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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verzwickte Situation in der Ausbildung



Hupe23
26.04.2007, 21:35
Bin gerade auf diese Seite gestoßen, weil mich hier bestimmt jemand besser verstehen kann und Rat geben kann. Mache gerade meine Ausbildung zur Gesundheits und Krankkenpflegerin. Ich weiß, das ich das mein Leben lang nicht machen möchte, da die Bedingungen einfach nicht zu erfüllen sind und immer schwieriger umzusetzen sind. Habe im letzten Jahr auf einer sehr professionellen Station angefangen, die mir sehr viel zeigen konnten und man nach einer Zeit sich wirklich dem Ziel stück für Stück näher kam. Man wurde dort ernst genommen und alles musste wirklich top laufen, dafür wusste ich aber auch immer wofür und wen ich in Situationen fragen konnte. Fand es toll meine Entwicklung zu sehen und hat auch mein Selbstbewusstsein enorm gestärkt. Ich kannte mich mit allem aus und konnte den patienten viel vermitteln und lernen wie man mit Ruhe und geduld und dem richtigen plan und Ziel vor augen vorankommt und Fortschritte tag für tag sehen konnte. fand es jedesmal echt toll wenn man beispielsweise ne Ältere Frau nach Tagen wieder aufpeppeln konnte allein auch mit dem Zuspruch meinerseits und der Unterstützung meiner Kollegen.Habe ein super feedback gekommen, was mich auch ermuntert hat alles zu meistern.
Bin danach mit noch größeren zielen aus diesem Einsatz gegangen und in der Schule viel dazu gelernt, was ich im praktischen umsetzen wollte. Nun mein Problem:
Bin danach glaube auf eine der unorganisiertesten Stationen überhaupt gekommen. ich weiß nicht wo ich anfangen soll, aber seit dem 1. tag war mir klar das ich da nicht vorankomme. Mitarbeiter auch wenn es wirklich blöd klingt sind unprofessionell und lassen sich auf allen Mist gespräch mit patienten ein, wissen selber nix über dort zu behandelnde Krankheiten und lachen nach Dienstende über Diese was DIE doch für nen Schaden hätten, wobei ich das Problem woanders sehe. Mein Problem dabei ist einfach kein einziges Ziel auch nur annähernd umzusetzen und von denen nix lernen zu wollen. Bin tag täglich am verzweifeln weil ich nicht weiß wie ich voran kommen soll. Habe meinen Wunsch geäußert Patienten kennenzulernen und auch über krankheitstherapie informiert zu werden, worauf ich mit großen Augen angeguckt wurde und man meinte :" Hier ist niemand etwas besonderes!!!" Bitte? Die Arbeit ist einfach planlos und unstrukturiert , ohne Absprache und oberflächlich (also ja nur das nötigste und keine veränderungen oder konfrontationen mit etwas besseren)...Unzufrieden mit der eigenen ARbeitseinstellung,weil sie sich auch tagelang über ihre schlechte ern und vieles auch vor Patienten austragen.Besetzung äßw Sauberkeit und hygiene kennen die auch nicht. Der Umgang mit Patienten einfach nur traurig was Diese sich auch anmerken lassen. das Problem ist, das ich so menschlich mit denen ganz gut kann, nur was das arbeiten betrifft einfach ein disaster ist und auf meine Lernziele auswirkt.Merke einfach das ich auf der stelle trete und nicht zufrieden mehr mit mir selbst und meiner arbeit bin.Bin jetzt noch 5 wochen dort und jeder tag ist dort einfach sinnlos und ätzend. normalerweise sollte ich eigentlich meinen Lehrer einschalten und ihm dies mitteilen. Würde ich ihm das hier aber alles sagen , würde er sich mit der station in Verbindung setzen und dann wäre ja echt Theater. Andererseits was soll ich sonst machen? Habt ihr vielleicht einen Ausweg für mich?
Sorry wenn das alles etwas verwirrt und durcheinander klingt

Skalpella
26.04.2007, 21:54
Hupe :-)
Nicht so schlimm! Du beschreibst eine Situation in deiner Ausbildung, die durchaus vorkommen kann. Allerdings: du hast noch 5 Wochen! Das ist absehbar! Da du sehr differenziert beschreibst, glaube ich nicht, dass das Problem bei dir zu suchen ist. Vielleicht ein wenig bei sehr hohen Erwartungen, wegen einer sehr guten Erfahrung im ersten Einsatz. Ich hatte damals auch das Glück, auf eine hervorragende Station gekommen zu sein im ersten Einsatz. Diese Erwartungen an mich und die Station konnte die nächste dann nicht mehr erfüllen.
Ein Gespräch mit deinem Unterrichtspfleger ist durchaus denkbar. Allerdings kann das auch nachdeinem Einsatz stattfinden. Gibt es bei euch eine Evaluation der Stationen durch die Schüler? Sollte es eine solche nicht geben, wäre es durchaus denkbar, auf die Einführung hinzuarbeiten. Aber nicht an der ganzen Ausbildung zweifeln!
Liebe Grüße
Diana

Hupe23
27.04.2007, 10:05
Danke für deinen Beitrag.Es ist schön von anderen Erfahrungen zu hören. Du hast recht, ich habe viel zu viel erwartet und möchte immer mehr Erfüllen wobei ich auch mehr Wissen verlange...Zweifele jedoch nicht an der ganzen Ausbildung, sehe das schon als eine tolle Erfahrung und Herausforderung. Allerdings ist das problem das ich jetzt erst noch eine Woche habe, dann wird evaluiert in der Schule( also habe ich erstmal noch 4 Wochen schule) danach geht es dann wieder 4 Wochen auf die station. Also wie soll ich das ansprechen, ohne die Station in den Dreck zu ziehen, mein Lehrer möchte alles genau wissen. Das ist halt der Punkt an dem ich überlege und wo ich nicht weiterkomme. Möchte am leibsten sofort daraus. Hast du das deinem Lehrer damals auch angesprochen? Wenn ich schlecht über die Station rede, geht er hin und wendet sich an diese. Wie es ja eigentlich auch richtig wäre, aber wie vermittel ich ihm mein Problem ohne Die dort schlecht zu machen. Oder kann man nicht wechseln?Habe das Gefühl mich verfolgt dieses Thema seit wochen auch durch meinen Alltag und Freizeit, ohne zufriedenheit zu finden.
Liebe Grüße

Skalpella
27.04.2007, 11:44
Schwierige Situation, wenn du dazwischen evaluieren sollst und dann dorthin zurückkehrst. Dein Lehrer dort scheint noch nicht lange dabei zu sein(?). Wenn du tatsächlich Missstände ansprichst, dann sollte man mit deinen Informationen auch so umgehen, dass du dort weiterhin arbeiten kannst.
Wenn das nicht der Fall ist, bitte um die Versetzung auf eine andere Station.

Bedenke aber: nicht alle Stationen sind gleich gut. Im Alltag geschehen Fehler, vor Allem im hygienischen Bereich. Das ist nicht gut. Daran etwas zu ändern bist du in der schwächsten Position. Vielleicht solltest du deine Erwartungen ein klein wenig nach unten schrauben.

Aber: Kopf hoch! Du solltest deinem Lehrer vermitteln, dass du nur dann ehrlich urteilen kannst, wenn deine Informationen vertraulich behandelt werden.
Alles Gute!
Diana

//stefan
28.04.2007, 12:46
hupe ich bin in der selben situation. unterkurs pflege und will medizin studieren. allerdings mach ich die ausbildung nciht nur zum bloßen überbrücken, ich will wirklich meinen abshcluss gut hinkriegen. bin mit hohen erwartungen in die ausbildung gegangen und erstmal tiiiiiief gefallen. wenn man nur halbwegs grade denken kann und nicht fragt "wieso" (was man im medizin studium auch nicht sollte :-) ) schafft man das. ich hatte auch schon eine klasse station und eine wo einzelne examinierte pflegerinnen einfach nur zum :-kotz waren. unterkurs = putzen. lerneffekt? fehlanzeige! mach dir keinen all zu großen kopf drüber!
augen zu und durch... wenn es aber zum leidwesen der patienten wird dann müsstest du vll in erwägung ziehen ein "klärungsgespräch" anzustreben. aber da wird man auch schonmal schief angeguckt, das musste in kauf nehmen...

gruß