22.08.2002, 17:23
Hallo Leute,
ich habe mal die Fragen durchgeguckt, die zweifelhaft sein könnten, die Argumentationen zusammengeschrieben und will das in den nächsten Tagen an das IMPP schicken. Jedes Nichtbewerten einer Frage hilft meinen Informationen nach allen Studenten, da niemand aufgrund einer nichtbewerteten aber richtig beantworteten Frage diskriminiert werden darf. Ihr könnt euch ja mal meine Argumentation angucken und eventuell ergänzen oder sagen, was ihr für schwachsinnig haltet. Vielleicht auch selbst was ans IMPP schicken.
Ciao,
Felix
IMPP
Postfach 25 28
55015 Mainz
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte bezüglich der Physikumsaufgaben einige Angaben machen und bitte Sie über diese nachzudenken.
An Angaben beziehen sich im folgenden auf Auflage B.
Tag1. Aufgabe 121.
Bei einer frei filtrierten Substanz X, die weder sezerniert noch resorbiert wird, müsste die Clearance nicht höher als der renale Plasmafluss sein. Gleichzeitig entsprechen die Eigensschaften denjenigen von Inulin. Damit wäre die Clearance auch nicht größer als die von Inulin. C und E wären richtig, die Aufgabe müsste rausgenommen werden mit positiver Wertung für diejenigen, die C oder E angekreuzt haben.
Tag2. Aufgabe 19.
Die höchstwertige Motivation ist sicherlich Selbstverwirklichung. Die wichtigsten sind dagegen die primären physiologischen Bedürfnisse. Da aufgrund der Fragestellung nicht klar ist, was gemeint ist, müssen beide Lösungen gelten.
Tag2. Aufgabe 35.
Prädikative Validität ist definiert als die Vorhersagefähigkeit des Test. Dementsprechend ist es richtig, wenn die Ergebnisse mit den Kriterien übereinstimmt, die es vorhersagen soll als auch, wenn der Test ein Kriterium vorhersagt, an das man ursprünglich nicht gedacht hat, dass aber zu den Eigenschaften des gewünschten Merkmals (z.B. Intelligenz) zählt. Lösung D konkretisiert nicht, ob das Außenkriterium sich auch auf Intelligenz bezieht oder nicht. Folglich muss sie neben A auch als Lösung zugelassen werden.
Tag2. Aufgabe 38+39.
Zuerst zu 39. Die Auswahl soll unter Berücksichtigung untersuchungsrelevanter Merkmale geschehen. Dies heisst anders formuliert, dass bestimmte Merkmale, die für die Untersuchung wichtig sind, darüber entscheiden, welche Personen ausgewählt werden. Diese Merkmale beziehen sich also auf den Inhalt der Untersuchung und damit wäre die Repräsentativität in der Gesamtbevölkerung nicht mehr erhalten. (z.B. befrage ich nur eine bestimmte Risikogruppe). Folglich weder Lösung D noch E in Frage (B und C sowieso nicht), dagegen erfüllt A dieses Kriterium.
Die Aufgabe scheint aber uneindeutig zu sein. So haben andere die Quotastichprobe als richtige Lösung bezeichnet (anfangs tat ich desgleichen). Dies wäre dann richtig, wenn die Formulierung hiesse: „unter Berücksichtigung untersuchungsmethodisch relevanter Merkmale“, z.B. dass die Untersuchung möglichst mit Bewohnern der umliegenden Stadtvierteln unternommen wird, nicht aber mit denen des gegenüberliegenden Stadtteils. Diese Art der Auswahl hat zwar das Potential eine Untersuchung zu verfälschen, ist aber nicht derart gedacht, die Auswahl bezieht explizit auf Merkmale, die für die Untersuchung NICHT relevant sind. Folglich müsste bei logischem Schlussfolgern, allein Antwort A über bleiben.
Gegeben, dass Sie untersuchungsrelevant auch als methodisch relevant interpretieren, müssten sie beide Antworten zulassen.
Im Rahmen der obrigen Diskussion sind bei Aufgabe 38 sowohl D als auch E zulässig. Bei beiden wird nicht derart ausgewählt, dass für die Untersuchung relevante Merkmale berücksichtigt werden.
Tag2. Aufgabe 50.
Der Patient greift auf Problemösungsprozesse zurück, die sich früher bewährt haben, für die Lösung akuter Probleme aber häufig ungeeignet sind.
Das Anwenden falscher Strategien aufgrund füherer Erfahrungen entspricht zuerst dem Tatbestand eines negativen Transfers. Bei „Festhalten“ an dem negativem Transfer kann dann auch von Rigidität (Perseveration) gesprochen werden. Dies impliziert allerdings nicht, dass hier kein negativer Transfer mehr vorliegt.
Bede Lösungen B und E müssen zugelassen werden.
Tag2. Aufgabe 59.
Die Kommentar des Arztes ist in jedem Fall ein Beziehungskommentar (Lösung C ist richtig). Wir haben also in erster Linie einen Wechsel auf eine andere Kommunikationsebene. Doch damit ist das Thema auch nicht mehr das Fortwähren der Krankheit („...und es hat sich noch nichts getan“), sondern das Gesprächsverhalten des Patienten, er hätte einen Vorwurf von sich gegeben. Somit könnte Lösung E ebenfalls gelten.
Tag2. Aufgabe 84.
Lösung D und E scheinen richtig zu sein.
Tag2. Aufgabe 153.
Lösung E ist offentsichtlich richtig.
Zu Lösung A: Ein Lymphstau im linken Hodenbereich erhöht den interstitiellen Druck, so dass vermehrt Flüssigkeit über die Venen abtransportiert wird. Es steigt das Plexusvolumen pro Zeit. Entsprechend muss sich der Plexus auch vergrößern. Lösung A ist auch richtig.
Tag2. Aufgabe 159.
Diese Aufgabe darf nicht gewertet werden. Zuerst fällt einem Lösung E ins Auge. Bei genauer grammatischer Untersuchung des Satzes („Luftsauerstoff behindert das Wachstum“) zeigt sich folgendes:
Wir haben eine Subjekt-Prädikat-Akkusativobejekt Konstrktion. Dabei wirkt das Verb „behindern“ auf das Objekt „Wachstum“. Zwecks Erfolg dieser Wirkung muss das Objekt auch vorhanden sein. Dieses ist nicht der Fall, weil obligat anaerobe Bakterien unter Sauerstoffgabe überhaupt nicht wachsen, bzw. sogar sterben. Die Aufgabe darf nicht gewertet werten, weil keine Lösung stimmt.
ich habe mal die Fragen durchgeguckt, die zweifelhaft sein könnten, die Argumentationen zusammengeschrieben und will das in den nächsten Tagen an das IMPP schicken. Jedes Nichtbewerten einer Frage hilft meinen Informationen nach allen Studenten, da niemand aufgrund einer nichtbewerteten aber richtig beantworteten Frage diskriminiert werden darf. Ihr könnt euch ja mal meine Argumentation angucken und eventuell ergänzen oder sagen, was ihr für schwachsinnig haltet. Vielleicht auch selbst was ans IMPP schicken.
Ciao,
Felix
IMPP
Postfach 25 28
55015 Mainz
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte bezüglich der Physikumsaufgaben einige Angaben machen und bitte Sie über diese nachzudenken.
An Angaben beziehen sich im folgenden auf Auflage B.
Tag1. Aufgabe 121.
Bei einer frei filtrierten Substanz X, die weder sezerniert noch resorbiert wird, müsste die Clearance nicht höher als der renale Plasmafluss sein. Gleichzeitig entsprechen die Eigensschaften denjenigen von Inulin. Damit wäre die Clearance auch nicht größer als die von Inulin. C und E wären richtig, die Aufgabe müsste rausgenommen werden mit positiver Wertung für diejenigen, die C oder E angekreuzt haben.
Tag2. Aufgabe 19.
Die höchstwertige Motivation ist sicherlich Selbstverwirklichung. Die wichtigsten sind dagegen die primären physiologischen Bedürfnisse. Da aufgrund der Fragestellung nicht klar ist, was gemeint ist, müssen beide Lösungen gelten.
Tag2. Aufgabe 35.
Prädikative Validität ist definiert als die Vorhersagefähigkeit des Test. Dementsprechend ist es richtig, wenn die Ergebnisse mit den Kriterien übereinstimmt, die es vorhersagen soll als auch, wenn der Test ein Kriterium vorhersagt, an das man ursprünglich nicht gedacht hat, dass aber zu den Eigenschaften des gewünschten Merkmals (z.B. Intelligenz) zählt. Lösung D konkretisiert nicht, ob das Außenkriterium sich auch auf Intelligenz bezieht oder nicht. Folglich muss sie neben A auch als Lösung zugelassen werden.
Tag2. Aufgabe 38+39.
Zuerst zu 39. Die Auswahl soll unter Berücksichtigung untersuchungsrelevanter Merkmale geschehen. Dies heisst anders formuliert, dass bestimmte Merkmale, die für die Untersuchung wichtig sind, darüber entscheiden, welche Personen ausgewählt werden. Diese Merkmale beziehen sich also auf den Inhalt der Untersuchung und damit wäre die Repräsentativität in der Gesamtbevölkerung nicht mehr erhalten. (z.B. befrage ich nur eine bestimmte Risikogruppe). Folglich weder Lösung D noch E in Frage (B und C sowieso nicht), dagegen erfüllt A dieses Kriterium.
Die Aufgabe scheint aber uneindeutig zu sein. So haben andere die Quotastichprobe als richtige Lösung bezeichnet (anfangs tat ich desgleichen). Dies wäre dann richtig, wenn die Formulierung hiesse: „unter Berücksichtigung untersuchungsmethodisch relevanter Merkmale“, z.B. dass die Untersuchung möglichst mit Bewohnern der umliegenden Stadtvierteln unternommen wird, nicht aber mit denen des gegenüberliegenden Stadtteils. Diese Art der Auswahl hat zwar das Potential eine Untersuchung zu verfälschen, ist aber nicht derart gedacht, die Auswahl bezieht explizit auf Merkmale, die für die Untersuchung NICHT relevant sind. Folglich müsste bei logischem Schlussfolgern, allein Antwort A über bleiben.
Gegeben, dass Sie untersuchungsrelevant auch als methodisch relevant interpretieren, müssten sie beide Antworten zulassen.
Im Rahmen der obrigen Diskussion sind bei Aufgabe 38 sowohl D als auch E zulässig. Bei beiden wird nicht derart ausgewählt, dass für die Untersuchung relevante Merkmale berücksichtigt werden.
Tag2. Aufgabe 50.
Der Patient greift auf Problemösungsprozesse zurück, die sich früher bewährt haben, für die Lösung akuter Probleme aber häufig ungeeignet sind.
Das Anwenden falscher Strategien aufgrund füherer Erfahrungen entspricht zuerst dem Tatbestand eines negativen Transfers. Bei „Festhalten“ an dem negativem Transfer kann dann auch von Rigidität (Perseveration) gesprochen werden. Dies impliziert allerdings nicht, dass hier kein negativer Transfer mehr vorliegt.
Bede Lösungen B und E müssen zugelassen werden.
Tag2. Aufgabe 59.
Die Kommentar des Arztes ist in jedem Fall ein Beziehungskommentar (Lösung C ist richtig). Wir haben also in erster Linie einen Wechsel auf eine andere Kommunikationsebene. Doch damit ist das Thema auch nicht mehr das Fortwähren der Krankheit („...und es hat sich noch nichts getan“), sondern das Gesprächsverhalten des Patienten, er hätte einen Vorwurf von sich gegeben. Somit könnte Lösung E ebenfalls gelten.
Tag2. Aufgabe 84.
Lösung D und E scheinen richtig zu sein.
Tag2. Aufgabe 153.
Lösung E ist offentsichtlich richtig.
Zu Lösung A: Ein Lymphstau im linken Hodenbereich erhöht den interstitiellen Druck, so dass vermehrt Flüssigkeit über die Venen abtransportiert wird. Es steigt das Plexusvolumen pro Zeit. Entsprechend muss sich der Plexus auch vergrößern. Lösung A ist auch richtig.
Tag2. Aufgabe 159.
Diese Aufgabe darf nicht gewertet werden. Zuerst fällt einem Lösung E ins Auge. Bei genauer grammatischer Untersuchung des Satzes („Luftsauerstoff behindert das Wachstum“) zeigt sich folgendes:
Wir haben eine Subjekt-Prädikat-Akkusativobejekt Konstrktion. Dabei wirkt das Verb „behindern“ auf das Objekt „Wachstum“. Zwecks Erfolg dieser Wirkung muss das Objekt auch vorhanden sein. Dieses ist nicht der Fall, weil obligat anaerobe Bakterien unter Sauerstoffgabe überhaupt nicht wachsen, bzw. sogar sterben. Die Aufgabe darf nicht gewertet werten, weil keine Lösung stimmt.