PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doktorarbeit nach Approbation ?



sweeticetea
15.04.2007, 19:22
Wer kann mir weiterhelfen ?

Ich habe nun mein Studium beendet, habe leider aber noch keine Doktorarbeit bzw. nur Fehlversuche hinter mir. Ich denke aber schon, dass der Titel am Ende wichtig ist, obwohl ich am liebsten gleich arbeiten würde.

Ich bin am überlegen: noch einmal eine Doktorarbeit beginnen ?
Doktorarbeit in Verbindung mit Assistentenstelle ?
keine Doktorarbeit und gleich Assistentenstelle ?

Und dann die weitere Überlegung - kann man danach fragen, ob die Doktorarbeit auch mit der Facharztausbildung zu verbinden geht ? Das ginge aber doch nur an einer Uniklinik, oder ?
Und vielleicht weiss jemand von Euch, wie man eine schnelle, leichte und gut betreute Arbeit ergattert.

Ich freue mich über jede Antwort und jeden Rat bezüglich Doktorarbeit und das Leben nach der Approbation. Denn ich bin einfach nur verzweifelt...
:-(

*auf Eure Antworten wartend* - sweeticetea

buxtehude
15.04.2007, 22:37
Hi,

mir geht es ähnlich wie dir. Während des Studiums hatte ich keine geeignete Doktorarbeit gefunden bzw. bekommen. Jetzt versuche ich dies irgendwie mit einer Stelle zu verbinden. Denn nochmal ein Jahr (oder länger) nur wenig bis kein Geld zu verdienen, möchte ich nicht. Dazu kommt noch, dass man innerhalb eines Jahres viel vergessen/verlernen kann und noch länger ohne Job, will ich nicht sein.

Bitte sag mir doch, warum es bisher nicht geklappt hat bei dir. Ich habe zwar keine Arbeit angefangen, dies hat aber auch mit den enttäuschenden Gesprächen und Anforderungen der Betreuer usw. zu tun.

Auf Buckeln für jemanden, der sich nicht um einen kümmert, hatte ich keine Lust. Dafür habe ich schon genug schlechte Berichte von Kollegen gehört. Oder man hat verlangt, ich solle Kurse ausfallen lasssen bzw. ein Freisemester einlegen. Dies hätte ich mir niemals leisten können (finanziell oder zeitlich).

Ich habe ständig nebenbei arbeiten müssen und bin 34 Jahre alt. Da wollte ich erstmal das Studium durchziehen. Momentan erscheint mir der Titel doch ganz schön wichtig.

Grüsse
buxtehude

P.S.: Es gibt immer noch eine ganze Anzahl Kollegen, die keinen Titel haben oder noch während der Assistenzzeit dabei sind. Das können wir auch, aber theoretisch halt nur an der Uniklinik.

sweeticetea
16.04.2007, 09:30
Warum es nie geklappt hat ?

Ich denke, es waren die Probleme, die leider immer wieder auftreten.
Das sei zum einen, dass Du an einen kompletten Chaoten gerätst, der selbst überhaupt keinen Plan hat und gleichzeitig tausend Paper am laufen hat und Termine vergisst oder nicht einhält. Zum anderen kann es eben passieren, dass die Arbeit abgebrochen werden muss, enweder, weil im Labor was schiefgeht oder Patienten bei der klinischen Studie ausbleiben. Und weitere Probleme treten auf, wenn Dein Doktorvater plötzlich weggeht...
Diese Beispiele sind zum Teil aus meinen Erfahrungen, zum anderen von Kommilitonen.

Ich habe also gelernt, es ist einfach auch Glückssache, ob es klappt oder nicht.
Tja, und die Befürchtung, ausgenutzt zu werden, habe ich auch. Es ist einfach ätzend :-((

Grüsse,
sweeticetea

Grombühlerin
16.04.2007, 15:20
Hallo Buxtehude:

dass man nur an der Uniklinik Doktorarbeit schreiben kann stimmt sicher nicht, ich mache meine z.B. an einem kleinen kirchlichen Haus (dort werden jedes Jahr mehrere Arbeiten geschrieben, also es ist nicht so, dass meine die erste ist!)

Wünsche euch jedenfalls viel Glück und verrate hier nicht, wieviele Projekte ich angefangen habe..... bin grad in der Bewerbungsphase und überlege manchmel, ob es nicht peinlich ist wenn sich jemand an meine Doktorarbeitsversuche erinnert....

buxtehude
16.04.2007, 15:27
Ok, mir sagte man vor Kurzem bei einem Vorstellungsgespräch, promovieren könne ich dort nicht, dazu solle ich mich an eine Uniklinik wenden.

Daten usw. könne ich aber aus dem regionalen Krebsregister bekommen.

Also, kann man überall schreiben und nur an der Unilinik abschliessen?

Grombühlerin
16.04.2007, 16:08
hm.... ich bin ja auch noch nicht fertig, wie das mit dem Abschliessen ist weiss ich also nicht. Mein Doktorvater ist Prof., könnte damit was zu tun haben....

alley_cat75
16.04.2007, 17:14
Man kann eine Diss. definitiv auch an einem kleineren Haus schreiben. Der Chef sollte allerdings PD oder Prof. sein. Ich würde Euch raten, auf Jobsuche zu gehen und das im Bewerbungsgespräch anzusprechen. Mein Chef war bei Einstellung regelrecht enttäuscht, dass ich bereits eine abgeschlossene Arbeit hatte. Es gibt soviele Medikamentenstudien, über die man promovieren kann. Da ist sicher etwas für Euch dabei.

Christoph_A
16.04.2007, 18:04
Naja, aber bei allem darf man nicht vergessen,daß ne Diss einfacher zu machen ist, wenn man studiert. Sich hinzusetzen, wenn man davor 8plus x Stunden geackert hat, ist einfach stressig. Ich habs in 2 Jahren nicht geschafft, meine Diss fertig zu kriegen und das ärgert mich schon etwas.

alley_cat75
16.04.2007, 19:24
Das stimmt natürlich! Aber gerade Medikamentenstudien kann man gut in den normalen Stationsalltag integrieren. Das Schwierigste dürfte die Auswertung dessen sein sowie die schriftliche Formulierung. An dieser Stelle fragt man sich natürlich, ob der Titel wirklich Not tut. :-nix In meiner Abteilung haben 50% der JungAssis keinen Dr. med. und werden behandelt, wie alle anderen auch. Der Titel macht noch längst nicht den besseren Arzt. :-meinung Vielleicht sollte man sich lieber auf eine zügige Durchführung der FA-Ausbildung konzentrieren, wenn man schon keinen Titel hat. Finde ich wichtiger.

Christoph_A
16.04.2007, 22:07
Seh das genauso-hab den Doc mom zurückgestellt und will erst meinen FA gut vorantreiben und mein Zusatzbezeichnungsregister erhöhen.

buxtehude
16.04.2007, 22:11
Das stimmt natürlich! Aber gerade Medikamentenstudien kann man gut in den normalen Stationsalltag integrieren. Das Schwierigste dürfte die Auswertung dessen sein sowie die schriftliche Formulierung. An dieser Stelle fragt man sich natürlich, ob der Titel wirklich Not tut. :-nix In meiner Abteilung haben 50% der JungAssis keinen Dr. med. und werden behandelt, wie alle anderen auch. Der Titel macht noch längst nicht den besseren Arzt. :-meinung Vielleicht sollte man sich lieber auf eine zügige Durchführung der FA-Ausbildung konzentrieren, wenn man schon keinen Titel hat. Finde ich wichtiger.
Dass der Dr. med. keinen besseren Arzt macht, ist vollkommen richtig. Ich bin Ausländer, zwar mit dt. Staatsbürgerschaft und seit 32 Jahren hier, das liest aber kein Patient=Laie von dem Praxisschild oder Namensschild ab. Als Ausländer wird man, vllt. auch unbewusst oder unterbewusst, anders bewertet. Das ist leider Realität. Ist manchmal auch sehr motivierend.

Während des Studiums habe ich persönlich keinen Wert auf den Dr. bzw. auf eine Arbeit gelegt. Jetzt, nach dem Studium, erscheint es mir aber fast unbedingt nötig. Ich gehe es trotzdem relativ locker an, und wäre auch mit einer Arbeit bzw. Titel bis zum FA zufrieden.

Danke für eure Meinungen, das hilft mir persönlich weiter. Man sieht, man ist gar nicht so weit entfernt von den Kollegen. :-top

sweeticetea
17.04.2007, 13:10
letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob er den Titel will oder nicht.

Ich für mich weiss aber, dass ich mich mein Leben lang ärgern würde, wenn ich es nicht wirklich versucht hätte. Wenn, dann jetzt, und nicht in 10 Jahren.
Und die Minderwertigkeitskomplexe schleichen sich mit Sicherheit ein, wenn eben kein Dr. med. auf dem Ausweis steht. Klar, es hat rein gar nichts mit den Fähigkeiten eines Arztes zu tun - und das ist so demotivierend ! :-(

Vielen Dank übrigens für Eure Meinungen und Ansichten. Ich freue mich auf alle Erfahrungsberichte, die noch kommen. Und es beruhigt, nicht allein mit diesem Problem dazustehen.

PEACEKEEPER
18.04.2007, 21:24
Man kann eine Diss. definitiv auch an einem kleineren Haus schreiben. Der Chef sollte allerdings PD oder Prof. sein. Ich würde Euch raten, auf Jobsuche zu gehen und das im Bewerbungsgespräch anzusprechen. Mein Chef war bei Einstellung regelrecht enttäuscht, dass ich bereits eine abgeschlossene Arbeit hatte. Es gibt soviele Medikamentenstudien, über die man promovieren kann. Da ist sicher etwas für Euch dabei.

Der Doktorvater muss habilitiert sein. Das ist die einzige Voraussetzung.
Klar das Verfahren läuft dann über eine Uni. Das dürfte aber kein Problem sein.
Meine Diss ist auch gescheitert während des Studiums, weil mein Betreuer meinte sich in die USA aufmachen zu müssen ohne wenigstens Bescheid zu sagen.
Ich habe ja jetzt angefangen zu arbeiten, und mein Chef hat sofort angeboten eine Medikamentenstudie bei ihm in der Abteilung zu machen.
Ich denke, ich werde es versuchen, auch wenn es hart wird neben der Maloche :-top
Und ich arbeite auch in einem mittleren kirchlichen Haus....

Steffster
20.04.2007, 16:56
Hallo,

geht mir ebenso. Hab im Studium eine Arbeit angefangen und dann letztendlich gefrustet aufgegeben, als dann das 2. Stex vor der Tür stand. Nun geht es bald an die Jobsuch (hoff*) und ich möchte dann auf jeden Fall noch promovieren.
Man muss halt drauf achten, dass der Chef habilitiert hat (dann haben die normalerweise auch noch nen Lehrauftrag an einer Uni) und bei dieser Uni muss man dann die Promotion auch beantragen. Zumindest ist das mein jetziger Wissensstand. Mein Innere Chef im PJ (klitzekleines Lehrkrankenhaus) hatte mir auch schon eine Auswertung angeboten, ist also wirklich noch was zu finden.