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zweistein
03.04.2007, 19:16
Hmm, ich habe >5 Jahre in Teilzeit an meiner Diss gearbeitet, davon 6 Monate lang mit einem fürstlichen Gehalt von 400 Eur pro Monat. Umgerechnet ergäbe das in Vollzeit mindestens 2 Jahre.@Evil: Das ist heute Nachmittag etwas schnell gegangen. Ich wollte deshalb noch ergänzen, dass ich den wissenschaftlichen Gehalt einer experimengtellen medizinischen Diss., die man in 5 Jahren Teilzeitarbeit während des Studiums macht, nicht infrage stellen wollte. Ich kann mir schon vorstellen, dass man auch in fünf JahrenTeilzeit neben dem Studium etwas Experimentelles machen kann, was sich qualitativ und quantitaiv mit dem vergleichen lässt, was man in zwei Jahren Vollzeit nach dem Studium macht. Es ging nur darum,dass so etwas bei einem Ingenieur oder Nawi nicht geht, weil er erst nach dem Studium (bzw. der Diplomprüfung) mit der Diss. anfangen kann. Der Nawi bzw. Ing. hat dadurch zwangsläufig 3 Jahre lang zusätzliche Lebenshaltungskosten. Wenn man die Diss. während des Studiums macht, hat man keine zusätzlichen Lebenshaltungskosten, falls das das Studium dadurch nicht länger dauert. (Kann natürlich auch sein.)


....ich kenn es eher so, daß die Betriebe ihren Leuten ein Studium sponsern. Insgesamt bekommen die dann zwar weniger Gehalt, aber sie arbeiten ja auch noch weniger im Betrieb. In meiner Nawi- und Ing-Umgebung gibt es keinen einzigen derartigen Fall. Die haben alle auf Kosten der Eltern bzw. mit Bafög studiert. Auch die Ptaktika waren, bis auf eine Ausnahme, unbezahlt.

Evil
03.04.2007, 19:58
Hmm, daß ein Naturwissenschaftler sofort ohne Promotion in die Industrie geht, ist aber eher die Ausnahme.

Abgesehen davon habe ich meine Diss nicht während des Studiums beenden können, das lief hinterher zusätzlich zur Assistentenstelle.

Dr. nobo
03.04.2007, 20:03
Also zu den Praktika muss ich sagen, dass in meinem Bekanntenkreis die meisten vergütet wurden, wenn auch mit sehr wenig Geld. Bei uns war es aber auch so, dass auch eine Werkstudententätigkeit als Praktikum anerkannt wurde, wenn es fachlich ok war, und da konnte man dann doch ein bisschen was verdienen.

Promotion in den Naturwissenschaften vor dem Wechsel in die Industrie würd ich dagegen nicht als Standard bezeichnen, sonst müssten ja alle Absolventen erst mal promovieren. Soviele Stellen gibt's ja gar nicht, zumal an vielen Lehrstühlen Stellen eingespart wurden. Nur in Chemie habe ich gehört, dass die meisten promovieren. Dort soll es aber auch recht fix gehen.

zweistein
04.04.2007, 05:51
Hmm, daß ein Naturwissenschaftler sofort ohne Promotion in die Industrie geht, ist aber eher die Ausnahme.
:-???Ich kenne keinen, der das gemacht hat. Hab' ich mich da irgendwo missverständlich ausgedrückt?:-nix

astrophys
04.04.2007, 06:44
Ein promovierter Naturwissenschaftler bekommt bei ähnlichen Arbeitszeiten deutlich weniger Geld als ein Assi im 1. Jahr, nur wird dort nicht ständig gejammert, weil man mit dem Geld eigentlich ganz gut hinkommt.
Abgesehen davon hat man in der Medizin eine starke Lobby. Was kümmerts die Gesellschaft, wenn die Naturwissenschaftler verkünden dass sie jetzt nicht mehr forschen? Also als Druckmittel kann man das jedenfalls nicht verwenden.

actin
04.04.2007, 07:09
Nur in Chemie habe ich gehört, dass die meisten promovieren. Früher war das auf jeden Fall so. Ohne Promotion brauchte man als Chemiker gar nicht mit der Stellensuche beginnen.

Dort soll es aber auch recht fix gehen. Dann hätte sich das geändert. Bei uns hat es nach dem Diplom noch etwa 3 Jahre Vollzeit an der Uni gedauert.
Zur Bezahlung: Assistentenstellen (BAT IIa) gab es nur relativ wenige pro Lehrstuhl. Ich war in der Doktorandengruppe eines Habilitanten, der einige von uns mit DGF-Mitteln bezahlte. Sie erhielten einen Betrag, der etwa einer halben Assi-Stelle entsprach. Andere hatten Hiwi-Jobs am Institut. Ich hatte im ersten halben Jahr einen Hiwi-Job und danach ein Stipendium aus einem Graduiertenförderungsprogramm für Naturwissenschaftler. Das waren zwei Jahre lang 800 DM pro Monat. Kaufkraftmäßig entsprach es etwa einer halben Assi-Stelle. Ich hab davon so sparsam gelebt (kein Auto, kein Urlaub, nur in der Mensa gegessen usw.), dass es zweieinhalb Jahre lang gereicht hat. Insgesamt hab ich für die Promotion drei Jahre gebraucht, und das war damals der Normalfall bei Chemikern.

actin
04.04.2007, 07:21
Bin ich zu bescheiden, oder warum finde ich netto-beträge wie 1600-2000 Euro völlig oke ( auch auch die arbeit bezogen )?Natürlich nagt man mit 1600 bis 2000 Euro netto nicht am Hungertuch. Aber man muss das Gehalt auch in Relation zur vorausgegangenen Ausbildung sehen. Um mit 26/27 dieses Gehalt zu bekommen, muss man das Abitur gemacht und das Studium in der Regelstudienzeit geschafft haben. Außerdem hat man während dieser Zeit vom Geld seiner Eltern gelebt oder sich über Jobs bzw. Bafög (teilweise als Kredit) selbst finanziert. Gemessen an diesen Vorleistungen ist das Gehalt nicht gerade üppig. Aber das gilt nicht nur für Ärzte, sondern auch für viele andere Akademiker.