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eins2drei
04.05.2007, 12:56
Hallo liebe Leser!
Ich habe wie viele das Problem, nicht zu wissen ob Medizin das Richtige für mich ist. Mit der Suchfunktion bin ich leider nicht schlauer geworden, es geht mir nämlich um die Einstellung vor dem Studium. Ich versuch das mal zu beschreiben... Ich vor einem Jahr Abi gemacht und wollte Medizin studieren. Dann hab ich einen Monat KPP gemacht und das war furchtbar. Einfach nur furchtbar, jeden morgen bevor ich hinbin war eine einzige Katastrophe so ungern hab ich den Weg angetreten. Und das kannte ich bisher noch gar nicht, ich gehöre zu den Menschen, die zb immer gerne in die Schule gegangen sind.
Die Arbeit im KH hat mir keinen Spaß gemacht - klar weiß ich allerdings, dass das nicht die Arbeit eines Arztes ist. Ich hatte leider auch keine Möglichkeit, mal annähernd in Bereiche der Arzttätigkeit reinzuschauen, die Station auf der ich war war einfach nur im Stress...
Aber dass der Spaß gefehlt hat, hat mich eigentlich nicht in dem Sinne "abgeschreckt". Ich hab schon mal ein Praktikum gemacht, da war ich in der Verwaltung und musste Papiere sortieren und das war auch totlangweillig, trotzdem bin ich da nicht mit diesem Unmut hin wie zum KH. Es lag also an was anderem, und ich meine, das es die Atmosphäre im KH war - gekoppelt mit tausend Ängsten bezüglich des Studiums und der Tätigkeit im KH später. (zu lange Geschichte)
Meine Frage an euch ist nun, ob ihr die Atmosphäre im KH als belastend/angespannt/erdrückend/etc erlebt oder ob ihr das gar nicht so seht, oder ob ihr das KH mit seiner Atmosphäre sogar toll findet. Ist das vielleicht ein Zeichen, dass Medizin nicht das richtige für mich ist? Die alternativen Berufsfelder kann ich mir eher nicht vorstellen, obwohl ich mich noch nicht allzu ausführlich damit beschäftigt hab...
Ich muss dazu sagen, dass ich mich im Sommer dann gegen das Medizinstudium entschieden hab. Die Frist für das nächste WS läuft für mich Ende Mai ab, ich hab also Zeitnot und finde einfach keine Entscheidung und Ruhe...
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen und Meinungen dazu schreiben würdet :)
Es grüßt herzlich
123

tinibini
04.05.2007, 13:41
leider hab ich das gleiche problem, kann dir also nicht helfen...
Mich würde auch mal interessieren wie auch die allgemeine Atmosphäre im kH ist, klar ist das von Kh zu KH unterschiedlich aber allgemein kann man doch bestimmt was dazu sagen. Wenn ich mit dem Abi fertig bin werde ich zunächst mal das Pflegepraktikum machen um schonmal in den KHaltag "hineinzuschnuppern", kann ich mir das so ungefähr vorstellen, wie zb. bei Greys anatomie oder ist das ganz anderst,AUCH DIE BEZIEHUNG VON kSCHWESTERUND aRZT
Würde mich mal interessieren...
sorry dass ich dir nicht helfen konnte 123
Liebe Grüße

roger rekless
04.05.2007, 14:14
kann ich mir das so ungefähr vorstellen, wie zb. bei Greys anatomie oder ist das ganz anderst

ne, ist eher ne mischung aus dr. house und scrubs!

im ernst: pflegedienst auf station hat mich auch schon immer angekotzt, ich habs echt nur für die kohle ertragen (hab nach dem kpp noch 2 jahre als aushilfe da gearbeitet)... der job (v.a. als praktikant) kommt einem recht stupide vor, man macht nur drecksarbeit und hat wenig zu entscheiden etc. und als praktikant macht man dann im zweifel eh nur betten und teilt kaffee aus o.ä.

als aushilfe wurds dann schon was besser, man war bekannt, und durfte mehr machen, aber pflege bleibt pflege.

dass die atmosphäre bedrückend war, kann ich aber nicht bestätigen, die stationen unterscheiden sich hier aber z.t. echt extrem voneinander. auf meiner lieblingstation gabs immer was zu lachen, die schwestern warn super, die ärzte auch... man hat zusammen witze gemacht, kaffee getrunken usw. auf anderen stationen gibts nur drachen, die garnicht mit einem reden, und einen nur laufen lassen.

es gibt also keine standardkrankenhäuser, aber wenn man sich selbst gut einbringt und beliebt ist, kann man die atmosphäre auch selber beeinflussen!

el_Barto
04.05.2007, 14:27
Hier is die Atmosphäre subba! Wenn Du Medizin studieren möchtest, dann machs. Mach Dir jetzt noch keinen Kopp wie es dann später wird, denn ich kann mich meinem Vorredner nur anschliessen: Ich war auf Scheiss-Stationen, ich war auf total Super-Stationen. Aber: Du bist später der Arzt und kannst Dir mehr oder weniger aussuchen, wo Du bleibst und wenn es ne Scheiss-Station ist dann bewerb Dich eben woanders... ;-)

Leisure Suit Alex
04.05.2007, 14:34
Also während meines Zivildienstes hab ich ~10 Monate im Krankenhaus gearbeitet, fand das ehrlich gesagt nicht schlimm, die Schwestern haben zwar öfter mal gegiftet, aber das muss man abkönnen.
Jetzt bin ich zum KPP auf einer anderen Station, finde es da ganz toll, die Schwestern sind ausnahmslos nett, ist zwar viel mehr Arbeit wegen krankheitsbedingter und struktureller Unterbesetzung, aber trotzdem ist die Arbeit schöner als beim Zivildienst.
Habe aber auf der jetzigen Station durch Krankenpflegeschülerinnen auch schon von anderen Stationen im Krankenhaus gehört, auf denen die Schwestern das pure Böse sein sollen ;-) ... Den anderen Leuten die ich kenne und die geplant haben Medizin zu studieren hat das KPP aber ausnahmslos nicht gefallen, ist also wohl eher selten, dass man mal auf ne wirklich tolle Station, ohne zickige Schwestern, kommt.
Ich würde euch raten einfach mal das KPP nur in 1 Monatsschnitten bei der Pflegedienstleitung auszumachen und wenn ihr auf eine Station kommt die euch gefällt, dann verlängern.
Grey's Anatomy kenne ich nicht, habe nur mal vor ein paar Jahren irgendeine Krankenhaussendung gesehen, fand die aber sterbenslangweilig, so auf einer Stufe wie GZSZ ;-)
Es stimmt, dass ein Arzt andere Aufgabenbereiche hat, m.E. ist die Arbeit eines Arztes auch körperlich viel weniger belastend, also nicht ständig die schweren Patienten rumheben, völlig bewegungsunfähige Patienten waschen, usw... Also im Grunde ist ein das KPP eher ein Einblick in den Beruf eines Krankenpflegers, als in den eines Arztes.
Bei einem Krankenhaus in meiner Nähe werden aber sogar Arztpraktika angeboten, denke auf Nachfrage kann man das sicher auch in anderen Krankenhäusern machen, also einfach mal mit den Ärzten mitgehen und schaun, was ein Arzt so den ganzen Tag zu tun hat - Evtl. wär das etwas für eure Entscheidungsfindung.

eins2drei
04.05.2007, 14:49
Danke schon mal für eure Antworten. Also Grey's Anatomy kenn ich auch - und das ist so ziemlich wie jede Serie - total unrealistisch. Also ich hab da ganz andere Erfahrungen gemacht. Wenn ich Glück hatte, haben mich die Ärzte zurückgegrüßt...
Ich muss sagen, die Schwestern waren schon nett, einige sehr, andere weniger, aber es gab auch andere Seiten. Ich habe übrigens einen Monat KPP gemacht, hatte 10 Tage am Stück, 4 Tage frei, nochmal 10 Tage am Stück, was ich auch echt anstrengend fand, ich bin ja eh nur herumgerannt. ;)

Also was ich so heraushöre ist, dass ihr die Atmosphäre nicht als "unangenehm" empfindet, empfunden habt, oder? Hm, ich denke, ich hatte bestimmt Pech mit meiner Station. Aber einen weiteren Monat KPP nur um zu schauen ob ich die Atmosphäre und so jetzt besser finde? Ich weiß halt nicht, ob ich mich auf meine Erfahrung verlassen kann, die ich da gemacht hab. Und wie gesagt läuft mir die Zeit weg. Ich denk da zu sehr in den Zwängen der Gesellschaft von wegen zack zack keine Zeit verlieren.

Ähem ;) apropos Atmosphäre, mir fällt da noch eine Frage ein. Wie fandet ihr die Atmosphäre im Studium, wenn es meinetwegen in Anatomie um das Präppen geht und die ganzen Bilder gezeigt werden von den Leichen und so? Oder aufgeschnittene Körperteile, Muskeln und so? Naja, mein Gedanke ist halt, dass das schon "belastender" ist als ein Studium mit Texten...
(Tut mir Leid, ja, ich bin ein Bedenkenträger :-oopss )
Gruß
123

Leisure Suit Alex
04.05.2007, 14:59
Wenn ich Glück hatte, haben mich die Ärzte zurückgegrüßt...

Da hast du aber echt schlechte Erfahrungen gemacht, mich hat sogar beim Zivildienst der Chefarzt immer gleich begrüßt und die Hand geschüttelt, bei der jetzigen Station ist das sogar ein Standardritual, dass der Chefarzt jedem Angestellten jeden Morgen begrüßt und ihm die Hand gibt - kann aber auf Dauer auch recht nervig sein, weil es einem übertrieben vorkommt ;-)


Ich denk da zu sehr in den Zwängen der Gesellschaft von wegen zack zack keine Zeit verlieren.

Kannst dich für Medizin bei der ZVS doch einfach mal bewerben, hast dann ja trotzdem noch genug Bedenkzeit ob dus wirklich willst, wie gesagt wenn du willst kannst du ja noch ein Arztpraktikum machen... Wobei du mit nem Medizinstudium natürlich auch Arztfremde Tätigkeiten später machen kannst, z.B. in die Forschung oder so.


10 Tage am Stück, 4 Tage frei, nochmal 10 Tage am Stück

Ist normal, besonders mies ist natürlich paar Tage Spät, dann Wechsel auf Früh, dann wieder Spät und wieder Früh, da schläft man dann nach der Arbeit nur den ganzen Tag :-(

agouti_lilac
04.05.2007, 15:00
Ähem ;) apropos Atmosphäre, mir fällt da noch eine Frage ein. Wie fandet ihr die Atmosphäre im Studium, wenn es meinetwegen in Anatomie um das Präppen geht und die ganzen Bilder gezeigt werden von den Leichen und so? Oder aufgeschnittene Körperteile, Muskeln und so? Naja, mein Gedanke ist halt, dass das schon "belastender" ist als ein Studium mit Texten...
(Tut mir Leid, ja, ich bin ein Bedenkenträger :-oopss )
Gruß
123
Daran gewöhnt man sich schnell. Fast schon zu schnell.
:-)

roger rekless
04.05.2007, 15:04
Ähem ;) apropos Atmosphäre, mir fällt da noch eine Frage ein. Wie fandet ihr die Atmosphäre im Studium, wenn es meinetwegen in Anatomie um das Präppen geht und die ganzen Bilder gezeigt werden von den Leichen und so? Oder aufgeschnittene Körperteile, Muskeln und so? Naja, mein Gedanke ist halt, dass das schon "belastender" ist als ein Studium mit Texten...

123

das is auch kein problem. beim präppen biste mit ein paar leuten für nen tisch (also für eine leiche) eingeteilt, und die wird dann im laufe des kurses von euch zerlegt. am anfang kanns schon bissl strange sein, v.a. wenn man vorher noch nie eine leiche gesehen hat. aber das is nach einer woche schon wieder alltag, und man ist sich eigentlich die ganze zeit mit den komillitonen am unterhalten und rumwitzeln, und präppt dabei nebenher. wie ein kaffeekränzchen. der präpkurs ist meiner meinung nach auch einer der kurse in dem man am besten leute kennenlernt, da man viel zeit hat sich zu unterhalten... belastend ist DAS eigentlich garnicht. eher belastend ist, dass man sich das zeug in den kopf prügeln muss, aber das is ne andere sache, und auch nicht sooo schlimm ;)

eins2drei
04.05.2007, 15:08
:) aha, aber am Anfang findet man es schon komisch, ungewohnt und teilweise unangenehm? les ich das heraus?

Ich hatte mir als Alternative halt Psychologie überlegt, weil man da ja auch in Ansätzen etwas Medizinisches macht (zumindest am Anfang); da das aber auch über die zvs läuft und man sich nur für ein Fach bewerben kann ist das also blöd. Wieso eigentlich? Naja, die werdens bestimmt nicht ändern :-keks

Bin mal gespannt, ob es noch andere Ansichten gibt! Bis dahin

Leisure Suit Alex
04.05.2007, 15:13
:) aha, aber am Anfang findet man es schon komisch, ungewohnt und teilweise unangenehm? les ich das heraus?

Ich hatte mir als Alternative halt Psychologie überlegt, weil man da ja auch in Ansätzen etwas Medizinisches macht (zumindest am Anfang); da das aber auch über die zvs läuft und man sich nur für ein Fach bewerben kann ist das also blöd. Wieso eigentlich? Naja, die werdens bestimmt nicht ändern :-keks

Bin mal gespannt, ob es noch andere Ansichten gibt! Bis dahin

Der Geruch im Präpsaal ist halt gewöhnungsbedürftig, die Leichen an sich eher weniger, zumindest wenn man sich nicht selbst irgendwas einredet - zumindest waren die Leichen die ich gesehen habe recht unkenntlich, sahen eher aus wie aus dem Film "Die Mumie"... Wenn man einen frisch verstorbenen Patienten vor sich hätte, dann wäre das denke ich schon belastender.
Psychologie wäre auch nicht schlecht, kenne auch Psychologen die mit ihrem Job sehr zufrieden sind - Das mit einer einzigen ZVS Bewerbung wurde glaub ich erst vor paar Jahren wegen den vielen Bewerbern eingeführt.

roger rekless
04.05.2007, 15:22
:) aha, aber am Anfang findet man es schon komisch, ungewohnt und teilweise unangenehm? les ich das heraus?

nein! es ist halt etwas neues... man ist's halt nicht gewohnt, an leichen rumzupopeln... die sehen auch irgendwie unwirklich aus, sind ja ewig lang in formalyn eingelegt gewesen usw, die farbe ist mehr oder weniger gewichen, blut ist sowieos keines mehr da. unangenehm ist es nicht. eher interessant. am anfang... irgendwann gehts einem dann auf den sack, dauernd da rumschnibbeln zu müssen (mir zumindest ;). aber mach dir mal nicht vor allem angst, das ganze ist echt nicht so schlimm, wie es sich für nen außenstehenden anhört :)

ehem-user-02-08-2021-1033
04.05.2007, 16:38
Fand das präperieren spätestens nach dem 2. Mal recht unspäktakulär.

Die Gleichung: Kein Spass im KPP = Kein Spass als Arzt ist glaube ich mehr als falsch.

agouti_lilac
04.05.2007, 17:55
Och, man kann Vieles aus so einem KPP mitnehmen; es kommt halt auch darauf an, was für eine Einstellung man dazu hat.
Will sagen: Einstellung "Hirntoter" = mieses Benefit. :-meinung

Meuli
04.05.2007, 17:57
Och, man kann Vieles aus so einem KPP mitnehmen; es kommt halt auch darauf an, was für eine Einstellung man dazu hat.
Will sagen: Einstellung "Hirntoter" = mieses Benefit. :-meinung

*unterschreib* extrem mieses Benefit, würd ich sogar meinen :-meinung

Lifendhil
04.05.2007, 19:03
Och, man kann Vieles aus so einem KPP mitnehmen; es kommt halt auch darauf an, was für eine Einstellung man dazu hat.
Will sagen: Einstellung "Hirntoter" = mieses Benefit. :-meinung
Dieses Gefühl kam bestimmt erst zum Schluß. Ich hatte dieses Gefühl auch gegen Ende der drei Monate. Und meine Einstellung war zu Beginn ziemlich positiv.

Oberster Betäuber
04.05.2007, 19:15
Das KPP verschafft einem eigentlich keinen richtigen Einblick in den Berufsalltag eines Arztes, dafür ist es ja auch nicht gedacht. Man kann vielleicht grob die "Atmosphäre" insgesamt im KH erschnuppern, aber ob das Arbeiten als Arzt letztlich angenehm ist oder nicht, wird man dadurch nicht erfahren. Mein bisheriger Eindruck ist, daß Kollegialität, Teamwork in dt. Krankenhäusern nicht so groß geschrieben wird...zum Glück ist der Arbeitsmarkt für Ärzte aber ganz gut, sodaß man sich nicht alles bieten lassen muß. :-top

ehem-user-02-08-2021-1033
04.05.2007, 22:51
Och, man kann Vieles aus so einem KPP mitnehmen; es kommt halt auch darauf an, was für eine Einstellung man dazu hat.
Will sagen: Einstellung "Hirntoter" = mieses Benefit. :-meinung


Stimmt,
als ehemaliger Rettungsdienstler,
lernt man wirklich sehr sehr viel während des KPP...

Patienten lagern, Betten machen und füttern lernt man innerhalb von einer Woche auf der Intensiv so nebenbei.

Und an medizinischen Dingen lernt man nicht wirklich viel essentiell neues auf einer normal Station.

Aber wahrscheinlich bin ich da nur zu arrogant...

Seltsam ist nur, dass die Leute die Rettungsdiensterfahrung haben im Gegensatz zu den nur 3 Monaten Krankenpflegepraktikum "Veteranen" doch besser in der Lage sind jemandem zu Helfen,der vor ihnen kollabiert oder wenn sie einen bewußtlosen auf der Strasse finden.
Diese Pflegeveteranen die so viel während ihres ach so tollen Pflegepraktikums gelernt haben stehen hilflos dieser neuen Situation gegenüber...
Blöderweise geht es bei so etwas dann manchmal auch um Menschenleben.
Mir ist nicht bekannt das man durch schlechte Pflege jemanden innerhalb von Minuten töten kann. ;-)
( Außer vielleicht wenn man ihn falsch füttert, nein die Patienten sind keine Weihnachtsgänse, die man stopfen muss. :-peng )
Innerhalb eines längeren Zeitraums, da muss ich den Kritikern dann recht geben, ist dies aber durchaus möglich.

Evil
04.05.2007, 23:06
Stimmt,
als ehemaliger Rettungsdienstler,
lernt man wirklich sehr sehr viel während des KPP...

Patienten lagern, Betten machen und füttern lernt man innerhalb von einer Woche auf der Intensiv so nebenbei.

Und an medizinischen Dingen lernt man nicht wirklich viel essentiell neues auf einer normal Station.

Aber wahrscheinlich bin ich da nur zu arrogant...
Hallo Elite-Retter, was Du im Pflegepraktikum lernst, ist u.a. Dich mal etwas intensiver mit Patienten zu beschäftigen, und das über einen längeren Zeitraum. Die können auf Normalstation nämlich im Gegensatz zu den meisten Intensivpatienten antworten und werden auch nicht nur in der nächsten Notaufnahme abgeladen.
Abgesehen davon lernst Du beispielsweise Behandlungsgrundlagen (z.B. auf chirurgischen Stationen, wie und wie schnell Patienten mobilisiert werden), wenn Du die Augen offenhälst.

Aber das hängt halt von Dir ab.

Doctöse
04.05.2007, 23:30
Also ich habe mein Pflegepraktikum auf der ITS gemacht. Und ich habe da mehr gelernt, als in so manchem Kurs an der Uni. 2 Jahre nach besagtem KPP habe ich Anä und Intensivmed an der Uni gehabt, die Klausur hab ich in erster Linie mit dem Wissen, was ich aus dem KPP hatte beantwortet, der Kurs hätte mir da nicht viel gebracht...

Meine Praktika für den Rettungsdienst wurden im übrigen null aufs KPP angerechnet.

Wer was lernen will, der kann sein KPP auch auf der ITS machen. Das ist zwar auf der einen Seite intensive Pflege, auf der anderen ists medizinischer. Mir hat die Zeit sehr viel Spaß gemacht. Auf der peripheren Station war ich auch mal, da hab ich mal gute und mal schlechte Erfahrungen gemacht.
Generell hats mir nicht geschadet.

Wer mehr über den Arbeitsalltag der Ärzte wissen will, der sollte vor seinem Studium ein Arztpraktikum machen und einen Arzt auf Station begleiten. Das geht am besten in kleineren Häusern.

Bevor die Zweiflerfraktion wieder einen totfragt: Telefon kennt ihr, oder? Gelbe Seiten auch, ja? Dann ruft mal ne Klinik an und fragt, ob ihr da ein Arztpraktikum machen dürft! Selber sehen und Eindrücke gewinnen bringt mehr, als immer nur andere zu fragen und dann doch nicht schlau zu werden, weil mans eben nicht alles gesehen hat :-meinung

Öse, kopfschüttelnd ob der mangelhaften Eigeninitiative vieler