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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wochends mal schnell nach England???



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BassoContinuo
09.04.2007, 21:58
Hey.

Stimmt es eigentlich, dass man als Gasmann auch mal wochenends nach England fahren kann, um da mit ein paar Narkosen etc. ein bisschen Geld zu verdienen??
Sieht ja mit dem dt. Gehältern nicht so rosig aus, da könnte man sich sowas schonmal überlegen...

Weiß jemand, ob das wirklich ohne weiteres geht???

:-top

Sackbauer
09.04.2007, 22:18
Vergiss es.

BassoContinuo
09.04.2007, 22:20
Vergiss es.

Warum?
Liest man doch in letzter zeit öfters in der zeitung...

ehemaliger User 0712
09.04.2007, 22:39
Mein Post wird dir sicher nicht unbedingt weiterhelfen, allerdings meine ich schon, dass das irgendwie zu vereinbaren wäre :-? ... Jedenfalls habe ich irgendwann mal - muss schon paar Jährchen her sein - ´ne Reportage im TV gesehen wo Kollegen über´s WE auf die Insel sind, um ihr Gehalt aufzubessern bzw. die Briten wohl ziemlichen Bedarf an Medizinern hatten... Die Ärzte, die da hin sind, waren aber auch "hier" weiter berufstätig...

Wie bist du denn überhaupt darauf aufmerksam/auf die Idee gekommen?

BassoContinuo
09.04.2007, 22:47
Mich interessiert es allgemein, mal den Blick ins Ausland zu wagen...

Und wenn man gleichzeitig sein Gehalt damit aufbessern könnte, umso besser...
Außerdem bleibt man somit "up2date" in Sachen Englisch sprechen...

ist ja auch nicht sooooo schlecht ;-)

Sackbauer
09.04.2007, 22:53
Warum?
Liest man doch in letzter zeit öfters in der zeitung...

Naja, weisst eh wie das ist, mit Zeitungen und so......

Mal Gegenfrage: wie gut ist denn dein Englisch? Schon mal in UK gearbeitet als Arzt?

Es sei dir versichert, dass zZt im Locum-Bereich gar nix geht, und das auch in naechster Zeit so bleiben wird, bzw. sich ab August noch deutlich "verschlimmern" wird, da da dann 8000 Aerzte arbeitslos sind. Stichwort MMC.

Fino
09.04.2007, 23:01
Hey.

Stimmt es eigentlich, dass man als Gasmann auch mal wochenends nach England fahren kann, um da mit ein paar Narkosen etc. ein bisschen Geld zu verdienen??
Sieht ja mit dem dt. Gehältern nicht so rosig aus, da könnte man sich sowas schonmal überlegen...

Weiß jemand, ob das wirklich ohne weiteres geht???

:-top

1. Du unterschaetzt die Andersartigkeit des Systems

2. Du unterschaetzt die fachlichen Anforderungen - das kommt,wenn ueberhaupt, nur fuer fertige FA in Frage

3. Du unterschaetzt die Fremdsprache

Relaxometrie
10.04.2007, 00:44
Jedenfalls habe ich irgendwann mal - muss schon paar Jährchen her sein - ´ne Reportage im TV gesehen

An den "paar Jährchen" liegt es, daß diese Information leider völlig veraltet ist.
Das, was man jetzt zu Arbeitsmöglichkeiten in England liest, klingt ganz anders.
Leider. Ich hatte ja auch ein wenig darauf spekuliert, in GB unterzukommen. Aber die Zeiten haben sich gewaltig geändert. Und das habe ich nicht nur einmal gelesen, sondern alle seriösen Quellen besagen, daß die Zeiten, in denen man in England leicht einen Job mit guter Ausbildung bekam, vorbei sind.
Nix mehr mit Ärztemangel. Die Briten produzieren momentan einen Ärzteüberschuß.

eatpigsbarf
10.04.2007, 08:21
hmm, ich weiß von meinem Hausarzt (niedergelassener Allgemeinmediziner), daß er genau das seit 2 Jahren tut: er fährt ca. jedes 2.-3. Wochenende im Monat nach GB, um dort Geld dazu zu verdienen. Und er ist über eine Anzeige irgendeiner dieser Organisationen aus dem Ärzteblatt rangekommen (da stehen ja regelmäßig welche drin, wo nach Fachärzten der verschiedensten Richtungen gesucht wird).

Ehemaliger User 20130505
10.04.2007, 09:34
.... Liest man doch in letzter zeit öfters in der zeitung...
In britischen Zeitungen liest man in letzter Zeit öfters mal so etwas ;-):

Zitat aus der Daily Mail vom 14.06.2006: 11 000 junior doctors could be out of a job (http://www.dailymail.co.uk/pages/live/articles/health/healthmain.html?in_article_id=390701&in_page_id=1774)


According to the British Medical Association, more than 11 000 junior doctors will not be able to find training posts next year.[....]
This means that some 21 000 junior doctors, including international medical graduates, will be competing for the same specialist training posts - of which there are just 9 500.[...]

Fino
10.04.2007, 17:35
hmm, ich weiß von meinem Hausarzt (niedergelassener Allgemeinmediziner), daß er genau das seit 2 Jahren tut: er fährt ca. jedes 2.-3. Wochenende im Monat nach GB, um dort Geld dazu zu verdienen. Und er ist über eine Anzeige irgendeiner dieser Organisationen aus dem Ärzteblatt rangekommen (da stehen ja regelmäßig welche drin, wo nach Fachärzten der verschiedensten Richtungen gesucht wird).

Ich weiss sowohl aus eigener Erfahrung als auch der von Kollegen, was fuer Probleme durch solche locums entstehen. Es ist alles andere als selten, dass sowohl Patienten als auch Aerzte den Kopf nur noch schuetteln keonnen ueber das, was diese locums anstellen.
Standardsatz der Patienten "His English wasn't very good, I couldn't understand his accent and he didn't seem to know what he was doing"...
Ist auch schon mehr als einmal in der hiesigen Presse thematisiert worden.

alley_cat75
10.04.2007, 17:50
Ein befreundeter Anästhesist arbeitet in Köln und schiebt das ein oder andere WE regelmäßig Narkosedienst an einer britischen Privatklinik in der Nähe von London. Geld ist gut, aber Freizeit hat er keine. Du solltest FA sein, die Sprache gut beherrschen und das System kennen. Wenn Dir Geld wichtiger ist als freie Zeit für Freunde, Familie, Seelenfrieden, dann mach es. Für mich persönlich wäre das nichts. Zumal die britischen Ärzte nicht wirklich amused über die deutsche Konkurrenz sind. Freunde wirst Du Dir damit auf der Insel nicht wirklich machen. :-meinung

Sackbauer
10.04.2007, 19:06
Ich weiss sowohl aus eigener Erfahrung als auch der von Kollegen, was fuer Probleme durch solche locums entstehen. Es ist alles andere als selten, dass sowohl Patienten als auch Aerzte den Kopf nur noch schuetteln keonnen ueber das, was diese locums anstellen.
Standardsatz der Patienten "His English wasn't very good, I couldn't understand his accent and he didn't seem to know what he was doing"...
Ist auch schon mehr als einmal in der hiesigen Presse thematisiert worden.

Stimmt. Waehrend meiner Chirurgie-Zeit hab ich oefters mal referrals von deutschen locum-Aerzten des Gefaengnisses in unserer Naehe bekommen. Abgesehen von obigen Zitaten von Seiten der Patienten hab ich mich auch bei der telefonischen Ueberweisung durch diese Kollegen ofters mal ordentlich aergern muessen. Ich hab bewusst net auf Deutsch gewechselt, was da einige verzapft und daherstammeln, geht auf keine Kuhhaut.

Waehrend meiner Hausarzttaetigkeit hab ich immer die Visitenprotokolle der Wochenend-(OOH-"out-of-hours")-GPs bekommen, die schlimmsten waren die, die von Aerzten mit deutsch klingendem Namen unterzeichnet waren.

Ehemaliger User 20130505
10.04.2007, 19:13
Ich weiss sowohl aus eigener Erfahrung als auch der von Kollegen, was fuer Probleme durch solche locums entstehen. Es ist alles andere als selten, dass sowohl Patienten als auch Aerzte den Kopf nur noch schuetteln keonnen ueber das, was diese locums anstellen.
Standardsatz der Patienten "His English wasn't very good, I couldn't understand his accent and he didn't seem to know what he was doing"...
Ist auch schon mehr als einmal in der hiesigen Presse thematisiert worden.Auch ein Kommentar aus der britischen Presse: (http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?view=BLOGDETAIL&grid=F11&blog=yourview&xml=/news/2007/03/07/ublview07.xml)


Why,somebody flying every week from Germany or Holland to replace the the British-trained doctors who cannot find job in Britain.
Is it not obvious?
Posted by lil on March 7, 2007 2:46 AMAllerdings sind mit den britischen Ärzten, die in GB keinen Job finden, keine Fachärzte gemeint, sondern Assis, die keine Stelle im specialist training program finden.


(http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?view=BLOGDETAIL&grid=F11&blog=yourview&xml=/news/2007/03/07/ublview07.xml)

Porschefahrer
10.04.2007, 21:50
Wieso wird hier eigentlich so auf den deutschsprachigen Kollegen herumgehackt? Ich kann einfach nicht so recht glauben, dass die alle Idioten sein sollen.

Was die deutschen Kollegen im Ausland meiner Erfahrung leider nicht drauf haben, ist, sich im Ausland gegenseitig zu unterstützen. Im Gegenteil, man neidet sich den gegenseitigen "Erfolg" und versucht, sich aus dem Weg zu gehen. Mein Vorschlag: Wenn sich einer auf der Insel dumm anstellt, vielleicht einfach mal ein paar Tipps geben, so nach dem Motto: survival guide for GB.

Und das mit dem "I couldn't understand his accent" hab ich zumindest in den USA noch nie gehört, obwohl ich immer noch einen deutschen Akzent habe und Sackbauer wahrscheinlich einen Schwarzenegger-Akzent :-)) . Meine Kollegen sprechen teilweise ein scheißenglisch, geht aber auch irgendwie. Die Patienten wollen ja meistens nur gut behandelt werden. Aber vielleicht sind die Briten da doch intoleranter wegen WWII und so.

Jedenfalls: Ich würd's wahrscheinlich probieren mit den WE-Diensten in GB, wenn das gut bezaht wird. Das sind doch die Sonnenseiten der gerade gefeierten EU, dass man einfach so in GB arbeiten darf.

Best Gruesse, Porschefahrer

Fino
10.04.2007, 23:12
[QUOTE]Wieso wird hier eigentlich so auf den deutschsprachigen Kollegen herumgehackt? Ich kann einfach nicht so recht glauben, dass die alle Idioten sein sollen.

Schwaechen erwaehnen ist was anderes, als auf Leuten rumhacken. Keiner hat behauptet, dass das alles Idioten sind. Gilt uebrigens nicht nur fuer Deutsche.


Was die deutschen Kollegen im Ausland meiner Erfahrung leider nicht drauf haben, ist, sich im Ausland gegenseitig zu unterstützen. Im Gegenteil, man neidet sich den gegenseitigen "Erfolg" und versucht, sich aus dem Weg zu gehen.


Ich weiss nicht, ob das Erfolg ist, wenn einer so einen Mist verzapft. Neid verspuere ich auch keinen.


Mein Vorschlag: Wenn sich einer auf der Insel dumm anstellt, vielleicht einfach mal ein paar Tipps geben, so nach dem Motto: survival guide for GB.

Wie stellst Du Dir das vor? Du bist da im Nachtdienst, hast alle Haende voll zu tun und bekommst dann einen haarstraeubenden Anruf - soll ich mich da hinsetzen und dem Kollegen das ABC der Medizin in Grossbritannien erklaeren?
Waerst Du auch so verstaendnisvoll, wenn ein Arzt aus Polen nach D kaeme und so einen Mist verzapfte? Oder wuerdest Du da nicht das "wenn der das nicht drauf hat, soll der gar nicht erst hierher kommen" Programm fahren?


Und das mit dem "I couldn't understand his accent" hab ich zumindest in den USA noch nie gehört, obwohl ich immer noch einen deutschen Akzent habe und Sackbauer wahrscheinlich einen Schwarzenegger-Akzent :-)) .


Wer als EU-Buerger nach UK kommt, muss keinen Sprachtest machen oder Sprachkenntnisse nachweisen, das ist in den USA anders.



Meine Kollegen sprechen teilweise ein scheißenglisch, geht aber auch irgendwie. Die Patienten wollen ja meistens nur gut behandelt werden.

Eben das scheitert manchmal an der Sprache.




Jedenfalls: Ich würd's wahrscheinlich probieren mit den WE-Diensten in GB, wenn das gut bezaht wird. Das sind doch die Sonnenseiten der gerade gefeierten EU, dass man einfach so in GB arbeiten darf.

Wuerdest Du das auch in Hinblick auf die USA anraten, wenn das moeglich waere?

Ich habe nichts gegen deutsche WE-Kollegen, vorausgesetzt, sie informieren sich vorher, polieren ihre Sprachkenntnisse auf und verhalten sich VERANTWORTUNGSBEWUSST den Patienten gegenueber.
Was ich aber auf den Tod nicht abkann, ist diese "ich flieg da mal schnell rueber und mach ordentlich Kohle Mentalitaet"

Sackbauer
11.04.2007, 00:43
Mein Vorschlag: Wenn sich einer auf der Insel dumm anstellt, vielleicht einfach mal ein paar Tipps geben, so nach dem Motto: survival guide for GB.

Mein Vorschlag: erst mal ein wenig im Gesundheitssystem eines neuen Landes unter Supervision arbeiten, bevor man dort eigenstaendig und eigenverantwortlich herumfuhrwerkt und Patienten einem Risiko aussetzt.

Porschefahrer
11.04.2007, 01:02
Wer empfindet diese Aeusserung bitte als das Aufzeigen von Schwaechen?


"Ich hab bewusst net auf Deutsch gewechselt, was da einige verzapft und daherstammeln, geht auf keine Kuhhaut."
:-dagegen

Ich hab das ganz spontan beim Lesen mal so interpretiert: "Die deutschen Kollegen sind so peinlich unfaehig, dass ich nicht als einer von ihnen erkannt werden will. Deshalb spreche ich mit Ihnen auch Englisch, selbst wenn's vielleicht auf Deutsch effizienter und lockerer ginge."

Ich waer mit so Auesserungen sowieso immer vorsichtig, weil; jeder von uns koennte wahrscheinlich seinen Job besser machen, hat Schwaechen, macht Fehler etc.

Sorry, wollte das nur loswerden. Ich seh halt, wie schoen es laeuft bei den Spaniern, Iren, Brazilianern, Chinesen, Georgiern, die helfen sich bei der Arbeit, bei der Wohnungssuche, beim Freundschaften knuepfen, waehrend die Deutschen sich meist aus dem Weg gehen.

Porschefahrer
11.04.2007, 01:09
Mein Vorschlag: erst mal ein wenig im Gesundheitssystem eines neuen Landes unter Supervision arbeiten, bevor man dort eigenstaendig und eigenverantwortlich herumfuhrwerkt und Patienten einem Risiko aussetzt.

Die meisten, die kommen, sind doch ohnehin schon Fachaerzte, oder? Warum brauchen die noch Supervision? Du als Assi brauchst Supervision.

alley_cat75
11.04.2007, 17:41
... Ich seh halt, wie schoen es laeuft bei den Spaniern, Iren, Brazilianern, Chinesen, Georgiern, die helfen sich bei der Arbeit, bei der Wohnungssuche, beim Freundschaften knuepfen, waehrend die Deutschen sich meist aus dem Weg gehen.

Du sagst es selbst MEISTENS. Ich habe mit Landsleuten im Ausland bisher nur positive Erfahrungen gemacht und genau das erlebt, was Du von anderen Nationen schreibst. Vielleicht hast Du ja, ganz tief in Dir, eine Voreingenommenheit gegen das eigene Volk im Ausland? Nicht immer alles so negativ sehen. :-party