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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : !!!INITIATIVE GEGEN UNBEZAHLTES PJ !!!!



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KingLoui
25.04.2007, 15:31
Hat alles relativ wenig mit dem Thema zu tun und nur weil man sich in anderen Ländern dumm und dämlich bezahlt fürs Studium, heisst dies noch lange nicht, dass es deswegen gut ist.

Ich verstehe allerdings auch immer noch nicht, warum sich gute Ausbildung und Entschädigung aussschliessen. Sicher, ich kann nicht beurteilen, wie manche PJler sich anstellen, die die ich bisher kennengelernt habe, waren fleissig und konnten den Ärzten einige Arbeit abnehmen.

DocOliver
25.04.2007, 15:37
... nur weil man sich in anderen Ländern dumm und dämlich bezahlt fürs Studium, heisst dies noch lange nicht, dass es deswegen gut ist.

Stimmt, dennoch wird immer wieder gern der Vergleich mit dem Ausland herangezogen. Ist die PJ-äquivalente Ausbildung in Skandinavien oder England, Frankreich besser, nur weil man dort Geld bekommt? Es gibt genügend Beispiele, die das Gegenteil belegen. Aber so könnte man jetzt sinnlos hin- und herdiskutieren. Mitnichten sind nicht alle PJler schlecht. Ich behaupte mal, der Großteil ist fleissig und wissbegierig. Zur Bezahlung: weckt man nicht schlafende Hunde, wenn man für ein Studium, welches mit zu den teuersten überhaupt zählt, Geld verlangt? Außenstehende und das sind ja meist die, die es dann entscheiden, können diese Forderung schlichtweg nicht begreifen.

Christoph_A
25.04.2007, 15:47
Erzähl das doch bitte mal z.B. den Schweizern, daß Du für normale Arbeit kein Geld kriegst-die lachen sich einen ab darüber, kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen.
@Doc O: Und warum soll man einen Studienanfänger oder 2. Semestler überhaupt mit der "Pflegschaft" ( nettes Wort, werd ich mir merken ) gleichsetzen? Wenn Du doch selber sagst, daß man da nix medizinisch relevantes lernt? Oder nicht eher in der Famulatur langsam an sein eigentliches Gebiet, die spätere Patientenbetreuung und ÄRZTLICHE Arbeit ranzuführen.
P.S.: Ich ging eigentlich bisher davon aus, daß ich selbst jetzt, als Doc, nicht "besser" bin als meine Putzfrau, aber Du scheinst das ja anders zu sehen, wenn Du das den Studis "vor Augen führen" willst.
Achja, bevor ichs vergesse-es gibt in D mittlerweile Studiengebühren ( Erde an Neurochirurgie ), vielleicht sollte man gerade deshalb die monetäre Situation der PJs verbesssern.
@Sunny: Gehörst wohl auch zu denen, die die Notaufnahme besser geschmissen haben, als der Arzt und jetzt deshalb Medizin studieren. Und dann gleich noch in USA, weil da ja eh alles besser ist,klar.
P.P.s: Bevors hier weiter off topic wird, hör ich an der Stelle auf.

DocOliver
25.04.2007, 15:57
Achja, bevor ichs vergesse - es gibt in D mittlerweile Studiengebühren (Erde an Neurochirurgie), vielleicht sollte man gerade deshalb die monetäre Situation der PJs verbesssern.


Klar doch, weil die Medizinstudenten, wie alle anderen auch, 300 Euro/Semester zahlen müssen.

Sunnygirl
25.04.2007, 16:00
@Sunny: Gehörst wohl auch zu denen, die die Notaufnahme besser geschmissen haben, als der Arzt und jetzt deshalb Medizin studieren. Und dann gleich noch in USA, weil da ja eh alles besser ist, klar.

So ungefähr. Ich habe hier ein Stipendium für Medizin erhalten.

Christoph_A
25.04.2007, 16:49
Die Studiengebühren sind 500 Euro in Bayern, aber egal. Dir gehts nur darum, daß das undankbare PJler Pack weiter umsonst schuftet, damit ja keiner merkt, wie insuffizient das deutsche System geworden ist. Sind ja nur dumme Studenten und sollen froh sein, von Leuten wie Dir hammermäßiges Teaching zu erhalten. Du gehörst sicher auch zu denen, die dem PJ mangelnden Einsatz vorwerfen, wenn er Freitags mal um 3 geht.
Mal ne provokante Frage-welcher Lehrling arbeitet umsonst? Obwohl der ja auch in der Ausbildung steckt und dem Unternehmen sicher mehr Geld kostet, als er bringt. Nenene, da kann man nur den Kopf schütteln bei soviel Borniertheit.

KingLoui
25.04.2007, 17:40
Kann ich so nur unterschreiben :-dafür

HorstHützel
25.04.2007, 19:36
Ich auch. :-dafür .

<offtopic>
Und ich sage das als ehemals "Pflegender", der sich damals auch angemaßt
hat über PJler zu urteilen. Mittlerweile kotzt mich das wirklich an, weil ich beide Seiten kenne. Man hat als Pfleger/Schwester KEINEN kompletten Überblick über den Arbeitstag eines PJlers oder eines Arztes. Insbesondere in der Notaufnahme nicht.

Aber: Schwarze Schafe gibt's überall (vom arroganten PJler bis zur hohlen Schwester). </offtopic>

Zurück zum Thema: Das Argument "das Studium ist für euch kostenlos und sooo teuer, also könnt ihr euch auch 1 Jahr was "praktisch beibringen lassen" " lasse ich nicht gelten. Das ist ja eine Milchmädchenrechnung. Das macht unser lieber Staat ja nicht aus Gutmenschentum, damit ein paar Nasen Lebensretter spielen dürfen, sondern die medizinische Versorgung der Bevölkerung muss ja irgendwie gewährleistet werden. Mal ganz davon abgesehen, dass diese Nutzniesser des teuren Studiums später auch Steuern zahlen (und wehe ihr Sozialschmarotzer wandert aus...PFUI! :-)) )

HH

alley_cat75
25.04.2007, 20:21
Du gehörst sicher auch zu denen, die dem PJ mangelnden Einsatz vorwerfen, wenn er Freitags mal um 3 geht.

Warum ufert das eigentlich immer so aus, wenn jemand eine andere Meinung hat? Muss doch nicht gleich die aggressive Schiene gefahren werden.


Zu Deiner Frage Christoph: ich arbeite mit Mister OA in der selben Klinik und bei den PJlern schaut wirklich niemand auf die Uhr; freitags sind die meisten von ihnen nicht da (Studientag). Ich für meinen Teil schicke die Leute nach Hause, wenn nichts mehr zu tun ist oder wenn die Sonne scheint. Ganz ehrlich! Von Ausbeutung keine Spur. Ärgern tue ich mich nur über Leute, die das ausnutzen; ständig zu spät kommen oder jeden Tag einen wichtigen Termin haben. :-dagegen

alley_cat75
25.04.2007, 20:28
Das Argument "das Studium ist für euch kostenlos und sooo teuer, also könnt ihr euch auch 1 Jahr was "praktisch beibringen lassen" " lasse ich nicht gelten. ... Das macht unser lieber Staat ja nicht aus Gutmenschentum, ... sondern die medizinische Versorgung der Bevölkerung muss ja irgendwie gewährleistet werden.

Zweifelsohne läuft es sicher so in vielen Kliniken, aber das kannst Du nicht pauschalisieren. Das Haus, in dem ich PJ gemacht habe und die Klinik, in der ich arbeite, füllen nicht mit Studenten ihre personellen Lücken. Auf meiner Station sind 35 Patienten und 3 Stationsärzte. Du glaubst nicht wirklich, dass wir die Arbeit ohne PJ nicht schaffen??? Worauf ich mich einlassen würde, wäre eine finanzielle Entschädigung für die PJler im 3. Tertial - die sind/sollten im Stationsalltag fit (sein) mit allem, was dazu gehört. Aber die anderen (die meisten) kann ich nicht alleine zum verstaten, in die NA schicken oder Briefe diktieren lassen. Somit keine Hilfe. Und wer 2 Tertiale im Ausland gemacht hat, hilft mir im 3. Tertial dann auch nicht. Ich habe kein Problem damit, aber mit der Bezahlung solcher Leute schon. :-meinung

HorstHützel
25.04.2007, 21:10
War wahrscheinlich missverständlich von mir ausgedrückt. Natürlich sind PJler nicht essentiell für die med. Grundversorgung.

Ich wollte nur sagen, dass es meiner Meinung nach Quatsch ist zu sagen "seid froh, dass ihr so ein teures Studium (fast) kostenlos machen dürft", weil Ärzte nun mal gebraucht werden. Die Ausbildung von Polizisten, Piloten, Bäckern und Co. kostet ja auch was.

HH

astrophys
25.04.2007, 21:21
War wahrscheinlich missverständlich von mir ausgedrückt. Natürlich sind PJler nicht essentiell für die med. Grundversorgung.

Ich wollte nur sagen, dass es meiner Meinung nach Quatsch ist zu sagen "seid froh, dass ihr so ein teures Studium (fast) kostenlos machen dürft", weil Ärzte nun mal gebraucht werden. Die Ausbildung von Polizisten, Piloten, Bäckern und Co. kostet ja auch was.

HH

Gebraucht werden so ziemlich alle Berufe. Fakt ist aber nun mal, dass das Medizinstudium mit Abstand der teuerste aller Studiengänge ist.

HorstHützel
25.04.2007, 21:46
Stimmt. Und ?

alley_cat75
25.04.2007, 21:55
Und wir dürfen das (fast) umsonst studieren! In anderen Ländern verschuldet man sich sein Leben lang dafür bzw. könnte für die Studiengebühren ein Einfamilienhaus kaufen. Im Gegensatz zu Deutschland, wo man für das Geld noch nicht mal einen vernünftigen Kleinwagen bekommt. Für Berufsausbildungen wie Bäcker, Friseur etc. zahlt übrigens nicht der Staat, sondern das Aubsildungsunternehmen - schlechter Vergleich. Polizist, Lehrer? Du wirst doch deren Ausbildung/Studium nicht auf die gleiche Ebene stellen wie die der Ärzte.

astrophys
25.04.2007, 22:17
Stimmt. Und ?

Heisst das, es ist dir egal wieviel der Staat sich ein Medizinstudium kosten lässt?

Stroke Unit
25.04.2007, 22:32
Klar doch, weil die Medizinstudenten, wie alle anderen auch, 300 Euro/Semester zahlen müssen.

noch mal erde an traumtänzer es sind 500 plus semestergebühren und wenns dumm läuft nochmal 900 weil man zu lang gebraucht hat...
( aber stimmt die selbstfinanzierer sind ja alle faule schweine die es verdient haben bestraft zu werden ... )
btw. gibts wohl einige die das pj verschieben erst mal arbeiten und dann antreten weil sie sich das sonst nicht leisten können!!!

HorstHützel
25.04.2007, 22:35
Warum schlechter Vergleich ? Geht nur um die Dimensionen.
Weißt du eigentlich was die Jet-Ausbildung eines Bundeswehrpiloten kostet ?
Und die bekommen ab dem 1. Ausbildungstag ihren Sold. Und das nicht zu knapp.
Warum macht der sein Kampfflugtraining nicht auch umsonst ?? Schliesslich bekommt er die teure Ausbildung auch geschenkt und die macht doch bestimmt mindestens so viel Spass wie Haken halten ! :-???

Der Lehrling wird vom Ausbildungsbetrieb bezahlt, damit er irgendwann mal beispielsweise gute Brötchen backt (auch schon während der Ausbildung!).

Bei uns ist es halt auch der Staat (also unsere Steuern), der/die das Studium finanziert, damit wir, wie schon angesprochen, med. Versorgung (dazu gehört, in gewisser Form, auch Blutabnehmen und Röntgentüten holen ;-) ) gewährleisten.

Den Vergleich mit anderen Ländern finde ich hier nicht wirklich gerechtfertigt. Schliesslich wissen dort Mama & Papa bereits bei der Geburt, dass die College-Ausbildung ihres Sprößlings viel Geld kosten wird. Von reichlich Stipendien mal ganz abgesehen.

HorstHützel
25.04.2007, 22:45
Heisst das, es ist dir egal wieviel der Staat sich ein Medizinstudium kosten lässt?

Ja. Schliesslich subventioniert dieser auch Braunkohle. :-D

Im Ernst: Er macht es ja nicht, damit ich meinen Spass dran habe.

<ironie>
Obwohl: vielleicht sollte man echt, je nach Studiengang, ein "solidarisches Jahr" einlegen und unentgeltlich zur Vefügung stehen.
Lehrer müssten dann nur 6 Monate kostenlos an der Rütli-Schule unterrichten und Biologen 10 Monate Strände in Kelnhusen säubern. Bio ist ja auch so teuer.</ironie> :-dafür

Stroke Unit
25.04.2007, 22:46
Ich frag mich grad ob auch soviele Leute gegen die Abschaffung des AiPs waren... *grübel*

Davon abgesehn fällt es mir echt schwer nachzuvollziehn was nun daran so schlimm wäre, gäbe es Geld fürs ordnungsgemäss abgeleistete PJ. ( Es kann ja ne Drückebergerregelung geben- )

@sunny: dass die Deutschen nur BEs können hat ja wohl auch damit zu tun, dass die ganzen Krankenschwestern keinen Bock haben das zu machen wie in anderen Ländern... das nur mal so nebenbei.
Ich hätt gerne mehr ZVKs und Arterien gelegt und nicht nur den lieben langen Tag BEs und BGAs gestochen. System und nicht Studentenfehler meiner Meinung nach wenn die fertigen Ärzte nix abgeben ausser wenn sie nach Hause wollen ...

KingLoui
25.04.2007, 22:47
Lehrer müssten dann nur 6 Monate kostenlos an der Rütli-Schule unterrichten und Biologen 10 Monate Strände in Kelnhusen säubern. Bio ist ja auch so teuer.</ironie> :-dafür

So sieht's aus :-D