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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : !!!INITIATIVE GEGEN UNBEZAHLTES PJ !!!!



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Feuerblick
27.04.2007, 18:25
@KingLoui: Geschickte Marketingstrategie vielleicht? Und ein wenig wirtschaftliches Denken sicher auch: Nimm einen PJler, zahle ihm ein wenig Geld (Nachschub unter PJlern ist ja genügend da, wenn man mit Geld winkt) und spare damit einen Assistenzarzt ein, den man sonst für Blutentnahmen, Haken-Halten und kleinere Assistenzen benötigt. Ist ja halb so schlimm, denn man bekommt ja für die PJler-Ausbildung Geld. Und man bindet frühzeitig Leute an ein Haus, in das sonst vielleicht niemand so recht möchte.
Keine Ahnung, wie genau die Rechnung aussieht. Menschenfreundlichkeit wird sicher nicht der Grund sein...:-((

Christoph_A
27.04.2007, 18:37
@Funkel: Wieso bindest Du mit einem bezahlten PJ frühzeitig Leute an ein Haus? Wenn es mir da nicht gefällt, dann bleib ich doch nicht später als Assi, nur, weil ich mal 400 Ocken gekriegt habe.
Daß ein bezahlter PJler eine Assistelle spart, kann ich mir auch nicht vorstellen-kenne keine PJs, die selbständig Entscheidungen treffen, patienten entlassen, Verschlüsseln und den ganzen Hinterhertelefonierkram beherrschen.
Ich kann mich nur wiederholen-ich finds beschämend, daß manche Leute, die sich selber noch vor wenigen Jahren über die unbezahlte Frohnarbeit aufgeregt haben, kaum, daß sie ein paar Euro in der Tache haben, an plötzlicher Amnesie leiden und sogar noch einem total kaputten System nach dem mund reden müssen! :-keks
Aber vielleicht sitzen einige wohl nicht so fest im Sattel und haben Angst, daß ihre Stellen für zwei PJs wegrationalisiert werden :-blush

Salmonella
27.04.2007, 18:38
Allerdings behandeln die Zahnis auch eher so Spaß-Patienten (no offend) die sich freiwillig melden, ist mit durchgängigem Klinikalltag wie im PJ eher weniger zu vergleichen, wie ich meine.

das hätte ich mal den leuten sagen sollen, die mit zahnschmerzen in den notdienst kommen...."herr x, sie als spass-patient...."
:-oopss

und wenn patientenbehandlung von 8:00 morgens bis teilweise um 19:00 kein durchgängiger klinikalltag ist, dann weiß ich auch nicht.....

astrophys
27.04.2007, 18:48
Allerdings behandeln die Zahnis auch eher so Spaß-Patienten (no offend) die sich freiwillig melden, ist mit durchgängigem Klinikalltag wie im PJ eher weniger zu vergleichen, wie ich meine.

Da den ganzen Tag im Labor stehen für dich auch keine produktive Tätigkeit ist, wundert mich diese Aussage nun nicht.

Feuerblick
27.04.2007, 18:49
@Funkel: Wieso bindest Du mit einem bezahlten PJ frühzeitig Leute an ein Haus? Wenn es mir da nicht gefällt, dann bleib ich doch nicht später als Assi, nur, weil ich mal 400 Ocken gekriegt habe.
Daß ein bezahlter PJler eine Assistelle spart, kann ich mir auch nicht vorstellen-kenne keine PJs, die selbständig Entscheidungen treffen, patienten entlassen, Verschlüsseln und den ganzen Hinterhertelefonierkram beherrschen.
Ich kann mich nur wiederholen-ich finds beschämend, daß manche Leute, die sich selber noch vor wenigen Jahren über die unbezahlte Frohnarbeit aufgeregt haben, kaum, daß sie ein paar Euro in der Tache haben, an plötzlicher Amnesie leiden und sogar noch einem total kaputten System nach dem mund reden müssen! :-keks
Aber vielleicht sitzen einige wohl nicht so fest im Sattel und haben Angst, daß ihre Stellen für zwei PJs wegrationalisiert werden :-blushÄh, ich weiss jetzt nicht, was du so im PJ gemacht hast, aber ich habe durchaus verschlüsselt, Briefe geschrieben (wenn auch zum Glück weniger als andere PJs) und herumtelefoniert. Und ich hatte ein relativ entspanntes PJ, andere haben (weil gerade in den Hauptfächern interessierter als ich das war) noch eine Ecke mehr gemacht. (Patienten entlassen habe ich sogar schon in meiner dritten Famulatur...) In meinem Hauptfach dagegen habe ich im OP in der Tat einen Assistenzarzt ersetzen müssen wegen krankheitsbedingter Personalknappheit und auch unsere PJler werden je nach Fähigkeiten teilweise als vollwertige Assistenten eingesetzt - denn auch Jungassistenten haben bei uns die Möglichkeit, jederzeit einen Oberarzt zu Rate zu ziehen
Und wenn du meine Beiträge liest, wirst du sehen, dass ich kein Problem mit einem bezahlten PJ hätte. Auch kein Problem damit, statt PJ eine zweijährige bezahlte Ausbildungsphase einzuführen. Aber zum einen solltet ihr euch wirklich im Klaren sein, dass Bezahlung bedeutet, dass das laxe Leben mit früher oder trotz noch vorhandener Arbeit pünktlich nach Hause gehen (ja, das gibts durchaus), Studientagen und Co. wegfällt. Und dass das Geld nicht ohne Einbußen in anderen Bereichen locker gemacht werden kann. Denn Geld ist einfach knapp. Was meint ihr, warum Stellen unbesetzt bleiben? Weil Verwaltungen im Sparwahn sind. Also wird für einen PJ irgendetwas eingespart werden. Was sich dann in weniger Stellen und einem extremen Konkurrenzkampf niederschlagen kann.

Daher meine Meinung (und ich sage es jetzt wirklich zum letzten Mal): Durchdenkt bitte eure Pläne sehr genau, überlegt euch, was wirklich machbar ist und was ihr durchsetzen könnt. Und seid euch bewußt, dass Bezahlung nicht unbedingt nur eine Verbesserung für zukünftige PJler bedeuten muss.

Feuerblick, die durchaus gut ohne PJler klarkommt, auch wenn sie gerne erklärt und für eine gute Ausbildung ist

KingLoui
27.04.2007, 19:02
das hätte ich mal den leuten sagen sollen, die mit zahnschmerzen in den notdienst kommen...."herr x, sie als spass-patient...."
:-oopss

:-top Herrlich! Klasse Humor!

Wenn das so ist, dass ihr auch Notfälle behandelt hat hat sich das mit dem Spaß natürlich erledigt. Trotzdem ist dieser Klinikalltag immer noch ins Studium mit Vorlesung, Praktika, etc. intergriert und micht mit dem PJ gleichzusetzen.


Da den ganzen Tag im Labor stehen für dich auch keine produktive Tätigkeit ist, wundert mich diese Aussage nun nicht.

Einfach nur Quatsch mit Soße!


@Feuerblick

Wie man in der Famulatur entscheiden kann ob Patienten entlassen werden, bleibt mir ein Rätsel. Wenn das Alleycat hört, gibts Ärger!

astrophys
27.04.2007, 19:05
Einfach nur Quatsch mit Soße!

Traurig, zu einer sachlichen Diskussion bist du anscheinend nicht in de Lage.

Feuerblick
27.04.2007, 19:07
@KingLoui: Ganz einfach: Entschieden, OB ein Patient gehen kann wird in der Visite. Für die brauchst du exakt EINEN Assistenzarzt und gerne eine Horde PJler und Famulanten, die sich diese Tatsache auf ihrem Zettelchen notieren. Die Nachuntersuchungen oder in meinem Fall damals auch die Aufklärung über Verhalten in den ersten Wochen nach einer Geburt kann echt auch ein Studi machen. Ähnliches gilt für die Aufnahmen - die kann jeder PJ oder Famulant machen (von lebensbedrohlichen Notfällen meinetwegen abgesehen) und dann einem (!) Assistenzarzt vorstellen.

tarumo
27.04.2007, 19:39
Falls es noch nicht "rübergekommen" ist, der längere Text von vorhin war ein Zitat aus einem anderen Forum. Gleichwohl repräsentiert er auch meine Meinung.

@feuerblick
"Sparwahn" :Dessen bin ich mir bewußt. Ich würde auch nicht den eigenen Verwaltungsleiter persönlich verantwortlich machen. Der setzt nur Vorgaben der Politik um.
Man muß sich aber im Klaren darüber sein, daß:
1) Sparmaßnahmen immer an der schwächsten Stelle ansetzen. Und selbst solange über so eine simple Sache wie PJ-Vergütung Dissens herrscht, haben die Herren und Damen leichtes Spiel. Divide et impera! Es ist ja kein Zufall, daß die einen Gruppen im KH die Überstunden minutengenau dokumentieren (und bezahlt bekommen) die anderen aber nicht...
2) Handelt es sich vielleicht auch um eine Form der Daseinsfürsoge?! Irgendwann gibt es kaum noch PJ´ler im Lande und somit keinen Ärztenachwuchs, der Dich später mal entlasten könnten. Stellenplan? Urlaub? Fehlanzeige! Ach ja, Geld ist ja auch keins da, sorry.
3) Womit wir beim dritten Problem wären: es läßt sich irgendwie jeder mit der Aussage "kein Geld mehr da" abspeisen. Abgesehen davon, daß sich mein Automechaniker und der Bäcker kaum damit zufrieden geben würden...die eigentlich wichtige Frage, wo das Geld bleibt (es zahlt immerhin jeder von uns hunderte von Euro jeden Monat z.B. in die GKV ein, der Hausarzt als Leistungserbringer erhält davon max 60 EUR-im Quartal!)-die stellt keiner. Müßte man dann doch zugeben, daß das (übrigens weltweit einzigartige) deutsche System der Krankenversicherung vor dem Kollaps steht. Wobei der Mißerfolg allerdings viele Väter hat. Wie gesagt, einfach mal die Frage stellen, wieso vom europaweit drittgrößten Gesundheitsetat so extrem wenig bei den Leistungserbringern (ich meine hiermit Praxen und Kliniken!) ankommt. Stattdessen wird das marode System noch durch eifriges "Schönreden" und Gratisarbeit sterbeverlängert..

KingLoui
27.04.2007, 19:39
Traurig, zu einer sachlichen Diskussion bist du anscheinend nicht in de Lage.

Jetzt wo du's sagst. Du hast vollkommen Recht!

@Feuerblick
Dann haben wir aneinander vorbeigeredet. Unter "Patienten entlassen" habe ich eher den Akt des Entscheidens, ob ein Patient gehen kann, verstanden. Den Rest kann natürlich auch ein PJler oder Famulant erledigen.

tarumo
27.04.2007, 20:32
Und um noch einen draufzusetzen:
es gab vor kurzem ein Urteil der Spruchkammer der Ärztekammer BW (vorletzte Ausgabe in Papierform, Internet weiß ich nicht). Es ging um den ärztlichen Leiter einer Einrichtung (Uniklinik Ulm), der mit der Begründung "Fachkenntnisse" einem Facharzt nach bestandenem Examen die Eingruppierung in der entsprechenden Gruppe verweigerte und ihn weiter als Assistenzarzt beschäftigte. Motivation war hier sicherlich auch "kein Geld da". Die Spruchkammer hat klargestellt, daß durch ein staatliches Examen ein gewisser Kenntnisstand unter Beweis gestellt wird und eine nicht entsprechende Vergütung STANDES-UND BERUFSUNWÜRDIG ist. Also praktisch die Maximalstrafe für den geizigen Chef...
Analog auf PJ´ler könnte man folgern, daß diese (nach alter AO) entsprechende, genau definierte Kenntnisse nachgewiesen haben und für ihre zumindest anteilige Arztarbeit auch eine anteilige Vergütung zusteht-und eine andere Sicht der Dinge BERUFSUNWÜRDIG ist.

HorstHützel
27.04.2007, 20:43
...und auch unsere PJler werden je nach Fähigkeiten teilweise als vollwertige Assistenten eingesetzt....

...Und dass das Geld nicht ohne Einbußen in anderen Bereichen locker gemacht werden kann. Denn Geld ist einfach knapp. Was meint ihr, warum Stellen unbesetzt bleiben?

Feuerblick, die durchaus gut ohne PJler klarkommt, auch wenn sie gerne erklärt und für eine gute Ausbildung ist

Einerseits den PJ als kostenlose Arbeitskraft einsetzen UND diesen Umstand positiv hervorheben, weil der Gute will ja was lernen und ich bin so nett und lass ihn...da fällt mir nix mehr zu ein.

Andererseits sagen "Tja, ist halt kein Geld mehr da (was nicht stimmt, an Geld mangelt's diesem uneffizienten + ärztefeindlichen Gesundheitswesen definitiv nicht), also, sinngemäß, haltet mal die Klappe, liebe angehende Ärzte, später wird's NOCH schlimmer."

Mit deinen Aussagen verdeutlichst Du nämlich das deutsche Ärzte-Dilemma in Reinform. So langsam komme ich mir vor wie in einer Herde Schafe. Die tragen auch Weiss. Die Pflege schafft es hingegen jeden 6 Minutenblock, der über die tägliche Arbeitszeit von bei mir damals noch 7,7h + 0,5h Pause als 0,1 Überstunden aufzuschreiben, den dummen Stationsheini (stud. Akademiker mit dem teuersten Studium der Bundesrepublik) seine Utensilien selbst aus dem Lager holen zu lassen, zum Stationssekretär zu degradieren (sonst wird er ja nach Ansicht einiger in diesem Forum zu arrogant) und der Bekloppte ist sogar noch dankbar, weil er ja einen befristeten 6-Monatsvertrag hat, der evtl. sogar verlängert wird, denn er will ja mal Facharzt werden, wenn er ganz lieb war.

Das Ganze Studium ist ab dem 5. Semester, wie ein Vorredner schon sagte, reinste Gehirnwäsche. Arbeitet, seid fleissig, aber nichts hinterfragen und schon gar nichts verbessern wollen, weil ist kein Geld mehr da (jedenfalls nicht für euch Pupsnasen).

HH

P.S.: Damit jetzt keine Mißverständnisse aufkommen. Ich will auf keinen Fall gegen andere Berufsgruppen wettern. Aber ist es arrogant zu sagen, dass ich für den praktischen Teil meiner Ausbildung, in dem ich definitiv Leistung erbringe, Geld haben möchte ?? Auch wenn ich noch lerne (was eigentlich, gerade bei Ärzten, ein lebenslanger Prozess sein sollte) ? Darf ich nicht sogar mehr verdienen, als der Zivi der die Betten schiebt ? Höhere Qualifikation = höhere Bezahlung ? Immerhin habe ich schon 5 Jahre "gelernt". Ist das arrogant von mir hervorzuheben ?

dreamchaser
27.04.2007, 21:02
Also, um eines gleich mal klarzustellen: ich bin durchaus für eine Bezahlung des PJ...man muss aber die Realität beachten:

1. viele Unis zahlen ihren Lehrkrankenhäusern keinen Cent mehr und haben z. T. sogar die Verträge gekündigt
2. wenn PJs bezahlt werden sollen nach z.B.schwedischem oder norwegischen System werden eben eine bestimmte Anzahl von "Stellen" geschaffen, auf die man sich bewerben und ggf. auch einige Jahre warten muss (so z.B. in Norwegen, zumindest weiss ich das von Studenten aus Oslo, die ortsgebunden waren). Ortswahl ist natürlich nicht mehr unbedingt gegeben.

Es sollte vorrangig ein Lehr- und Lernplan für PJs erstellt werden, denn schliesslich ist eine gute Ausbildung das Hauptziel. Und dieser sollte dann auch umgesetzt werden, es existieren ja schon diverse solcher Papiere in irgendwelchen Schubladen.
Was man im PJ bekommt hängt nicht zuletzt auch von der jeweiligen Uni ab: in Hannover zahlen wir während des PJ KEINE Studiengebühren, Studenten helfen bei der Vergabe der PJ-Plätze (diese arbeiten unentgeltlich und melden sich freiwillig) und viele Lehr-KH bieten schonmal freie Unterkunft und Verpflegung an, einige mittlerweile auch eine Aufwandsentschädigung. Und das wurde nicht zuletzt durch Studenten erreicht, die sich in Fachschaft bzw. AStA engagiert haben. Jeder kann etwas bewirken, vorrangig erstmal durch die Mitarbeit an der eigenen Uni und nicht vorrangig durch Streik etc. meiner Meinung nach.
Übrigens gibt es auch noch die Bundesvertretung der Medizinstudierenden Deutschlands, die eine AG Medizinische Ausbildung haben - dort sind kompetente Leute mit guten Kontakten,die sicher auch gut helfen können.

off topic:
Übrigens machen heute angehende Lehrer ein Praxissemester, das nicht bezahlt wird, und in dem sie z.T.auch selbsständig Unterricht halten und diesen auch vorbereiten.
Und in Italien bekommen WB-Assis 800 Euro netto im Monat und arbeiten dafür u.U. 13 Std. am Tag...also nicht alle Länder der alten EU haben uns überholt. Und was die an praktischen Kenntnissen haben lässt auch zu wünschen übrig.

:-angel

tarumo
27.04.2007, 21:15
...in Bayern gibt es noch nicht einmal einen ASTA, der ist nämlich nicht vorgesehen. So macht dann auch keiner den Mund auf. Und außerdem ist es ja nicht die Uni, sondern der Staat, der in den 1980er Jahren das PJ eingeführt hat (es ging vorher auch ohne und es geht rund um Deutschland auch).
Zweitens gibt es auch 2007 in Deutschland Lehrkrankenhäuser mit speziellen Fächern und /oder gutem Ruf , wo man sich auf einen PJ-Platz formgerecht bewerben muß (Motivationsschreiben vom Prof., Vorkenntnisse nachweisen etc). Gleich zwei davon sind hier in der Stadt (die Voraussetzungen sind noch auf meinem alten PJ-Anmeldebogen aufgeführt). Der Rest der Plätze wird mittlerweile verlost, wobei es fast nirgendwo Essen oder Unterkunft gibt. Bezahlt wird in jedem Fall nix, egal ob mit Bewerbung oder Losplatz.
Es hinkt also auch dieser Vergleich. Ich wundere mich nur jedes Mal, mit welchem Elan hier von Medizinern (!) Argumente GEGEN den eigenen Geldbeutel vorgebracht werden.

Feuerblick
27.04.2007, 21:24
Sagt mal, LEST IHR EIGENTLICH, was ich schreibe??? Ich habe nichts gegen bezahlte PJler und sage im Prinzip nur, dass ihr damit rechnen müsst, dass das PJ in seiner Struktur einfach anders wird, wenns Kohle gibt. Nochmal in Kurzform, da ihr anscheinend mit langen Sätzen nicht klarkommt:
1. Kohle = weniger Plätze = aufs PJ warten
2. Kohle = keine Studientage, mehr Pflichten
3. Kohle = noch weniger Assistentenstellen

und last but not least:
Stellt doch erst mal auf, was ihr MINDESTENS erreichen wollt. DANN stellt euch hin und schreit, was ihr MAXIMAL haben möchtet.

Ist das so schwer? Ich habe gerne PJs, ich hätte auch gerne eine Bezahlung fürs PJ... aber ohne Einbußen an anderen Stellen werdet ihr es mit dem dicksten Dickkopf einfach nicht durchsetzen können. Und ich sage das nicht, weil ich der Meinung bin, dass ich als toller Weißkittel es nicht nötig habe, für gute Ausbildung zu sorgen sondern weil ich mir tagtäglich anschaue und anhöre, was Kliniken tun, um Geld einzusparen...

So, und da sowieso jeder meine Postings entweder nicht liest oder absichtlich falsch versteht, halte ich mich jetzt hier wieder raus. Euch ist echt nicht zu helfen - da wundert mich echt nichts mehr!

EDIT: Danke, dreamchaser, vielleicht lesen sie ja DEINEN Beitrag... :-top

HorstHützel
27.04.2007, 21:25
...Bezahlt wird in jedem Fall nix, egal ob mit Bewerbung oder Losplatz...

Doch ! Hier im schönen Ruhrgebiet gibt es doch in der Tat ein Krankenhaus, welches einmalig 60 EUR (!!) auszahlt. Das entspricht 5 EUR pro Monat, und wird deklariert als "Kittelgeld" zur Reinigung der Selbigen, weil das Haus nämlich keine stellt. Dafür stopf ich mir meinen nach Lavendelblüten duftenden strahlend-weißen Kittel doch gern in den Rucksack.
Zu diesem netten Angebot dieses Hauses gibt's aber schon einen Thread.
Muss man jetzt nicht vertiefen ;-) .

Da sag' einer, PJler würden nicht geschätzt.

dreamchaser
27.04.2007, 21:30
Bei uns heisst es AStA, weil wir eine Med.Hochschule sind, bei euch ist die Fachschaft das Äquivalent, wie ich oben geschrieben habe (ok, viele kennen diese Institutionen möglicherweise nicht).
Ich habe geschrieben, dass es bei und in HANNOVER (und von keinem anderen Ort habe ich gesprochen) so ist, aber dass man vieles bewegen kann, wenn man sich an der Uni mal engagiert, statt immer gleich nach Hause zu rennen und sich hinter die Bücher zu klemmen (oh, ich vergass, das ist ja das härteste Studium, das Medizinstudium). Versuch doch mal an euren Auswahlkriterien etwas zu ändern - Mitsprache der Studenten bei der Vergabe. Bei uns gibt man 3 Wunschorte an, es gibt Härtefallkritereien und Sozialkriterien...Achtung: dies gilt nur für Hannover! Nicht allgemein!!! Kann man aber versuchen an der eigenen Uni zu etablieren...
Meiner Meinung nach kann auch der elitäre Mediziner auch mal mitarbeiten und etwas konkret umsetzten. Irgendwie waren wir in der Fachschaft immer nur sehr wenig Leute, die wirklich was gemacht haben und sich um die Belange ihrer Mitstudenten gekümmert haben...aber vielleicht ist das ja an allen anderen Fakultäten anders.

EDIT: Danke Feuerblick, dass hier wenigstens einer mich versteht!!

tarumo
27.04.2007, 21:47
Es gibt in Bayern per Definition keinen ASta in der Hochschulverfassung (als einziges Bundesland). Es gibt natürlich einzelne Fachschaften, aber die haben gefälligst unpolitisch zu sein.
@FeuerblicK.
Geld ist ja bekanntlich nicht weg, es hat immer nur ein anderer. Das Geld, was nicht zur PJ-Bezahlung zur Verfügung steht, könnte z.B. in dem Verwaltungsapparat von +-300 Krankenkassen versickert sein, in den Gewinnmargen der Pharmakonzerne (vor deren Lobby die Politik wiederholt eingeknickt ist), in den zahlreichen überflüssigen Arztbesuchen (weil es von den 10Eur/Quartal abgesehen den GKV-Patienten nix kostet), in den Gehältern einer völlig überflüssigen KV als "Mediziner-GEZ", deren Vorstand Köhler mehr verdient als der Bundespräsident, in den jetzt allein von den Ärzten zu tragenden Kosten der E-card in Milliardenhöhe, oder, falls Ihr eine AG seid, in den Ausschüttungen an die Aktionäre (Rhön!) bzw. den beteiligten Banken etc. Schon mal im Taunus gewesen? Mit einem Schulterzucken zurücklehnen und sagen, "sorry, mehr Geld ist nicht da, das ist halt so", finde ich nicht in Ordnung, sorry.

Mirona
28.04.2007, 11:20
Zitat von alley_cat75
Und wir dürfen das (fast) umsonst studieren! In anderen Ländern verschuldet man sich sein Leben lang dafür bzw. könnte für die Studiengebühren ein Einfamilienhaus kaufen. Im Gegensatz zu Deutschland, wo man für das Geld noch nicht mal einen vernünftigen Kleinwagen bekommt. Für Berufsausbildungen wie Bäcker, Friseur etc. zahlt übrigens nicht der Staat, sondern das Aubsildungsunternehmen - schlechter Vergleich. Polizist, Lehrer? Du wirst doch deren Ausbildung/Studium nicht auf die gleiche Ebene stellen wie die der Ärzte.


*LOL* Am besten ist der Vergleich mit der Ebene des Studiums........ Aber sicher stell ich es auf diesselbe Ebene und vergleiche das..........

Zitat von alley_cat75
Ansonsten liebe ich nach wie vor den Vergleich mit anderen Studienfächern. Die meisten erhalten ebenfalls keine Entlohnung während der Praktika und steigen sogar ohne Gehalt ins Berufsleben ein (als Volontäre oder Praktikanten). Gute Ausbildung geht einfach vor. Wer die erhält, wird kein Geld mehr wollen. Das sind doch nur Frustforderungen mit falschem Ansatz.

Ach und zu den Frustforderungen mit falschem Ansatz..... wenn Du keine Dir unter die Arm greifenden Eltern in dieser Zeit hast, wird es sehr eng......

Derma
29.04.2007, 07:47
... Bezahlt wird in jedem Fall nix, egal ob mit Bewerbung oder Losplatz...Doch. Beispiel: ein peripheres Lehrkrankenhaus der Uni Göttingen:




.......bieten wir Ihnen - wenn Sie mindestens 2 Tertiale (8 Monate) bei uns mitarbeiten:

*ein kostenloses Zimmer

*Verpflegungsgeld in Höhe von 140 Euro pro Monat

*ein Taschengeld in Höhe von 200 Euro pro Monat