weniger im Betrieb.

hennessy
03.04.2007, 14:33
Ich meinte das so: Ein naturwissenschaftler oder Ingenieur, der nach seinem abgeschlossen Studium, also als Diplom-Physiker, usw. noch drei bis fünf Jahre an einer Diss. gearbeitet hat, hat dabei drei bis fünf Jahre Berufserfahrung gesammelt. Diese Jahre vergleiche ich mit drei bis fünf Jahren eines Berufserfahrung Assistenraztes, der dann nicht mehr nach TV-Ä Entgeltgruppe 1, Stufe 1 bezahlt würde, sondern nach Stufe 4 oder höher (die Beträge habe ich nicht im kopf).
Diese Stufe 4 würde er aber egal ob mit oder ohne Diss bekommen, wenn er seine Berufsjahre erfüllt hat. Also nützt ihm die Diss nix.

Rico
03.04.2007, 14:37
Moment mal, hab das gerade erst gelesen. Worauf beziehst Du das? Eine medizinische Diss., speziell eine statitische, die während des Studiums gemacht wird, kann man normalerweise (es gibt sicher Ausnahmen) nicht mit der experimentellen Diss. eines Naturwissenscnaftlers vergleichen, sondern höchstens mit der Diplomarbeit des Nawis oder Ingenieurs.
:-sleppy Das ist ja so ziemlich das älteste Vorurteil seit es Medizinerdoktorarbeiten gibt.

Du mußt Dir halt mal überlegen, wieso macht ein Mediziner eine Doktorarbeit?
Entweder er will bloß den Titel für's Namensschild (mehr Geld gibt's ja nicht) oder er will wissenschaftlich arbeiten.
Wenn er wissenschaftlich arbeiten will und eine entsprechende Laufbahn anstrebt, dann wird ihm eine statistische Arbeit null und nix bringen. Dann muß er klinisch bzw. experimentell arbeiten und erreicht da augenblicklich Umfänge einer naturwissenschaftlichen Arbeit. :-notify
Der "Türöffner" für die entsprechende Laufbahn ist also äquivalent.

Wer bloß die Buchstaben haben will - wir hatten ja schon festgestellt, dass eine Doktorarbeit in der Medizin keinen monetären Benefit bringt - der leistet natürlich mit einer statistischen Arbeit "weniger", er hat ja aber auch ratzeputz keinen Benefit davon (außer eben zwei Buchstaben auf seinem Namensschild). Und dafür ist das Aufwand-Nutzen-Verhältnis auch nicht besonders bombig.

Dr. nobo
03.04.2007, 14:38
Das mit der Industrie ist Tatsache! Habe es bei vielen Studienkollegen erlebt und mir selbst wurde das auch angeboten, weshalb ich mich dann doch für die Uni entschieden habe. Der zeitl. Aufwand für die Promotions steht nämlich i.d.R. in keiner Relation zum Nutzen der Promotion für die Firma.

Mal eine Frage: Wie siehts denn mit der Diplom-/Examensarbeit bei Medizinern aus??? Sowas kennt ihr gar nicht.
Eine Dr-Arbeit kann man nur in Medizin ab dem 5. Semester machen, sonst wäre das nirgendwo denkbar!!

zweistein
03.04.2007, 14:38
Tja, nur daß ein Arzt idR die Promotion als Freizeitvergnügen machen darf und auch gar nicht bezahlt bekommt.Wer kann es sich leisten, drei bis fünf Jahre ohne Bezahlung oder ein Stipendium in Vollzeit (10-12 h/Tag und 5-7d/Woche) an einer experimentellen Diss. zu arbeiten???




Hmm, ich habe >5 Jahre in Teilzeit an meiner Diss gearbeitet, davon 6 Monate lang mit einem fürstlichen Gehalt von 400 Eur pro Monat. Umgerechnet ergäbe das in Vollzeit mindestens 2 Jahre.=>siehe oben.

Rico
03.04.2007, 14:40
Mal eine Frage: Wie siehts denn mit der Diplom-/Examensarbeit bei Medizinern aus??? Sowas kennt ihr gar nicht.Wir schreiben dafür halt lustige Staatsexamina...

Dr. nobo
03.04.2007, 14:41
Deswegen frag ich ja nach Examensarbeit!

Wir schreiben lustige Diplomhauptprüfungen, trotz Diplomarbeit.

Rico
03.04.2007, 14:42
Deswegen frag ich ja nach Examensarbeit!

Wir schreiben lustige Diplomhauptprüfungen, trotz Diplomarbeit.Deutschlandweit und zentral gestellt?

zweistein
03.04.2007, 14:45
Ein Kumpel von mir ist Elektro-Ingenieur. Hat vor drei Jahren das Diplom gemacht und dann auf einer DFG-Stelle gearbeitet. Bezahlung: DSchlechter als BAT IIa. Forschung plus Unterricht für Studenten. Mehr als 40h/Woche. Überstunden nicht bezahlt. Ist gerade mit der Diss. fertig geworden und hat sich auf Stellen in der Industrie beworben. Ein mittelständischer Betrieb hat ihm ein Gehalt unter BAT IIa geboten. Was er nun kriegen wird, werde ich hoffentlich demnächst erfahren. Übrigens muss er dort auch Rufbereitschaft machen, denn der Laden muss auch nachts und am WE laufen. Wenn ich mehr erfahre, können wir ja mal Vergleiche anstellen.

Dr. nobo
03.04.2007, 14:45
Zentral gestellt nicht, weil jede Uni ihre eigene Prüfungsordnung hat. => nicht möglich. Dafür aber z.B. im Mündlichen Prüfer, die mit der Vorlesung nix am Hut haben.

Ein Beispiel wären aber Lehrer: Staatsexamen zentral gestellt und Examensarbeit! ... und verdienen deutlich weniger als Ärzte, Dr. ist auch schwierig zu bekommen dort.

hennessy
03.04.2007, 14:48
hallo!! rico!!! Du bist dran

Dr. nobo
03.04.2007, 14:49
*GGGGGG* :-dance :-party

Feuerblick
03.04.2007, 14:53
Ich möchte im Bezug auf das Gehalt nochmal darauf hinweisen, dass wir nicht nur 10 Semester studieren und unsere Diss nebenher machen müssen - NEIN, wir dürfen auch noch eineinhalb Jahre (inzwischen um genau zu sein ein Jahr und sieben Monate) völlig kostenlos malochen. Und danach bekommen wir quasi auch noch Überstunden en masse "geschenkt" als Belohnung für unsere Treue und Leidensfähigkeit.
Du kannst niemals einen Beruf gegen den anderen aufrechnen sondern musst immer jeden einzelnen für sich betrachten. Und wenn man Verantwortung, Arbeitsbedingungen und vorheriges Studium/Praktika der Ärzte zusammenzählt, dann kommt heraus, dass sich das Studium finanziell nicht eine Sekunde lohnt.
Klar, mit 1500 und ein paar mehr Euronen kann man als Single außerhalb einer Großstadt ganz lässig leben, aber es ist weder angemessen im Bezug aufs Studium noch ist es möglich, damit eine Familie (die man sowieso nie sieht) über Wasser zu halten.
*grins* Was übrigens die immense Gehaltserhöhung im vierten Jahr angeht... schaut euch bitte mal die entsprechenden Tabellen an. Selbst die Facharztprüfung bringt keine Reichtümer mehr...

ACH JA, und wo ich gerade dabei bin: Ging es nicht darum, ob der Threadstarter geeignet fürs Medizinstudium ist???? Dann sollten wir uns doch schnell mal wieder zum THEMA zurückbewegen, oder? :-dafür

Rico
03.04.2007, 14:54
Ein Kumpel von mir ist Elektro-Ingenieur. Hat vor drei Jahren das Diplom gemacht und dann auf einer DFG-Stelle gearbeitet. Bezahlung: DSchlechter als BAT IIa. Forschung plus Unterricht für Studenten. Mehr als 40h/Woche. Überstunden nicht bezahlt. Ist gerade mit der Diss. fertig geworden und hat sich auf Stellen in der Industrie beworben. Ein mittelständischer Betrieb hat ihm ein Gehalt unter BAT IIa geboten. Was er nun kriegen wird, werde ich hoffentlich demnächst erfahren. Übrigens muss er dort auch Rufbereitschaft machen, denn der Laden muss auch nachts und am WE laufen. Wenn ich mehr erfahre, können wir ja mal Vergleiche anstellen.Ein Kumpel von mir ist maschienenbeu-Ing. Nach 3 Jahren (!!!) BA-Studium hat er mit einem Einstiegsgehalt von umgerechnet ca. 4000€ brutto angefangen, mittlerweile (4. Berufsjahr) ein guter Tausender mehr. 40h-Woche und keine Wochenenden, falls Dienstreisen oder sonstiges sich in Wochenenden/Feiertage reinziehen wird das alles bezahlt.
Aktuell studiert er unterstützt von seinem Arbeitgeber noch BWL/Marketing an der FH (ist dafür bei vollem Gehalt tageweise freigestellt, muß dafür lediglich nach Abschluss seines Studiums mindestens 2 Jahre bei der Firma bleiben, kündigt er innerhalb der zwei Jahre muß er entsprechend Gehalt rückzahlen).
Im Anschluss will er in seinem Betrieb promovieren.

Evil
03.04.2007, 14:55
=>siehe oben.
*g* Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. 2 Jahre Vollzeit reichen Dir nicht?
Aber irgendwie schweift Ihr vom Thema ab, indem Ihr weniger bedeutende Einzelheiten in den Vordergrund stellt. ;-)

Fakt ist, daß ich als Arzt im Schnitt wesentlich mehr Verantwortung trage, wesentlich mehr Stunden pro Woche arbeite und dafür einen niedrigeren Stundenlohn bekomme, wenn man mal die unbezahlten Überstunden berücksichtigt, als andere Akademiker. Einsprüche?

hennessy
03.04.2007, 14:56
*g* Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. 2 Jahre Vollzeit reichen Dir nicht?
Aber irgendwie schweift Ihr vom Thema ab, indem Ihr weniger bedeutende Einzelheiten in den Vordergrund stellt. ;-)

Fakt ist, daß ich als Arzt im Schnitt wesentlich mehr Verantwortung trage, wesentlich mehr Stunden pro Woche arbeite und dafür einen niedrigeren Stundenlohn bekomme, wenn man mal die unbezahlten Überstunden berücksichtigt, als andere Akademiker. Einsprüche?
keine, Euer Ehren

zweistein
03.04.2007, 15:03
Klar, mit 1500 und ein paar mehr Euronen kann man als Single außerhalb einer Großstadt ganz lässig leben, aber es ist weder angemessen im Bezug aufs Studium noch ist es möglich, damit eine Familie (die man sowieso nie sieht) über Wasser zu halten.
*grins*
Da hast Du zwar Recht, aber das trifft nicht nur die Mediziner, sondern auch andere Akademiker. Mein Kumpel ist letztes Jahr Vater geworden und seine Frau ist gleich nach dem Mutterschutz wieder in Teilzeit arbeiten gegangen, weil sie nicht wussten, wie es bei ihm nach Ablauf der DFG-Stelle weitergehen würde. Sie arbeit auch jetzt weiter, weil sein erstes Gehalt in der Insustrie auch nicht gerade üppig sein wird.

Dr. nobo
03.04.2007, 15:03
Doch: Ingenieure kümmen sich z.B. darum, dass Sicherheit beim Autofahren gewährleistet ist. Wenn da was schief läuft, kann das auch sehr gefährlich werden. V.a. sind dann die Dienste der Ärzte weniger ruhig (Unfälle!).
Ich kenne übrigens viele an der Uni, die mit 1600€ als wiss. Mitarbeite eine Familie zu ernähren haben und oft bis spät in die Nacht in der Uni sind und ihre Familie nicht sehen.
B.t.w. wenn ihr alle so unzufrieden seid, wieso habt ihr's dann studiert, dann seid ihr doch eher "ungeeignet" für's Studium ;-)